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Dresdner Nachrichten : 26.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193104263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19310426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19310426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-04
- Tag1931-04-26
- Monat1931-04
- Jahr1931
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- Dresdner Nachrichten : 26.04.1931
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Sonntag, rs. «prü issi 7S. Achraano. Nr. «»4 en GegrLnoet 18S6 Dmck <l. vermag: LIepIch 4 Ne!ch»N>«, Dresden. PoMcherl-SIo. IOSS Dresde» Nachdruck nur mit deutl.Ouellenanoab« tDresdn. Nachr.I zulLIIi». Unverlangt« Echrtltstücke werden nicht auibenahrt Drahidnlchrifti Hachrichie» Dresden Ser .iprecher-SLMmelnunimer: »»ist Kur für kachtgeiprsch«: Nr. »O0It «chriltleilung u. -auptgeichLstslieUei Dresden-«. I, viarienstrabe «»/«» »«-uas-edüh« »et «L,lich zweimaliger Zustellung monatlich ».so «t. <ein>chliestllch »0 für Drigerlohn), durch Vostdezug >.«0 MI. einlchliestlich S« PI». Postgebühr lohn« Poltzustellungsgebühr) bet 7mal wdchtntltchem verland, «inz,Inummer l» Psg., auherhalb Lochien» »0 Pfg. «nzrtgen- preise: Die «tnlpalttge so mm breit« Aelle »» Psg., lür auswüri» so Psg., gamlilenan,eigen und Ltellengeiuch« ohne Nabatt I» vs^, außerhalb r» Pi»., di« so mm breit« Rrllame»etle roo Pi»., austerbolb «io Pig. Liiertengebühr »0 Psg. Nuswürttge «uiträge gegen «orausbezahlunn Reue Siotverordnungen in Vorbereitung MMikkamrf «gen Vraktmvlcknng unserer Berlin, 28. April. DaS ReichSkabtnett ist am Gonn- abcndvormlttag zu einer Sitzung zusammengetreten, die voraussichtlich längere Zeit in Anspruch nehmen wird. In erster Linie wird sich das Kabinett heute schlüssig werden müssen über die Vorschlüge, die der ReichSernührungs- ministcr Schiele hinsichtlich der Agrarz öl le unter breitet hat. lieber diese Zollvorschlüge ist schon verschiedenes in die Oefsentltchkeit gedrungen, und es hat eine lebh aste Diskussion darüber eingesetzt, ob die Zollerhöhungen sür landwirtschastliche BerebelungSprobukte, ohne die die deutsche Landwirtschaft nicht auSkommen kann, Rückwirkungen aus andere Wirtschafts zweige Deutschlands hat, die als unerwünscht angesehen werden müssen. Inzwischen hat man nämlich aus der I n - dustrtesette mobil gemacht und sich insbesondere gegen die Erhöhung des Butterzolls von 8ü aus IW Mark se Doppelzentner gewandt, den Schiele beantragt hat. Man bciürchtct, dah dies neuerdings ungünstig« Rückwir kungen aus den dentfchen Export nach den Sündern haben wird, bi« vornehmlich von dieser vntttrzollerhöhung be troffen werden, in erster Linie H ok kllln d «nd Däne mark. Weiter wird daraus verwiesen, daß sich der Block der süns «ordwest« enropüischen Staaten im Bertrag von OSl» auf einen einheitlichen Abwehrkamps gegen eine ttderlrie, bene Entwicklung der Agrarzölle in Europa sestgelegt habe. die neuen Agrmdlle LarUoor SodrlMalluog Nach Mitteilung der „DAZ* befürchtet man in indu- striellen Kreisen, dah der Retchsarbettsmintster Sieger- wald dem Butterzollplan nicht mehr so viel Widerstand entgegensetze wie früher. Auch anderweitig sind die vor nehmlich aus Export eingestellten Jndustriekretse Deutsch lands in erhebliche Beunruhigung geraten. Auf der Tagesordnung der heutigen Kabinettssitzung stehen ferner die