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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.06.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320620010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932062001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932062001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-20
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.06.1932
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dann findet sich Nci Nape Onkel, Dn käst tiber den LandS- gingst Du beim .j' Pari des ,.P e Rtchtlini Papen ReichSka konserer Li Offenbar serien' Opposition liche Abrl Rutzla, Gläubigei waren ur stellen mi Wie z auch nur eine Cini erweitert, Imme live 8 Zustiw auf dem Telleweg bis zum iiber den Bierweg und die oder Sibnllenstein. Der Rttck- den Rammenauer Steinberg am Grundbach entlang durch Rammenau mit seinen Ftchtegedächtuisstätten und von da nach Bischofswerda. Das ist eine gemächliche, aber schöne TageStvur. Den Kenlenbcrg besucht man am besten von Königsbrück aus, wandert Iiber Gräfenhain zum Hubrichbcrg, nach dem Keulenbcrg und marschiert von da am schönsten tiber den Bogelberg und die Eisentetchwtcse nach KönigSbritck zurück, wenn man nicht den langen Dörferweg durch Lich- tcnau, Frtcdcrsdorf nach Pulsnitz machen will. g-i» KvFist- *** Ungenannt s50 Pf.). „Kürzlich la» ich wieder mal die -Hugenderinncruugen eines alten MauneS". Da wird berichtet, das, Kügclgcn eine so getreue Kopie der Dresdner Sixtinischen Madonna gemalt habe, dast man sic vom Original kaum unterscheiden konnte. Ist bekannt, wo dieses schöne Bild seht ist?" — Die Kopie der Sixtinischen Madonna in Originalgröne von Kttgelgen ist 1807 bis 1808 gemalt. Sie wurde vom Fürstbischof von Ermeland zu Oliva erworben. Neuere Nachrichten fehlen. La « Meist gi Herrio zahl« n Millionen bahn, Frankrei mühte i dabei, o wann dic einer »ist wrtfe so Deutschl« Durchsick oder w« werten i B e r st e Herriot i „Menns den Eltern einerlei." A»S Kindern, deren Eltern cS nicht einerlei ist, werben eben keine Sünder. Drittens Du sagst: „Man" nennt . . . Die Kreise, die Du hier mit „man" bezeichnest, sind gewisi keine von reifem Urteil und von vornehmer Gesinnung. BicrtenS daS, was Du von dem Patestchcn der Fürsten lauch Hindenburg tut cs) bet einer gröberen Kinderzahl sagst, ist höchst kindlich. DaS Bvlk bestellt nämlich immer nur zu einem sehr geringen Anteil aus Kriegern. Die weisen Staatshäupter, die so handeln, wollen Nachwuchs von schaffenden Menschen. Wie nötig sie sind, zeigt uns die vvlkltche Ueberfchwemmung deutschen Landes durch die kinderreichen Polen. Hütt* *** Neffe He 1 nrich. (30 Pf.) „Ich beabsichtige, mit meiner Wandergesährtin an zwei verschiedenen Tagen den Keulenberg und den Sibullenstcin zu ersteigen. Neune mir bitte die billigste und bcauemstc Reiseroute nach diesen Bergen." — Zn der einen Tour, zum SibnNeustctn, sährst Du am besten nach Pulsnitz, gehst über den Schleisberg durch die herrlichen Waldungen Schweincgrnnd und von da Georgeustraste zum Höchst ein weg führt am besten über herunter nach Maldscheibe, Sprechstunden deü Brieskastenonkel»! vormittag« lauster an Soun« und Feiertagen) täglich vo» N bl» Al Uhr; nachmittag« nur Montag« und Mittwoch« von » bi» S Uhr. — Schriftlich können Anfragen nur beantworte« werden, wenn Rückporto beigettigi IN. Laus Das ist d find Her «nd habe getrosse«. wiegend « Kegenstai Vnglände Auf A macht, Schein Maste mit de Iegenk AM » *** Wissensdurst»««. ,Zn den Lichtspielhäusern wenden in den «»erschicdenen Ton-Wochenschauen öfters führende Persönlichkeiten gezeigt, die ein paar Wort« sprechen. sHindenburg, Brüning, v. Paven, Schleicher u. a.) Uns ist nun ausgefallen, dast all diese Persönlichkeiten selbst die paar Morte, die sie reden, vom Papier ablesen. Man hört darüber so viele Meinungen. Wir glauben, dast diese Leute dies ablesen, um Unterlagen zu besitzen. Stimmt dies, ober ist Dir bekannt, ob hier ander« Gründ« vor liegen?" — Im Rundfunk wirb immer gelesen, nicht frei gesprochen. DaS geschieht in der Hauptsache deshalb, um hinterher schwarz aus weist zu haben, was man gesagt hat. Ausnahmen machen lediglich die Sportreportagen, bei denen der Borgang vom Svrecher so geschildert wird, wie er sich vor seinen Augen abspielt. *** Stammtisch im Hotel Goldenes Lamm, Lommatzsch. s7S Pf.) „Bel uns ist die Streitfrage ent- standen, dast «S1914 Ein- und Ziveimarkscheine in Papiergeld nicht gegeben haben sollte. Ein Streithammel behauptet, im September oder Oktober 1914 von seiner Kassenvcrwal- tung zur Zahlung von Löhnung 14 999 Mark in Ein- und Zweimarkscheincn erhalten zu haben. Lieber Onkel, -le Köpfe sind Heist, der Durst ist grost bei -en Streithammeln,«» gebt nm ein« Erdbeerbowle: schlichte den Streit." — ES ist richtig! Sogleich nach Kriegsausbruch wurden Ein- und Ziveimarkscheine hergestellt. Nicht zu viel Erdbeerbowle! Sonst werden die Köpfe noch Heister, nnd allzulctcht neuer Grund zum Fragen. *** Neffe M a w e. „Nu sag' mal, doch den hübschen Bericht in Eurer Zeitung mannschaftcn-Festzug gemacht. Wenigstens . Stellen -eS Zuges mit Papier nnd Bleistift 'rum, standest an der Pforte, als der Zug in die Ausstellung etnmar- schierte, und ich habe Dich auch unterwegs noch mal ge sehen. Aber warum hast Du die Brand ErbiSdorfer Lands mannschaft nicht erwähnt? Die hatte sich doch wirklich be sonders hervorgetan!" — Recht geraten hast Du. Der Onkel ist daS Karutckel. Aber . . . nicht alle einzelnen Landsmannschaften konnten im Bericht erwähnt werden. Und da ist nun allerdings beim Sieben die Brand-ErbiS- dorfer mit durchgcrntscht, obwohl gerade ihr Wagen mit den vielen Bergleuten in echter, alter Paradetracht und mit den schön geputzten Klöppclfrauen, mit den einen „Stost- Hund" führenden Gnomen eines der gediegensten Stück« des Zuges war. Also nicht bös sein! ES war nicht böser Mille. Und vom BcrgmannSsvhn Schnürke ein frohes Glückauf! *** Themis. „Sage doch, wer hat recht, der, der meint, der Verein -er Kinderreichen müsste als gutes Bei spiel dienen, oder der, der meint, der Gebildete sei ver antwortungsvoll und würde weniger Kinder in die Welt sehen, den Kindern selbst zuliebe, seiner Frau zuliebe, den pekuniären Verhältnissen zuliebe und Wilhelm Busch nach, der schreibt: Zwar man zeuget viele Kinder, Doch man denket nichts dabei. Und aus Kindern werben Sünder, WennS den Eltern einerlei. Man nennt ein Haus mit vielen Kindern einen Karnickel stall. Die Fürsten, die beim 7. Kinde Pate standen, nnd die Militärs, die Krieger wollten, tragen mit die Schuld, Last diese Erkenntnis nicht längst Platz gegriffen hat." — Erstens ist der Onkel, wie jeder wirklich „Gebildete" anderer Mei nung als Du. Zweitens hast Du offenbar die letzte Zeile des kleinen VerSchenS von Busch nicht begriffen. Denn da steht: *** Neffe Werner s4l) Pf.). „Kannst Du mir «in Buch empfehlen, das hculptfüchltch Gerhart Hauptmanns „HanneleS Himmelfahrt" eingehend behandelt?" — In ReclamS Universalbibliothek erschien ein Heftchen mit Er läuterungen zu Dramen Hauptmanns, darunter ist auch „Hannelc". Auch in -en Biographien dcS Dichters ist natür lich Material zu finden. Aber der Onkel versteht nicht recht.« Hanneles Himmelfahrt ist doch eine so einfache Geschichte... was ist denn daran erläuterungSbedürfttg? *** Nesse Karl. „Ich besitze Rentenscheine der Säch- fischen NcntcnversicherungSanstalt zu Dresden über vielleicht 399 Reichsmark aus dem Jahre 1995. Dankbar wäre ich, wenn Du die genaue Anschrift dieser Anstalt angeben könntest." — Die Geschäfte der ehemaligen Sächsischen NentenversichcrungSanstalt hat die Ocssentliche Versiche rungsanstalt der sächsischen Sparkassen, Dresden, Wiener Strafte 29, übernommen. *** F r i d o l i n d e r G u t e. s30 Pf.) „1. Meine Fran ist ein Engel! Kein Bubikopf, raucht keine Zigaretten, ist angenehm im Wesen, eine vorzügliche Hausfrau usw.; aber nachts schnarcht sie. Trotz aller guten Vorsätze stört sie mir meine Nachtruhe. Hast Du ein Mittel dagegen? 2. Kennst Dn das Schlosi Weesenstein? Da befindet sich unter den Zimmern das Stcrbeziinmcr eines Prinzen, der 1847 eines jähen Todes gestorben ist. Handelt cs sich um einen Bruder von König Albert und Georg. Was war die Todesursache? Tie jähen Todesfälle im Hause Wcttin durch Unfall, wie der Tod des Königs Friedrich August II. bet Brennbtchl und dcS Priuzcn Albert bet Nossen scheinen doch ziemlich häufig gewesen zu sein. 3. Auch den Ftnkcnfang bei Maxen habe ich mir angesehen, ebenso das Rittergut Maxen. Dort be finden sich zahlreiche Warnungstafeln, dast das Betreten des Rtttcrgutshofes bei 3 Mark Strafe verboten ist. Da das Rittergut Privatbesih ist, so möchte ich gern wissen, woher der Herr Rittergutsbesitzer seine Strafbefugnis nimmt und Geldstrafen verhängen darf. Mir war cS als Gymnasiast in Weimar passiert, das; ich unweit des Gocthe-GarteuhauscS über einen aus Gewohnheitsrecht von den Ansiedlern be nutzten Wtescnpsad, der über die verpachteten grosthcrzog- licheu Feldfluren führte, ging. Da hatte der neue Nittcr- gutSpächter extra einen Büttel angestcllt, der daraus lauerte, harmlose Leute abzusangcn nnd ihnen 1 Mark Geldstrafe abzusordcrn. Der Ntttcrgutspächtcr hatte an einem Baum ein Schild angebracht: Betreten des MiesenpsadcS ist bet 1 Mark Geldstrafe verboten. Ter Angeber erhält die Hälfte. Mein Vetter, der Assessor der Staatsanwaltschaft war, legte sich in den wohlfeilen Sport, und der Rittcrgutöpächtcr und der Büttel baten nm gut Wetter, als mein Vetter ihnen klarmachte, dast eine Privatperson sich keine Strasgcwalt an masten dürfe. Eine Privatperson kann als Eigentümer