Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 29.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193512294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 11-12 in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-29
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.12.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Abschied von -en Opfern von Großheringen in «assenvergiftungen mit geschmuggeltem Whisky. Newyork, 28. Dezember. In Aliguivpa sPensqlvanien) er« krankten zahlreiche Personen nach dem Genuß von sogenanntem „Mondfchein-Wiskq", den sie bei Weihnachtsfeiern zusichgenom- men hatten. Visier sind 6 Personen gestorben. Das Befinden von mehreren weiteren Erkrankten ist sehr ernst. Zum Schluß nahm im Auftrage des Führers der Gauleiter und Reichsstatthalter Sauckel Wort. Der Reichsstatthalter brachte das tiefe Empsindcn gesamten deutschen Volkes Uber die Schwere der Kata- In Verfolg der Bestrebungen der Reichspressekammer tm Sinne der Anordnung de« Präsidenten dieser Kammer vom 24. April 1935 ist zwischen dem Verlag der „Bergtschen Zet« t u n g", Soltngen-Wald, «ine Vereinbarung zustandegetommen, wonach das Verlagsrecht der „Bergischen Zeitung" auf den Ver lag der „Rheinischen Landeszeitung" übergeht. Wie die »Ber gisch« Zeitung" mitteitt, stellt st« infolgedessen mit dem 28. De zember ihr Erscheinen ein. AalM Gerüchte über Erkrankung des enal. q-nia- London, 28. Dez Gerüchte, die während der Weihnachts feiertage von einem schlechten Gesundheitszustand des Königs von England wisse» wollten, entbehren nach amtlichen Mitteilun gen jeder Grundlage. Mloniherabsehim der tschechoslowakischen Aatlonalbank Prag, 28. Dez. In der letzten Sitzung des Bankrates wurde Leitung der tschechoslowakischen Nationalbank ermächtigt, Wirkung ab 1. Iammr 1938 den Diskont- und Lonstrardsatz je 0,5 v. H. herabzusctzen. Das Noteninstitut patzt sich da- der von der Regierung mit Wirkung vom 1. Januar durch- Sevtsenfchmu^aler ln Mailand feftaenommen Mailand, 28. Dez. Ein Schlafwagenschaffner schweizerischer Staatsangehörigkeit und zwei österreichische Staatsbürger wur den hier wegen Deviscnschmuggels verhaftet. Der Schaffner hatte einen Betrag von 200 000 Lire in Banknoten im Schlaf wagen verstecht und Uber die Grenze zu schmuggeln versucht. Bel einem der beiden Mittäter fand man über 100 000 Lire in Banknoten und 200 Stück« Wertpapiere. Die Täter wurden zu Geldstrafen In Höhe der beschlagnahmten Summen verurteilt und des Landes verwiesen. Einer der drei Devisenschmuggler hat sich außerdem wegen des Besitzes eines falschen Passes zu verantworten. Schwere LawlneliungllMe in der Schweiz Bi«r Todesopfer. Bern, 28. Dezember. Wie aus Chur gemeldet wird, vcr- schüttete auf der Alpe Flix an der Iulierftraße ein Schncerutich drei 18- bis l8jährige Züricher Gymnasiasten, die mit anderen Kameraden Ski fuhren. Di« drei Leisten wurden geborgen. Bei Davos gerieten zwei 15- und 18jährige Brüder mis Schafshausen beim Skifahren während eines starken Sturmes in eii« Lawine, wobei der jüngere Bnidcr getötet wurde. Ein zweiter Bord in Schanghai Hauptdetektlv der internationalen Polizei erschossen aufgesunden. Schanghai, 28. Dez. Der Hauptdetektiv der Schanghaier internationalen Po lizei, Robert Uordroop, ein Mann englischer Nationalität, wurde ln seinem Dienstzimmer hinter dem Schreibtisch