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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310715028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931071502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931071502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-15
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M-tk-U«»«»» Bor enWei-en-en KablnettsbeschMen Keine Mie-ereinführuny -er Rentenmark - Herabsetzung -er Notenöeckungsgrenze? si-j i- vier Dre-t<nn«nstl Nawnchle« gemIvreMer-Sammelnummer: »»»«1 Nur lür «achlgelprich«! «r. »oou Schrgtletluna u. öauvtgelchaNostell«! Lrelde» - N. », MaUenstrat« >S/tI Reichsbahn zahlt Gehalter un- Löhne Berlin, 16. Juli. Wie die Deutsche RetchSbahn- gesellschast niitteilt, hat die Reichsbahn die fälligen Geholter kür die Angestellten und die Löhne stir die Arbeiter aus den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gezahlt. Die Rahn hat ferner die Garantie der Einlagen bet den Reichs» bahnsparkassen übernommen. Gebrauch zu machen; das bezieht sich in erster Linie aus die K o m m u n a l a n l e i h en. Ferner muß dafür gesorgt wer den, daß ausreichende Zahlungsmittel auch bet den öffentlichen Kreditinstituten bereitslehen. Dann würben die Städte und Sparkassen durchaus in der Lage sein, ihren Berpsltchtuugen im Interesse der Gesamtheit vollkommen zu genügen. Seilugr sirvich » NetAardt, Lretden. Poftlcheck-Mo. los» Dreode» Nachdruck nur mll deutl-OuellenangaL« (Dreddn. Nachr.» «ulMlg. Unverlangt« SchriNllück, werde» nicht aufbewahrt rragerlahn», durch Postbejug ».«0 Mk. etnschII«Nlch »» Big. VostgedLhr lohne VosttusteNungtgedShr) »et 7mal wöchentlichem verland, «inielnummer l<> VI». ilnjeigen»reitei Die einlvaltig« so mm breit« Zeile SS Big-, >ür auewLrtl «0 Pfg. JamUlena»teigen und EteNengeiuche ohne Nabatt tb Psg^ «uterhalb »S Psg., die »0 mm breite NeUam«»elle Svo PI,., auberhalb »so Big. vürrten- grbichr so Big. «lubtuSrtige «ustrige gegen vorautbeiahiung ! Aen-erson bet Vrtan- Paris, iS. Juli. Der englische Staatssekretär Hen der» son hatte nach der Besichtigung der Kolonialausstel« lung «ine halbstündige Unterredung mit Ausrenmtntster vrtanb am Quai d'Orsay. Im Anschluß fand da» von Außenminister Brtand zu Ehren Hendersons gegebene Frühstück statt, an dem u. a. teilnahmen: Ministerpräsi dent Laval, Unterstaatssekretär Franqot» Poneet und der Generalsekretär am Quai d'Orsay, Philippe Berthe« lot, Die Gerüchte um Schacht Berlin, 15. Juli. Im Zusammenhang mit den finan ziellen Sanierungsmabuahnien, die auf dem Notverord- nungöwege voraussichtlich noch Mittwochabend verkündet werden sollen, wird u. a. auch davon gesprochen, daß der frühere NcichSbankpräsident Dr. Schacht bet der Durchfüh rung der SanicrungSaktion maßgebend beteiligt sein werde. Die Gerüchte bürsten vor allem darauf beruhen, daß Dr. Schacht an verschiedenen Besprechungen in der Reichskanzlei und tm Finanzministerium tetl- genommeu hat. Jedoch eilen alle Meldungen von einer bevorstehenden Ernennung Schachts zum WährungSkom- mtssar mit außerordentlichen Bollmachten den Tatsachen voraus. Von anderer Seite wird in diesem Zusammenhang auch der Name des Präsidenten der Preußenkasse, Dr. Klepper, genannt. In unterrichteten politischen Kreisen ist man der Auffassung, daß Dr. Kleppers Kandida tur überhaupt nicht in Betracht gezogen worden ist. Ferner wird berichtet, daß von volkSpartciltchcr Seite die sofortige Besetzung des WirtschaftSministertumS mit Dr. Bögler gefordert worden sei. Von unterrichteter Sette wird diese Angelegenheit als nicht aktuell bezeichnet. Zugestänbnlsse zu erstrebe«, selbst wenn er zeitweilig Erfolg haben sollte, aus lange