wohl das Betreten verbieten, besitzt das HanSrccht und kann Uebcrtretnngen strafrechtlich verfolgen lassen, aber selber beliebige Geldstrafen anSwerscn und etnztehcn, steht den Privatleuten nicht zu. Ich ärgere mich immer über über flüssige Verbote, deren Ucbertretuna keinem vernünftigen Menschen etnsallen würde." — 1. Hilfe kann vielleicht durch gründliche Umstellung der Ernährung und der LebcnS- gewohnhcttcn sZett und Umfang des Abendbrotes) gebracht werden. Frage einen Arzt. 2. DaS war Prinz August Ernst, wie Du richtig vermutest, ein Bruder der Könige Albert und Georg, Er war am 5. April 1881 als viertes Kind seiner Eltern geboren und starb 1847 am 12. Mat. 8. Na, was da zu fragen wäre, hast Du doch tadellos selbst beantwortet. »lei den Im Arleskasten erteilten Antworten cmtttteren wir klber di« »enAnsrage« belgesllgtenBeträge. Diese sllebe« nnaekUrzt dem 9>e- «einnüftigen Verein zur Unterstlihnng bedttrstlaer Ferien kinder z». Mir würden «S begrüben, wenn sich alle Sinlender. die sich n» ««Stnns, oder Ra, an den Briefkasten wende», «»innert»», wie sedr ei» kl«»««» O»,«r I»r eine «o S e ««»« «rw«»l«t «ß- *** DrcSdensta. „Ein Breslauer Studio, der uns per Motorrad besuchte, sand, dast die Hauplstrastc den Ber liner „Unter den Linden" gliche. Ich besinne mich, dast dort früher Linden standen, denn ich bin dort geboren. Warum sind die gesnnden Bäume weggekommen? Sie ver breiteten so guten Dnst, wenn wir dort als Kinder spielten, bei den Wasserhäuschen auf den Bänken. Nur gabS so grobe Schleusenlöcher und mancher Ball war futsch. Und die Pferdebahn tagte die Kinder oft in Schrecken, wenn sie den Ball vom Pflaster holen wollten. Die angeschirrten, wartenden Pferde hinter August dem Starken, bereit, vor der Strastenbalm eingespannt zu werden, habe ich noch gut in Erinnerung. Sage, ist das Haus Kasernenstraste Ecke Neustädter Markt, welches eine Rose und die Zahl 1691 trägt, aus den Mauern des früheren Nenstädter Rathauses entstanden? 1769 sieht man es noch im Bilde von Eanaletto, worauf daS HauS Ecke Nähnttz- gasie und Nenstädter Markt rechts anch schon steht." — Schmeichelhaft für die Neustadt, dast Dein Besuch die Haupt- straste mit der berühmtesten Straste Deutschlands vergleicht. Es haben dort früher wirklich Linden gestanden. Aber man hat es doch vvraezogen, da die Bäume nicht so gesund blieben, wie in Deiner glücklichen Ktnderzeit, sie durch eine Banmart IPlatanen) zu ersetzen, die sich -er groben Trocken heit einer solchen Straste noch besser anpastt als dte Linde. DaS von Dir erwähnte HauS mit der Jahreszahl 1691 kann unmöglich anS dem alten Nenstädter Rathaus erbaut sein: denn dieses ist erst um 1755 abgebrochen worden. *" Neffe O. N. „ES ging kürzlich durch dte Presse eine Nachricht, dast die englische Regierung die Herabsetzung der Veamtenzahl und der Gehälter der Beamten des Völker bundes verlangt habe. Bist Du in der Lage, etwas über die Zahl der Beamten nnd ihre Gehälter zu sagen?" — Der Völkerbund beschäftigt gegenwärtig 673 Beamte und An gestellte. das Internationale Arbeitsamt 313. Die Ausgaben der beiden Einrichtungen betrugen im Jahre 1923 rund 25,7 Millionen Schweizer Franken, für das Jahr 1932 steigen sie ans rund 