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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19311104010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931110401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931110401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-04
- Monat1931-11
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1931
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Slovember'wzi kN Gegründet s8Sö Drwi v. «»lag! «rpsch * Retch«»«, Dr-de«. «ostlchk«.»!-. lv«» Dietdr, «achdruck mrr mU dentt-OueNenangab» «Diktdn. Nache.) »ulLglg. Unverlangt« Lchrtltstü» »erde» »ich« »usbewahrt DnchtanichUst« «achrtchten «relde» Fernwrecher-Sammelnummer: »d»U Nur für Nachtgrlvrichei vr. »voll «chrtslleltung «. HaupIgetchLsiesteNei Dretden - «. 1, viaUenllraß« »»/4» ««rnssgrdü-r »et UlgNch »»«tmaNger AnsteMma rnvnatNch »^» «r. (etntchNeßNch »» Vf,. sttr LrSgerlahn», durch v»I>ße«ug I.«0 Ml. elnlchltetllch »6 «fg. «ostgedahr lohne «oft,usteNung»,edühri »et 7 mal «hchenätchem Verland. Nntilmimmrr l» Pls» außerhalb Sechlen» lb VIg. llneelgen- Prellei Dl« elnlvaltlg« »0 mm breit« Zelle U Psg., >ltr auewbrt« 10 Psg., gamlllenan,eigen nnd Etellengeluche »hn, «abatt » Vlg-, außerhalb »» lSl»., dl« »0 mm »rette «eNam»,elle roo «lg, außerhalb »ao «la. vssertengebübr »o Dl», «ulwbrtlge «ultrbge ,eaen «orausbeiahluna Erster Besuch v. Zoeschs bei Laval Re» keim dkuMkn Paris, ». No». Botschaster ».Hoesch hat fich am DtenSta» 17,S0 Uhr ins Minifterprästdium begeben, «m dort mit Laval «nd Briand die erste informatoriiche Re, fprechung auszunehmen. Sie nahm zwei Stunden in An« sprach. Laval gab zunächst Erläuterungen über den Gang «nd die Ergebnisse der Washingtoner Berhand, lungen. Daran schloß sich eine Erörterung der schweben, den Finan - srag « n, zu der auch Finanzminister Flan, bi« und Ministerialdirektor Bizot hinzngezogen wurden. DeutscheBorschläge find bei dieser Gelegenheit nicht gemacht worden. Botschafter v. Hoesch, der mit dem französischen Außen« Minister Briand bereits vor seinem Besuche mit Laval «ine Besprechung hatte, bat den sranzösischcn Minister, »räfibenten auch um nähere Angaben über einzelne Punkte des bekannten Washingtoner «ommuniqnöS «nd sodann nm Angaben darüber, wie fich Amerika und Frank reich eine Beteiligung Deutschlands an der dringenden Aus, gäbe der Behebung der gegenwärtigen Krisenzustände denken. Herr v. Hoesch wies in diesem Zusammenhang aus die überaus ernste Lage der deutschen Finanzen hin «ub schnitt dann das ReparationSproblem an. Bon französischer amtlicher Sette wirb folgende Berlautbarung vcrössentltcht: Ministerpräsident Laval hat dem deutschen Botschafter v. Hoesch von dem Inhalt seiner Besprechungen mit dem Präfideuten Hoover über die Wieder herstellung der normalen Regelung des ?)oungplancS nach Ablauf des Moratoriums Kenntnis gegeben. Ueber die Unterredung sind in der Pariser Abenbprefl« die verschiedensten Gerüchte verbreitet. Die „Liberi 6" glaubt zu wissen, daß der französische Ministerpräsident den deutschen Botschafter ersucht habe, genaue Vorschläge zu unterbreiten, nnd daß Herr v. Hoesch angeblich in der Lage gewesen sei, diesem Wunsche sofort nachznkommen. In welchem Nahmen sich diese Vorschläge bewegten, könne vor läufig nur aus den aus Berlin stammenden Meldungen ent nommen werden, die jedoch auch nur aus mehr oder weniger weitgehenden Kombinationen beruhten. Als fest stehende Tatsache bezeichne man es allgemein, daß die Neichs- rcgierung einen energischen Versuch unternehmen wolle, znnächst das Problem der kurzfristigen