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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320623026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932062302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932062302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-23
- Monat1932-06
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WL/GGMvVET ^T-Stz^StzüVüStz» Domter*1»S. M IW ISN Nr. 293 SeNe2 MItwM zwöldkN Srnl m» Laulanne Nr«ktd«rlvbt uo,«res von I>»u»»nn« n»vtz 6»ok vnwanst«« ^.-L.-ii«»ckaitzait»I»ta»»t»tt«» Lausanne, 23. Yun«. Die gestrige Aktion Hoovers in Genf, die gerade in französischen und englischen Kreisen bie größte Aufregung hervorgerufen hat, dürfte schwer lich zu einem praktischen Resultat im Sinn« beS amerika nischen Präsidenten führen, auf keinen Lall aber zu einem schnellen Erfolg. Dazu sind die Widerstände zu groß. Die Franzosen denken nun, wie es scheint, «m so weniger an Zugeständnisse in Lausanne, da sie bet die« ser Lage mit einer großzügigen Schulbenstreichung der Amerikaner kaum mehr rechnen werten. Aber mindesten» ist ein Maßstab geschaffen für die bisherige Arbeit der Ab rüstungskonferenz, der so recht die AbrUstungSunwtlligkett und die VerschleppungSmethoden der meisten hochaerüsteten Staaten zeigt. Hier scheiden sich die Wege. Deshalb hätte die deutsche Delegation in Genf nach unserer Ansicht den Schritt Hvoverö noch wirksamer und unbedingter begrüßen und die notwendigen Reserven doch wohl noch vorsichtiger sormulteren sollen. Tatsächlich kommt eS in diesem Augenblick weniger auf militärtechnische Einzelheiten der amerikanischen Vorschläge — darüber wird später noch genug gesprochen werden —, als ans die große politische Linie an. Da» hätte auch Englands Außenminister berücksichtigen sollen. In diesem Falle halten wir es sür nötig, daß bet Ereignissen von dieser weltpolitischen Tragweite die Leitung völlig in der Hand der verantwortlichen NeichSregierung und nicht in der ihrer Genfer Delegierten liegt, zumal sich der Reichs kanzler nur eine Autostunde von Genf befand. Man wird annehmen müßen, daß die Lausanner Delegation dem Hooverplan mindestens um Nuancen freundlicher und wärmer gegenttbersteht als die Herren in Genf, die viel leicht zu stark die rein militärische Seite — an sich mit gutem Grund — gesehen haben. Hier bemüht man sich, freilich ohne rechten inneren Grund, weiter um Lösungen, um den toten Punkt zu über winden: bisher offenbar erfolglos. Daß deutsche Lösungen in den deutsch-französischen WirtschastS- und Handels vertragsbesprechungen gefunden werden könnten, erscheint immer unwahrscheinlicher. Herriot will greifbare Ding« nach Hanse bringen. Auch müssen gerade Frankreich gegenüber politisch bedingte handelspolitische Zugeständnisse, die unserer Landwirtschaft und Industrie schaden müssen, schon deshalb ausgeschlossen sein, weil sic die Wiedergesundung der deutschen Wirtschaft gefährden könnten. Auch sie würde» ein politisches Element sein, das die natürlichen WirtschaftSverhältnisse aufs schwerste stört. Frankreich hat sür seine Forderungen Rückendeckung bei Belgien und der Kleinen Entente gesucht und, wie es scheint, auch gesunden. Heute spricht der bel gische Minister Nenkin wieder mit Herrn v. Paoen. Gleichzeitig setzt Macdonald, der sein ganzes Ansehen aufs engste mit den beiden Konferenzen von Genf und Lansanne verknüpft hat, seine Bemühungen fort, »m zunächst mit Herriot zu praktischen Ergebnissen zu kommen. Für beute wird das englische Memorandum erwartet, das als Beitrag zu der in Gang befindlichen Diskussion gedacht ist. Macdonald soll besonderen Wert darauf legen, daß Dentschland mindestens so lange unbelastet bleibt, bis es sich gemeinsam mit der Weltwirtschaft völlig erholt hat und daß eine etwatge Schlußzablung a» diese Er, holung geknüpft bleibt. Dagegen will man in den sogenannten ErholungSsahren auch bestimmte Sachlteferungen von Deutschland erhalten. Man hört von französischen Plänen, durch die bet späteren deutschen Zahlungen ein entsprechender Ausfuhrüber schuß zugrunde gelegt werden soll, nm hier deutsche Ein wände vorwcgznnehmen. Aber wie will man das alles re gulieren und zugleich die freie Weltwirtschaft wiederher stellen? Wir vermissen im übrigen allen diesen Plänen gegen» über immer noch eine grundsätzliche Stellungnahme, die durch die Tatsache gegeben ist, daß wir unsere Re» parationSpslicht bei richtiger Prüfung längst erfüllt haben. Gewiß verwirrt die Ponngunterschrist diese Lage, aber um so nötiger ist endlich wieder der Beginn des Kampses um di« Klarlegung unserer wirklichen Zahlungsverpflichtungen. Unsere frühere Warnung, -ab ein Sichzurückziehen aus rein wirtschaftliche Fragen und aus die Prüfung der deutschen Zahlungsfähigkeit keine Grundlagen schaffen würde, um zu künftige Leistungen heute schon grundsätzlich zurttckzuwetsen, findet so ihr« wenig erfreuliche Bestätigung. Auch müßen die deutsch-französischen WirtschastSverhandlungen immerhin den Eindruck erwecken, als ob man nach KompensationS- möglichkeiten suche. Die deutsche Poungunterschrift er weist sich — darüber müssen wir uns klar sein — als ein schweres Handikap für die deutsche Delegation, mit dem sie noch nicht fertig geworden ist. Der Eindruck hat sich heute wieder verstärkt, daß in Lausanne eine Endlösung nicht einmal in der durch le, La««» Amerika» spätere» Verhalten bedingten Form gefunden werden kann. Bezeichn«»» sür he« Mar«»» ,» »nb »em französisch«» Standpnnl fache, baß Herrmt »»» »o» Pap «icht «ehr direkt wit«t»a»»«r , «ehr >»r Vermittler a»«r »i« Arbeit fi»». Nun knüpfen sich »te Hoffnungen wieder an den »«rühmten Burgs rieben »pakt, wenigstens an einen Pakt wirt schaftlicher Art. Auch hier aber scheint Skepsis ge boten, und wenn auch vielleicht eine Gchlubaeste zustanbe- kommt, die da» Scheitern ober den unbefriedigenden AuS- klang der Konferenz verschleiern soll, so ist wenig an etwa» Neues und wirklich Fruchtbringende» zu denken. Herrt-t reift nach Varis -mrück La«s«««e, 28. Juni. Der französische Ministerpräsident Herriot wirb im Laufe de» morgigen Tage» nach Pari» zurückfahren. Ob auch Reichskanzler von Papen im Laufe der nächsten Tage Lausanne verlaßen wirb, steht noch nicht fest. Gin -rutfcher han-ettpoltttscher Plan Lausanne, 28. Juni. Wie verlautet, soll «in handels - politischer Plan »er deutschen Delegation auSgrarbeitet worden sein, der nicht nur eine handels politisch« und wirtschaftliche Zusammenfassung der Donau länder, sondern auch der großen Industriestaaten Vorsicht. Vie Enmrdmg ter Wirr« Rapp in der Mmdfchmet London, 28. Juni. «Time »" melbet au» Peking: Der deutsche Generalkonsul in Mukben ist nach Tschientao in der Provinz Kirin abgeretst, um die näheren Umstände zu untersuchen, unter denen am ö. Juni der deutsche Priester Rapp ermordet wurde. Koreanische Zeugen haben erklärt, baß Pater Rapp von javanischen Sol- daten ermordet worden sei. Er sei. al» er sich zu einen an TnphuS sterbenden AmtSbruder begab, von sapantschcn Wachtposten angehalten worden und habe ihnen seinen Paß gezeigt, ohne vom Pferde herabzusteigen. Die» hätten die japanischen Soldaten für eine Beleidigung ihrer Armee erklärt. Sie hätten ihn in» Nachtlokal gebracht, dort mißhandelt und später in der Dunkelheit davongeführt. Die Koreaner und zwei Priester hörten bald daraus Schüsse fallen. Die Leiche de» deutschen Geistlichen sei später im Sande eines Flußbettes vergraben auf gefunden worden. Nach einer Meldung au» Tschientao be- haupten jedoch bie Japaner, da» Verbrechen sei von Chinesen begangen worden, die japanische Uniformen angelegt hatten. Eine amtliche japanische Aeußerung liegt noch nicht vor. LlnienlE „Miellen" üeiii dtußlb-wilüslber VelmhtimitaM Danzig, 28. Juni. Da» deutsche Lintenschisf „Schle sien" ist am gestrigen Mittwochabend um 22,20 Uhr aus der Danziger Reede «ingrtrofsen, wo «» vor Anker ging. Heute früh trafen noch die beiden deutschen Torpedoboot« T 1»n und 6 in in Danzig ein. Um v Uhr begab sich der deutsche Generalkonsul Dr. Frhr. v. Thermann zur Be- grttßung an Bord der „Schlesien". Das Linienschiff feuerte den Salut von IS Schüßen. Darauf machte der Admiral in Begleitung seiner Flaggenleutnants an Land Besuche beim Danziger Senatspräsidenten Dr. Ztehm. beim Danziger VölkerbundSkommtßar. Grafen Gravtna, und beim Präsidenten de» HasenauslchußeS, Dr. Ben zig er. Am Nachmittag werden dann die Gegenbesuche erfolgen. Da di« polnisch« Regierung durch ihren Berlin«» Gesandten aus drücklich hat erklären laßen, daß Ne den Besuch der deutschen Marin« in Danzig nicht für angebracht erachtet und sich auch an den Veranstaltungen anläßlich de» deutschen Flotten besuche» nicht beteiligen werde, so findetder sonst üb lich« Austausch von Besuchen zwischen dem deutschen Admiral und dem polnischen diplo matischen Vertreter in Danzig »um ersten Mal« nicht statt. Di« Begeisterung der Danziger beim Eintreffen der deutschen Kriegsschiffe hatte durch strömenden Regen und kalten Nordwestwinb keinen Abbruch sinken können. WaS Bahn« treibt WM Brmb mit dem RM Die Bayrische Bolkspartei will sich „vervewalttven" lassen München, 23. Juni. Zum Ergebnis der Berliner Jnnen- mintsterkonsercnz bemerkt die Bayrische Bolkspartei- Korrespondcnz: Die NeichSregierung wolle eS auS politischen Gründen den Vändcrrcgicrungen nicht mehr über laßen, in der Uniformfragc sich so zu verhalten, wie eS ihnen Pflicht und Verantwortlichkeit für den ihnen anvertrauten Staat und ihr politisches Gewißen vorkchretbe. Sie scheine gesonnen zu sei», mit Hilfe des Artikels 48 ein Reichs recht zu schassen, das da» Landesrecht außer Kraft setzt. Man müße sich nach dem Ergebnis der Länderkonfcrenz ans einen schweren Eingriff der Reichs gewalt in die Länderrcchte gefaßt machen. Damit übernehme die NeichSregierung eine Verantwortung für bie Weiter- «ntwtcklung der inncrpolitischen Verhältnisse in Deutschland, die ihr voraussichtlich keinen Ruhmestitel in der deutschen Geschichte etnbrinaen werde. ES sei selbstverständlich, daß ein« bayrische Regierung nicht in der Lage sei, den politische« Auffassungen der Reichsregiernng entgegenznkommen. Di« Verantwortung sür Maßnahmen, die die NeichSregierung sii, notwendig erachte, müße st« allein tragen, aber auch die Verantwortung sür alle Folgen, die sich daran» ergeben. Sine amtlich« Stellungnahme der bayrischen Regierung zu« Ergebnis der Jnnenminifterkonferenz kann erst am morgigen Freitag erfolgen, da heute der Ministerpräsident Dr. Held und auch andere Minister wegen der Beisetzung des Bischof» von Eichstätt von München abwesend sind. Di« „Münchner Zeitung" «immt aber an» baß das Kabinett Held ein« Rückgängig machung der selbständigen bayrischen Maßnahme« ««ter Hinweis a«s die politischen Gesahren ableh««» ,»d sich lieber b«rch bie ««gedrohte» ReichSmaßuahmen sozusagen vergewaltigen laße« will. * Münch««, 28. Juni. Zum Ergebnis der Innenminister- konserenz schreibt der „Völkische Beobachter": Nach Lage der Dinge müßten sich die süddeutschen Regierungen morgen entscheiden Sollten st« nicht unverzüglich den be rechtigten Forderungen des Reiche» in vollem Umfange nachkommen, oder aber die Ding« zu verschleppen trachten und Ausflüchte gebrauchen, so erwartet allerdings baS ge samte nationale Deutschland von der NeichSregierung, baß diese sich nunmehr auf keine halben Maßnahmen weiter ein läßt, sondern scharf zupack' und endgültig durch greift. Da» deutsche Volk ist berechtigt, von der Reichs regierung zu verlangen, baß sie , egenüber den bie gesamten Interessen der Nation aufs schwerste gefährdenden Partei- politischen Machtkämpfen «in Exempel statuiert. Tut die NeichSregierung da» nicht, gibt Ne sich damit selber auf, so braucht sie sich wirklich nicht zu wundern, wenn st« auch vom deutschen Volk aufgegeben wird. zenttmnkvizriEktnt bleibt im NkMrnImbt« verlt«, 28. Juni. Die ZentrnmSsraktion be» Preu- ßischen Landtages beschäftigte sich heut« vor Beginn be» Plenum» mit der Frage, ob e» zweckmäßig sei, daß der gestern zum Zweiten Vizepräsidenten be» Landtage» ge wählt« Aba. Baumhofs sZtr.f die Wahl annehme, nach- dem da» Präsidium entgcgeu dem parlamentarischen Brauch im übrigen au» zwei Nationalsozialisten und einem Teutschualionalen, unter Ausschaltung der »weitstärksten Fraktion, der Sozialdemokraten, gebildet ist. Die Fraktion empfahl dem Abg. Baumbofs, der sich feine Entscheidung vor- behalten hatte, die Wahl dennoch »«»«nehme». «über «ißbimMbatt» im «Wisibw Lmbtw Dre»de«, de» «. Juni E. A»f der Tagesordnung der heutige» Sitzung de» Säch sische» Landtage» stehen u. a. der «uflösuugSantrag der Nationalsozialisten sowie Anträge der Linken gegen die neue Reichöregterung. Die Tribünen sind aut beseht. An den Plätzen der Regierung siebt man Ministerpräsident S ch t e ck und Innenminister Rt'ter. Die nattvnalsoztalistische Fraktion ist in ihrer braunen lnt- form erschiene». Die Sitzung beginnt mit einem Nachruf sür de» Ab«. Schulz« (So^f, der vor einigen Tagen verstorben ist. Präsident Weckel führt au», daß der Verschiedene da» älteste Mitglied be» Landtages gewesen sei und vier Jahrzehnte mit kurzen Unterbrechun gen als Volksvertreter dem Sachsenlande gebient habe. Bis zur letzten Sitzung vor seinem Tode hab« er seine Pflicht verantwortungsbewußt erfüllt. Der Landtag werde sein Andenken in Ehren halten. AIS Nachfolger de» Verstorbenen ist Abg. Wende i« den Landtag «ingetreten: er wirb vom Präsidenten begrüßt. Präsident Weckel äußert bann, daß kürzlich der Abg. Fischer lNatsoz.j sicher wieder au» politischen Gründ«» in einer Weis« behandelt worben sei, daß der Landtag erneut die Regierung, besonder» da» Innenministerium und die Pollzetbehörden, ersuchen müße, gegen derartige Vorkomm nisse energischer al» bisher vorzugehen. Abg. Stnbentkowskt jNatsoz.) begründet nun den An- trag seiner Fraktion auf «uft-suns »es Lan-taps Der heutige Auslösungbantrag sei nicht der erste. Mer diese Anträge seien sämtlich abgelehnt worben, wa» mit dem jetzigen voraussichtlich auch der Fall sein würbe. Trotzdem erfordere e» bie politisch« Situation, d«n Landtag aus- zulösen. Noch mehr al» der jetzt aufgelüste Reichstag ent- spreche er nicht dem MchrheitSwillen be» Volkes, da der Sächsische Landtag noch älter fei al» jener. Die sächsischen Mittetparteien konnten heute weniger denn je behaupten, -aß bie Neuwahl keine Aenberung der Stärkeverhältntße ergeben würbe. Wenn der Landtag heute aufgelüst würbe, so konnte di« Neuwahl zusammen mit der Reichs- tag» wähl stattstnden. Der Redner geht auf bie Erklärung be» Minister- Präsidenten Schteck zur Frag« der Einsetzung eine» Reich», kommtssar» ein und bemerkt, daß btese Erklärung ein Echo gesunden habe, das dem Herrn Ministerpräsidenten zu denken geben _solle. Er habe den Gegnern de» ReichS- kommißariat» Äafsenhilse geleistet. Die Nationalsozialisten würden nach dem 81. Juli dafür sorgen, baß sich die Verhältnisse auch in Sachsen änderten, unter Umständen auf dem Wege über da» Reich. «uft-smr- -e< Sächsischen Lan-taveS abselehnt Nach längerer »«»sprach« mir» der Antrag a«s A«s- lös»«» be» Sächsischen LanbtageS mit »8 »ege» »ö Stimmen abgelehnt. Dafür stimme« De»tsch«ati»«ale, National sozialisten «nb K»mm«niften. ivei Schlitz der Nedattio» »aaert die Sitz»«» —ch a» > in Danzig eiagktttffm von der Danziger Hafenflottill« abkömmlich war, war ge chartert worben, um den deutschen Gästen «ntgegen-usahren. Zuerst erschien au» dem Dunst da» Ltntenschifs „Schlesien". Einige Zeit später solgten die beiden Torpedoboote. Mit j«b«lnb«« Hochruse« wurde« bie be«tsche« See leute ,o« den entgegensahrenbe« Danziger« begrüßt. Als die Schisse aus der Reede Anker geworfen batten, nahm die Mannschaft zur Begrüßung der sie umgebenden Schiss« und Segler Parabeausstellung. Die SchtssSkapelle intonierte da» Deutschlandlied, in das bie Danziger begeistert ein- fielen. Inzwischen hat der polnische Gesandt« i« Danzig di« Freie Stadt demonstrativ verlaße«, nachdem er vorher di« ossiztelle Ankündigung de» Floltenbesuch«» im letzt«« Angenblick pflichtgemäß unter nochmalige« Protest an den Senat «eitergrleitet hatte. Riesige Springflut an »er mrrikantMn Kliltr Der vadeort Guyntlan größtenteils zerstört — Bisher so Leich«« geborgen Nenyork, 28. Inn». Wie aus Guadalaiara (Merikos gemeldet wird, wurde der vadeort Guyntlan t« Staat« Colima von einer riesigen Springst»« heimgesncht. Die Villen am Strand«, «in ««««» Hotel «nd b«r neue Bahnhof wnrden überschwemmt «nd vollständig zerstört. Die Springst«« trat «rplötzlich «« die Mittags, zeit a«s, als gerade viele Kind«r am Badestrand« spielte«. In Gnyntlan besand«« sich etwa övo Badegäste. Man besürchtet, daß der grüßte Teil von ihnen er» tr««ken ist. Bisher wurden 80 Leichen geborgen. Der Springflut gingen zwei Erdbeben voraus. Der größte Teil des Badeorte» Gny«tlan »nrd« zrrftört. Krieosrecht in Chile Buenos Aires, 28. Juni. Chile wird, wie „La Prensa" meldet, durch Revolution und Gegenrevolution in ein voll ständiges Chaos gestürzt. In den beiden größten Städten des Landes, Santiago nnb Valparetso, versuchte ein« kom munistische Volksmenge, die militärischen Arsenal« anzu- greifen. Gendarmerie und Truppenteile hatten grüßte Mühe, den Angriff zurückzuschlagen. Sie gaben mehrere Salven auf die Volksmenge ab, wobei «in Dutzend Menschen getötet wurden. Die gegenrevolutionäre Negierung hat den Kommunismus al» außerhalb be» Ge setzes stehend erklärt und sein« Unterdrückung mit den schärfsten Mitteln angeorbnet. Zu diesem Zweck ist baS Kriegsrecht und der verschärfte Belagerung», zustanb über baS ganze Land verhängt worben. Al» Ant wort daraus haben zahlreiche Gewerkschaften den Gene ralstreik auvgerusen, der aber noch nicht allgemein durchgesührt wird. Ci« Selbllha- mt dem Mm gehören Pari», 28. Juni. Da» italienische Hebeschtss „Artialio", da» seit über einem Jahre bemüht ist, den mit dem englischen Dampfer „Egypte" im Jahre 1021 gesunkenen Goldschatz im Werte von l20Mill«onen Franken zu heben, hat seine Arbeiten am Mittwoch endlich von Erfolg gekrönt gesehen. Bet ruhiger See gelang e» den Tauchern, bis zu den Goldbarren vorzudrtngen und mit Hilfe eines eigens dazu gebauten Kran» 26 Goldbarren im Werte von 20Millionen Franken zu heben. Der italienischen Gesellschaft gehören K2X v. H. de» Werte» der gesunkenen Schätze, während der Nest der englischen BerstcherungSgesell- schast zuslteßt, nachdem der französische Staat seinen Obolu» erhalte» hat.
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