Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19311207017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931120701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931120701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-12
- Tag1931-12-07
- Monat1931-12
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Montan, v. Dezember issi egrünöet 18S6 N»»I«,stell«! «ra»e «/«, Lrerük». Postlcheck-NIo. «x» Lretdn, «all,»-»« nur ml« deull.0uellei,«ng°b« tD,e»n. Nachr.! »ulilllg. Unverlangl« EchnIIstllck« werden nl<h« «»sdewadr« WM-Iaebihr bet «L-llch »»etmaligrr Zustellung minatlllh 0.40 «KI. <etnlchklet«lch A> Vf», ft« stkrtäerlobn), durch vostbejug ,.4v MI. elnlchllestllch LS Pla. Postoebühr ohne Poft^ustellungtgebüdi, tet Im» wöchentlichem verland, «lnjelnummer IS Vla-, austechald kachlen« IS Vl«. »nzelgen- »rell-: Lte elnlpalllge »0 mm brelle Zeile »L Vta-, lür au«n>»ri« 40 Vlg-, NamNIenanjelgen und Slellengeluch« ohne «adall Ui «>»., austerhalb » «fg., die so mm brelle Reklame,eile «00 dl«., austerhal» SbO vfg. Lfserlengebllbr »o Pia. «I» wlirilge «uilrstste gegen v»rau»be>ablnna Mobillslerung -er letzten Reserven Endberatungen »er neuen Notvkkordnuns Wahle« in Stuttgart Hitlerftimmen verdoppelt—Vormarsch der Deutschnationale« vraktmaläuno unoorar KarUuar SobrUtlaituvg Berlin, 0. Dez. Das RrlchSkablnrtt trat am Sonntag, nachmittag z« einer KabiuettSsttzung zusammen, um di« neue Notverordnung zu vollenden. Am Montag vormittag bürste nochmals eines Kabinettssitzung statt, linden, um die letzte Hand an di« dann fertig ausgearbeitet« Verordnung zu legen. Daraus wird die Berordnuug dem Reichspräsidenten von Hindenburg zur Unterschrift vor« gelegt werden. Der Wortlaut der Verordnung soll der Ocsfentlichkeit zugleich mit einer Ilunbgebnng der Regierung bekanntgegeben werden, die den Ernst der Lage Dentlch, lands widerspiegelt. Der Reichskanzler Dr. Brüning Sürst« diese Gelegenheit zum Anlaß nehmen, zum Ausdruck zu bringen daß mit der neuen Verordnung die letzten Reserven der deutschen Wirtschaft und auch des deutschen Volkes erschöpft worden find. Dle Veröffentlichung selbst bürste, wie schon gemeldet, am Dienstag erfolgen. Bis zum letzten Augenblick find innerhalb des Kabinetts einzeln« der vorgesehenen Mast» nahmen sehr hart umstritten gewesen. Dazu gehört »»nächst die Kapitalertragssteuer, gegen die von oe» verschiedensten Seiten di« stärksten Bedenken geltend ge» macht «urben. Auch die Herabsetzung des steuerfreien LristenzminimumS war heftig umstritten. Die Um satzsteuer hat, wie man hört, die in Aussicht genommene SrhShuug aus L Prozent erfahren. Bor der Veröffentlichung der Notverordnung will der Reichskanzler Dr. Brüning die Führer der Parteien empfangen, nm ihnen die von der Negierung in Aussicht ge- nommenen Mahnahmen mitzuteilen und zugleich die bereits in der letzten Sitzung de» AeltestenrateS von dem Staats, sekretär Pünder vertretenen Bitte -er Regierung zu wiederholen, von einer Einberufung des Reichstages vor dem fest gesetzten Dermin abzusehru. Dr. Brüning wird gegenüber den Vertretern der Parteien nochmals darauf Hinweisen, daß eine zweckmäßig« und fruchtbare Kritik der Notverordnung erst möglich wäre, wenn sich die Maßnahmen ans dem Gebiete der Preis» scnkung sowie der Lohn- und GehaUssenkung ausgewirkt hätten. Dr. Brüning wird auch nochmals erklären, daß die Kräfte der Regierung eine Zersplitterung ersahren müßten, wenn setzt, wo in Basel das Reparations problem in Angriff genommen wird, das Parlament zu» sammentrcten sollte. Die Entscheidung über die Frage, ob ReichötagSeinbcrusiing oder nicht, liegt bei den So zialdemokraten, die sich das letzte Mal bekanntlich noch im Sinne der Negierung entschieden. Da die Deutsche BolkSpartet nach den Verhandlungen ihres ZentralvorstaudcS in Hannover im Aeltestenrat sicher wieder gegen die Negierung stimmen wirb, verfügt, wenn man sich die parlamentarische Basis des Kabinetts einmal an sieht, die Negierung selbst mit den Stimmen der Sozial- bcmokralen nur über 277 Stimmen, von denen noch die Stimmen der Sozialistischen Arbeiterpartei ab gehen, da diese kaum für das Kabinett zu haben sein werden. Dieser Stärke steht die Opposition aus Dentschnatio- nalen, Nationalsozialisten» Deutsche VolkSvartet und Kom munisten mit 258 Stimmen gegenüber. Kämen zu diesen 258 Stimmen noch die IN Stimmen der Landvolkparte t, dann könnte sich leicht die Tatsache ergeben, daß das Kabinett seiner parlamentarischen Balis verlustig geht. Ob cS dem Reichskanzler gelingen wird, die widerstrebenden Parteien zu keinem Standpunkt zu bekehren, wird man abwarten müssen. In NeglernngSkreisen ist man » ptkmtstifch gestimmt und erklärt, baß auch neuerliche Anträge auf Reichstags einberufung im Aeltestenrat keine Mehrheit finden würden. Immerhin ist durch die Schwere der Notverordnung für die Negierung eine vage geschaffen, die nicht ganz einfach ist. Die Sozialdemokraten wollen schon unmittelbar nach dem Vorliegen der Notverordnung in einer FrakttonSNtzung sich darüber schlüssig werben, ob sie für die Einberufung -eS Parlaments stimme» «vollen oder nicht. Stuttgart» S. Dez. In Stuttgart sanden am Sonn tag Gemeiuoewahlen statt, die folgendes Ergebnis hatten: Stimmen RetchStagSivahl lvSÜ Mandate Komm. Opposition . . Christi. BolkSdlenst . 1087 — —- »»78 1L851 1 Sozialdemokraten . . IS 81» SV1V8 7 Zentrum Dentschnat. VolkSp. . . 1818« 18 815 8 1V5L5 18 884 8 Franenlifte Bürger!. Einheitsliste 176» — (Demokrat., DBP.» BolksrechtSp.. Rat. Bolksgemeinfchasts . rsioi 51887 8 Nationalsozialisten . . 41öS» LS 587 7 Kommunisten . . . . 87 808 88111 8 Abgesehen von einigen Schlägereien in der Nacht zum Sonntag sind die Gemetnbewahlcn ruhig verlausen. Im Vorort Ostheim gab eS eine Schlägerei zwischen Kom munisten und Nationalsozialisten, wobei ein Nationalsozialist schwer verletzt wurde. Ein anderer Nationalsozialist wurde in Stuttgart durch N e i ch s b a n n c r l e u t e überfallen und schwer verletzt. Das hervorstechendste Merkmal der Wahlen in Stuttgart ist wiederum das Anschwellen der nationalsozialistischen Stimmen, die sich leit der lebten NetchStagSwahl, also inner halb JahreSsrist, mehr als verdoppelten. Auch die Deutichnattonalen haben einen ansehnlichen Stim menzuwachs erzielt, der um ko höher zu bewerten ist, als die Wahlbeteilisinng geringer war, als seinerzeit im Sep tember. Die Parteien der Einheitsliste, also der Mitte, sind um mehr als die Hälfte znsammengcschmolzen. Die Sozialdemokratie hat annähernd ein Viertel ihres Be standes cingebttßt, und dicker Verlust im marxistischen Lager «vtrd durch das Anwachsen der Kommunisten (einschließlich der KPD.-Opposition) nur zum Teil ausgeglichen, ein Zei chen, daß sich der Einbruch in den Marxismus im Wachstum befindet. Köllerimafchine Im Postamt EntWMm SovoMton der Bolksoarlci zniiralvorslandttaolmg in Hannover Hannover» S. Dez. Die heutige Sitzung des Zentral- Vorstands der Deutschen BolkSpartet wurde durch den Partei vorsitzenden Dtngeldcn eröffnet» der in seiner Nedc u. a. auoführte, wenn feit scher das Ringen der Geister die Nethen der Deutschen Volkspartet an« stärksten ersaßt habe, die sich die Einigung dcs Bürgert n m S zum Ziele ge- setzt habe, so sei hcutc diese Aufgabe größer als früher. Nach deu Wahlen von 1M1 hätte man dis Sieger der Wahlschlacht zur Verantwortung zwingen sollen. Leider sei man dem Risiko auSgewichen und habe damit neue Gefahren geschaffen. Damals habe die nationale Opposition durch ihren Auszug a»S dem Parlament einen Fehler begangen. Heute gelte eS, große Massen aus der Opposition in die Verantwortung zu führen. Der Entschluß der Deutschen BolkSpartet, in die Opposition zu gehen, sei nicht in der Gebundenheit oder Abhängigkeit zu irgendwelchen Interessengruppen entstanden. Diese Auffassung gelte soivohl für die innen- als auch außen politischen Fragen. Gerade in außenpolitischer Beziehung müsse Klarheit geschassen werden, denn nur bann hätten Verhandlungen Wert, wenn sie von denen mitverantwortet würden, die heute die Masten der Opposition gegen den Staat führten. Der Redner ging dann kurz ans seine Unterhandlungen mit dem Reichskanzler ein und wies den Borwurf egoistischer oder persönlicher Motive zurück. Wenn man sich frage, welchen Kurs die Partei nun einschlagen wolle, fo sei daraus zu erwidern, daß die Deutsche Bolkspartei ihren eigenen Weg gehe. Die Auseinandersetzungen HugenbergS mit den Nationalsozialisten zeige«« deutlich genug, wohin eS führe, wenn man sich an eine andere Be wegung anhängen wolle. Die neue taktische Front der Deutschen Volkspartei, schloß Dingelden, erfordere eine einheitliche und selbständige Haltung der Partei, dle aber nicht die Form der Opposition von links und rechts annehme«« werde. Sie bedeute aber eine klare Frontstellung gegen die Negierung. Zum Schluß der Sitzung umrde mit 88» gegen 1k Stimmen eine Entschließung angenommen, in der die Ausführungen des Parteiführers über die politische Lag« «nd d«n Kurs der Partei gebilligt «erden. Dem Parteiführer «ird volles Vertraue« ausgesprochen. Der Zentral»»»- stand, so heißt «S in der Entschließung weiter, ist der Auf tastung, daß die Rettung DeutlchlandS auS seine« heutigen b», drängten Lage nur in der Abkehr von der Sozialdemo- krati« erfolgen könne. Er halte di« Bildung einer aus di« breite« national«« Kräfte de» deutschen Volkes gestützten Reichs regier««, für dringendes SrtnrderniS. A»L dieser Erkenntnis Neht di« Deutsche BolkSvartei «nter Wahrung ihrer Selb ständigkeit nach alle« Seiten in entschlossener Oppo sition zur gegenwärtigen Reichs regierung und der Re, gieruug in Preußen. Angenommen wurde auch noch ein Antrag, der den Zentral vorstand auffordert, sich mit allen Kräften für die Priorität der Regelung der private«« Schulden vor den Ne- parattonen etuznsctzen. Dabct wüste die bestehende Währung mit aller Entschiedenheit geschlitzt werden. Die Httlerbeweguno un- England London» 0. Dez. Alfred Rosenberg, der Haupt- schristleitcr des „Völkifchen Beobachters", verläßt London am Sonntagabend; während seines hiesige«« Besuches hat er Lord Llond, den die englischen Faschisten als ihren zukünftigen Führer anschcn, und Walther Elliot, den finanziellen UnterstaatSlckretär im Schatzamt, sowie Ver treter des Bankhauses Henri« Schröder gesprochen. Mit anderen Mitgliedern der konservativen Partei und Mit gliedern des Ober- und Unterhauses seien ernste Be sprechungen in dem konservativen Carlton- und dem Iunior-Carlton-Klub gepslogcn worden, wo er auch Per sonen gesehen habe, die an der russischen Frage beson ders interessiert seien. „Sun bau Nekeree" gibt den Zweck des Besuches Rosenbergs dahin wieder, baß er sich die Zustimmung der englischen Konservativen zu einer Hitler-Brüning- Koalition hübe sichern «vollen, wogegen diese Koalition oder eine Hitler-Ncgterung die Priorität der englische«« kurz fristige» Kredite und Anleihen anerkennen würde. «Rey nolds NewS" erläutert die Mission des Herrn Rosenberg dahin, baß er den englischen Bankiers im einzelne«« die Pläne Hitlers zur Sicherstellung der privaten Schuld- Verpflichtung erläutert und deren Zustimmung erhalten wollte. Er habe sich außerdem vergewissern wollen, welche englischen Finanzleute bereit seien, de»« Faschismus zu unterstützen. Die englische Presse bringt noch eine Reihe von Aeußerungen Rosenbergs, in denen er die Abstch- ten der Hitler-Partet darlegt. Er betont dem „Sunday Referee" gegenüber u. a.: Die Nationalsozialisten wollten nicht die Weimarer Verfassung gewaltsam ändern. Ihr Ziel sek es, im Reichstag eine Mehrheit zu erhalte«, nm die persönliche Führung durch Hitler ans die Dauer von zehn Jahren sicherzuftellen. Rosenverg bedauerte, daß seit den Tagen de» Lord Salis bury stets irgend etwas zwischen Deutschland und Tug- Unna» 6. Dez. Im Schalterraume des hiesigen Post amtes explodierte gestern ein Paket. Ein InngcS Mädchen erlitt dabei so schwere Brandwunden, daß es dem Kranken hause zngcsührt werden mußte. Das Publikum stürzte panikartig aus dem Raume. Der Brand konnte von einem Beamten gelöscht werden. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß eS sich um ein mit einen, Mechanismus ver sehenes Paket handelte, das in einen« Fahrradschlauch Lchwarzpulvcr enthielt. Man nimmt an, daß bei der dnrch die Explosion entstandene«« Verwirrung ein Naubü ver fall auögesührt werden sollte. Poftfluoreug «-gestürzt - Fünf Lote Bangkok, 6. Dez. Bei dem Absturz des holländischen Post« slugzengeS kamen fünf Europäer, darunter zwei Passagiere, ums Leben. Zwei Personen wurden verletzt. land getreten sei. Heute aber sollten nach seiner Ansicht beide Länder zusammen gegen den Bolsche wismus arbeiten. Die Nationalsozialisten hätten an sich keine franzosenfcindliche Politik, aber da die franzö sische Politik deutschfeindlich wäre, so müßte man nach Unterstützung gegen die französischen Forderungen Ausschau halten. Wenn die Nationalsozialisten sich Ita lien näherten, so geschehe eS, um besten Unterstützung zu erhalten, und sie erblickten in einer solchen Freundschaft eine Stärkung des Friedens. Südtirol sei eine Frage von geringerer Bedeutung. Ein Aitler-Snterview entstellt München, 8 Dez. Die Pressestelle der NeichSleitung der NSDAP, teilt mit: ,,DaS in der englischen Zeitnng „Sunday Graphtc" veröffentlichte Interview ihres Berliner Berichterstatters mit dem Führer der NSDAP. Adolf Hitler ist in wesentlichen Tellen unzutrcfsend wiedergegeben. Der Berichterstatter des englischen Blattes hat ofsenbar seiner Phantasie weitesten Spielraum ge- lasten." Sie erste zWunanadme in Basel Basel, «. Dez. Die erste kleine Fühlungnahme -wischett den zu den SonberauSschußverhandlungen der BIZ. nach Basel gekommenen Sachverständigen bat im Lause des Gonntagvormittag» begonnen und ist in zwanglosen Ge- sprächen am Nachmittag fortgesetzt worden. Die Frage der Hinzuwahl der vier besonderen Vertreter in den Sonder- ausschuk, die ursprünglich vorher geregelt werde«« sollte, «st noch nicht endgültig entschieden. Sie «vurde vielmehr auf die offizielle Sitzung verschoben. Allem Anschein nach wird man wohl mit einer langen BerbanblungSbauer rechnen müssen, die «nter Umständen noch über das WeihnachtSfest hinaus- gehe« wird, Rolenberas Aulklttrunssarbeit in London
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite