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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310520019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931052001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931052001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-20
- Monat1931-05
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1931
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71. gahrvan«. Sie.»» «Mw»ch, rv. «tat kN /)/e SE/Fe M/> A/o/Me/r- M«/ Drahllmlchrifti Nachrichten »reiben Kernlprecher-Tammelnummer: iLret Nur sür Nachlgelprtiche! Nr. rooil Echrtlllellung u. HaupIgeschLIUllelle.» Lrelden-S. 1, Vtartenstrab« »»/«» Druck u. Verlast Lteplch ck Netchardt, Lretden. Poftlcheck-itto. 10«» »reiben Stachdruck nur m» deu».Quellenangabe <r-e«dn. Nachr.» »ulLIIlg. Unverlangte Echrtltstück« werben nicht aulbewabrt Gegrünöet 18S6 Ve,ua«gebLtzr »ei UgNch »wetmallger ZusteNnn, monatlich ».«» «I. (etnlchlleplch «> Plk sttr rrilgerlohn», durch Postbezug «.1V MI. einlchllestltch L» Vig. 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Ohne sich nur im geringsten mit ihm näher zu beschäftigen, schob er Ihn mit dem lapidaren Satz zur Seite, das, selbst „diejenigen, die wie EurtiuS regionale Lösungen Vorschlägen, zugegeben hätten, das, diese nur be grenzte Wirkung haben würden und nur im Hinblick auf den eventuellen weitere» Ausbau Erfolg versprächen". Demgegenüber müßten kollektive Lösungen versucht werden, wofür sich der französische Plan sehr viel besser eigne. Er sei glücklich, das, Vriand kein starres Programm vorgeschlagcn habe, das en >,Ioc angenommen oder abgc- Ichnt werden müßte, ferner gibt er in seiner stiebe seinen inneren Gedanken und Wünschen Ausdruck, indem er be tont, daß die kommende WeltabrtistungSkonferenz auch für die w t r t sch a f t l i ch e n Nöte Europas entscheidend sein werde. Das ist ja eben der Hauptgrund, warum er alles getan hat, um de» ZollunionSplan zunächst unschädlich zu machen. DaS beste, rvaS man tun könne, lagt Henderson, sei, die Vorschläge Deutschlands, Frankreichs, Hollands, Belgiens» Rußlands und Italiens einem Unter« auSfchuß zu übertragen, der bis morgen oder spätestens übermorgen endgültige praktische Vor schläge sür die einzuschlagende Prozedur vorlegen soll. Henderson ergreift also auch hier wie im Rat die Ini tiative, um die Dinge so zu schieben, wie er sie haben will. Da ist nun das Komitee, von dem man von Beginn an ge sprochen hat. Tort wird nun unter möglichster Beiseite lassung des deutsch-österreichischen ZollunionSplanS zunächst entschieden werden, ob eine dritte Z o l l f r t e d e n S - konserenz einberusen wird oder ob man die ver schiedenen Anregungen, insbesondere diejenigen Frank ¬ reichs, auf einer Konferenz oder in Unterausschüssen bis zum September verhandlungsreif machen kann. Damit lucht man ein kalt »ccompli zu schassen, dazu bestimmt, unserem Zollunionsplan das Lebens licht auSzublasen, sür den Fall, daß der Haag die Ver urteilung doch nicht aussprechen sollte. Nach dem englischen Redner versicherten die Vasallen Frankreichs nacheinander ihre volle Zustimmung zu dem Plan Poncets. Zaleski widmete hierbei den R nssen ganz ailssallend liebenswürdige Worte. Der Rumäne TituleScu erklärte mit absichtlicher Betonung, daß er kurz und bündig für die französischen Vorschläge sei. Am Schluß der Sitzung wurde der beantragte Unter ausschuß ernannt, in dem 1« Staaten, darunter natür lich auch Deutschland, vertreten