HandelSvertragSverhandlun- gen mit Rumänien und Ungarn, die aber praktisch in dasselbe Kapitel der agrarischen Zollpolitik gehören. Ferner wirb man sich über die Preispolitik uuter- halten und schließlich die Durchführung des Ost Hilfe- gesetzcS und die Frage der Erweiterung des sogenannten En t sch u l d u n g S g e b t e t e S behandeln. Wie die „Landvolknachrichten* erfahren, soll man im RelchSarbeitSmtntsterium zur Zett mit der Ausarbeitung einer Reihe von Notverordnungen beschäftigt sein, die dann baldmöglichst vom Kabinett ver abschiedet werden sollen. Bekanntlich ist die Lage säst aller sozialen Versicherungsanstalten, vor allem aber der ReichS- knappschas», der Invalidenversicherung und der Arbeitslosen- Versicherung so schlecht, dah schleunigst einschneidende Mah- «ahmen erforderlich sind, wen« nicht unser ganzer sozialer Versicherungsaufbau zusammenbrechcn soll. Besonders die RcichSknappschaftS- und die Invalidenversicherung mühten, wenn man sie als private Unternehmungen betrachten sollte, praktisch schon für bankrott erklärt werden. Wahlschein, liib werden zur Rettung der sozialen Versicherungsanstalten mindestens zwölf Notverordnungen erlassen werden. Was Dr. Lurtius mlt Drummon- besprach vraktmolckuoa ouooror vorUoor SolsrUtlvUuug Berlin, 25. April. Der Generalsekretär des Völker bundes. Sir Dru m m ond, hat heute seine Besprechungen mit dem Reichsauhenminister Dr. EurtiuS abgeschlos sen. lieber die bei diesen Besprechungen behandelten Fragen wird von seilen des Auswärtigen Amtes mttgeteilt, das, einmal die mit der Vorbereitung der Ratstagung in Verbindung stehenden Angelegenheiten und sodann Fragen des internen Dienstes des VölkerbundSsekrctariat« erörtert wurden. Reichsauhenminister Dr. Eurttus wies bei der Behandlung der letzten nachdrücklich ans die Notwendigkeit einer paritätischen Vertretung des deutschen Elementes im BölkerbundSsekretariat hin. Die etwaige Neubesetzung des Postens des deutschen UntergcucralsckrctärS, der zur Zeit von Dr. Dufour- Fervnee bekleidet wird, bleibt der Entscheidung des Rats Vorbehalten. Ter Rat wird sich mit dieser Frage schon ans seiner Maitagung befassen, eventuell kommt auch eine Ver längerung der Vertragödauer Dusonr-FeronceS in Frage. Was den Posten des deutsche» Mitglieds in der Informa tionsabteilung betrifft, so hat darüber der Generalsekretär selbst zu entscheiden. Hinsichtlich der materiellen Fra gen, die zwischen Dr. EnrtiuS und Str Drummond be sprochen wurden, wird darauf hingcwiesc», dah es sich lediglich nm die technische Vorbereitung der Ratstagung handelte. Gegenüber mancherlei Kombinationen wird er ¬ klärt, bah von einer Vorkonferenz sür die große Ab rüstungskonferenz, die im nächsten Frühjahr stattfinden soll, nicht gesprochen wurde. ES werde höchstens zum gegebenen Zeitpunkt die technische Vorbereitung der Abrüstungskonfe renz aus einer der nächsten Ratstagungen in die Wege zu leiten sein. Was die sogenannte AbrllstnngSpropaganda angehe, so werde das BölkerdundSsekretariat sich einer eige» «en Propaganda völlig enthalten. Alle weiteren Fragen, wie insbesondere die Wahl des Präsidenten der Abrüstungskonferenz, blieben dem ÄölkcrbunbSrat selbst vorbehalten. Sodann wird noch er klärt, dah die Frage der sogenannten Generalakte in den Besprechungen zwischen dem Auhcnmintstcr Dr. EurtiuS und dem Generalsekretär des Völkerbundes nicht berührt wurde. Man