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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19311215015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931121501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931121501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-12
- Tag1931-12-15
- Monat1931-12
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1931
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VtrnStav, ». Dezrmber l»si »NI« «. Verlos I Slepsck * »elckoedt, Dresden, vosticke«-«to. 1008 Dresden Neckdnick nur mV deutl.NueNenangab« IDresdn. «ackr.IiuILsllg. Unverlangt« LchkistKück« »erde» »tcht «usbewahr» V»IIoiScknf«i »ackrickltn »resden Serulprecker-Lammelnummer: »»»«I Dur Mr NacklgelvrLche: «r. »voll «ckrUUettun, u. HauvIgeickLUsstellei Drelden - «. l. Marten Krake »8/4, DrLgerlodn), durch Vostdesug ».40 MI. etnlchttekltck »« PI», vaftgebstdr lohne V»ft,ustellung»,ebühr> bet »mal wlchrntllckem verland, «lnzelnummer 10 VIg., »überholt Tackten» lb Pko- «lnselgen- prellei Dl« etnlpalltge »0 mm trelt« Lette »» Via-, M' aulwbrl» 4» Vs,., Aamlllenanietgen und Ttellengetucke ohne vab-tl I» Psg., auberhald »» Psg., dl» »0 mm breit» VeName»etle »so vfg, «überholt »»0 Ws» vssertengebühr »0 Mo- «lulwbrttg» «uklrLg» «ege» voraulbesahlung F^onrtitovsi Sekmovt in cksr ^kllsctruflvr StrvS» (vom x^ilmsrkll) nm»» »»«A «m» ch«v Ilnlrssv S«II» Rur provisorische Lösung in Basel SklmttM vcchiliderl wtitrewrnde BeWM Berlin, 14. Dez. lEIgene Drahtnieldung.) Die Ver handlungen des BIZ.-AusschusscS sind nunmehr in ein wichtiges Stadium getreten. Man hat die Absicht, spätestens bis Weihnachten mit den Verhandlungen fertig zu werden. Vs ist zu vermuten, das, der Ausschuss die Frage einer end gültigen Liisung, auf die Deutschland mit allen Kräften hindrängt, umgehen und sich damit begntigen wird, barzu- legen, was gegenwärtig geschehen kann. Das würde einen weitgehenden Erfolg der französischen These bedeuten, insbesondere, wenn der Ausschuß die Frage, ob der Vo ung- plan weiter bestehen kann oder nicht, überhaupt außer Bc- tracht lässt. Der Präsident des Ausschusses, der Italiener Beneduce, hat während der letzten Tage mit den ver schiedenen Ausschusnnttgliedern eingehende private Ausein andersetzungen gehabt. Eine der nächsten Aufgaben -es Sonderausschusses wirb nun sein, das Redaktion«- lomitce zu ernennen, bas mit der Abfassung des Gut- achlenS zu betrauen ist. Die Zusammensetzung dieses LoqüteeS ist natürlich entscheidend dafür, welche Kompromtß- formel für die Lösung der von Frankreich in den letzten Tagen wieder so kräftig in Erinnerung gerufenen Kompetenz- srage gesunden werden kann und welches Gewicht dem Gilt- schien des Ausschusses überhaupt betzulegen ist. E» verlautet, daß äusser Str Walter Layton der ameri kanische Vertreter Stewart und der französische Delegierte Prof. R i st mit dieser Aufgabe betraut werben sollen und daß Präsident Bencbuce sich sogar von diesen schon bis zur Mitte der nächsten Woche einen Vorentwurf Über das Gutachten auSgebcten habe. Der statistische U n 1 e r a u s sch u ki, der sowohl am Sonnabend wie am Sonntagnachmittag Sitzungen abhielt, trat auch am Montag wieder zusammen, um fortlaufend daö ihm übermittelte Material zu prüfen und so alle Vor- berettungen für das Gutachten zu liefern. Am Dienstag wird man die Lage der Deutschen Reichsbahn be sprechen. Heute gab der deutsche Vertreter, Dr. Melchior, noch einen eingehenden Bericht über die Schwankungen des NeichSbankdiSkontsatzc« und deren Rückwirkungen auf das deutsche Wirtschaftsleben. ES ist sehr tnteresiant, daß die Vertreter der angelsächsischen Presse mit starkem Nachdruck darauf Hinweisen, bah die Beratungen des BJZ.-AuSschusseS lediglich eine proviforifch« Lösung ins Auge fassen würden. In der Montagvormittagsitzung deS Sonderausschusses erstattete der holländische Minister Colt in ein eingehendes Referat über die Auswirkungen der deutsche« Tributleistungen auf den internationalen Welthandel und die Handels- und Wirtschaftspolitik der verschiedenen europäischen und außer- enropäischen Länder. Dem Ernst dieser Darlegungen, die auf genauester Kenntnis und Beobachtung des wirtschaft lichen Lebens und der volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeit basierten, konnte sich keiner der Vertreter verschließen. Diese Darlegungen wurde» später noch von Dr. Bindschedler, dem Direktor der Schweizerische» Kreditanstalt, ergänzt. ColiinS Ausführungen gipfelten darin, daß die Reparationen »Ich« nur für die Schuldner, sondern vor allem auch für den Gläubiger mehr Schaden als Nutzen gestiftet haben, und daß ihre Fortsetzung für die Welt eine Katastrophe bedeute. Am Montagnachmtttag wurde die Aussprache über den Bericht ColiinS fortgesetzt. ES beteiligten sich u. a. der Amerikaner Stewart, Prosessor Nist, Str Layton und Dr. Melchior. — Dem Sonderausschuß wirb am Diens tag von deutscher Seite die angesorberte Denkschrift über die Lage der Reichsbahn überreicht werben. Zur AuSkunftcrteilung über die NeichSbahnangeleaenhettrn sind ReichSbahnbtrektor Kittel, Dr. Hornberger und Ministerialrat Ulrich in Basel etnaetrosfen. Zur Aus- kunftertetlung über die Lag« der deutschen Industrie weilt Geheimrat Schmitz von der I. G. Farben seit einigen Tagen in Basel. Der Statistische Unterausschuß setzte auch am Montag vormittag seine Prüfung der deutschen Nettoverschuldung fort. Die Arbeit ist ausserordentlich kompliziert und kommt nur langsam vorwärts. Reglermivskonferenz am 15. ttanuar? Basel, 14. Dezember Der französische NIZ.'Sonder» Mitarbeiter der „Neuen Zürcher Zeitung" meldet heute' abend, bah die Reparationskonferenz der Regierungen znm Ui. Januar einberufen werbe. Der Ort der Konferenz sei aber noch unbestimmt. — Sine Bestätigung dieser Nachricht war bisher nicht zu erhalten. vorauSsetznng für die Abhaltung der RegiernngSkonferenz ist auch, daß der Bericht deö Sonderausschusses rechtzeitig fertig wird und genügend Zeit zur Versendung der Einladungen übrig bleibt. DI« Sozialtimokratrn tolertmn well« Angst vor -em „Faschismus" vradtwalüuog nuseror vorllnor üobrlttleltnng Berlin, 14. Dez. Die sozialdemokratische Fraktion trat heute zu der angekündigten Sitzung zusammen, um die durch die Notverordnung und die Anträge zur NeichStagsein- bervsuna geschaffene Lage zu besprechen. Diejenigen, die von der Sozialdemokratie erwartet halten, bas, sie das Kabinett Brüning weiter tolerieren wird, sind nicht enttäuscht worden. ES war dies nach den Erklärungen, die der Abgeordnete und frühere Neichsstnanzminister Dr. Htlferding im HauShaltauSschuß des Reichstages am Sonnabend abgegeben hatte, ja auch nicht mehr anders zu erwarten. Trotzdem wird in der sehr langen Entschliessung, die das Ergebnis der mehrstündigen FrakttonSberatung bildet, mit keinem Wort direkt gesagt, bah man in der kommenden AeltestenratSsitzung gegen die Einberufung des Reichstages stimmen wird. Man gibt aber zu erkennen, bah der Sozial demokratie nichts anderes übrigbleibc, als das Kabinett zu tolerieren, da die Sozialdemokratie „bei den Parteien der verantwortungslosen Opposition keine Unterstützung finde, um eine neue Negierung bilden zu können, die die Not- Verordnung durch eine bessere ersehe". Ueberhaupt zeigt die ganze Entschliehung auf das deutlichste, wie sehr die Haltung der Sozialdemokratie durch die Angst vor dem „Faschismus" beherrscht wird. Di« Reichsregierung wird beschworeu, dem Rational« fozialiSmuS „einen festen Damm entgegenzusetzen". Damit nun aber die Anhänger im Lande nicht denken sollen, dah die sozialdemokratische Fraktion vorbehaltlos für die Unterstützung des Kabinetts ist, werben in der Entschließung des langen und breiten Mängelder Notverordnung aufgezeigt, und e» wirb sogar ausdrücklich erklärt, „bah auch für sie tdie sozialdemokratische Fraktion) «ine neue Lage entstanden kein wird, wenn sich herauSstellt, dah die Senkung der Preise mit jener der Löhne nicht Schritt hält". Die Sozialdemokraten behalten sich für diesen Fall ihr« weiteren Entschlüsse vor, geben also der Negierung zu ver stehen. dah sie gewissermaßen nuraufAbrustoleriereu. Der Sitzung wohnten auch der preußische Ministerpräsident Braun, der preußische Innenminister Scve ring und der Berliner Polizeipräsident Grzestnski bei. Der Druck, der aus die oppositionSlusttgen Teile der Fraktion auS- geltbt wurde, war also ein recht kräftiger. Bezeichnend ist auch, dah die Entschließung nicht einstimmig angenommen wurde, da man dies doch sonst in dem über die Fraktions sitzung auSgegcbenen parteiofsiztösen Bericht unbedingt ver merkt hätte. Mit welchem Stimmenverhältnis die Ent schließung angenommen wurde, wirb gleichfalls nicht gesagt. Dadurch, dah sich Sozialdemokraten und Wirt- schaftSpartei für die Ablehnung der NetchStagSein- berukung entschieden haben, werden die von der Opposition vorliegenden Anträge auf Einberufung des Parlaments noch vor Weihnachten hinfällig Aörfinvs Rücktritt -ementiert Magdeburg, 14. Dez. Wie der Bundesvorstand des Reichsbanners Schwarz-Not-Wold mitteilt, trifft die Mel dung über einen angeblichen Wechsel in der BunbeSleitung nicht zu. ES sei nur richtig, baß sich Hörstng aus einem Erholungsurlaub befindet und baß ibn da« Vorstands- Mitglied Höltermann während seiner Abwesenheit vertritt. Weiter soll eine Verlegung der Geschäftsführung von Maadeburg nach Berlin auf keinen Fall in Frage kommen. — Man wird erst in einiger Zett beurteilen können, was von diesem Dementi zu halten ist. Konferenz -er „Kleinen Län-er" Berlin, 14 Dez. (Eigene Drahtmelbung.j Am Mittwoch, dem 10. Dezember, findet in Braunschweig ein« Kon ferenz der kleinen Länder statt. Die Minister dieser Länder werden über TageSsragen, in erster Linie über die Maßnahmen beraten, die im Zusammenhang mit der neuen Notverordnung von den Ländern -n ergreifen find» Rechnung und Gegenrechnung Der Sonderausschuß in Basel ist in dieser Woche in da» entscheidende Stadium seiner Verhandlungen etngetreten. Die ganze bisherige Arbeit diente der Berichterstattung, und zwar war es in der Hauptsache der deutsche Vertreter Melchior, welcher das seit den Ereignissen des Sommers neu vorliegende und neu ausgearbeitete Material über di« wirtschaftliche und finanzielle Lage Deutschlands lieserte. Nun sollen die els Sachverständigen in den nächsten Tagen ihre Schlußfolgerungen daraus ziehen. Bei allem Respekt vor ihrer Weisheit kommt uns, den zunächst Interessierten, die in Basel angewandte Methode doch etwas sonder bar vor. Wir zweifeln nicht, dah die Bankiers vom besten Willen beseelt sind, die ihnen „im Rahmen des Nonngplans" gestellte Ausgabe zu erfüllen und die deutsche Leistungsfähigkeit aus Grund der feit den Pariser und Haager Verhandlungen gründlich veränderten Lage neu zu beurteilen. Wo aber die Ereignisse so deut lich gesprochen haben und die Tatsachen so klar zutage liegen wie im Fall Deutschland, so dah sich die ganze Welt — mit der alleinigen Ausnahme Frankreichs — über seine Zah- lungS u n sähtgkeit einig ist, da wirkt diese» nachträgliche Feststellungsverfahren nicht nur bürokratisch, sonder» beinahe weltfremd. ES tst eben reine Formalität, nm die NcvisionSprozebur des NoungplanS und damit -lesen selbst dem äußeren Schein nach aufrechtzuerhalten. Für bas BolkSempftnden tst da gerade so unverständlich, wie wenn dem zum Tode Ver urteilten, damit den Bestimmungen des Strafgesetze» nach jeder Richtung hin Genüge geschehe, noch IS Jahre Zucht haus aufgebrummt werden. Darüber könnte man allen falls mit der Feststellung hinwcggchen, bah der alte Oren- stierna im 2ü. Jahrhundert immer noch recht hat, der sich im 17. Jahrhundert darüber wunderte, mit wie wenig Weisheit die Welt regiert wirb. Noch schlimmer aber ist es, dah parallel zu Basel in Berlin ein anderer Bankier- auSschub tagt, von Deutschlands Privatgläubigern mit den selben Aufgaben betraut, der ängstlich nach Basel hinüber schielt, während die Baseler nach Berlin htnhorchen, und bah beiden im Namen des geheiligten PoungplaneS ver boten ist, ihre Ansichten über ein Problem auszutauschen, das nur in gemeinsamer Zusammenarbeit gelüst werden kann. Da» tst wie bei der Ober- und Nteberschilbaer Feuerwehr, die bet einem Feuer an der Gemeinbegrenze durch Kompetenzstreittgkeiten gehindert werden, einzu greifen, und zuschaucn müssen, wie daS Objekt nieder brennt. Doch Frankreich will eS so, und während die ganze Welt von dem Wahnsinn der französischen Methode über zeugt ist, geschieht Frankreichs Wille. Das wird bis Weihnachten so weitergehen, und dann wird In Basel wieder ein Bericht geboren. Wie er auSsällt, das hängt ganz davon ab, ob bi« Sachverständigen wirklich als freie Männer auf Grund ihrer Kenntnisse und Einsichten urteilen dürfen, ober ob sie durch geheime Instruktionen ihrer Negierungen ge bunden sind. Wie das Ergebnis aber auch auSsehen mag, ob eS eine endgültige Lösung vorschlägt ober, wie heute angedeutet wird, nur nach einem provisorischen Aus weg sucht, im besten Falle wird das Vorarbeit sein von sehr problematischem Wert. Erinnern wir uns an den Laytonbcricht, der im August zum Teil von denselben Sachverständigen versaht wurde, und an da» Schicksal, das seine recht vernünftigen Schlußfolgerungen auf der anschließenden Londoner Konferenz erlitten haben. Sie wurden mit Stillschweigen übergangen, und die für Deutschland negative Entscheidung wurde, entgegen den Forderungen der WirtschaftSvernunst, nach rein poli tischen Gesichtspunkten gefällt. Auch die Entstehungs geschichte des Baseler Sonderausschusses und d e mißtönend« Begleitmusik zu seinen Arbeiten aus Paris berechtigen un» nicht zu der Hoffnung, daß eS diesmal anders sein wirb. Heute letrter lag rum kinrelchnen wr äs» sächsische Volksbegehren vle Urten veräen um 20 vtir geschienen!
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