sind. Bon den zu behandelnden Problemen wird die Agrar kreditbank ausgenommen, die morgen im Europa-Aus- schuß beraten werden wird. Briand konnte sich zum Schluß nicht enthalten, noch einmal einige europäische Phrasen zu gebrauchen und von der Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Nichts ngrtssSpalteö zu sprechen. SeMrsen Präsident der Abrüslungttonstrenz Genf, 10. Mai. Der VölkerbundSrat hat in geheimer Sitzung dem britischen Außenminister Henderson die Uebernahme des Vorsitzes auf der Abrüstungskonferenz an geboten. Henderson hat sich zur Uebernahme deS Vorsitzes bereiterklärt. Üeber den Ort der Konferenz ist noch keine Entscheidung getroffen worden. Es gilt aber nach wie vor als ziemlich sicher, daß die Konferenz in Gens statt finden wird. Die endgültige Beschlußfassung wird in den nächsten Tagen ersolgen. Die Genfee Entscheidung Nachdem nunmehr im Völkerbundsrat die Entscheidung über die Vertagung der ganzen Zollunionsangelegenheit auch formell gefalle» ist, bleibt nur noch die Feststellung übrig, daß die kampflose Kapitulation der österreichischen und der deutschen Delegation in der Heimat einfach nicht verstanden wird. Wir glaubten, daß es die Aufgabe unserer Vertreter sei, in zähem Ringen das Prinzip der Gleich berechtigung Deutschlands und Oesterreichs gegen das Ver sailler System zu verteidigen. Wir hofften, daß von hier eine Wende der deutschen Außenpolitik auSgehen werde. Wir haben alles erwartet, nur das eine nicht: daß Schober und EurtiuS nach einem Brutalitätsausbruch BriandS und einem Einschüchterungsversuch Hendersons ohne ein Wort des Widerspruches die Segel streichen und ihren ganze« ZollunionSplan den Launen der europäischen Politik über lassen würden. Nun arbeitet der offiziöse BcschwichtigungSapparat und will uns einreden, daß man mit diesem Verlauf gerechnet habe und daß alles in bester Ordnung sei. DaSProjekt des Zoll paktes selbst sei nicht ausgegcben und die Einschaltung des Haager Schiedsgerichtes sei nicht zu umgehen gewesen, nach dem man sich in Berlin und Wien von vornherein mit einer juristischen Prüfung der ganzen Frage einverstanden erklärt hatte. Hier ist schon das erste Fragezeichen anzubringen. Die juristische Untersuchung sollte ursprünglich tmBölker- bundSrat selbst vorgcuommen und im Laufe dieser Tagung abgeschlossen werden. Daun wäre die Bahn sret gewesen. Wozu haben denn die einzelnen Abordnungen ihre Juristen? Die englischen hatten schon ihr fertiges Gut achten vorliegen, und die anderen hätten wohl auch Farbe bekennen müssen, wenn ihnen ein kurzbefristeter Auftrag erteilt worden wäre. Aber die Gegenseite hatte kein Inter esse an solcher Beschleunigung: sie wollte vielmehr die Ver schleppung, und darum, weil ein halbes Jahr damit für uns verloren und für sie gewonnen ist, muß der Umweg über den Haag gemacht werden. Daß weder die deutsche noch die österreichische Abordnung auch nur den Versuch ge macht hat, gegen diesen Beschluß anzukämpsen, das ist der erste Vorwurf, der ihnen gemacht werden muß. Sie weisen zu ihrer Verteidigung darauf hin, baß im Haag mehr Aus sicht auf ein gerechtes und überparteiliches Verfahren be stehe, als in der politisch vergifteten Atmosphäre von Genf. Aber abgesehen von dem Zeitverlust, der so entstanden ist, sollte doch gerade der Völkerbund bei dieser Gelegen heit aus die Probe gestellt werden, ob er es immer noch wagt, die im Krieg unterlegenen Mitglieder als Staaten minderen Rechtes zu behandeln. UeberdieS ist eS gefährlich, die Durchführung eines Vertrages, den souveräne Staaten selbstverständlich abzuschlicßen berechtigt sind, von dem Spruch eines internationalen Gerichts abhängig zu machen. AuS einem Versagen des Völkerbundes hätte man die Kon- seguenzen ziehen und die Zollunion trotzdem durchführen können, dem Spruch des Haager Gerichts gegenüber hat man diese Handlungsfreiheit nicht. Das mag im vorliegenden Fall noch weniger bedenklich sein, weil eine günstige Ent scheidung allgemein erwartet wird, aber schon als Präzedenz fall birgt diese BerfahrenSart schwere Gefahren. Auf keinen Fall hätten unsere Vertreter über dieses Zugeständnis hinausgehen und sich auch noch nach innen die Hände binden lassen dürfen, wie sie cS durch Schobers Versicherung getan haben, daß die vorbereitenden Verhand lungen zwischen Berlin und Wien bis zur Haager Entschei dung ruhen werben. Diese Zumutung mußte sofort aufs schärfste zurückgewiesen werden: denn der Völkerbund ist damit über seine eigentliche Aufgabe weit hinauSgegangen und hat sich einen Eingriff in die inneren Angelegenheiten zweier Länder geleistet, der nur in seinem Willen, die Macht politik der früheren Alliierten zu unterstützen, eine Erklä rung findet. ES ist einfach unverständlich, daß Schober nach all den Zusicherungen, die er über die Festigkeit seines Standpunktes gegeben hatte, dem Festlegungsversuch Hen dersons ohne weiteres nachgab, und daß EurtiuS nicht ein griff, nm die Situation zu retten. Wenn diese beschämende Szene ein vorher in Geheimberatungen abgekartetes Spiel war, vielleicht der Kaufpreis dafür, baß Briand seine Zu stimmung zu dem Haager Experiment gab, dann wäre es nur um so schlimmer. Die nachträglichen abschwächen den Auslegungen, die man deutscherseits der Erklärung Schobers gibt, nützen gar nichts. Man braucht nur in die ausländische Presse zu sehen, um zu begreifen, welch unheil volle Wirkung sie gehabt hat. In Parts hält man die Zoll union für tot, und tu London spricht man von einem leichten Steg. Aber wir sind nicht der Meinung, baß man die offenen und heimlichen Gegner des deutschen Wiederauf stiegs in diesem Glanben lassen darf. ES muß ihnen von beiden Selten klargemacht werben, wie bas von Berlin aus in einer an anderer Stelle wiebergegebenen Meldung schon geschieht, daß auch ohne offizielle Delega^ Kein AM«» »er Zollunisnsvechandlungen Vie internen BeinreEungen werden fortgesetzt Berlin, IS. Mai. An zuständiger Stelle in Berlin wird ausdrücklich betont, daß die internen Be sprechungen über die deutsch-österreichische Zollunion trotz der Genser Vorgänge selbstverständlich fort gesetzt werden. Mit dieser Erklärung wird die Ant wort, die Schober in Gens an Henderson auf dessen Frage erteilt hat, dahin richtiggestellt, daß zwar bis zur Entschei dung des Haager Gerichts über die rechtliche Seit« der Zoll union keine ossiziellen Delegationsverhandlungen geführt werden, daß aber die inneren Vorbereitungen von dieser Zusicherung nicht berührt werden. Im übrigen hat der AuSgang der Genfer Verhand lungen über die deutsch-österreichische Zollunion in Berlin eine sehr aufgeregte Diskussion auSgelöst, bei der die Negierung mit grober Mühe den Standpunkt verteidigt, daß die Ueberweisung der rechtliche» Zollunionssragcn an den ständige» Internationalen Ge richtshof im Haag keine Gefährdung der Zolluntons- pläne darstelle. Die Entwicklung sei durchaus so verlaufen, wie man sic sich vorgcstellt habe. Man verweist regierungs seitig auch darauf, daß sogar in