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Sächsische Volkszeitung : 05.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193505056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350505
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-05
- Tag1935-05-05
- Monat1935-05
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.05.1935
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Sächsische Volkszeitung. Nr. 101. — 5. 5. 35. Seite 2 Nummer 104. II.'. Oer -s Der W Klsins Lkronilc : Der Tod in der Elbe. In Cossebaude wurde die Leiche eines älteren Mannes ans der Elbe geborgen. Es handelt sich um einen 05 Jahre alten Rentenempfänger aus Krippen, der den Tod in der Elbe gesucht hatte. Der Heilige vcrwichenen Montag Katholischen Aktion, einer grossen „Woche" Prosessor Gedda, Hal über die Tätigkeit t richtete auch jetzt c Heiligen Vater nutzen, nm auch ein glanzend verlaufenen eine grohe Genügt«« bedeutungsvollen Wo mcngckoinmen seien, durch die Bedeutung Heiligung des jetzt ein Apostolat fi Er wolle dazu noch hcranziehen, d worden seien, die S sprechen in ihrem H« Erden abschasfen". nigc 2, 7: „Es war Volk vom Opfer d noch die Gottlosen solche Absichten getr Der franzöl Donnerstag in Par öjsentlicht worden. Der Vollzugsa dcr sranzösiscl>en R den in Europa zu der« zu garantiere genauen Anwcndui sotzungcn über die der gebietsmützigen häugigkeit der Stm entschlossen, i dem Abschiutz seine" zu widmen und in der wirksamen Ann sotzung beizutragen Koben beschlos abzuschliessen: Artikel 1: FU Union Gegenstand fahr von seilen pflichten sich die S genseitig eine s o s aber die zur Einho Völkerbnndvsatznng Artikel 2: I Absatz 7 der Vö — Frankreich ode hrligen Absichten Angriffes von ><», werden die ( sofort Hilfe und Artikel 3: Ui Volkerbundssatzuw ('Gegensatz zu den I satzungen übernon ipso facto als ein olle anderen Völ pflichten sich Iran den Fast, dass ein trotz der aufrichtig stand eines nicht europäischen Staa Anwendung des wahren. Dieselbe Der Frankreich oder ! von seilen eines c Lastkiroslwagen ln eine Schlucht gestürzt. — Fünf Tote. SImla (Britlsch-Indien), 1. Mai. Ein Lastkraftwagen, auf dem sich 10 englische Kanoniere und 3 indische Burschen be fanden. stürzte auf einer Mebirgsstrahe ln der Nähe von -.mla In «Ine Schlucht. Bier Kanoniere und ein Bursch« waren so- fort tot, die übrigen Insassen wurden sämtlich schwer verletzt. „Oppelner Zeitung" «ingegangen. Oppeln wird uns gemeldet, dah die „Oppelner Zei- Erscheincn eingestellt hat. In Oppeln bestehen jetzt Flammentod eines Heizers. Stuttgart, 4. Mai. Im Keller eines Kinderheims in Stutt- gart ereignete sich ein schwerer Unglücksfall, dem ein Menschen leben zuin Opfer fiel. Der 50 Jahre alte ledige HIlssheizer Josef Kurz wurde, als er die Tür des Heizofens öffnet«, von den Flammen ersaht. Er erlitt so schwer« Brandverletzungen, daß er bald darauf verstarb. Newyork, 4. Mai. Ter kommunistische Ausstand In d->r Umgebung Manilas wird als unterdrückt angesehen, nachdem mehrere Sakdal-Führer verhaftet werden konnten, mährend andere geflüchtet sind. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Schwache Winde aus vorwiegend südlichen Richtungen. Heiter, trocken, tagsüber ivarm, nachts noch vereinzelt Boden« frostgefahr. Fünf Tote bei einem Wohnhauvbrand. Newpork. 4. Mai. In Poughkeepsie (Staat N.'wnork) zerstörte ein Grotzfener ein Wohnhaus und 2 Nockbargebüude. Fünf Personen verbrannten, sieben wurden verletzt. Rücktritt des spanischen Kabinetts Das Kabinett Lcrrmix ist am Freitagabend zurückge- treten, nachdem sich Ministerpräsident Lerroux nochmals mit den Ministern beraten hatte. Der Staatspräsident hat das Riicktrittsgesuch angenommen und Lerroux für seine Arbeit gedankt. Man hofft, die Kabinettskrise noch am Sonnabend lösen zu können. Polnisches Dors in Flammen Warschau, 4. Mai. Im Dorfe Molodeczno in der Woiwodschaft Wilna ist ln einem der Anwesen ein Feuer ausgebr<xl>«n, da» sicl), vom Winde begünstigt, rasch ausbreitet«. 10 Wohnhäuser, l> Sctzeunen uud ll Ställe mit dem gesamten lebenden und toten Inventar wurden ein Raub der Flammen. Der entstandene Sct-aden be trägt etwa 20 000 Zloty. MensrlM sind zum Glück nicht zu Schaden gekommen. Wegen Beleidigung eines Ausländers oerhastet. Berlin, 4. Mai. Der 22jährige Paul Slernkiker. der om 30. April d. I. einen ausländischen Delegierten zum Interna tionalen Fi-ml,ongr-ss In gröblichster Weise beleidigt und damit das Ans'l en des Re'ches aus das schwerste gefährdct hat, w' rde e--'er> on der Polizei in Hast genommen. Dieses Bei- s?:U ä- „t, Latz ter uatlviialsozialistischc Staat gewillt ist, die Amnestien zum enalWen Aes'elunasjnbiläum London, 4. Mai. Zum silbernen Regierungsinbilänm Kö nig Georgs hat die kanadische Regierung eine Teilamnestle stir Strafgefangene verfügt. 500 Gelangcne sind bereits enllnlsen worden. Im ganzen werden etwa ioc») o'?ss-men von der Am nestie betrvsscn. — Auch die südafrikanische Regierung Hal be schlossen, eine Jubiläums-Amnestie für Gefangene zu gewähren. als Gäste im Dritten Reich wellenden Ausländer gegen jegliche Beleidigung mit allen Mitteln zu schützen. Privater Besuch des Generalfeldmarschalls von Mackensen In Budapest. Budapest, 4. Mai. Das ungarische Telegraphen-Korrespon- denzbüro meidet amtlich: Generaiseldmarschall von Mackensen wird, seinen schon vor längerer Zeit gcsntzten Plan verwirklichend, im Lause des 'Monats Mai in Budapest eintresfen, um seinen Sahn Hans Georg von 'Mackensen, der als Gesandter Deutschland in Budapest vertritt, zu besuchen. Generalfeldmarschall von Mackensen wird auf seiner Reise n"r von seiner Gemahlin und seinem Flügeladjutanten begleitet sein. Sein Budapester Aufenthalt ist rein privaten Charakters. Die Kenrizlffkk der GrMandel^reise M 30.4 Berlin, 4. Mai. Die Kennziffer der Grol-Kandelspreisc stellt sich für den 30. April aus 100.!> (1013 gleich 100); sie ät gegenüber der Vorwoche (100,8) wenig verändert. Die Kemi- zisfern der Hauptgruppen lauten: Aarorstosse 100.3 (plus 0,1 v. H), Industrielle Rohstosse und Halbmaren 01.0 (plus 0,1 v H.) und industrielle Fertigwaren 110,5 (unverändert). ktrkhenmM Mustkaussührung ln der stach. Hof- und Propsteikirchc, Sonntag, den 5. Mai, vormittags 11 Uhr: Missa C-dur von Mo zart; Graduale: Exultate von Scarlatti; Offertorium: Ave Ma ria von Chernbini. — Soli: Liefet v. Schuch, Ida Moeder, Ludwig Eybisch, Rudolf Schmalnaucr. Leitung: Karl Mari« Pembaur. Die Sm'era- en Zur Rückkehr politischer Flüchtling« vom Ausland in das Reich stellt die Zeitschrift der SS., „Das Schwarze Korps" fest dah bisher 10000 Emigranten ins Reich zurückgekehrt seien. Sie teilt weiter mit, dah diese zunächst einmal einem Konzen trationslager überwiesen werden. ehrung zollen oder er missachtet mit der Mutter auch den göttlichen Sohn! Das wurde klar erkannt und ausgesprochen vom 3. grossen Kirchen konzil zu Ephesus im Jahre 431, als die Irrlehre des Nestorius, Jesus sei nicht Gottes Sohn, verdammt wurde. Feierlich verkündete das Konzil mit der Gottheit Jesu auch den Ehrentitel seiner Mutter „E o t t e s g e b ü r e r i n", beides klar bewiesen aus dcr Hl. Schrift. Aber ebenso klar wiesdie Kirche alle Uebertreib ungen der Ma r i c n v e r e h r u n g zurück, so Ende des des 4. Jahrhunderts eine Sekte, welche Maria anbetcn uud ihr Opser darbringen wollte; gegen diese Irrlehre schrieb u. a. Epiphanius: „In Ehren sei Maria, aber angebetet werde der Pater, der Sohn und der Hl. Geist; Maria bete niemand an!" Die Marienverehrung hat er fahrungsgemäss niemals die Anbetung ihres göttlichen Sohnes