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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310424026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931042402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931042402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-04
- Tag1931-04-24
- Monat1931-04
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W-en-Ausvade ». gahroang. Re. 1«2 Keitas, 2«. April i»z> Lee-tans-rVi »achiich«, De«N>e» Serolpeechee-SaMmelnummee: »»44 Nur sür NachlgelprLche! Nr. »0OIL GchrisNrllung u. Hauptseichiltlflellei Lretden-«. 4, «-rrirnstrad« »»/4» Lrrlden. P,stIcheck>iNo.»<«» Dietde» Nachdruck nur mit druN.Quellenangabe <Dee«dn. Nachr.» »ulLIUg. Unverlangt« kchrtslstückr «erden nicht aulbewahrt Lr1p«Ä»h»>, durch Voßd«»»« ».40 «t. «tulchtietttch »« Pl». vostgebichr <»hn« »astbullellun»,gebühr> dei 7m«l wichenUichem verland. Nnhtlnumuier 10 Wg. «xjeigenpreile: Die einipatttge N> mm »rett« Leite » Big., sttr autwSrt» 40 Psg. S-mittenan,etgen und «ieNengeiuche ahn« Rabatt Ü Pf»., außerhalb »» Psg., dl« »o mm brelte Reklameieite i<x> Big., außerhalb »40 Big. Liierten» »eblihr »0 PI». AutwLrttg« «nstrig« gegen voraulbetahlung Schiele vor -em RoggenMungsausschuß Die ReKiferllgmis ter Settei»mlI>WM Berlin, 24. April. Der Untersuchungsausschuß für die Roggenstützung, der am Mittwoch zu einem TagungS- abschntlt zusammengetreten war und zunächst die echte« und unechten Remboursen nnd dann die Roggenausfuhr von Deutschland und von Polen erörtert hatte, hörte am heutigen Freitag die R e i ch s m t n t st e r Schiele uud Dietrich über die Gründe der Einleitung der Stützungsaktion, und welche Erfahrungen dabei gemacht wurden. An den Bcr- handlungcn des Ausschusses, der unter Borsitz des staats parteilichen Abgeordneten Dr. Weber arbeitet, nehmen auch die N a t i o » a l s o z i a l t st e n teil. In der Frettag- vormittagsitzung fragte Abgeordneter Freybe lWlrt- fchastspartcij den Finanzministcr nach den Gründen für die Ernennung von Dr. Baade zum Netchükommissar für die Roggenstützung. Ferner ersuchte er um Auskunft, ob der Minister die Höhe der Bezüge D r. Baades bet der deutsch-polnischen Roggenkommission billigte, die in der Ocssentlichleit als außerordentlich hoch empfunden worden seien. RclchSsinanzminifter Dietrich erwiderte, daß Dr. Baades Ernennung im Kabinett erörtert wor den sei. Ohne Genehmigung der Regierung könne er ans Einzelheiten nicht eingehcn. Er selbst habe die Ernennung Dr. Baades zum ReichS- kvmmissar ausgesprochen. Er glaube sagen z» können, baß die Tätigkeit RaabcS für die Landwirtschaft ein Borteil gewesen sei. Die Land wirtschaftspolitik sei mit Baades Hilfe und seinem Einfluß aus die Sozialdemokratie umgcstellt worden. Ohne diese Umstellung wäre die Landwirtschaft zusammengebrochen. Daß die Gctrcidepolittk, wie sie die Regierung betrieben habe, das einzig Mögliche gewesen sei, habe die Entwicklung gezeigt. Daß Baade für seine Tätigkeit als Mitglied der deutsch polnischen Rvggcnkommisston eine Entschädi gung erhalten habe, sei ihm bekannt gewesen, nicht aber deren Höhe. Wie diese Bezüge zustandegekommen seien, wisse er nicht. Er sei »in diese Zeit ans dem NetchSernäh- rungömintsterium auSgeschteden. Minister Schiele äußerte sich über die Roggen ausfuhr. Er erklärte, der Regierung werde besonders der Borwurf gemacht, daß sie nicht wie früher allein durch die Anspannung des Etnsuhrschel»si)slemS ans die Rvggcn- preiSgcstaltnng eingcwirk« habe, obwohl sich hierdurch sttr die Landwirtschaft Rvggcnprcisc von wenigstens 10 Reichs mark >e Zentner hätte» sichern lassen. Diese Auffassung