tot aufgefundcn. Ein Kopfschutz hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Offenbar liegt hier ein politischer Mordfall vor. Wenn auch die Täter noch nicht ermittelt werden konnten, so vermutet man doch, datz sie in den Kreisen der Kommunisten zu suchen sind, die der Er schossene gerade in der letzten Zeit sehr erfolgreich bekämpste. Ovferlob eines chinesischen Generals Nanking, 28. Dez. Der alte revolutionäre General Hsu- santing, Stabschef der ersten Armee, verübte am Freitagabend Selbstmord, Indem er sich vor dem Sunyatsen-Mausolcum in sein Schwert stürzte. In seinem Testament erklärte er, er opfere Blut und Herz dem Geist Sunyatsens. um die Führer Chinas aus Selbstsucht und Verrat zu erwecken Sein Opfer solle sofortigen Widerstand gegen die japanische Politik entfachen. Der Selbstmord des Generals, der erste derartige Fall der chinesischen Republik, hat großes Aufsehen erregt. Reichswetterdienst. Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Sonntag, 29. Dezember: Müßige Winde aus südlichen Richtungen. Borwiegend trocken. Meist heiter. Mild. tvn in der Universitätsklinik In Jena zu besuckstn, werden leich- ,ten Gegendruck der dargcbrachten Hand verspürte, der wird zum Mensck-ensreund, ivenn er es bis dahin noch nicht war. Denn aus diesen milden Augen leuchtete der Dank dafür, daß sie sich nicht vergessen sahen. In ihrem traurigen Blick lag kein Vorwurf und keine Anklage für die Träger des Unglücks. Es war. als ob das Unheil sie verklärt hätte, glücklich, daß ihnen wenigstens das Leben erhalten blieb. Auch für sie In Ihrem Leid zu sorgen und sich ihrer anzunehmen für die Zeit nach ihrer Genesung, soweit es nur in unseren Kräften liegt, ist uns höchstes Gebot. Bon unseren Toten aber nehmen wir in dieser weihevollen Stunde Abschied, indem wir ihre Bahre mit den Kränzen schmücken. ' , Als Vertreter des Reichsverkehrs Ministers widmete Staatssekretär Königs den Opfern des Grotzheringer Eisenbahnunglücks folgende Ge- dcnkworte: Ein tiefer Schatten legte sich am Weihnachtsabend über die brennenden Ehrislbaumkerzen, als die Kunde eintras von dem furchtbaren Unglück, das sich in unmittelbarer Nälie von hier bei Großheringen ereignet hatte. Frohe und erwartungsvolle Mensck-en, die in letzter Stunde zu dem deutschsten aller Feste fuhren, wurden jäh und plötzlich vom Tod« überrascht und tief ergriffen stehen wir an den Bahren dieser Toten, welche die Er füllung ihrer Festeserwartungcn nicht inehr erleben sollten. Im Namen des Reichs- und Preußischen Nerkehrsministers und als Präsident des Venvaltungsrates der Deutsckren Reichsbahn lege ich zwei Kränze nieder. Wir beugen uns vor der Allmacht des Schicksals und können den Angehörigen dieser Toten nichts geben als unser warmes Mitgefühl. Mögen Sie. meine Leid tragenden, eine» Trost darin finden, daß Sie in Ihrem Schmerze nicht alleinstehen, sondern daß wir alle mit Ihnen trauern und aufrichtigen Anteil nehmen an dem Verlust, der Sie betroffen hat. Freiwilliger Eintritt in die Kriegsmarine Berlin, 28. Dez. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine gibt bekannt: 1. a) In die Kriegsmarine werden in erster Linie länger dienende Freiwillige eingestellt. Solch« Freiwilligen für den Flottcn-ienst werden auf 4 Iahre zuzüglich eines Ausbilbungs- zuschlages, der 1 Jahr nicht übersteigt, verpflichtet. Gleichzeitig erklären sie sich für den Fall, daß sie Unteroffizier werden, mit einer Verpflichtung auf insgesamt 12 Jähr« zrizllglich Ausbil dungszuschlag einverstanden. Die Einstellungen finden am 1. Ja nuar, 1. April und 1. Juli jeden Jahres statt, b) Am 1. Ok tober jeden Jahres werden Freiwillige für den Küstcndienst zu kurzer Dienstzeit eingestellt, und zwar: In den Küsten- dlen st (See) Angehörige der seemännischen und halbseemän- nischen Bevölkerung aus 12 Monate, in den Küstendienst (Land) vorwiegend Dienstpflichtige der nichtseemännischen K ü sie n be v ö l Ke r u ng auf 9 Monate. Geeignete Soldaten des Kiistendicnstes haben Aussicht auf Weiterverpflich tung auf vier bzw. zwölf Jahre. Bewerber der Jahrgänge 1915 bis 1918 halben die Erklärung abzugeben, daß sie zu einer längeren Dienstzeit bereit sind, ausgenommen solche, denen aus späterer Erfüllung ihrer Arbeits- und Wehrpflicht ein beträcht licher Nachteil für ihre Berufsausbildung erwachsen würde. 2. Neben den Bedingungen des Wehrgesetzes wird gefor dert: Alter: Für Flottendicnst vollendetes 18. bis vollendetes 23. Lebensjahr, für Küstcndienst vollendetes 18. bis vollendetes 25. Lebensjahr. Auch Angehörige der Jahrgänge 1913 und 1914 können sich also noch zum Flottendicnst melden. Größe mög lichst nicht unter 1,80 Meter. Gesundheit: Die Bewerber sollen für ihr Alter gut entwickelt, kräftig gebaut und frei von solchen Fehlern sinsbesondere ansteckenden Krankheiten) sein, die ihre Gesundheit, Beweglichkeit und Ausdauer nennenswert beeinträchtigen. Sie müssen nach marineärztlichem Urteil taug lich, die Freiwilligen des Flottendtenstes und des Küstendienstes (See) auch bordverwendungsfähig sein. Vorbildung: In einer Aufnahmeprüfung wird von den Freiwilligen -es Flotten dienstes geistige Gewandtheit, rasches Äusfassen und klares Ur teil verlangt. Besonders erwünscht sind Handwerker oller Art, zumal aus der Metallindustrie, die die Gesellenprüfung abge legt haben. Arbeitsdienst: Angehörige des Jahrgangs Eine Slenstkleiduna für den Generaldirektor der Reichsbahn Berlin, 28. Dezember. Als Ergänzung der Anordnungen über die neu« Dienstkleidung der Deutschen Reichsbahnbeamten gewährt die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn nunmehr auch den obersten Beamten des Re:ck>sb<stmbetriebes die Vereckp tigung. Dienstkleidung zu tragen. Es ist dafür das Muster der Dienstkleidung der Beamten der Besoldungsgruppe 1 vorgesehen, das entsprechende Ergänzungen erfährt. So werde auf dem dreifach geflüchteten Achselstück aus goldenen und silbernen Schnüren mit blauem Faden auf militärroter Tuchuntcrlage bei den Präsidenten der Reichobahndirektionen. Abteilungsleitern der Hauptverwaltung usw. ein silberner Stern angebracht, bei den Direktoren der Deutschen Reichsbahnverwaltung zwei sil berne Sterne, beim Ständigen Stellvertreter des Generaldirek tors zwei silberne Sterne, zwisck«» denen sich ein verschlungenes silbernes GD befindet, und schließlich beim Generaldirektor der Deutschen Neichsbahngesellschast die gleiche Anordnung mit einem goldenen GD. das des ... strophe zum Ausdruck und entbot den letzten Grutz des obersten Führers des Deutschen Reiches. Unter allgemeiner feierlicher Stille legte die Ehrenwache, die vor den Särgen der Toten stand, Kränze als letzten Grutz des Führers nieder. Der Reichsstatthalter wandte sich dann zu den Hinterbliebenen der Toten und versicherte auch ihnen innigste und herzlichste Anteilnahme des Führers. Mit dem „Ave verum corpus" von Mozart klang die Trauerstunde aus. Mitteldeutsche Börse vom 28. Dezember lEigene Drahtmeldung t Fest. Die Börse tendierte zum Wochenschluß fest. Am Rentenmarkt verloren Reichsanleihe Altbesitz 0,75 Prozent. Mittelboden minus 0,28 Prozent. Dresdner Stadt 1928 plus 0,25 Prozent. Leipziger 1928 plus «in Achtel Prozent. Kom munal Altbesitz waren durchweg bis 0,25 Prozent höher. Sach senanleihe plus drei Achtel Prozent. Thüringer Staatsanleihe plus drei Achtel Prozent. Am Aktienmarkt gewannen Deutsch« Eisenhandel, Gebler-Werke und Paschen j« 1 Prozent. Kirch ner 3,25 Prozent. Waldsassen und Sörnewitz je plus 1 Prozent. Steingut Lolditz plus 1 drei Achtel Prozent. Marienberger Mo saik minus 15 Prozent seit 15. 11. Ehromo Najork plus 1,5 Prozent. Dresdner Gardinen, Leipziger Trikot und Kunz Treib riemen je plus 1 Prozent. Plauener Gardinen plus 4,75 Pro zent repartiert. Dogtländische Spitzen minus 2.75 Prozent re partiert. Helfenberg plus 1 Prozent, Fritz Schulz minus 1,25 Prozent. Kulmbacher Rizzi plus 2 Prozent. Bautzner Brauerei minus 5 Prozent seit 20. 12. Retchsbank plus 2,5 Prozent. Dresdner Bau minus 1,25 Prozent. Zeitz-Ikon plus 1 Prozent. Hildebrand Mühlen plus 1H Prozent seit 17. 12. Magdeburger Zucker plus 1,5 Prozent. Gläubiger Zucker minus 1 Prozent, Bereinigte Holzstoss minus 1,5 Prozent, Zucker Halle minus 1H Prozent. Vereinigt« Zünder minus 8 Prozent. sJortsetzung von Seite 1.) häufen sich die Kränze und Blumrnspenden zu Bergen. Fahnen und Standarten marschieren in den Vorhof. Wenige Minuten vor 11 Uhr nehmen die SA-Standarte Thüringen und die SS-Standarte Gera sowie die Fahnenträger aller Ehrenabordnungen an den Selten der Särge Aufstellung. SS-Männer der Stabswache Weimar betreten gemessenen Schrittes die Trauerhalle. Sie tragen große Kränze als letzten Gruß des Führers ln den Händen. Die Schleifen in den Farben der Nationalflagge tragen in Goldbuchstaben die Worte: Der Führer Adolf Hitler. Der ganze Raum ist in ein ein ziges Meer von Blumen verwandelt, unter denen die Särge völlig verdeckt sind. Die brennenden Ehristbäume In den Ecken werfen ein tröst liches Licht in die überfüllte Halle. Von der Empore klingt Schuberts bewegende Klage „der Tod und das Mädchen" aus, gespielt vom Streichquartett des Nationalthenters Weimar. Dann tritt der Präsident der Reichsbahndirektion Erfurt, Lammertz, an das Rednerpult und verliest bei allgemeiner Bewegung die Namen der bedauernswerten 32 Todesopfer, die hier zur letz ten Ruhe gebettet sind. Generaldirektor Dr. Dorpmüller hob in seiner Ansprache l-eroor, daß seit den Tagen des ersten Eisenbahnunglücks sich -ie besten Köpfe bemühten, -as Sick)«- rungsnctz Immer dichter und enger zu spannen. Aber trotz aller Erfolge wüßten die Eisenbahner von dem Wert -er Sicherungen soviel, daß es keine Apparatur ohne Fehlerquellen gebe, und daß hinter allen Sicherungen letzten Endes der Mensch sie he mit seinen unzulänglichen Sinnen. Versage er. so sei auch meist alles Mithin umsonst. Das soll, so sagte Dr. Dorpmüller weiter, keine Resignation bedeuten, Kein Nachlassen in -en Bemühungen, dem Unheil entgegcnzutreten, im Gegenteil jedes Unglück verlange gebieterisch, daß man wei ter forsche und suck>e und den Kannst mit