in der Kirche zurückgedrängt, im Gegenteil: in keiner christlichen Kirche äusser der katho lischen war die Gottheit Jesu je so un umstritten, so unbedingter Glaubens satz. Maria hat die menschlichen Seelen wahrlich nicht von Christus weggefiihrt, sondern treulich bei ihm geholten und immer enger an ihn gebunden, ganz im Sinne jenes Wortes, das sie auf der Hochzeit zu Kana zu den Dienern sagte: „Was er euch sagen wird, das tuet!" Und wer aufmerksam die ganze blühende Fülle der Marienliturgic, ihre Verehrungsformen und Ge bete, durchprüft, der wird stets darin die Wegweiser zu Christus ausleuchtcn sehen. Was vcrschlägt's, wenn da und dort einzelne fromme Seelen, besonders in den ge fühlsbetonten südlichen Ländern, vielleicht einmal sich zu Uebertreibuugen hinreissen liessen, dass das warme Gefühl bisweilen nicht in vollem Einklang bleibt mit dem kühlen Verstände? Massgebend istdie L e h r e d e r Ki r ch e, sind die von ihr offiziell erlaubten Formen der Marien verehrung, und diese sind erwachsen aus dem tie fen Glauben an den Gottessohn, sind selbstver ständliche Ehrfurcht vor der reinen Jungfrau-Mutter, deren sich der allmächtige Gott zur Zeugung seines mensch lichen Leibes bediente. So lasst uns fröhlich singen, der Ak a i i st ja erwacht, lasst ihr Lobpreis uns bringen, die uns das Heil gebracht! Keine Schatten unverständiger Kritik, keine Anwürfe der Zweifler und Gegner Christi brauchen uns zu beirren: wir sind auf dem rechten W e ge, wenn wir durch und mit Maria zu Jesus gehen! Tschechoslowakisch-russische paktverhandlungen Prag, 4. Mai. Die „Prager Presse" meldet: Aussenminister Dr. Bcnesch empfing am Freitag den S o m j e t gc s a n d t e n Alexan- drowsin), mit dem er im Hinblick aus die Unterzeichnung des sranzösisch-sawjetrussischen Vertrages in Paris über einen tsck)e- choslsivakisch-sowjetrullischen Vertrag verhandelt«. Die Ver handlungen werden aus diplomatisck)em Wege zwifci)en Prag und Moskau fortgesetzt werden. düsten Hindenburgs und Hitlers im Reichs gericht Leipzig, 4. Mai. In der grossen Halle des Reichsgerichts sind am Mittwoch mit einer Ansprache des Reichsgerichtspräsi- dcnten eine Büste des verstorbenen Reichspräsidenten Genei.ü- seldmarschall von Hindenburg und eine Büste des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler in feierlicher Weise enthüllt wor den. Sonderkonserenz über den Rüstungsstand der südofieuropäischen Staaten? Prag, 4. Mai. Wie in hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet, soll in Bcnedig erwogen werden, die Frag« des Rüstungsstandcs der abgerüsteten südosteuropäischen Staaten Im Rahmen einer eigens zu diesem Zweck stattsindenden Konferenz zu behandeln. Diese Absicht ist daraus zurückzusühren, dass Frankreich unter dem Druck der Kleinen Entente diese Frage keineswegs aus dcr Donaukonfercnz behandeln will und Italien sich dieser Forde rung gefügt hat. Dann mühte allerdings diese Sonderkonse renz noch vor der Don au Konferenz stattsinden, da di« Revision der Milltärklauseln eine Borbedingung zur ungaristlM Teilnahme am Donauabkommen bildet. Taufe der Sohnes eines chinesischen Militär, altachecs in Rom Rom, 4. Mai. Am Ostermontag konnte Professor Tshang vom Propdgandakollcg in dcr Basilika von Santa Maria Mag giore den Sohn des chinesischen Militärattachees In Rom lausen. Zum Tauspalen hatte man einen persönlichen Freund des Apo- italischen Delegaten In China, Erzbischof Zanin, gewählt. Entlassung politischer Schutzhästltnge. Saarbrücken, 4. Mai. Dcr Reichskommissar für die Rück gliederung des Saarlandes hat anlässlich des nationalen Feiertages des deutschen Volkes in der bestimmten Erwartung, dass alsbald die letzten politischen Gegner zur Einsicht kommen, die Entlassung sämtlicher aus politischen Grün den in Schutzhaft befindlichen Personen ver fügt. Mtel-emsche dürfe vom 4 Kai lEigene Drahtmeldung.t Fest. Zum Wochenschluss verkehrte die Mitteldeutsche Börse in fester Haltung. Aktien und Renten zeigten verein zelt stärkere Gewinne. Reichsanlcihe Altbesitz zogen um OH Prozent an. Psandbriese lagen ruhig bei kleinen Verschiebun gen nach oben und unten. Dresdner Stadtanleihen waren eine Kleinigkeit höher. Am Aktienmarkt waren Banken fester. Dresdner, Neichsbank, Deutsche und Commerzbank waren bis 1 Prozent höher. Kasseler Jute gewannen 3 Prozent, Mech. Zittauer und Bachmann u. Ladewig je 2 Prozent, Dresdner Gardinen2 sieben Achtel Prozent. Pittler und Wanderer wa ren je 1,75 Prozent höher, während Elbe Werke Ich Prozent verloren. Ausserdem gewannen Domnihscl)«r Ton 2 Prozent, Heidenauer Papier 2,25 Prozent, Harpener 1,75 Prozent und Mannsseld 1,25 Prozent. HZ. und Religion Berlin, 4. Mai. Das Führerorgan der nationalsozialisti schen Jugend „Wille und Macht" nimmt eine Auseinan dersetzung mit Dr. Wilhelm Sichre! zum Anlass, sich entschieden und grundsätzlich gegen die Herübernahme des politischen Kamp fes auf den religiösen Boden zu wende». Die nationalsozialisti sch« Idee, so l-eisst cs laut Nachrichtenbüro deutscher Zeitungs verleger in dieser Stellungnahme, ist eine Weltanschauung, di« darauf abzielt, sich alle deutsck-en Menschen zu erobern. Sie hat nichts zu tun mit einer Religion und wird darum auch nie ent. scheidend für oder gegen «in« Religion Stellung nehmen, es sei denn, dass diese Religion geeignet ist, ihre Existenz oder ihre Ziel« zu untergraben. Die Frage der Religion ist jedem einzelnen unserer Gemeinschaft zur persönlichen Ent scheidung überlassen. Wir verzichten bewusst daraus, sür oder gegen ein« Religion Stellung zu nehmen. Der Mörder des Arbeitsdienstmannes verhaftet Der Stab der Gruppe 209 des Arbeitsdienstes in Kirch hundem teilt zu dem feigen Mord an dem Arbeitsdienstmann Koch aus Bochum u. a. mit: Dieser furchtbare Vorfall ist das Ergebnis einer seit geraumer Zeit systematisch betrie benen Hetze einer gewissen Gruppe von Einwohnern gegen den Arbeitsdienst und den Nationalsozialismus. Person- liche Gründe lagen nicht im geringsten vor. Die Männer der Wirtshausstreife waren alle erst seit kurzem in Kirch hundem und hatten den besten Ruf bei ihren Vorgesetzten. Dagegen war mehrfach heftige Klage über verschiedene Ein- wohner Kirchhundems geführt worben, die durch böswillige Aeusserungen und Beleidigungen auch des Führers ausge fallen waren. Nunmehr nahm man eine Reihe von Ver haftungen vor, darunter auch den Ortspsarrer. Das abgeschlossene Verhör der Verhafteten ergab ausseror dentlich belastendes Material. Der Täter, der bbjührige Jagdaufseher Sasse au» Kirchhundem, wurde nach hef tiger Gegenwehr kurz nach der Tat verhaftet. Aus tung" ihr nur noch zwei Tageszeitungen Zwei chinesische ZUtungsverleger In Tientsin ermordet. Peiping, 4. Mai Dio Herausgeber von zwei Blättern, die Im politischen Leben eine bedeutende Rolle spielen, sind IN der Nacht zum Freitag In Tientsin ermordet worden. Dieser Doppelmord hat in der nordchlncsischen Oeffentlichkelt grosse Erregung hervorgeruscn. Der Herausgeber von „Kuoschuantcw". Hnenpu, wurde om Donnerstag gegen Mitternacht in einem Hotel der sopnnischen Niederlassung erschossen. Die van Ihm ncugegründcte Zeitung Ist das Organ der „Volksrechtsportel", welche kuommtong- fcindlich eingestellt ist Mährend die Fron Huenpus nur leicht verletzt wurde, erlog er selbst den erlittenen Verwundungen. Der zweite Fall ereignete sich om Freitag früh. Der Her ausgeber der Zeitung „Chcnpao", die ebenfalls der Nanking- Regierung sehr kritisch gegenübersteht, wurde in seiner Woh nung In Tientsin erschossen. In beiden Fällen entkamen die Täter unerkannt. Englische preffesiimmen zur Entwicklung -er politischen Lage „T i m e s" schreibt in einem Leitaussotz u. a., die deutschen Ziele seien offen durch Hitler mitgeteilt worden. Es sei daher eine umso grössere Pflicht sür die onderen Regierungen, mit Deutschland unter gleicher Ossenheit die Bedingungen zu er örtern, unter denen sie zu einer Regelung bereit seien. Ter deutsche Lustsahrtministcr Göring sei in seiner Rede dem van MacDonotd in der Unterhousauosproche gemachten Vorschlag, das Lust-Locarno durch ein Abkommen über die Luftstärkeu zu ergänzen, in sehr befriedigender Weise entaegengekommen. Ga ring Hobe von sich aus eine völlige Ucbereinstimniung mit diesen, Vorschlag ausgcdrückt und erklärt, dah es an den anderen Mächten liege, die endgültige Stärke der deutschen LustslaUe zu bestimmen. Göring habe mehrmals die Bereitschaft Deutsch lands wiederholt, seine Luststreitkräfte für Verteidigungzweche einzusetzen. Eine offene Besprechung mit diesem .schneidig» Kriegsführer" könne die Grundlage einer nützlichen Verständi gung obgebcn. Tatsächlich sei die grösstmögliche Offenheit aus ollen Seiten von ausschlaggebender Bedeutung. Die Hälfte der Missverständnisse zwischen Deutschland und dem übrigen Eu ropa sei auf die Geheimhaltung der deutschen Rüstungsnorbc- reitungcn zurückzusühren. Die Deutschen seien ihrerseits zu der Erwiderung berechtigt, dass man Ihnen zwar Gleichberech tigung versprochen hotte, dass sie ober nicht frei waren, sie of fen durchzusiihren. Die konservative „Morningpast" glaubt der deutschen Po litik eine bemerkenswerte Einmütigkeit der englischen össent- lichen Meinung gegenüberstellen zu können und versteigt sich zu dem drohenden Hinweis, dass Deutschland die Engländer al ler Parteien zu einer einmütigen Entschlossenheit znsammcii- geschweisst habe, den Frieden durch die einzigen Mittel sichcr- zustellen, die Deutschlands Politik offen lasse (!). London, 4. Mai. Die englische Presse findet am Sonuabend trotz des vor der Tür stehenden Jubiläums Zeit, sich mit der Entwick lung der politischen Lage zu befassen, wie sie sich nach der MacDonald-Erklärung im Unterhaus abzeichnet. Zunächst erklärt der „Daist) Telegraph" in einem Leitartikel, dass die Kommentare der deutschen Presse zur MncDonaid-Rede zum grössten Teil ein „charakteristisches Missverständnis" aufwiese.i. Den Aeusserungen der deutschen Blätter, dass MocDonald ver suche. zu seiner Vermittlerrolle zurückzukehren, sei cntgegen- zuhalten, dass keine britische Regierung jemals nachgelassen habe, den Geist der Verständigung in die europäische Politik zu bringen. Ferner sei der angebliche Gegensatz zwischen dem Ton des MacDonald-Artikels und seiner Untcrhaus-Rede in Wirklichkeit nicht vorhanden. Tatsache sei, dass die beiden Er klärungen MacDonalds sich gegenseitig ergänzten. Die deutschen Zeitungsschreiber würden daher, so meint das Blatt weiter, ihrem eigenen Volke besser dienen, wenn sie erkennten, dass sich Europa an einem Scheidewege befinde. Im gegenwärtigen Augenblick liege die Entscheidung bei Deutsch land, ob ein Rüstungswettlauf oder aber bessere und billigere Mittel zur Sicherung des Friedens erstrebt werden sollen. England sei jedenfalls unter keinen Umständen bereit, eine Rüstungsunterlegenheit anzunchmen. Das Blatt schliesst mit den drohenden Aeusserungen: „Die Ditte an Deutschland, seine Po litik neu zu erwägen, ist von der deutlichen Erklärung beglei tet, dass wir entschlossen sind, Deutschlands Stärkezuwacks Schritt um Schritt zu erwidern. Die britische Produktions fähigkeit ist einer ebenso schnellen Ausdehnung fähig wie die deutsche. Diese Fähigkeit muss ausgenutzt werden, um zu zei gen. dass das Scheitern einer Vermittlung uns voll und ganz vorbereitet für die Verteidigung finden wird."
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