vermißt in der Mitteilung, die von feiten des Auswärtigen Amtes gegeben wird, allerdings einen Hin weis daraus, dah auch die deutsch-österreichische Zollunion in den Besprechungen des Außenministers mit dem General sekretär Drummond eine Rolle spielte. Da aber diese Frage sa den Rat vorzugsweise beschäftigen wird, darf man wohl annchmen, dah bet der Erörterung der „technischen Vorbereitungen* der Ratstagung die deutsch-österreichische Zollunion eingehend besprochen worden ist. AranzöMe Spionage - „unwesentllKer zwWenlall" «eine Abbtkuiung des stanzöMen KensulS Paris, 28. April. Im Zusammenhang mit dem am Freitag zwischen dem deutschen Botschaster von Ooesch und Auheuminister Briand «ingeleiteten Meinungs« auStausch über die Beilegung der Königsberger Spionage angelegenhei« wird in französischen Kreisen die Ansicht ver« treten, es handele sich um einen derart „unwefent, ltchen Zwt lchensall", dah von einer Abberufung des französischen Konsuls i» Königsberg keine Rede sein könne. * ES ist natürlich ganz unmöglich, bah sich die deutsche Negierung mit einem derartigen französischen Bescheid zu frieden geben könnte. In keinem anderen Staat der Welt wäre es möglich, das, GeneralstabSosfiztere einer fremden Gros,macht un«er offizieller Duldung ihrer diplomatischen Vertretung das ihnen gewährte Gastrecht zu Spionage zwecken mlhbranchcn. Der Fall ist auch deshalb von schwer- wiegender Bedeutung, weil t» gewissen militärischen Kreisen Frankreichs noch heute die Ausfällung besteht, man könne sich gegenüber Deutschland noch immer — offiziell oder in offiziell — «In Kontrollrecht anmahen, das bann, wie man im Fall Königsberg gesehen hat, nur allzu leicht mit dem Sptonagerecht verwechselt wirb. ES must aber den Herren vom französischen Generalstab ein sür allemal klargemacht werben, dast Deutschland als souveräner Staat trotz aller einschränkenden Bestimmungen des Versailler Vertrages nicht zum Tummelplatz von Spionen und Spitzeln aus aller Welt gemacht werden darf. Ohnehin haben die zuständigen deutschen Behörden den richtigen Augenblick zum energi'-ben Vorgehen verstreichen und die Spione über die Grenze ent kommen lallen. Hoffentlich wird der deutsche Botschaster am Quai d Orsay den Franzosen mit aller Eindringlichkeit zum Bewusttscin bringen, dast eS sich hier um eine auster gewöhnlich ernste Angelegenheit bandelt, in der es schon von einem sehr grasten Mab deutschen Entgegenkommens sprechen wirb, wenn wir uns mit der Abberufung der beiden schuldigen Beamten begnügen. Volksbegehren: 5,83 Millionen Berlin, 28. April. DaS Bundesamt des Stahlhelms teilt mit: Die bisherigen Zählnngen znm Volksbegehren „Landtagsauslösung* ergeben einwandfrei die Zahl von reichlich »,«» Millionen Eintragungen. Einzeln« Meldungen ^en noch aus. Da» bedeutet mehr al» «ine halbe Million Sstsachsens Landwirte in Rot Die Not der Landwirtschaft hat seit diesem Frühjahr im Osten unseres Vaterlandes beängstigende Formen angenom men. Die Meldungen von Zusammenbrüchen landwirt schaftlicher Betriebe mehren sich, und jede Zwangsversteige rung eines Gutes bringt auch gleichzeitig dem Gewerbe schwere Verluste, dessen Kredite meist zu den ungesicherte» Forderungen gehören. So wächst die Welle der Not lawinenartig an und dringt immer weiter nach dem Weste« vor. Heute hat sie bereits die ost sächsischen Gebiete ersaht. Namentlich die Oberlausitz ist auf das schwerste gefährdet. Denn dort sind die Absatzmöglichkeiten sür land wirtschaftliche Produkte infolge der geringen Industrie und der wenigen VerkchrSzentrcn besonders ungünstig. Nu« hat die NeichSregierung theoretisch längst eingesehen, dast nicht etwa nur im Interesse der Landwirtschaft, sondern aus nattonalpolitischen Gründen etwas geschehe« mülle und hat zu diesem Zweck das ohne Zweifel groh- angelegte Werk der Ost Hilfe geschossen und in den gesetz gebenden Körperschaften auch zur Verabschiedung gebracht. Die Osthtlie darf nicht als eine Subvention aufgesastt wer den, wie man sie ost an einen notleidenden, durch die Un gunst der Zetten bedrohten Zweig der Wirtschaft zahlt. Sie sollte nationalpolitich erreichen, dah der Landflucht, dielw Osten zu einem katastrophalen Menschenmangel führte, Einhalt geboten würbe. Denn die Entwicklung der letzte« Jahre hatte für Deutschland einen grotesken Zustand ergeben. Während für den industriereichcn Westen wohl das Schlagwort vom Volk ohne Raum zutraf, war der Osten allmählich ein Raum ohne Volk geworden. Trotz der Arbeitslosigkeit im Westen setzte ein unaufhaltsamer Manderungsstrom vom Osten zu den Industriezentren ein. Schuld daran waren einmal die Zerstörung des ein heitlichen Wirtschaftsgebietes im Osten durch den FriedcnSvertrag, der die ostdeutsche Landwirtschaft und die ostdeutsche Industrie ihrer natürlichen Absatzquellen be raubte, und zum anderen die darüber hinaus geringer gewordenen Absatzmöglichkeiten für die Haupt produkte des Ostens: den Roggen und die Kartoffel. Auch hier hat sich die Regierung bemüht, direkte Hilfe zu bringen. Mit össcntlichen Mitteln versuchte man bas riesige Noggenangebot durch staatliche Magazinierung zu ver- kiiappeu, von der Ansicht ausgehend, der Noggcnüberslust sei keine normale Erscheinung, sondern nur die Auswirkung mehrjähriger ausgezeichneter Ernten. Man versuchte ferner durch den sogen, „r o t e n R o g g e n", der künstlich mit Eosin gefärbt wurde, mit Hilfe von Staatszuschüssen ein billiges, für die menschliche Ernährung nicht verwertbares Vieh futter für die westdeutsche Viehwirtschast zu schaffen, um damit ausländische Futtcrgerste und Mais zu verdrängen. Allerdings war der Erfolg nur ein teilweiser, weil damit zugleich das zweite Hauptprodukt des OstenS, die Kartoffel, aus deu Futtertrögen verdrängt wurde. Die nationalpolitischen Folgen dieser wirtschaftliche« Entwicklung sind beängstigend. In den leerer werdende» Raum im Osten drängt der Pole. Mit Hilfe staatlicher Mittel fällt ein groher Teil der zur Zwangsversteigerung kommende» Güter in polnische Hände. Aber sollte nicht das Osthilfegesetz einen Riegel vorschieben? Allerdings, nur hat man davon in -er letzten Zeit in den betroffenen Gebieten beängstigend wenig verspürt. So ist eS kein Wunder, wenn allgemeine Verzweiflung und starkes Misstrauen gegen die Ernsthaftigkeit der Ncgierungsmahnahmcn Platz greift. In ihrem Entwurf hat die Ncichsregierung große Hoffnungen erweckt. Sie hat insbesondere die sogenannte Sntsch ul- bungSaktton auch auf Pommern, Brandenburg, dlitckem^bilraelcckiesesbesvaäerstvsrmberslzea,sieben»- viircsizea kemisienroman» beginnen vir la äen nickst«» l'-xen. Lein Verfasser ist unseren besern voo eloem frökerea Komsn ber, lier g»as besooöeri bellt! Illg »ulgcnommen nurcke, bein vnbelcaaater webr.
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