33,4 Millionen. Davon entfallen 59 Prozent ans Gehälter, 39 Prozent aus Tagegelder für Sachver ständige, 4 Millionen Franken auf Drucksachen. Unter den Beamten und Angestellten sind 284 Schweizer und 543 Fran zosen und Engländer, der Rest verteilt sich auf die 49 anderen Staaten. Der Generalsekretär des Völkerbundes bezieht 175 999 Franken Gehalt, also etwa 149990 Mark. Unter generalsekretäre erhalten 65 900 bis 75 900 Mark, Abteilungs leiter 35 000 bis 45 01>0 Mark. Der englische Antrag auf Herabsetzung ist vorläufig vertagt worden. *** Nichte Anna in Leipzig. ,Ast es wahr, dab der frühere Kaiser angesichts dieser schrecklich groben Not in Deutschland täglich 1009 Mark Pension bekommt? Besitzt der Kaiser nicht das vaterländische Gefühl, zugunsten unserer 6 Millionen Arbeitslosen zu verzichten? Zumal ja den Fürstlichkeiten auch noch voll und ganz das Privatver- mvgcn nach der Inflation ausgcwertet und anSgezahlt wor den ist. Ist meine Frage für den Briefkasten ungeeignet, so wirst Dn schon bei Deinem groben Wissen eine Beant wortung durch die Blume bringen." — Nein! „Durch die Blume" braucht man da gar nicht zu reden. Da kann man Dir ganz ungeschminkt die Wahrheit sagen! Du redest von „vaterländischem Gefühl",... weisst Du, es spricht nicht gerade für vaterländisches Gefühl, wenn man als Leserin der „Dresdner Nachrichten" an solches unsinniges Gelaber glaubt. Bei der sogenannten „Fttrstcnabsindung" sind die Vermögen der Fürsten keineswegs „voll und ganz anSgezahlt" worden. Anch der Kaiser hat nur einen Teil seines Besitzes behalten dürfen: für den anderen Teil hat er eine „Abfindung" erhalten, für einen groben Teil aber gar nichts. Jetzt findet seitdem irgendeine Zahlung an den Kaiser überhaupt nicht mehr statt. Wer etwas anderes sagt, ist entweder ein urteilsloser Onatschsack oder ein böswilliger Lügner. Lu- *** dlspc,» dlisnionnis. „In Deinen „Nachrichten" war einmal in einem Bericht über eine Tagung der „Ver einigung Mitteldeutscher OrtSmuseen zu lesen, -er Redner habe „sestgestellt", dast etwa bis zum 18. Jahrhundert von einer einheimischen Meistner Kunst nicht gesprochen werden kann und dab erst mit Einrichtung der Porzellan-Manufaktur und Joachim Kändler das eigentliche Kapitel Meistner Kunst begänne. Dieser Anschauung wurde kürzlich in einer Unter haltung widersprochen. Was gibt es für ältere Meistner Kunst?" — Tncze Goldschmidt, Martin Kannengieber, Niko laus Maler, Hans Cruckewitz Aurisaber, Mattis Klint Auri- faber, die für die Herstellung und den Gust einiger Bronze denkmäler -es Domes, der St.-Asra-Kirche u. a. in Betracht kommen, sind Meistner Bürger. Gewisi... dic Nürnberger Vischer Giesibutte, auch Peter Mühlich, Peter Flötner haben wohl die Hauptwerke der Bronzebildnerei geliefert, aber eine lokale sächsische Hütte hat, wie später die Hilliger in Freiberg, eine nicht unbeträchtliche Zahl von Arbeiten lauch für Altenburg!) recht beachtlicher Qualität gegossen. Ferner: der wundervolle Altar in der Stadtkirche mit einer Darstel lung der Krönung Mariä ist von einem Meistner Meister um 1490 geschaffen, desgleichen der Weinböhlaer Altar von etwa 1500, der Altar von Schlosi Stolpen j1486) mit den Flügel-Uebcrmalungen des Dresdner Hofmalers Heinrich Goeding, eines Schülers Lukas Eranach d. I. und andere Arbeiten, Der Sitz einer recht bedeutenden Kunstwerkstatt hat sich zweifellos im Kloster Altzelle befunden, wo sogar ein eigenes Gebäude den Namen „dic Malerei" führte. Auch die interessanten Barockplastiker Valentin Ott« und,Johan nes Richter setwa 1650 bis 1661) waren in Meisten ansässige Künstler. In St. Afra, in Mittweida »sw. kann man diese interessanten Barockplastiker studieren. *** V o r o r t S k u ck u ck. Kuckucks En t s ch u l d t g u n g. „Der Kuckuck, der in dieser Zeit Am Schranke hockt und nicht mehr schreit, Bat mich, als ich ihn dort besehn. Ich sollt zum ZeitungSonkel achn — lind sollte sagen, dast ein grüner Wald Noch immer wär sein liebster Aufenthalt. Doch — weil ein Bogel nötig war im Staat, Entschlost der Kuckuck sich zur NettungStat — lind brachte so dem Land die Steuern ein, Dieweil dte Menschen jetzt „pfui Kuckuck" schrein. Doch, wenn dte Steuer» erst gesenkt, Wtrd sicher ihm di« Freiheit gern geschenkt. Dann flieg» er glücklich in den Wald hinein Und wird vergnügt, wie «inst, lein ,R«ckuck" schrein." — Nein, so ein Kuckuck . . . bas ist leider wahr: Er hat zuviel zu tun in diesem Jahr. Doch dan im Walde er nicht rufe mehr, Tas must der Onkel ernstlich hier bestreiten. Er klopste gestern erst auss Portmonnate, Als er den KuckuckSrus gehört von weitem. Na — ob's was Hilst? — Wir hassen sehr, Sonst gtbt's kiald keinen SleLe-Suckuck mehr. Sn dieser Helrat»sehnsuchl»ecke will Onkel Schnörk« nur die Wünsche seiner Nichten und Neffen zum AuS- druck bringen. Dagegen kann er e» nicht übernehmen, die hierauf eingehenden Briese an diese weiterzuleilen. Wer mit den Heiratslustigen in Briefwechsel zu treten wünscht, wirb gebeten, sich de» Anzeigenteil» unsere» Blatte» zu bedienen. Nichte Lotti <80 Pf ), 28, sucht Neben Menschen, am liebsten Beamte» bis 42, von heiterem Wesen und ossenem Eharakter. Eie ist wirtschaftlich und praktisch, vou gutem Aeusteren, besitzt Wäsche- audstcuer und Barmittel zur Anschaffung von Möbeln. — Nesse „U n - nun e r st recht!" <50 Pf.), 24, ist bestrebt, sich selbständig enipor,»arbeiten und hofft, dast ihm das gelingt, wenn er eine Nichte zwischen 2l und 2.1 findet, dic ihm dazu Helsen kann und sich einen Neffen wünscht, der eine gute Zukunft zu erwarten hat. — Neffe Johannes <l,30 Mk), Mitte 20, aus der Provinz, lebensfreudig, nicht ganz ohne und anch nicht aus den Kops ge fallen, wünscht liebevolle, echt deutsch gesinnt« Nichte, möglichst Kauf- niannS. oder Fabrikantentochter. — N i ch t e Hi l d e g a rd <50 Ps ), Mitte 80, vou sugendsrischcm Acnstercn, schlank, dunkelblond, will- sch.stllichc und feinsinnige Frauenuatur, von warmherzigem Wesen, vielseitig tnicrcssicrt, ersehnt frohe Zukunft an der Seite eines gebildeten Ehekameradcn, mit vornehmer Gesinnung, in gesicherter Stellung. Aussteuer vorhanden, später kleines Erb«. — Nichte „61 u t e r Kamerad" <00 Pf.), .17, wünscht gebildeten, treudeut schen Neffen, von geradem und ehrlichem vharakter und lvarmem Gemüt. in guten Berhältnisscn und sicherer Position. Sie ist aus guter Familie, dunkelblond und von angenehmem Aeusteren, sehr wirtschaftlich, musikalisch und naturliebend. Ein gemütliche» Heim mit voller Ausstattung in der Nähe von Dresden, nennt sie ihr eigen. Btclleicht ist ihr auch ein Witwer bi» 47 mit Kind erwünscht. — 2k i ch I e Rose <50 Pf.), 20, blond, schlank, GesihüstStochter mit schöner Aussteuer nnd später Vermögen, sucht als Kameraden für» Leben einen kleinen Beamten, solcher im Polizeidienst bevorzugt, auch Witwer ohne Anhang. — N i ch t e a u » S ch l e s i e n föO Ps.), natürliches, tief veranlagtes Mädel, natur, und musiklicbend, häus lich. mit Freude an allem Schönen, wünscht gebildeten und gesun den deutschen Ncssen, am liebsten Dorflehrer, ritterlicher Art und möglichst nicht unter .20. Mittel zu schöner Ausstattung vorhanden. — 2! e s s e L a n d w i r t s s o h n ft Mk ), 85, vermögend, sucht in ein Geschäft etnzukeiraten. Ein tüchtiges GelchästSmädel ist Be dingung. Er macht keine grasten Ansprüche, hat aber zur Land wirtschaft keine Lust mehr. — Nesse Hoffnung s1,80 Mk.), 2«, schlank, blond, wünscht liebes, hübsche», aber anspruchslose» Mädel bis 24. — N e f s e L a u d w t r t st Mk.t, angehender 50er, Witwer mit siebenjährigem Mädchen, adlig, sucht Lebensgefährtin, die grostem, aber einfachem Gutshaushalt vorstehen kann, mit liebe vollem, verträglichem Wesen, dte auch dem Töchterchen de» Ncssen dte Mutter ersetzen kann. Die Nichte möchte nicht ganz ohne sein, um da» Leben in der schweren Zeit etwa» angenehm zu gestalten. — Nichte „Treuer Kamera d" l2,l>t Mk.), .12, Tochter eine» Akademiker», grost, dunkel, schlank, gewandt, selbständig, wirtschasi- lich und sehr heiter, natur, und sportlichen-, seit acht Fahren Privatlchwcster. Sie wünscht sich ein recht gemütliche» nnd traute» Heim und denkt sich ihren Zukünftigen gebildet, mit ossenem vor- nehmen« Ebaraktcr. Ein Akademiker wsirdc ihr am meisten zu sagen doch ist da» nicht unbedingt notwendig. Sie wäre auch be reit, mit Ins Ausland zu ziehen. — 2k i ch t e E h r i st a <50 Ps.), 21, Beannentvchter, schlank, dunkelblond, wirtschaftlich und bescheiden, mit heiterem Wesen, möchte gern soliden, gewissenhaften Gcsäbrtcn zur LebenSwauderung. Mittel zur Ausstattung sind vorhanden, später noch einige tausend Mark In bar. — Einsame Nichte vom Lande <84 Pf.). 48, dunkelblond, in leitender Stellung aus einem Rittergut, möchte gern einen Netten glücklich machen und ihm sein Heim mit schöner Wäscheausstattung und logog Mark recht gc« mlitlich Herrichten. Er soll in sicherer Stellung sein, guter vharak« ter, edle Gesinnung und wahre Herzensbildung besitzen. — Nichte Annemarie <l Mk.), 4N, wünscht einen ruhigen Lebensabend an der Seite eine» älteren Herrn, am liebste» eines höheren Be amten mit Pension. Sic ist liebevoll und sleistia im Haushalt und al» LchrerStochtcr streng erzogen. Sie liebt Blumen und alle» Schöne und Gute und lebt nach langsährigcr Tätigkeit al» Haus dame zur Zeit ohne Berus einsam In Dresden. Nicht um führungs denen na bedeuten blutwcnil vor, dich sechs ein! das, es sö morgen v Die . wartend, gegenwär ter Linie S vor. Dt< zur Zeit gleich w i «ssenten i auch in 1 anderen, präzisiert Frank Plan tischen Sehr hessischen wachsen der bürg, Sm vratr
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