der französischen Presse die Fortführung interner Besprechungen und Vorarbeiten Deutschlands und Oesterreichs zngestanüen werde. Man klaubt die Meinung der französischen Presse dahin aus- Dr. SltzoM na» Mn WMemfon Wien, 19. Mai. In einer heute unter dem Vorsitz deS Präsidenten Dr. Ramel abgehaltenen Besprechung der Mehrheitsparteten, der auch Bundeskanzler Dr. Ender beiwohnte, teilte der Brrndeskanzler mit, daß der Vize kanzler Dr. Schober habe ersuchen lasten, möglichst heut« nach Wien zurückzukehren. Der Grund hiersür ist die schwierige innerpolitische Lag«. Allgemeines Aufmarschverbot tn Oesterreich Wien, 19. Mat. Die Negierung hat ein für die Selbst- fchutzverbände und ähnliche Organisationen im ganzen Bundesgebiet vom 81. Mat bis auf weiteres geltendes all- gemeines Aus marschverbot erlassen. Kre-itermächtigung für bte VSS. Basel, 19. Mat. Der Verwaltungsrat der Bank sür internationalen Zahlungsausgleich ermächtigte in seiner heutigen Sitzung die Banklettuna, mittelfristige Kredite bis zur Höhe von iso Millionen Schweizer Franken zu ge- währen, . , legen zu können, daß eine Souveränitätsverletzung durch die Ueberweisung nach dem Haag nicht erfolgt sei. Entgegen dieser Auffassung der RegierungSkrcise teilt man aber tn politischen Kreisen die auch von uns zum Ausdruck gebrachte Ansicht, daß die Haager Entscheidung die schwersten Gefahren sür die Zollunion in sich berge. Man verweist darauf, daß durchaus nicht mit hundertprozentiger Gewißheit feststehe, daß der Völker- bmidSrat das Gutachten des Haager Gerichtes akzeptiert, sondern baß vielmehr die Möglichkeit bestehe, daß er dieses Gutachten zum Gegenstand seiner Erörterungen und Be schlüsse zu machen versuche. ES ergebe sich daher die große Gefahr, daß das Gutachten des Haager Gerichts durchaus nicht mit den NatSbefchlttfscn identisch sei. Was die Ent scheidung des Haager Gerichtes anlangt, so glaubt man all gemein, daß diese dahin lauten wird, daß eine Verletzung internationaler Abmachungen durch die Zollunion nicht erfolgt. Man ist ferner der Meinung, daß die nun einschende zweite Phase des Kampfes um die Zollunion die schwerste sein wird, die Deutschland und Oesterreich zu bestehen habe. Man rechnet auch mit grober Bestimmtheit damit, dab Frankreich alles unternehmen wird, um Oesterreich unter einen unerhört schweren wirtschaftlichen Druck zu setzen, so dab es aller Kraft und aller Anstrengungen be dürfen wird, wenn man im Herbst den letzten großen An sturm auf die Zollunion erfolgreich abwehren will. Sie Sstemi»tf»e Anleitze «Mert Basel, 19. Mat. Die Ausgabe von Schatzscheinen im Werte von 150 Millionen Schilling durch die österreichische Negierung ist nunmehr gesichert. Die i» Basel anwesen den Zentralbankvräsidcntcn haben sich bereiterklärt, einen bestimmten Anteil der Schatzscheine für die Unterbringung auf dem eigenen Finanzmarkt zu übernehmen. Auch Deutschland wird sich mit einem gewissen Betrag be- tetltgen. Die B. I. Z. wirb bas Treuhänder«»» für die Schatzscheine übernehmen. Bankraub in »anne-Sickel Wanne-Eickel, 19. Mat. Drei mit Pistolen bewaffnete Personen drangen heute tn die Geschäftsräume der Som- merz- und Privatbank, Zweigstelle Eickel, ein. Die Räuber fesselten die anwesenden beiden Bankbeamten mit Stricken, sperrten sie sodann in einen Ncbenraum ein und raubten Geldbeträge in Höhe von 17000 Mark. Die Ausführung brr Tat hat etwa 20 Minuten gedauert. Die Täter sind «Stromme» .
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