Sicht doch zwecklos wäre, da die Rückwirkungen auf die öffentliche Meinung in Deutschland die Lage des Kanzlers unhaltbar machen würden. ES sei auch keine Aussicht vorhanden, daß ln Deutschland eine Regierung gebildet werde, di« den französischen Wünschen weiter entgegenkomme. Alles deute daher aus den Schluß hin, datz, wenn nicht die Forderung nach politischen Garantien — die noch nicht offi ziell ausgesprochen worden ist — aufgegeben werde, eine vollständige Stockung des ganzen wirtschaftlichen Lebens Europas erfolgen werde. Wenn nicht vereinte Bemühungen erfolgen, um einen schnellen Beistand von aubenher zu sichern, bann sei cs klar, baß Deutschland sich gezwungen sehen könnte, die Lösung seiner finanziellen und wirt schaftlichen Probleme ans seine eigene Weise zu suchen. Dies dürste sich nicht nur als schwierig uud schmerzlich für Deutschland selbst erweisen, sondern auch als sehr schäd lich für die Interessen anderer Länder. Auch „Financial Times* sagt in einem Leit artikel, baß Frankreich allein für die Verwicklungen verantwortlich nnd daß es ihm zu verdanken sei, wenn der Grundgedanke des HooverplancS verwischt sei. Die Presse befaßt sich bann eingehend mit der Möglichkeit eines innerdeutschen Moratoriums, falls keine Hilfe vom AuSlandc komme. Dies würde zwar, wie „Daily Herald" sagt, Deutschland das Leben er schweren, aber es würde auch ernste Folgen für das Aus land haben. Soweit England in Frage komme, würben die Banken und der Geldmarkt etwa Sl> bis 100 Millionen Psund sl bis S Milliarden Marks finden müssen, um die Berpslichtnngen aus deutsche Wechsel ,« ersttllen, die in London indossiert seien. zeitig bis zum Donnerstagmorgen in das gesamte Reichs gebiet und an alle beteiligte Stellen Htnausgehen können. Auch heute ist es in Berlin bis zum Mittag zu keinen Störungen dir öffentlichen Ordnung gekommen. Die Polizei hatte allerdings tm Hinblick aus den für heute von den Kommunisten beabsichtigten, jedoch von der Polizei ver botenen Netchserwerbslosentaa größere Vorkeh rungen als an den letzten Tagen getrossen. Heute nachmit tag stndet im Zirkus Busch eine Erwerbslosenversammlung statt, bei der aber kein geschlossener Anmarsch oder Abmarsch gestattet wird. Starke Devtfenrückflüsse bet -er Retchsbank Berlin, 15. Juli. Die verschärfte Kreditreftriktion der Reichsbank hat auch zu einem wirksamen Druck aus die Devisenvorräte von Banken und Wirtschaft geführt. Wie der Deutsche Handelsdienst erfährt, kounte die Reichsbank seit Montag, dem 18. Juli, Devisenzugänge von etwa Sl) bis vv Millionen Reichsmark buchen. Bestimmte Vorschläge -er Stä-te Berlin, 15. Juli. Der engere Vorstand des Deutschen StädtctageS beriet in Anwesenheit des ReichSinnenministers Dr. Wirth, deö Präsidenten des deutschen Sparkassen- und GtroverbandcS, Dr. Kleiner, und anderer Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden eingehend die Finanz- und Wirt schaftslage der Städte und Sssentltchen Banken. Man war sich darüber vollkommen einta, daß sofort Schritte «r- grissen werben müssen, uiii die Zahlungsfähigkeit der öffentlichen Kassen zu sichern und so bald als möglich wenig stens einen beschränkten Zahlungö- und Wirtschaftsverkehr wieder aufzunehmen, zugleich aber den völlig ungerecht fertigten Abhebungen bet den Sparkassen ent- gcgenznwirkcn, die zum größten Teil aus übertriebener Ner vosität zu erklären sind. Es bestand ferner darüber Ueber- cinstimmung, baß die Sparkassen ebenso wie die Banken in die Lage versetzt werden müssen, von den ihnen gesetzlich zu- ftchendcn Lombardicrungsmöglichkeiten bet der Reichsbank Berlin, 15. Juli. Neben den dringlichen Aufgaben be schäftigt man sich setzt innerhalb des