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Sächsische Volkszeitung : 28.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193506287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-06
- Tag1935-06-28
- Monat1935-06
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.06.1935
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Redaktion: Dresden-«., PoUerstratze 17. Fernruf 2«7ll n. rl»lt Eeschästsstell«, Drink und Berlag: Termanla Buchdrucker«! u^> Verlag Th. und <8. Mnlel, Potterstrahe 17, Fernruf rwir, Postscheck: Nr. 1025, Bank: Etadtbank Dresden Nr. V1787 Freilag, 27. Juni 1935 Im Falle von höherer Gewalt, Verbot, etnticlender Betrieb»» störungen hat der Bezieher oder Inserent leine Anspruch«, falls die Zeitung in beschränliem Ilmsange, verspätet «de« nicht erscheint — Erslllluugsort Dresden. — — — — — Vor der 2. ilickmdmg Laval-Eden Schwierigkeiten für die neue Unterhaltung Paris, 27. Juni. Die Aufmerksamkeit der Pariser Presse richtet sich aus die Fortsetzung der Besprechungen zwischen Laval und Eden. Im „Echo de Paris" meint Pertinax, die Ant- wort der britischen Regierung aus die von Laval Uber Eden nach London gerichteten Anfragen werde nicht befriedi gend aussolle». Eden werde Laval am Freitag diese An«, wort Überbringen. Weder Baldwin noch Sir Samuel Hoare hätten ihre Auffassung Uber das deutsch-englische F l o t t e n a b k« o m m e n im Grunde geändert. Laval habe trotz der Lehre vom 18. Iunl bisher gezögert, seine Handlungs freiheit wieder zu nehmen. Wenn die aus London vorliegen den Informationen znträfen, bleibe ihm aber keine andere Wahl. Im besten Falle könne cs auch in Zukunft eine gc- wisse Annäherung zwischen Frankreich und England geben, aber es sel nutzlos, von Zusammenarbeit zu spreck-en. „Oeuvre" schreibt, Baldwin habe zwar die Unteilbarkeit der in der Londoner Erklärung vom Februar angeführten und In Stresa bestätigten Punkte anerkannt, aber trotzdem klar den Wunsch seiner Regierung znm Ausdruck gebracht, sich siir die Zukunft das Recht zu sichern, keine Unterhaltung über eine suristische oder praktische Frage abzulehnen, die zur Aus richtung des Friedens in Europa beitragen könne. Tie Folgen eines derartigen Entschlusses seien von autzerordentlicher Trag weite. „Petit Parisien" sieht die Hauptslbwierigkeit bei der neuen Unterhaltung zwischen Eden und Laval darin, wie man über den Lu ft pakt unbeschadet der übrigen Progrannnpunkte verhandeln könne. „Times"über die Besprechungen Edens in Rom London, 27. Juni. In einem Lcitaufsatz über die Besprechungen Edens In Rom führt die „Times" ans, Mnssolini sei offenbar entschlossen, mit dem abessinischen Kaiser nur unter sehr weitgehende» Be dingungen zu verhandeln und eine Sonderstellung in Addis Abeba zu fordern, die dieser energische Monarch höchstwahr scheinlich nicht zugestehen werde. Abgesehen von der Tatsache, datz Abessinien ein Mitglied des Völkerbundes sei, der ihm Unverletzlichkeit seines Gebietes gewährleiste, habe Mussolini „ungewöhnlich fadenscheinige Vorwände" für die Bedrohung der Unabhängigkeit Abessiniens gewählt. Hinsichtlich Abessinien habe bisher der energische Versuch der britischen Regierung (der bisher von anderer Seite nicht unterstützt worden seil eine friedfertigere Stimmung herbcizuführen, keinen Erfolg gehabt. „Times" fährt fort, in anderen Beziehungen scheine Edens Besuch in Rom zu einem besseren Einvernehmen geführt zu haben. Die italienische Haltung gegenüber den letzten bri tischen Verhandlungen mit Deutschland sei be ¬ kanntlich niemals so starr gewesen, wie die Frankreichs. Eden habe wahrscheinlich die Italiener davon überzeugt, das; Grotz- britannien nicht beabsichtige, sich von Frankreich und Italien zu trennen und sich in die Arme Deutschlands zu werfen. Das Flottcnabkommen, das im Oberhaus die energische Unter stützung von Lord Beattn erhalten habe, habe Deutschlands Seestärke auf eine matzvolle Höhe sestgelegt. Seine ungeheure Wichtigkeit liege darin, datz es die erste britische Matznahme einer Riistungsbegrenzung sei, der Deutschland freiwillig zuge stimmt habe und die einzige, durch die es sich selbst gebunden fühle. Eine weitere Quelle der Befriedigung sei es, datz Deu'sch- land sich bereit erklärt habe, die Regelung des Londoner Ver trages über den Gebrauch von U-Booten als für sich selbst verbindlich zu betrachten. Hierauf spricht die „Times" von dem geplanten Donau- pakt, der für Italien besonders wichtig fei, und sagt, die Schwierigkeiten seien unerwartet grotz und bisher sei kein Datum für die Konferenz in Rom festgesetzt worden. Grotzbritannien sei mehr ein wohlwollender Zuschauer als ein Teilnehmer und wünsche nach wie vor lebhaft, den Plan zu fördern. Mißbrauch der Arbeltslosenunterfltitzung wird bestraft Berlin, 27. Juni. Der N e i ch s j u st i z m i n i ste r hat in den neuen Richtlinien für das Strafverfahren die Strasver- folgungsbehörden angewiesen, gegen Mitzbräuche bei der Inan spruchnahme der Arbeitslosenunterstützung, soweit sie den Tat bestand einer strafbaren Handlung erfüllen, mit allem Nach- druch vortzugehen und auf eine der Bedeutung der Tat ent sprechende Bestrafung hinzuwirken. Solche Mitzbräuche kämen bedauerlicherweise häufig besonders in der Form vor, datz un« terstytzf?'>Mrbeitslofe Gelegenheitsarbeiten verrichten odorHch Aogar in dauernden Arbeitsstellen befinden, ohne die eiftWptetMrbelt dem Arbeitsaint anzuzcigen. Nicht selten ver- fchakneixHch ferner Personen durch falsche Angaben zu Unrech^die Unterstützung. Ein solches Verhalten zeuge von einer niedrigen Gesinnung des Täters. Die Arbeitslosenver- sfchertsttgf:sei eine dem Schutz der arbeitenden Volksgenossen -''öffentliche Einrichtung von grotzer sozialpolitischer MMS— . — Relchswettkampf der SA Anordnung des Führers V e rll n, 27. Juni. Der oberste SA.-Führer, Adolf Hitler, hat folgende Anordnung erlassen: Zur Prüfung des allgemeinen Ausbildungsstandes der SA. und zur Förderung ihres opferfreudigen, freiwilligen Dienstes für die Bewegung und unser Bolkr ordne ich für den Sommer 1835 einen Neichswettkampf der SA.-Stürme an. Für den siegenden Sturm feder Gruppe stifte ich einen Ehrenpreis. Die Aussllhrungsbestimmungen erlicht der Stabschef. Der „V. B." schreibt hierzu u. a.: In der gesamten SA wurde dieser Beseht mit Jubel ausgenommen, denn er beweist, ivie sehr dem Führer sie SA am Herzen liegt. Mit grotzem Eifer wird sich die SA der Prüfung ihres allgemeinen Ausbil- dnngsstandev unterziehen und den erneuten Beweis ihres opfer freudigen, freiwilligen Dienstes siir die Bewegung und siir das Volk vor Volk und Führer erbringen. Mit Dankbarkeit und mit dem unerschütterlichen Willen sich der Anerkennung würdig zu erweisen, hat die SA die Stistung der Ehrenpreise durch den und finanzieller Tragweite, deren initzbränchliche Inanspruch nahme eine grotzc Schädigung der Allgemeinheit lx'deute. Landjahr und Kuliurkammergesetze im Saaraebiet Berlin, 27. Juni. Die Reichsreaiernng gibt eine ganze Anzahl weiterer Verordnungen zur Wiedereinführung der Ver waltung des Saarlandes in die ReichsverwaUung bekannt. U. a. ivird jetzt auch das Landjahr im Saarland eingesnhri. Zur Teilnahme am Landjahr sind alle Kinder oerpiüchtet. die die Schule nach Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht verlassen und znm Landjahr einbernsen werden. Weiter werden ab 1. Juli die K u l t u r k a m m e rg e se tze des Reiches, darunter auch das S ch r i f t le i I e r ge se tz und das Gesetz zum Schutz der nationalen Symbole im Saarland eiugeiührt Ekenia gilt ab 1. Juli das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien auch im Saarland. Führer vernommen. Der Reichswettk'ampf Ist ein Matzstab für das Können und für die Einsatzbereitschaft der SA. Jeder Sturm wird den Ehrgeiz haben Sieger in seiner Gruppe zu sein. Und wenn es auch nicht allen Stürmen vergönnt sein wird, sich einen der Preise zn erringen, so wird er doch in der Erkennung seiner Mängel feinen Willen stählen. Jeder wird sein Bestes hergcben. Der Reichsweltkampf ist kein Wettkampf im üblichen Sinne, denn er wird nicht an einem Tage und vor grotzer Zuschauermcnge ausgetragen, sondern in zwei Monate dauernden Einzclkämpfen. Der Neichswettkampf besteht aus 7 Leistungsgruppen des gesamten Ansbildnngsgebietes der SA. Die erste Leistungspriisung umfatzl das weltanschau liche Gebiet. Die zweite Gruppe der Leistungspriisung ist dem ersten Teil der SA-Sportabzeichenprüfung entnom men. Die dritte Leistungsprüfung besteht aus einem Quer- feldeinlauf über 1000 Meter. Die vierte Lcistnngspriifnng ist ein 10 Km-Marsch mit Gepäck. Die fünfte Leistungs prüfung ist eine Propaganda fahrt. Di- sechste Lei- stttngspriifung umsatzt zwei Einsatzübungen, die im Gelände Aufgaben zu lösen haben Die siebente Leistungspriisung besteht aus den Hebungen 7 und 8 des K l e i n k a l i b e r s ch i e tz c n s, aus den Bedingungen zum Erwerb des SA-Sportabze-chens. Die Sondereinheiten, wie Marine- Nachrichten-, Pionier- und Reitcrstiirme haben ihrer Sondersähigkeit entsprechende Ausgaben erhalten. pariser Echo Ministerpräsident und Autzenminister Laval bat eine Vantelirede gehalten, aus deren innen- wie nutzen: oliti- schem Teil eine unverkennbare Verlegenheit jpruhl. Lavals Sorge um das Staatsbudget, um das Ansehen Fcancreichs und den Geist des Zweifels n der jungen General. >n inter essieren uns weniger als die Erklärungen zur Friedens politik und zur Haltung Deutschlands. Wir nehmen mit Genugtuung Lavals Erilärung zur Kenntnis, datz er als Franzose und Pazifist allen Völkern und Regierungen feine tätige Sympathie schenke, die mit Frankreich au der Or ganisation des Friedens arbeiten möchin. Wenn ein Ab kommen mit Berlin möglich würde, würde er nicht zögern, es abzusthlietzcn. Aber, so führt er überraschenderweise fort, damit ein derartiges Abkommen Wirklichkeit werde, seien nicht nur zwei, sondern mehrere not w endig. Da Laval einleitend erklärt hatte, datz nach der Bereini gung des Saarproblcms jede Neibnnasursache mit Deutsch land beseitigt sei, müssen wir also wohl annehinen, datz die Hindernisse eines Abkommens anderswo als in dem deutsch-französischen Verhältnis tiegeii. Wo, sagt uns Laval nicht. Er ist wortkarg, vielleicht weil er zu ehrlich ist, seine Verlegenheit mit Phrasen zuzudecke», und nicht ehr lich genug, es offen einzugestehen. Das deutsch-englische Flottenabkommen patzt nicht in die französische Konzeption, die feit Varthou ausschliesslich auf der Linie London—Paris -—Nom verläuft. Es patzt aber noch weniger in die über kommenen und sorgsam genährten Vorstellungen von einem angriffslustigen, rüstungswüligsn Deutschland, das jede Mark in Granaten und Panzerplatten anlegt und die Kin der schon in der Wiege zu Soldaten macht. Das pangerma nistische Deutschland schasst feste Niistungsbeziehungen zn seinem ehemaligen Seekriegsgegner, es hält an der Bereit schaft zur Beseitigung' aller international zu verbietenden Waffen fest, es verzichtet aus die Anwendung des unein geschränkten U-Vootkrieges. Alles das und noch mehr hat der Führer des neuen Deutschland am 21. Akai und vor her der Weltöffentlichkeit vorgejchlagen bzw. angekündigt — wie peinlich für