Kre- dite einer Lösung entgegcnzubringcn, nm dann auf Grund dieser Lösung die Zahlungsunfähigkeit Deutsch lands in bezug auf die Reparationen zu beweisen. Der Chefredakteur der „Liberty wendet fich mit den schärfsten Worten gegen dieses angebliche „Manöver", das bar- auf hinauSgehe, den Privatschulden den Vorrang vor den politischen Schulden etnzuräumen. Sin Eingehen Frankreichs auf ein derartiges Manöver würde bedeuten, daß die Rechte des Landes, die aus der systematischen Zerstörung der reichsten französischen Pro, BorWttgk libmkM vinzen durch die dentlchen Armeen «nd aus den Opfer« der d«rch das deutsche Heer gequälten Bevölkerung be ruhten, von den Ansprüchen der Londoner «nd Neu» yorker „Wucherer" znrückgedräugt werden sollten. Letztere machten fich zu Verbündeten Deutschlands, um ihm zu erlauben, sich den Reparationszahlungen zu ent ziehen. Weder der französische Staatspräsident noch die fran zösischen Minister würden scmnls ihre Zustimmung zu einem derartigen Verzicht Frankreichs geben. Der „In tr a n st g e a n t" hält eS für wahrscheinlich, daß Botschafter v. Hoesch den französischen Ministerprä sidenten um Aufklärung darüber gebeten hat, ob Präsident Hoover clo kacto eine Verbindung zwischen den interalliier ten Schulden und den Reparationen anerkannt habe. Das Blatt ist außerdem der Auffassung, daß parallel zu den deutsch-französischen Verhandlungen ein Druck auf die po litischen Führer Amerikas auSgelibt werde, um von der amerikanischen Negierung eine eindeutige Erklärung über ihre Haltung in der Frage der Reparationen zu er langen. Aiümbettimg einer »euMen MunMmr vr«kkn»»fS«»s uusvivr vorltv» SadrtttlvN«»» Berlin, 8. Nov. Der vom WirtschastSbeirat gebildete Ausschuß zur Behandlung der Stillhaltefragen trat heute nachmittag in der Reichskanzlei unter dem Vorsitz des NeichSkanzlers Dr. Brüning zu wetteren Beratungen zusammen. Ueber die Arbeiten des Ausschusses wird an den zuständigen Stellen Stillschweigen bewahrt. Der Aus schuß befaßt sich bekanntlich mit der Ausarbeitung eines deutschen SchuldentilgungSplaneS. Die verschiedenen bisher gemachten Projekte wurden heute nochmals eingehend besprochen, nachdem inzwischen das NcichSsinanzministertum und die Ncichsbank genaue Aus stellungen der deutschen Schulden, der ZinSverpslichtungen usw. auSgcarbeitet haben. Aus diesem Material soll der eigentliche TilgungSplan ausgcbant werden. ES ist damit zu rechnen, daß die Arbeiten des Ausschusses noch einige Zeit andaucrn werden. Genauere Mitteilungen über die Unterredung des beut- schcn Botschafters mit Laval waren heute an den Berliner zuständigen Stellen noch nicht zu erhalten, so daß man zu nächst aus die Pariser Pressemeldungen angewiesen ist, die aber mit großer Vorsicht ausgenommen werden müssen. Das angckttndigte Delephongesprtkch zwischen Laval «nd Dr. Brüning hatte bis in die Abendstunden noch nicht stattgesunden, und man sieht es setzt auch als einigermaßen zweifelhaft an, ob ein solches Gespräch überhaupt vor sich gehen wird. Ehe man sich ein genaueres Bild über die deutsch-französi schen Verhandlungen und ihre Aussichten machen kann, wird man erst die Berichte, die die deutsche Botschaft nach Berlin geben wird, abwarten müssen. Seftmei» - eine französische AirMaWolonie Sie Massen des Pariser «avssalö München, 8. Nov. Die „Telcgramm-Zeitung" meldet ans Wien: Eine Gruppe von hiesigen amtlichen Persönlich keiten, an deren Spitze der Minister Hetnl steht, ist im Begriff, Oesterreichs Verkehrsmittel zunächst zusammenznlegen. Zu diesem Zweck sollen vor allem die AutobuS- unternehmen mit den Bundesbahnen