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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.02.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310209024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931020902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931020902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-02
- Tag1931-02-09
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-»-mar kN Gegrun-et 18S6 Druck u. Brklugi Llevlck» ck NrlKardt, Trrtdcn. Polckcheck-ilto. IlxiS Dretdrn Nachdruck »ur mH druck.Luellrnangabe (Drrddn. Nachr.i 'Ulackig. Unvrrlans-Ie Echcklistücke werden nicht aulbewahrt Dr«tzl«n!christ! Nachrichten Dretden gerniprecher-Lammelnummer: Nur tür NachtgeiprLch«: Nr. iluckt Lchrtttlelluna u. HaupIuelchLIckistecke: Dresden-S. l, MarienstraLe 33/1» »rsuftsgetlchr bei täglich zweimaliger Zustellung monatlich g.eo Ml. lelnlchllestlich «0 Pfg. für DrLgerlohn), durch Postbezug ».«0 Mi. clnichllestlich LS Psg. Postgebühr (ohne Poftzuftellungegebüstr) bei 7mal wScheutlichem Periand. ilinzelnuimner lo Psg. «nzeigenpreil-! Die einspaltige 30 mm breite Zelle 3L Psg., sür auswckrt« so Psg. ZamUlenan,eigen und Llellrngeluche ohne «I-batt >L Psg-, aubcchalb i» Psg., die »0 mm breile lstellamezeilc >!«<> Psg., außerhalb rüg Psg. Lsserten. gebühr 30 Psg. «ueivärckge «uströge gegen «orauebezahlung Pllsubskls Besprechungen ln Barls Gerüchte von elnem polnischen Kurswechsel vradtmelckung naevrvr SsrUosr Lodritiloltuvo Berlin, 9. Febr. Ein link-stehendes Berliner MontagS- blatt bringt aus London höchst eigenartige Meldungen tlber das, was Pilsudskt bei seinem Aufenthalt in Paris an- geblich mit dem französischen Auswärtigen Amt besprochen haben soll. Die Meldung klingt zunächst sehr un- wahrscheinlich, ist jedoch immerhin so interessant, daß ihre auszugsweise Wiedergabe am Platze erscheint. Danach soll sich in Warschau, und vor allen Dingen bet Ptlsudski, eine vollkommene Neuorientierung der polnischen Aussenpolitik vorbereUen. Als das dringendste Problem Polens, so heisst es, erscheine Ptlsudski und seinen französischen freunden die sowsetrusstsche Drohung, besonders im Zusammenhang mit dem Fortschretten de- Staltnschen FünsjahreSplaneS. Polen fürchtet Rußland «ehr als Deutschland. Infolgedessen werde es versuchen, irgendwie Deutschland für den Fall eine» polnisch-russischen Konfliktes zu wohl wollender Neutralität zu bewegen. Daraus hätten sich Ptlsndskts Verhandlungen in Parts bezogen, und er habe dort Mannahmen getrosten, damit entsprechende Vor schläge an Deutschland herangebracht würden. U. a. will Ptlsudski die deutsche Industrie an den Material lieferungen für die polnischen Rüstungen beteiligen. Dar Praia, d«u Pilsnbfkt fit» »las« dänisch« Neutral»«» zahlen «wie, defteh« tn bestimmte» Grenzrevisionen im Korridor und a« der oberschlestscheu Grenze. Angeblich soll Ptlsudski mit diesem Vorschlag sich die Unter- siützung der englischen und französischen Diplomatie ge sichert haben, da man schon in Paris überzeugt sei, dast erst die Berciutgung der K o r r t do r s ra g e den Frieden in Osteuropa sicherstelle» könne. Ti« Meldung besagt weiter, dast Pilsuüskt bereits mit der benlschen Schwerindustrie Fühlung genommen hab«. Die gesamte Meldung klingt zwar sehr unwahrscheinlich, ist aber immerhin et» interessanter Beitrag für die These, dast die sowjetrussische Gefahr offenbar setzt auch in Frankreich und England ernster genommen wird als bisher. Deutschland befindet sich, wenn diese Entwicklungstendenzen richtig sein sollte», dann gleichsam im Drehpunkt der europäischen Politik, und unter diesen Gesichtspunkten gewinnt auch die Frage