eine gewisse sranzösijche Propaganda, die ihr böses Gewissen bei der Behauptung beruhigte, datz das alles ja nur schöne Reden und leere Versprechun gen wären! In London hat man Deutschland beim Wort genommen, und siehe da, Deutschland stand zu seinem Wort, wie es der Führer gesagt hatte. Nicht so wortkarg wie Laval ist die Pariser Presse. Noch war die Tinte unter dem Londoner Kommunique nicht trocken, da ereiferte man sich bereits über den Bruch der Stresafront — wie man sie in Paris verstand —, und kün digte an, datz Frankreich von der neugewonnenen Hand lungsfreiheit England gegenüber rückhaltlos Gebrauch machen werde. Eden wurde in Paris mit Vorwürfen über schüttet und im Unterhaus mutzte die Negierung einem wahren Trommelfeuer frankophiler Ausfrager standhalten. Diese Uebelgelauntheit entlud sich mit besonderer Drastik, als der Beauftragte des Führers, Herr v. Ribbentrop, nach dem Abschluss der Londoner Verhandlungen das be kannte Interview an den Lotidoner Havas-Vertreter gab. Man halte glauben sollen, Nibbenkrops lebhafter und kluger Appell an die französische Verhandlnng.bereitjchast hätte in Paris mindestens ein beifälliges Gemurmel aus gelöst! Weit gefehlt. Die Pariser Presse benutzte die Ge legenheit, um Deutschland feine Sünden vorzuhalten und vor dem Vertragsabicblutz mit einer Macht zu warnen, deren altes Ziel es g wesen sei, England und Frankreich voneinander zu trennen. Wunderliche Logik! Das gleiche Land, das sich seit Monaten leidenschaftlich und mit Erfolg bemühte, Deutschland anszukreifcn und eine diplomatische und militärische Front rund um Deutjchland zusammenzubringcu, ohue sich ernst lich um eine angemessene Einschaltung Deutschlands Sorge zu machen, fühlt sich beschwert, weil das Reich in einer maritimen Conderfrage ein Relationsabkommen mit Eng land schliesst und tags darauf Frankreich angeht, an der Weiterarbeit aktiven Anteil zn nehmen. Gerade in diesem Angebot scheint man eine besondere Teufelei zu seben, den Versuch, Frankreich aus Entscheidungen sestzulegen, denen es bisher sorgsam aus dem Wege gegangen ist. Wir wissen aus Erfahrung, datz Frankreich bei allen Verhandlungen am liebsten mit dem ganzen Trotz von Verbündeten, Freun den und Sateliten anriickt, die es im Laufe der Zeit ums sich versammelt hat, wir wissen aber, und sicherlich auch die Hüter der öffentlichen Meinung in Frankreich, daU diese Verhandlungsmethode die grösste Sicherheit für Er« folglosigkeit bot. Wenn Saint Nrice in^ „Journals Deutschland die „klassische Taktik des letzten Horaticrs" zunft Vorwurf macht, die Schwierigkeiten auszuteilen und del» Widerstand zu trennen, so müssen wir ihm erwidern, datz dies Bild nicht klug gewählt und für Frank-s reich wenig schmeichelhaft ist, denn es setzt die Verfolgung eines einzelnen Tapferen durch eine Vielzahl von Uuklugenj elt« 8 Nummer 14k—34. Jährst Ausgabe A-vnn»v Sächsische 11 urg lSj 815f 81b) len VN an LächsischeN lebcnshal» kürz 1934 n Monat lxui. Seit »Präsiden- nar 1938 veckungs- Slrunk, issionsge- in Dros- lebiet des Berlagsort Dresden. — Anzeigenpreise: die «spalt. S m« breite Zeil« 8 Psg. — für Familienanzeigen und Stellengesuch« b Psg. — Für Platzvorschrislen können wir kein« Gewähr leiste» ster hsen, im und 30. mit dem 1 Juli in Gründen gen von htlich am ck: Die für di« n Zwei ikalisch- usik am »« Sa;«, > Feter- nimte«; golden« »richte«. Erscheint 8 mal wöchentlich. Monatlicher Bezugspreis 2,7« NM. Einzelnummer 1« Psg., ,i« Sonnabend», sowl« Sonntag- und Festtagnumme, 2« Psg. > Wald" wei bi» t: 1Ü.00 m: Pu- llerpkalz n: Mer- iieniier- u 20,90 ilnsichts- k; 22^0 Ferien: ; 1b,2« Laaer- L-N Kszen«! rabend: Opern- Nötha: -eorgen-
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