be- zeichnete der Minister als völlig abwegig und irrig. Tie Anhänger dieser Auffassung übersähen völlig, daß sich seit etwa Frtthiahr 1920 eine grundlegende Wandlung der Struktur des Weltmarktes vollzogen habe, die da zu geführt habe, daß der Nvggcnweltmarktprcis von 170 aus etwa 70, teilweise sogar auf »8 Reichsmark je Tonne ge sunken sei. Wer behaupte, Deutschland hätte bet einer so katastrophalen WcltmarltSlage das Einfuhrschcinsystem in der alten Form nur ansrcchtzucrhaltcn brauchen, um einen Inlandspreis non 20» RM. je Tonne Roggen herbeiznftthren, der übersehe neben der Schwierigkeit der mengenmäßigen Unterbringung der deutschen Roggcnüberschüsse im Auslande auch die volkö- wtrtschastltch und stnanzpolitisch im höchsten Maße un erwünschten Folgen einer derartigen Politik. Der Rückgang der deutschen Noggenansfuhr beruhe auf dem politischen Entschluß der Rcichsrcgierung, angesichts des Sinken« der Weltmarktpreise Ins Bodenlose neue Wege des R o g g e n p r o b l e m s zu beschreiten. Als Ergebnis dieser Politik stellte der Minister fest, daß die Voraussagen, die er tu seinem im August 1980 erschienenen Artikel „Nogguelogik gegen Roggenpessimismus" gemacht habe, in vollem Maße eingctrosfcn seien. SS sei der Regierung gelungen, den Roggentiberschub auch ohne Auosuhr zu bändigen und der Landwirtschast heute einen Noggcnpreis von etwa 10 Mark pro Zentner zu verschossen. Der Tiefstand der Preise im Herbst vorigen Jahres beruhe nicht zuletzt aus dem Verschulde» derer, die bet der deutschen Landwirtschaft aus politischen Gr U » be n dieNogge n- psychosc künstlich geschürt und eine panikartige U c b c r s ch w e m m u n g des Marktes hcrbcigesührt hätten, lieber diese Frage, die nach seiner Ansicht da« Kernstück der Untcrsnchungsaufgabc des Ausschusses sei, wolle er in einer spätere» Sitzung noch sprechen. Die Berhan-lunven um -en Vrolvrets Berlin, 24. April. Als Ergebnis der gestrigen Verhand lungen im NeichSernährungSmInisterium über die „Brot preisfrage" erklärt die Berliner Bäckerinnntig, wie die „Ger mania" berichtet, daß das Ministerium auf Grund der von den Bäckern vorgclegten Kalkulationen den Berliner Brotprciö als berechtigt angesehen habe. Die Bäcker haben sich bcreiterklärt, das vom NcichsernährungS- mtnister propagierte Konsumbrot in stärkerem Maße hcrzustellcn und anzubteten, um so den Versuch zu machen, ob es vom Publikum gefragt und gekauft wird. RMMitddM MM WtizenzMrmWsims Berlin, 24. April. Der Reichslandbund hat an den Reichskanzler und den ReichSernährungSminister folgendes Telegramm gerichtet: „Gerüchte, daß Reichsregierung den Wetzenzoll herabsehen will, verdichten sich immer mehr. Weizcnzollermäßigung bedeutet Ruin des Weizen preis e S zu Beginn der neuen Ernte, der HauptverkaufS- zett des Landwirtes. Wir erheben schärfsten Wider spruch gegen jede Herabsetzung des Weizenzolles. Reichs- landbund." . Dir Arbrttm brr Brauns Krmmiliim Berlin, 24. April. Die Gutachterkommtssion zur Ar- beitSlosensrage hält gegenwärtig wieder allwöchentlich an je drei Tagen ihre Sitzungen ab. Sie beschäftigt sich heute Freitag mit einem zweiten Referat zu den Fragen der unterstützenden Arbeitslosenhilfe, die für die nächste Zeit den Hauptaegcnstand der Beratungen der Kom mission bilden wird. Inzwischen wird die letzte Redaktion des Gutachtens zur Frage der Arbeitöbeschassung vorgenom- men werden. Mit Rücksicht aus die kommenden Beratungen über die Frage der unterstützenden Arbeitslosenhilfe hat die Kommission ein weiteres Mitglied hinzu- gewählt, nämlich Geheimrat Dr. Aurin, Freiburg t.B. Geheimrat Aurin hat die Wahl angenommen. Er ist ebenso wie Professor Dr. Berg, -er bereits der Kom mission angehört, auf Grund seiner Lebensarbeit genauer Sachkenner der zur Beratung stehenden Fragen. Mit dem Abschluß des Gutachtens zur Frage der Arbeitsbeschaffung ist Professor Dr. Heimann, der dieses Gutachten noch mitzeichnct, aus der Gutachterkommtssion auSgeschieden. Duefterberv zum Volksbegehren Dortmund, 24. April. In einer stark besuchten Ver sammlung sprach am Donnerstag der zweite Bundesführer des Stahlhelms, Oberstleutnant Duesterbcrg, über das Volksbegehren. Ueber 0 Millionen Stimmen bedeuteten einen Erfolg, wie ihn selbst bei den Septemberwahlen kein« einzige Partei erzielt habe. Bei der geheimen Ab stimmung zum Volksentscheid hoffe der Stahlhelm, diese Zahl verdoppeln zu können. Diese Millionen seien der Stoßtrupp der neuen nationalen Volksbewegung. Revision bzw. Beseitigung der Tributverträge müsse das oberste Ziel sein. In diesem Jahre müsse die national« Wandlung herbeigesührt werden. Die Neuwahl des Reichspräsidenten dürfe keinesfalls gleichzeitig mit der Neu wahl des Preußischen Landtages stattsinden, da sich bann die nationalen Kräfte nicht voll entfalten könnten. Die Preußenwahl müsse mindestens fünf Monate früher er folgen. Bor Bekanntgabe -es Gn-ergebniffes Berlin, 24. April. In der Provinz Hannover wur den 254 131 Eintragungen gezählt. ES fehlen jedoch noch der Gau Verben und der Gau Eelle. — In 62 von 71 Kreisen aus ganz Schlcsien haben sich 670 825 Personen <252) Pro zents eingetragen. — Wie der Stahlhelm, Landesverband Pommern-Grenzmark, mittcilt, haben sich im Bezirk Pommern in süns Grenzmarkkreisen und im Kreis ArnS- walde insgesamt 592 884 Personen eingetragen. Davon entfallen aus Pommern 529 835 Eintragungen. Das Ban»eSamt des Stahlhelms wird vorauSstchtllch am Freitagabend in der Lage sein, das vorläufig endgültige Zahlencrgcbnis des Volksbegehrens über die Auslösung dcS Preußischen Landtags zu veröffentlichen. Zur Zeit lausen noch ständig Zahlen von den Landesverbänden «in, die aber immer noch durch weitere Teilergebnisse ergänzt werden. Die Asmchtlst der deutschen Mustrte Gino Re-e Krupps auf -er Generalversammlung -er Sn-uftrtebank Berlin, 24. April. In der Generalversammlung der Bank für Deutsche Jndustrieobligationen, Berlin, sprach heute der Vorsitzende des AussichtöratS. Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach, über die Tätigkeit des Instituts. Er führte u. a. aus: Wenn es der Bank gelungen sei, ihre Ausgabe zu erfüllen, so habe das in hohem Maße an dem guten Geiste vertrauensvoller Zu sammenarbeit zwischen dem ausländischen und dem deutschen Teile des Aussichtsrats gelegen. In dem Gesetz über die Osthilse habe die ReichSregierung geglaubt, für eine kurze Zeit noch die Aufbringung, d. h. eine besondere Lctstungöpsltcht von Industrie, Handel und Gewerbe, ausrechtcrhalten zu sollen. Etwa 12 OVO Betriebe sollen im Laufe von süns Jahren Svv Millionen zn dem vorhandenen Äer, mögen der Bank beisteuern, um sie in die Lage zu letzen, Kredite an die notleidende Landwirtschast in den östlichen Gebieten sowie an kleine und mittlere gewerblich« Betriebe zu gewähren. Die Wirtschaft habe dieses schwere Opfer auf sich genommen, weil sie bas große Ziel der Osthilse als richtig angesehen habe. Anderseits müsse alles ausgebotcn werden, was der Schaffung einer reich- sw »ar »elchrehmmml Berlin, 24. April. In Durchführung des Beschlusses der ReichSregierung über die Errichtung des Reichs ehrenmales bet Berka fand heute im Retchsinucn- mintsterium unter Vorsitz des ReichömintsterS Dr. Wirth eine Besprechung mit den beteiligten Frontkämpfer- verbänden statt. Der