der Erneuerung des Berliner Vertrages eine erhebliche politische Bedeutung. Die Sowjeltvahkn tn Moskau Moskau, st. Februar. Nach dem nunmehr vorliegenden Ergebnis zu den Sowsetwahlen haben sich von den in den Gewerkschaften organisierten Arbeitern 97,1, von den un- organisierten Wählern 8IH v. H. an den Wahlen beteiligt. Die Zahlen für das Vorfahr betragen »SH bzw. b9,8 v. H., so dast ein allgemeines Anwachsen der Wähler- zahl sestgestellt wird. Es wurden insgesamt zu den Mos kauer SowsetS 68 v. H. Kommunisten und 34 v. H. Partei lose gewählt, von denen »2,2 v. H. Arbeiter sind. — Die Zeit der Wahlen wurde zu einer austerordentlich verschärften Propaganda für den Kommunismus benutzt, deren Ergebnisse setzt ebenfalls vorliegcn. Ueber 199 999 Arbeiter haben sich als Mitglieder der sogenannten Stoß brigaden gemeldet. Smmrr mm «Mitra argen den SMetlmor Moskau, ». Febr. Wie amtlich mttgetetlt wird, hat die GPU. tn Balaschow eine Verschwörung ausacdeckt, deren Mitglieder es sich zur Ausgabe gemacht hätten, durch Propa ganda gegen die Getreideablieserung unter der Dors, bevütterung Mißstimmung gegcu die SowsetS hervorzu- rufen. Nach einem Bericht der GPU. ist der Führer dieser Organisation, ein russischer Staatsangehöriger Wedcnski, ein Verwandter des Metropoliten Wcbenski. Bet seiner Verhaftung soll er zugegeben haben, dast er einen Bauern- aufstand gegen die Sowsetregieri, ng habe organisieren wollen. Alle Teilnehmer an der Verschwörung sind verhaftet worden. Der Lenüwr-en für einen -rutschen Ingenieur Moskau, st. Februar. TaS Zentralexekutivkomitee der U2SR. hat dem deutschen Ingenieur Licbhardt sür seine hingebungsvolle Arbeit tn den Gruben des Donezbeckens den Lcninordcn verliehen und ihm eine Prämie von ölinn Rubeln zncrkannt. Liebhardt hatte ein neues Vcr- fahren ausgcarbcitet, das die Verlegung der Flicstband- anlagc innerhalb der Grube anstatt in sechs bis acht Stun den in nur zehn Minuten ermöglichte. Streik im MrWefMrn Erzbergbau Gletwitz, ». Februar. Rachde« die SchltchtnngS» Verhandlungen im oberschlestscheu Srzbergbau zu keinem Er» gebniS geführt hatten, wurde bekanntlich den Gesamtbeleg» schasten zum 7. bzw. 8. Februar gekündigt. Di« Berwaltun» gen schlugen den Arbeiteru ueu« BertrSge vor, in denen «ine Senkung der LSHne mit Ausnahme sür Jugendlich« «m sechs v. H. vorgesehen war. Zu diesen neuen Be» dingnngeu hat am Montag morgen nur «in geringer Teil der Belegschaften die Arbeit ausgenommen. Di« Gewerk» schasten lehnen die neuen Lohnbedingungen ab. Bon Ge» werkschastSselt« wird ruitgeteilt, daß etwa SV v. H. der Be» legschaste« der Arbeit serngeblieben sind. Insgesamt be» schiiftigen die drei oberschlestscheu Erzgruben rund SS00 Arbeiter. Dietrich vor »em SaushaltauSfchub Berlin, 9. Febr. Im Haushaltausschuß des Reichstages, der seine Beratungen über den Etat des Retchsstnanz- ministeriums sortsetzte, sprach als erster Redner Abg. Torgler (K.s. Er kritisierte die Art, wie die Steuern von den Großbetrieben eingczogen würden. Er erinnerte an verschiedene, vor einiger Zeit gestellte Anfragen nach Steuererlassen bet der AEG. uird im Röhreslsyndikat. Abg. Meier.Baden (Soz.) fordert eine beschleunigte Vorlage der in Aussicht gestellten Denkschrift des Rcichs- finanzmtnisters Uber die Offenlegung der Steuer listen. Ab«. Dr. Hergt (Dnat.s warnte davor, der am Sonnabend im Ausschuß gemachten Anregung zu solgen, die Untergrenze für den Streitwert beim Reichsstnanzhos, die jetzt bet 200 Mark liege, zu er- höhen, weil da» zu einer RechtSverwetgerung sühren würde. Bezüglich der Osthilfemastnahmen erklärte der Redner, das, er keine Vorwürse gegen Finanzbeamte er- heben wolle, dast