Kabinetts auch bereits mit der Vorbereitung des englischen Besuchs. ES wird bereits daL Programm, das für die Zett der An wesenheit dcS englischen Premierministers und des Außen ministers festgesetzt morden ist, veröffentlicht. Danach trifft der englische Außenminister Henderson am Frettagvor- mittag in Berlin ein. Kurz nach seiner Ankunft werden im Auswärtigen Amt politische Besprechungen statt finden, die ihre Fortsetzung bei einem Frühstück finden, das der NcichSaußenmintster Dr. Curttus seinem eng lischen Ministerkollegen gibt. Am Nachmittag sollen die politischen Verhandlungen fortgesetzt werden. Gegen 6 Uhr nachmittags wird dann der englische Ministerpräsident Mac- donald, der mittels Flugzeug nach Berlin kommt, in der Retchshauptstadt eintreffen. Am Freitagabend findet bann ein Diner beim Reichskanzler Dr. Brüning statt. Für Sonnabenbvormtttag ist ein Empfang beim Reichspräsi denten v. Hindenburg vorgesehen, der heute vormittag, wie angekündigt, wieder in der Retchshauptstadt elngetrosfen ist. Im Anschluß an diesen Empfang beim Reichspräsidenten begeben sich dann die englischen Minister, begleitet von Reichskanzler Dr. Brüning und NeichSaußcnmtntster Dr. CurttuS, nach dem Jagdschloß H u b e r t u S st o ck, wo dann für die politischen Besprechungen der ganze Sonn abendnachmittag und der Sonnabendabend zur Verfügung stehen. Am Sonntag erfolgt die Rückkehr nach Ber- l t n, an die sich ein Frühstück beim preußischen Minister präsidenten Braun anschlteßt. Für Sonntagabend lädt der britische Botschafter in Berlin zu einem Diner, dem auch die Spitzen der NcichSregierung beiwohnen werden. Am M o n t a g vormittag verlassen dann die englischen Minister wieder die Retchshauptstadt. „AM-" MM die stm-iMm Swrellmigen London, 15. Juli. Die gesamte Londoner Presse befaßt sich eingehend mit der französisch-deutschen Frage. Ein langer Artikel der „Times" vertritt den vom englischen Außenamt beeinflußten Standpunkt, daß eine Einigung zwischen Deutschland und Frankreich die beste Lösung sei. Nichts würde man in London lieber sehen, al» wenn nach dem englischen «esnch in Paris nnd Berlin die deut« schen Minister nach Paris gehen. Hilfe könne nur durch eine bedingungslose Zusammen arbeit Englands, Frankreichs und Amerika» kommen. Noch sei eS nicht zu spät. Wenn auch die französische öffentliche Meinung leidenschaftlich an den „Sicherheiten" sesthalte, so müßten sich die wettersehenden Mitglieder der französischen Regierung doch fragen, ob nicht der «ersuch, von der Regierung Brüning al» Gegenleistung stk finanzielle Hilfe politisch« Lrfolve -er Kreditrestriktton vrulrtmoläang nnooror AorUnor Svdrlltloltung Berlin, 15. Juli. Die fortgesetzten Beratungen des NetchSkabtnetts über die zu ergreifenden Maßnahmen haben bisher noch zu keinem greifbaren Ergebnis geführt. Sie vollziehen sich in der Weise, daß zunächst ein engerer Ausschuß des Kabinetts, der sogenannte Repara- tton Sausschuß, zu dem die an den Finanz- und Wtrt- fchastsfragen in erster Linie interessierten Minister gehören, die einzelnen Projekte prüft und sie dann dem Gesamt kabinett unterbreitet. Die bisherigen Erörterungen innerhalb des GesamtkabtnettS, die heute nachmittag fort gesetzt werden, lassen aber noch nicht genau erkennen, in welcher Richtung sich nun die Schritte der NetchSregicrung bewegen werden. Soviel scheint aber schon sestzustehen, daß der Plan, die schon eingezogenen Rentenmarkscheine wieder in Umlauf z« bringen, «egen der gegen ihn er hobene« währuugStechnischen Bedenken nicht zur Ausführung gelangen wird. Sicher ist auch, daß eine Devisenverorbnung er lassen werden wird, die für die Devisen eine Art Zwangswirtschaft bringt. WaS nun das hauptsäch lichste Problem, nämlich das der Beseitigung der Zahlung-Mittelnot angeht, so scheint man sich inner halb de» Kabinetts trotz der groben Bedenken, die gegen «ine solche Absicht sprechen müssen, doch dazu entschließen zu wollen, die DecknngSquote für die Reichsmark herabzusetzen. Man beruft sich darauf, baß tm Bankgesctz fa schon vor- gcsehen sei, baß in Notfällen die Mindcstdeckung von tu Prozent aus 8N Prozent herabgesetzt wer den könnte. Bei einem Notenumlauf von rund Milliarden Reichsmark, so erklärt man, würde es also bei einer Herabsetzung der DecknngSgrenze um W Prozent mög- lich sein, etwa rund eine Milliarde neuer Zahlungsmittel auSzugebcn. Ein solcher Betrag würde genügen, um wenigstens die zur Zeit dringendsten Anforderungen zu befriedigen. Selbstverständlich wäre aber mit einer bloßen Herabsetzung der DeckungSguote, gegen die, wie schon gesagt, doch sehr ernste Bedenken sprechen, die man auch tm Kabinett teilt, noch nichts getan. Man müßte auch dazu schreiten, eine wettere und nicht «nbetrLchtlich« Erhöhung des Diskontsatzes vorzunehmen. Das Netchsbankgesetz sieht für den Fall, daß die Deckungsquote unterschritten wird, ausdrücklich die Er höhung des Diskontsatzes vor. Nm diese Not wendigkeit käme man nicht herum. Dann müßte auch noch die Reichsbank ziemlich starke Kredttreftriktto- nen vornehmen, wenn die notwendigen Zahlungsmittel für den normalen Wirtschaftsverkehr ^ur Verfügung ge stellt werben sollen. Nun rechnet man anscheinend damit, daß durch den Kreditbruck und die erhöhten Zinsen der Export einen sehr starken Auftrieb erhalten würbe, wodurch wiederum Devisen in die Hände der Reichsbank kämen. Tatsächlich bliebe ja, wenn die Maß nahmen des Kabinetts in dieser Richtung sich bewegten, der Wirtschaft weiter nichts übrig, als unter Umständen auch zu Schleuderpreisen die Luger zu räumen. Auch das hat natürlich, selbst wenn dadurch im Inland ein stärkeres Hcruntergehen der Preise sich zeigen sollte, seine Be denken. Die stärksten Bedenken würde jedoch die Herab setzung der Deckungsquote für die Reichsmark ver- Ursachen, selbst wen)» man sich aus den Standpunkt stellt, baß die Ausnutzung der schon tm Netchsbankgesetz vorgesehenen Möglichkeit, die Deckungsquote niedriger als IN Prozent anzusetzen, noch keine Jnslation bedeuten könne, da ja die TeckungSqnote dann bei 80 Prozent stabil bliebe. Anw innerhalb des Kabinetts täuscht man sich nicht darüber, daß die psychologischen Hemmungen doch sehr stark sind. Man hält aber offenbar diesen Plan für besser als «ine neue Inumlaufsetzung der Nentenbankschetne. Wie wett man neben solchen Maßnahmen noch von den Möglichkeiten eines inneren Moratoriums Gebrauch macht, steht im Augenblick dahin, da die Beratun gen des Kabinett», wa» ja angesichts der überaus schwie rigen Materie verständlich ist, ein ständig wechselnde» Ge sicht tragen. Man hat zu den Erörterungen des Kabinetts auch in ausgedehntem Maße Sachverständige der privaten Wirtschaft hinzugezogen. An den zustän digen Stellen werben irgendwelche Mitteilungen darüber, wie da» Programm de» Kabinett», da» noch tm Lanle des heutigen Abends zur Berkündnng gelangen wird, damit die Banken und sonstigen Geldinsti tute ihre Vorkehrungen treftcn können, aussicht, nicht ge macht. Man beschränkt sich lediglich aus die Zusicherung, daß aus jeden Fall damit zu rechnen sei, daß die Negierungs maßnahmen, die naturgemäß wieder in den Nahmen einer Notverordnung zu spannen sind, in den frühen Abendstunde« vorurgrn «erde«, damit sie noch recht Saß Programm des mgMen MiMerbesM vrndtmolcknog aoaoror vorllnor Sebrlttlsltung
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