vereinigt werben, ebenso die Donau-DampsschisfahrtS- ge feilsch ast. Aus diesem Grunde wurde der auch schon 75jährige Präsident der zuletztgenanntcn Gesellschaft zum Präsidenten der Bundesbahnen gemacht. Das ganze Unter- nehmen soll dann durch Vermittlung der Länderbank an ein französisches Konsortium verpachtet werden. Diesem Konsortium gehört der französische RüstungSinbustrlelle Sch n c i b e r - C r eu s o t an. Verhandlungen in Parts finden bereits statt und werben in Oesterreich durch den Generaldirektor der Bundesbahnen, Sceschlner, geführt. Unterstützt wird dieser dabei von Dr. Nenner, der über Leon Blum Einfluß genommen hat. Sin weiterer Plan sieht die Verpachtung der öfter« reichischen Telephonanlagen an Frankreich vor, ebenso die Gründung einer österreichischen Hypotheken, an st alt, wieder mit französischem Kapital, und schließlich die Auslegung einer „inneren Anleihe", die »»« österreichischen Instituten gezeichnet werden wird, nach, -e» Paris das Geld zur verfüg««» gestellt hat. SaternMimIe Swilenlagung in Prag Prag, 8. Nov. Die Internationale Dcviscntagung wurde am Dienstag eröffnet. Hinter verschlossenen Türen wurde zunächst ein Bericht über die allgemeine Devisenlage er stattet. Die eigentlichen Verhandlungen beginnen am Mitt woch. ES wurde beschlossen, über die Beratungen streng stes Stillschweigen zu bewahren und erst am Schlüsse eine amtliche Erklärung auszugeben. Für die Deutsche NetchSbank nehmen Geheimrat Müller und Direktor Knaack an den Beratungen »eil. Oesterreich ist durch den Präsidenten Dr. Reisch vertreten Ferner nehmen Ab- ordnungen Ungarn«, Rumänien», SttdslawienS, Polens, Bulgariens und der Tschechoslowakei an der Tagung teil. Gin Dementi Mussolinis Rom, ö. No». Zu den Mitteilungen der United Preß über Mussolinis Standpunkt in der Frag« des Danziger Korridors wird von zuständiger römischer Stell« erklärt, daß die fraglichen Aeußerungen von keiner amt lichen römischen Stelle abgegeben worden seien. „Akron" mit 2«7 Aahroüsten ausvestteven Renyork, 8. Nov. In Lakehurst ist da« neue amerikanische Ntesenluftschtss „Akron" mit 2N7 Fahrgästen zu einem Rund slug ausgestiegen. ES ist dies die größte Zahl von Personen, di« jemals t» einem LuftverkehrSmUtel befördert morde« find. Kein -ritte« Tributplan! Sofort nach seiner Rückkehr aus Amerika will sich Laval mit dem deutschen Reichskanzler Dr. Brüning in Verbin dung setzen, um das Neparationsthema in direkten deutsch französischen Gesprächen in Angriff zu nehmen. Damit treten wir in das entscheidende Stadium der Tributverhand- lungcn. An ihrem AuSgang steht entweder eine befriedi gende Endregelung, die freie Bahn für Deutschlands innere Sanierung schasst, oder ein dritter Tributplan, der an Un möglichkeit seine Vorgänger noch übertrifft. Alle Wider standskräfte der Nation müssen bei Beginn dieser Ausein andersetzung gesammelt werden, um ein neues Unglück vou unserem Vaterlande abzuwenden. AlS Gegner steht uns zunächst Frankreich allein gegenüber. DaS ist der Erfolg, den Laval aus Washington mitgebracht hat, daß er Hoover die Initiative entrissen, da» Rad der Entwickelung über die Erklärung des RcparationS- scierjahreS znrttckgebreht und freie Hand erhalten hat, um unter Ausschaltung englischer und amerikanischer Ein mischungsversuche aus dem Wege der sogenannten „Verstän digung" die Lösung mit Deutschland zu versuchen. Das Re zept dazu ist nnS von einem der Begleitsonrnalisten LavalS mit aller wünschenswerten Deutlichkeit verraten worden. ES liegt in der Aussorderung an die Angelsachsen: „Labt uns Franzosen nur allein mit den Deutschen. Wir wissen, wie wir sie zu behandel« haben. Euer Eingreifen versührt sie, sich bockbeinig zu stellen. Befinden sie sich uns gegenüber ohne euch, dann können sic die Blicke nicht mehr hilfesuchend seitwärts wenden, so werden sie sehr rasch sich ihrer Lage bewußt, sie schicken sich ins Unvermeidliche und finden sich mit den fertigen Tatsachen ab. So allein werden sie daraus verzichten, an dem Status guo zn rütteln: und die Ruhe in der Welt wird wte-erkchren." Da ja auch Hoover die deutsch-französische Verständigung als eine Voraus setzung der europäischen Konsolidierung nnd der amerikani schen Hilfeleistung betrachtet, hat er den Franzosen die Bahn für einen Versuch nach ihrem Muster freigegeben. Wir wissen also, was mir zu erwarten haben; denn Frankreich ist in den »3 Jahren seit Kriegsende nicht müde geworden, von Deutschland Unmögliches zu verlangen. Nun steht e» da, aus der Höhe seiner Macht, von Triumphen geschwellt, in einem Prestigerausch wie zn Napoleons und des Sonnen königs Zetten, und schickt sich an, mit dem ohnmächtigen Deutschen Reich ohne Störung fremder Zwischcnredner die Endrechnung des Weltkrieges aufzumachcn. Hat es unter solchen Umständen überhaupt noch Sinn, Widerstand zu leisten? Wäre eS nicht besser, uns nach dem Rat der deut schen Franzoscnpartet in die ausgehaltcnen Arme der Ver ständigung zu stürzen, wie der Falter ins flammende Licht, oder mit anderen Worten: uns der französischen Führung zn unterwerfen? Nein und tausendmal nein! Was in den nächsten Wochen und Monaten bevorsteht, ist die entschet- dende Probe für den Willen zur nationalen S e l b st be h a u p t u n g in Deutschland. Menn wir sie bestehen, wenn der französische Anschlag scheitert, bann wird die übrige Welt durch ihr eigenes Interesse gezwungen, sich einzumischen nnd in Zusammenarbeit eine vernünf tige Regelung zu suchen. ES mag im Augenblick widersinnig klingen, aber es ist so: unsere Hoffnung besteht darin, baß Frankreich den Bogen überspannt und daß endlich der Zeit punkt kommt, in dem die Welt solche Machtttberstille und solchen Machtmißbrauch eines einzelnen Volkes nicht mehr länger erträgt. Um ihn abzuwehren, gilt eS zunächst, den französischen Plan zu kennen. Die Pariser Blätter haben die Umrisse in den letzten Tagen genügend deutlich gezeichnet. Er knüpft an die Tradition Briand-Stresemann an und zielt „in konstruk tiver Politik" auf die berühmte G e f a m t l ö s u n g ab, von der schon in Thotry die Rede war. Damit sind wir im Bild«. ES wirb von einem Entgegenkommen in der Höhe der Jahrestributzahlungen die Rede sein, aber nur in solchem Umfang, daß der bisherige NeparationSüberlchuß für die französische Staatskasse erhaltenund-erNoungplan als solcher gewahrt bleibt. „Respekt vor den Verpflichtungen und vor den Unterschriften", heißt das in französischer Amtssprache. Um die Deutschen dahin zu bringen, geht LavalS erste Be mühung darauf aus, sie auf das Glatteis der untauglichen NevisionSbestlmmungen des praktisch gar nicht mehr existie renden VoungplanS zu locken. Ist dieser verrostete Mechanismus erst einmal eingeschaltet, dann kommt das dicke Ende der Gesamtlösung nach in Gestalt der politischen Bedingungen, die schon ans der Londoner Konferenz und bei den Besuchen in Paris nnd Berlin ihre Nolle ge spielt haben nnd fetzt wieder vorbereitet werden. Nachdem die Zollunion bereits totgeschlagen «nd die Panzerschisfsrage wegen des NUstungSseierjahreS nicht aktuell ist, kann man die von der französischen Presse angekünbigten „notwendigen
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