Minister teilte mit, daß der Reichspräsident, dem der Landkreis Weimar das für die Errichtung des NcichsehrenmaleS bestimmte Ge lände und das Land Thüringen einen im Lause der Jahre gesammelten Geldbetrag zur Verfügung gestellt haben, die Errichtung einer Stiftung be absichtige, die mit der Schaffung und Erhaltung des ReichS- ehrenmalcS in Form des Ehrenhaincs bet Berka betraut wird. Den Vorsitz im Vorstände der Stiftung wirb Staats sekretär Z weigert vom NetchSministerium des Innern führen. Die Vertreter der Frontkämpfcrvcrbäude nahmen mit Dank und Befriedigung von der Absicht des Reichspräsidenten Kenntnis nnd erklärten ihre Zu stimmung zu der vorgesehene» Regelung. Drei Studenten am Nnlteraarlmn verunglückt Junasransoch, 24. April. Am 21. April verunglück ten an der Nordslanke des Finsteraarhorns drei Mün chener Studenten. Sie müssen sich In Unkenntnis der Route verstiegen haben und stürzten über eine 200 Meter hohe EiSwaud ab. Glücklicherweise sielen sie in etwa > 1,5 Meter Uesen Neuschnee, was sie vor dem sicheren Tode bewahrte. Ein vierter Student, der in Ermangelung der ' Wiederher st ellung der Rentabilität der Landwirtschaft förderlich sein könne, da sonst auch die großen, über die Bank der Landwirtschaft zuzutUhrcndcn Mittel nutzlos vertan sein würden, lieber die Bedeutung der gewerblichen Krcdithilse, die durch das Jndustrtebank- gcsetz über den engeren Kreis der Ostgebiete hinaus aus daS gesamte Land ausgedehnt worden sei, erklärte der Red ner, daß auch die mittlere und kleine Industrie von höchster Bedeutung für die Gesamtleistung der Volkswirtschaft sei. Deutschlands volkswirtschaftliches Geschick würde nicht ausschließlich von wenigen Großbetrieben bestimmt. Am innerdeutschen Pro duktionsprozeß nehmen eine Unzahl mittlerer und kleiner wirtschaftlicher Existenzen teil, die in ihrer Gesamtheit den großen die Waage halten, aus Sonder gebieten der Erzeugung und des Warenaustauschs sogar dominieren. Auch ihre Stärkung diene den Interessen der Gesamtheit. Schließlich hob der Redner noch hervor, baß die Wiederbelebung der Wirtschaft im O st e n der Aus gangspunkt zu einer Erstarkung des gesamten innere» Marktes werden könne. nötigen BergauSrüstung zurückgebliebeu war, eilte seine» Kameraden zu Hilfe und brachte einen nach dem anderen t» mühseliger und langer Arbeit in die F i n st c r a a r h o r n - Hütte. Nachher machte er sich sofort nach dem Jung fraus och auf, wo er nachmittags 3 Uhr nach einem Marsch von übermenschlicher Anstrengung durch den tiefen Neu- schnee cintras. Zur Bergung der Verunglückten ist ein« aus 15 Bergführern gebildete Rettung«, kolonnc abgcgangcn. Schwere SrubemmWe in Sltvberschlestm Kattowitz, 24. April. Auf der Parisgrube tut Dombrowacr Revier ereigneten sich am Freitag zwei schwere UnglückSsälle. Durch Zubruchgchcn einer Strecke wurden drei Bergarbeiter verschüttet. Zwei konicten nur als Leichen geborgen werden, der dritte erlitt lebensgefährliche Verletzungen. — Auf derselbe» Grube wurde an einer Stelle ein Bergarbeiter von einer Grubcnlvkomotlve überfahren. Er war sofort tot. Dreifacher Selbftmor- Kassck, 24. April. Der 50 Jahre alte Inhaber eines TrikotagengeschästS Eichler, seine 70jährige Mutter nnd 48jährige Schwester wurden heute früh in ihrer Woh nung durch Gas vergiftet bewußtlos aufgesunden. Wiederbelebungsversuche waren bet allen drei Personen ohne Erfolg. Eichler, dessen Geschäft über 50 Jahre besteht, hatte in der letzten Zeit mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die zu dem Berzwels- lungsschritt Anlaß gegeben haben dürsten.
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