aber sestgestellt werden müsse, 1. dast von der Möglichkeit der Stundungen zu wenig Ge brauch gemacht und 2. dast noch immer tn größerem Um- fange rigorose Beitreibungen gehandhabt würden. Weiter fragte der Redner nach der Jndustrieaus- bring ungSumlage. Die Auslegung de» di«S- bezüglichcn Gesetzes durch das Reichsstnanzministertum sei falsch. Abg. Schlittenbauer (BVP.f war der Ansicht, daß so lange kein Verantwortlichkeitsgesühl der Länder- und Kommnnalparlamcnte bestehe, so lange die Länder und Ge meinden nicht über eigene Steuereinnahmen verfügten. Man könne bei den Finanzämtern besondere Abteilungen errichten, wo die Länder- und Gemeinde steuer» gesondert von den Rcichssteuer» verwaltet würden. Der Redner kritisierte bas Stcuervereinsachungsgesctz, das den Zentralisicrungsgedanken in gefährlicher Weise über spanne. Reichssinanzminister Dietrich erklärte zunächst, der Retchshaushaltplan solle nach der Haushallordnung dem Reichsrat bis zum I. Oktober und dem Reichstag bis zum K. Januar vorgelegt werden. Das Netchssinanzmtnistertnm hat diese Fristen tn diesem Jahre eingchalten. Am Etat des Reichsftnanzmtnisteriums sei be- lanntltch im Retchsrat ein Abstrich von o Millionen gemacht worden. Wie dieser aus die einzelnen Titel zu verteilen sei, werde am besten bet der Beratung über den ErgänznngS- ctat besprochen, da sonst eine Doppelberatung not wendig sei. Außerdem sei ja auch beim Rcichsarbclts- Ministerium ein solcher Abstrich von 5 Millionen vorgenom- men worden. Die Erörterungen im Ausschuß hätten sich tn der Hauptsache um die Frage gedreht, wie der große Apparat des Finanzministeriums vereinfacht werden könne und wie bestehende Schwierigkeiten beseitigt werden könnten. Es sei zu erwarten, daß vielleicht zum l. Aprtl sich die ArbeItSlast vermindern werde, da die Durchführung der Notverordnung etne Reihe von Arbeiten beseitige. Wenn der Abg. Hergt den Wunsch geäußert habe, im Augenblick nicht allzuviel an der Steuerverwaltung zu ändern, so könne man sich diesem Wunsch nur anschtteben. Die Steueraesetz. gebung sei schon derart umfangreich und habe schon so oft Aenberungen ersahren, daß es schwer möglich sei, alle» ge- nau zu übersehen. Vom Steuerzahler aber iverde er wartet, daß er nirgends anccke. Ebenso solle der Finanz beamte alles kennen. Etne gewisse Ruhe sei daher ans die sem Gebiete notwendig. Es sei viel richtiger, cS bei der augenblicklichen Gesetzgebung und Organisation zn belassen, als immer wieder nene Acnderungen vorzunehmen. Mci Schluß der Redaktiv» dauert die Sitzung anH , Nvr einer Mrmiliden ReWlaoMung Berlin, 9. Febr. Aus der Tagesordnung des Reichstages, besten Sitzung heute um 3 Uhr beginnt, stehen zunächst die Anträge aller Parteien, mit Ausnahme der National sozialisten, Deutschnationale» und Kommunisten, zur Re form der Geschäftsordnung und des Preß gesetzes. Die erste Unterschrift unter diesen Anträgen ist die des Zentrumöabgeordneten Dr. Bell, dieser wird auch die Anträge begründen. Die Oppositionsparteien haben je doch bereits die schärfste Obstruktion bet der Be ratung der Anträge angekllndigt. Die heutige Sitzung wird also sofort mit erregten Auseinandersetzungen über Tagesordnung und Geschäftsordnung beginnen. Die Mehrheit ist jedoch fest entschlossen, die Verschärf»«« der Ge schäftsordnung tn der heutigen Sitzung durchzusetzen, da morgen bereits die außenpolitische Debatte im Reichstag beginnen soll. Man wird als» mit einer stürmischen «nd laugdauernbe« Sitzung rechnen müssen, zumal auch gleich noch di« Folge rungen aus der verschärften Praxis gezogen «erden solle«. Ans der Tagesordnung steht nämlich außer über hundert An trägen auf Aufhebung der Immunität von Abgeordneten, namentlich von Nationalsozialisten und Kom munisten, die vom Gcschäftsorbnungsausschuß bereits vor beraten sind, ein gemeinsamer Antrag aller Par teien» mit Ausnahme der Oppositionsparteien lAntrag Ranchi, die vom GeschästsordnungSauöschuß noch nicht erledigten Anträge aus dem Ausschuft zurückzuztehe» und gleichsalls heute schon im Pleuum mit zu erledigen. Keine Kürzung -es Retch-wehrhau-hslts beabsichtigt Berlin, 9. Febr. Die Meldung eines Berliner Montag blattes, wonach Reichskanzler Brüning bereit sei, den Sozial demokraten hinsichtlich einer Kürzung des RetchswehrhanS- haltes entgegeuzukommcn und damit auch gleichzeitig den Wünschen der Volkspartei aus weitere Einsparungen gerecht zu werden, wird von zuständiger Stelle als retneKom bination bezeichnet. veltemlM kMttbamniMtt tmmftrt m« Wien, 9. Februar. (Eigene Drahtmeldung.s Der österreichische Ackcrbauminister Alois Thaller beabsich tigt, sein Portefeuille zurttckzugeben und mit etwa zwan zig Tiroler Bauern nach Paraguay auSzuwan« der», um dort etne österreichische Kolonie zu begründen. Er verzweisl« an der wirtschaftlichen Zukunft Oester» reichS «nd «oll« «in Auswanderuugsbeispiel geben. Thaller, der in Tirol auch als Minister seine Scholle be arbeitet und al» ganz kleiner Bauer von der Christlich sozialen Partei wiederholt an die Spitze des Ackerbaumtnt- sterium» berufen wurde, weilte 1928 bereit- für kurze Zett tn Paraguay, um dort die Verhältnisse sür die Auswande rung zu studieren. Jetzt will er an der Spitze von zwanzig Bauernsöhnen dorthin ziehen, da die Regierung von Para- guay seinem Plane großes Interesse entgegcnbringt. Im Ackerbaumintsterium will man von diesen Plänen Thallers, der seit einigen Tagen von Wien abwesend ist, nichts wissen. Sie Nrllaer der druMen AMWiMrt Hamburg, 9. Febr. Zu der Maßnahme der Reederei H. Vogemann, die, wie gemeldet, ihre Schisse unter die Flagge von Panama stellte, äußern sich Hamburger Reederkrctse dahin, dast dieser Vorgang immerhin etne gewisse Beachtung verdiene und als ein Beweis dafür anzu sehen sei, in welch schwieriger Lage die deutsche Schiffahrt sich befinde. Wenn auch größere deutsche Passagier- nud Fracht reedereien diesem Beispiel wohl kaum folgen würden, so sei cS immerhin nicht ganz unmöglich, dast die eine oder andere kleine deutsche Frachtreebcrct ebenfalls die Flagge wechsele, falls eine andere Möglichkeit, den Betrieb ausrcchtzuerhalten, nicht mehr vorhanden sei. — Bet der Reederei Vogemann handelt es sich nm etne kleine Frachtbampfcrrecderei mit nur zwei Schiffen mit insgesamt »MX) Bruttorcgtster- tonnen Rauminhalt. Amtliche Ermittlungen bei dem Hamburger Reederei- Verband sind bereits etngeleitet worden, aber noch nicht ab geschlossen, da e» sich um sehr schwierige juristische und seerechtltche Fragen handelt. Protest -es Spe-tttonsoewerbes Berlin. 9. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Der NeichSverband des Deutschen SpedtttonSgemerbe» und der Verein Deutscher Spediteure halten heute etne Tagung ab, in brr gegen den Monopolvertrag, den bl« Deutsche NeichSbabnaesellschaft mit der TranSportftrma Schenker »So. abgeschlossen hat, Protest erhoben werden soll. Ma» vertritt den Standpunkt, daß durch diesen Vertrag eine Ver billigung im Sinne der PretSsenkungSaktion nn- möglich werd«. Durch die geplante Vereinheitlichung der Rollgebttbren im ganzen Deutschen Reich würde an vielen Orten elue Erhöhung der Gebühren etntretcn. Dar über hinaus erfordere die ganze Aktion so beträchtliche Zu- schliss« seitens der NetchSbahn, baß die Bahnstnanzen erhebltchbelaftet würben.
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