ihm aufnehme. Doch damit werden unsere Toten nickst wieder leberrdig und für ihr ganzes Leben gesck>ädiqte Menschen nicht wieder glücklich. Die meisten Toten, die hier vor uns liegen, sind in ihrem besten Le bensalter hinweggerafft worden. Wir können sie ihren Lieben nicht wieder zurückgeben. Aber eines vermögen wir: unsere heiligste Pflicht erfüllen uich uns ihrer Hinterbliebenen anzunehmcn. Man muß in der Kirchhofstmlle von Großkierlngen -ie armen zerschlagenen Leisten gesehen lmben, ehrerbietig bedeckt mit Tüchern und Tanaenzweigen. man muß Ihr« mit Kreide an der Hallenwand geschriebenen Nomen gelesen haben, um das ganze Unglück zu erfassen, -as der Tod über ihre Familien ge bracht hat. Und wer Gelegenheit gehabt hat. die Schmerverletz- Zeitereignisse ab und erkennt ihre eigentliche Bedeu- tungslosigkeit. Vor den Hintergründen der Ewigkeit verschwinden die Ereignisse des Alltags, die man wichtiger nahm, als es ihrer Bedeutung zukam. Andererseits er kennt aber der an der Ewigkeit orientierte Geist des Menschen auch wieder ganz anders den inneren Sinn der Geschichte, die Ganzheit ihres notwendigen Mlauss, zwischen Weltschöpfung und Weltgericht. In seiner Endlichkeit gehört der Mensch der Zeit an, in seiner Wesenhaftigkeit aber, mit seiner Geistseele steht er in der Zeitlosigkeit ewigen Seins. Erahnen wir das Geheimnis der Ewigkeit, so wissen und erkennen wir in innerer Freiheit, datz wir schon mitten in der Zeit, in der Ewigkeit sind. Ewigkeit ist das, was über der Begrenztheit aller Zeitrechnung ist, Ewigkeit ist das Meer, in dessen Weite die Zeitlichkeit versinkt, wie ein Wellensäuseln in den tausend und abertausend Wellen- und Wogenschlägen. Datz der Mensch schon im Diesseits unter dem Gesetz der Ewigkeit und Unvergänglichkeit steht, bringen ihm die letzten Stunden des Jahres erneut zu deutlicher Erkenntnis. Für den kommenden Zeitab schnitt eines neuen Jahres soll er daraus die fruchtbare Erwägung ziehen, „datz er mit seiner Ewigkeit beginnen mutz, solange er in diesem Leben steht, in dem man wacht und schläft, itzt und trinkt und arbeitet, Enttäuschungen erlebt und Tag um Tag schon, wenn es Entscheidungen gilt aus heimlichster Seele, vor dem Gerichte Gottes sich findet." Das Verweilen beim Gedanken um Zeit und Ewig keit macht nicht lebensarm und lebensuntüchtig. Dieser Ge danke rückt ja vielmehr alles in die Wichtigkeit des ewigen Lebens, was Dauer und Inhalt erweist. Weiter und Heller, freier und froher, geistiger und ernsthafter tritt der Mensch, der betrachtend vor der Grütze und Bedeutung der Ewigkeit stand, indie Alltäglichkeit des Geschehens. Ewigkeitsgedenken hemmt nicht die Daseinsentfaltung des Menschen, sondern bedingt ihre grötzte und wirkliche Echtheit. Der Todesgedanke, im Lichte des ewigen Lebens durchdacht, wird lebenfördernd und geistzeugend. Nicht Weltabkehr und Weltverachtung ist das Streben des an der Ewigkeit und ihren Forderun gen gewachsenen Menschen, sondern Weltbemeisterung und Durchdringung der Welt mit den Wirkkräften des ewigen Lichtes. Die Stunden vor der Jahreswende, die Stunden ernster Einkehr und Besinnung, sollen uns sein Stunden des Aufbruchs, Stunden dem Morgen zu, dem grotzen Morgen des Geistes und der Ewigkeit. Die Hoffnung steht als Neujahrsstern in der Silvesternacht. Wahre Hoffnung ist aber nicht auf Wahn gegründet, sondern auf ewige Verheißung. 1915 und jüngere, di« zum 1. Oktober 1938 und später einge stellt werden, müssen ihrer Arbeitsdienstpslickst genügt haben. Der Reichsarbeilsdienst stellt jährlich zum 1. Aprit und 1. Ok tober ein und nimmt Marinefreiwillige, die im Besitz des An- nahmeschcins sind, vorzeitig an. Bevorzugt werden Be werber, die turnerisch oder sportlich gut vorgebildet sind. (Ma- rine-HI). Ferner werden — bei sonst gleicher Eignung — be vorzugt: Freischwimmer und Besitzer von Sportabzeichen, Krie- gcrwaisen und Söhne kinderreicher Fainilien. 3. Das Einstellungsgesuch ist mit dem Vermerk „Gesuch um Einstellung in -en Flottendicnst" oder „Gesuch um Einstellung in den KUstendienst" an den 2. Admiral der Nord see (Einstellung) in Wilhelmshaven o-er an den 2. Admiral der Ostsee (Einstellung) in Kiel zu richten. Diese Dienststellen sen den Mich auf Wunsch das ausführliche .Merkblatt für den Ein tritt in die Kriegsmarine" zu. Meldung ist jederzeit möglich, am besten schon reichlich ein Jahr vor dem gewünschten Eintrittstag. Frühzeitige Meldung ist schon mit Rücksicht auf den Arbeitsdienst notwendig. Dem Einstellungsgesuch sind bei zufügen: a) von Gemusterten der Musterungsausweis, von An gehörigen des Jahrgangs 1914 außerdem der Ersatzreseroe I- Schein; b) von Nlchtgemusterten der Freiwilligensck-ein für den Eintritt in den aktiven Wehrdienst, zu beantragen bei der poli zeilichen Meldebehörde unter Vorlage der Personalpapicre. Minderjährig« haben die schriftliche, amtlich beglarrbigte Erlaub nis des gesetzlichen Vertreters dazu beizubringen; e) ein selbst geschriebener Lebenslaus, der mindestens enthalten muß: Vor- und Zuname, Geburtstag und «ort. Angaben über Schulbesuch, Beruf und Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit nach der Schul entlassung sowie über etiva airgeleisteten Arbeitsdienst, genaue und deutlich« Anschrift; d) ein Briefumschlag mit Anschrift des Bewerbers und c) ein Lichtbild. 4. Die Verteilung auf die Standorte der Nordsee- bzw. Ostseestation, auf die Schiffe (Panzerschiske, Nuslandskreuzer, U-Boote usw.) und die verschiedenen Laufbahnen (Matro sen, Heizer, Mechaniker, Funk-, Signalgasten usw.) richtet sich nach den Vorkenntnissen und nach den Leistungen. Wünsche können nur In diesem Rahmen berücksichtigt werden. 5. Für Marincossizleranwärter gelten besondere Bestim mungen, die bei der Inspektion des Bildungswesens der Marine in Kiel angesordert werden können. di« mit um mit „ „ geführten allgemeinen Neuregelung der Zinsen an. Der Be schluß über die Diskontherabsetzung wird Anfang nächster Wache gefaßt und bekanntgegeben. Der ossiziclle Diskontsatz wird dann ab 1. Januar 1938 3 v. H. betragen gegen bisher 8,5 v. H., der Satz für dreimonatige Lombardkredite 4,25 bis 4,75 v. H. gegen bisher 4,75 bis 5.25 v. H. und für langfristige Lombardkredit« 4,5 bis 5 v. H. gegen bisher 5 bis 5,5 v. H. Der Satz für Aussuhrwechsel ermäßigt sich auf 3.5 (bisher 4) v. H. — Der Diskontsatz von 3,5 o. H. war seit dem 25. Januar 1933 in Kraft. »ufikansführung in der Hofkirch« Dresden. Sonntag, den 29. Dezember vorm. 11 Uhr: Messe Es-Dur von Weber, Grct- duale: Hodie Christus, achtstimmig, von Palestrina. Offertorium) Salve vuer von Schuster. Soltt Lies«! von Schuch, Iessyka Koettrik, Gustav Zirkenbach, Hermann Greiner.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder