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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320711011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932071101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932071101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-11
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1932
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"* Kuckuck. „Wenn man irgendwas nicht weist — VeifpielSwetf' — wohin man reist — Und was man sttr Kapitalien Braucht tur Siris« nach Italien, Oder aar »ach Afrika — Nu», so frag -rn Onkel ja. Fehlt Dir ein Rezept für Plinsen, Oder sauerlübe Linsen, Topfgcrichte — Eierschecke — Wie entfernt man alte Flecke? Wie erhält man gut die Butter, Motor. Auto. Schwiegermutter? Wo und wann gab'S das Gedicht — llnd man kennt -en Anfang nicht — Kurzum, ist Dir etwas donkel — Frage nur den guten Onkel — Der ailetn kann auf die Kragen In acht Tagen eS Dir kagenl Aber — weist er. waS wird dann, Wenn wir wieder in Lausanne An der Sias' deruuigesubrt. lind im Osten Rubland schürt? Lieber Onkel. waS wird daun? Wenn Du S weiht, so sag eö an!" — * Daraus zu tippen, bin ich zu schlau: Doch eines weih ich ganz genau: LS komme bitter, komm« beiter. Der Onkel lächelt ruhig weiter. Denn einer bat einmal gedichtet. Wonach sich Onkel immer richtet: Immer sind es andre Wolken, Die den Himmel trüb verhängen: Immer sind eS andre Winde. Die -ich rauh und kalt nmdrängen; Doch in jeden Frühlings Wonne Immer ist S dieselbe Lonne! *** Nesse Hör st. <50 Pf.» „Wann ist „Graf Zeppe lin" in Friedricklsstgsen znin Finge um die Erde gestartet und wann ist er daselbst wieder gelandet? 2. Hst eö mir möglich, vom Verlage der „Dresdner Nachrichten" einzelne oder fortlaufende Ausgaben deS Blattes auS der Zett des WeltkrteaeS oder eventuell a»S noch sriiheren Zetten zu er« lauaeu?" — t. „Gras Zeppelin" startete zum Weltslug am 15. August 1020, früh 1.30 Mir, und landete wieder in Friedrichshafen am 1. September, frust 8,18 Uhr. 2. Nein, baS ist leider nicht möglich. Aber Du kannst die alten JahreSbände in der Geschäftsstelle einschen. A -jv- *** 2i. M. sl Mk.i. „Wenn der LebenSpfad seinem Ende flch nähert, sucht man rückblickend gern die letzte Ruhestätte lieber Freunde noch einmal aus, kann sic aber ost, nament lich in srcmdcr Stadt, nicht finden. Wie schön wäre da die Einrichtung einer ständigen AuskunstSstelle aus oder an jedem Friedhof, an welci>er man die Lage deS gesuchten Grabes sofort uachgewieien erhalten könnte. Vielleicht könnte das durch eine Anregung des lieben Bricfkastcnvnkelö erreicht werden." — Aber, lieber Stesse. daS hast Du blök noch nicht probiert. Zu jedem Friedhof gehört eine Fried- hosskanzlei <in kleineren Orten vielleicht nicht immer direkt aus dem Friedhof, sondern in der Kircstenbuchhalterei), in der Du ohne weiteres erfahren kannst, wo sich daS Grab eines Deiner Freunde befindet. *** Nichte Ung e n a n n t <36 Pf.). „Kannst Du mir etwas über Atomzertriimmcrung sagen? WaS für ein Material wird zu der Atvmzerlriimmerung benutzt? ES wird scheinbar mit elektrischen Spannungen weitere höhere Spannung erzeugt. Aber wovon? WaS wird zertrümmert? Diese Atome müssen doch irgendeinen stattlichen Namen haben? Zum Beispiel Kohle, Wasser, meiuetwcgen Lelm,??? Bitte, lache mich nicht auS!" — Der Gedanke der Atom zertrümmerung fällt in ein sehr schwieriges Randgebiet der naturwissenschaftlichen lenger: chemischen» ErkennlniSmög- lichkeit. Plan nimmt an slj, hie Atome der verschiedenen Ele mente seien kleine Planetensusteme, in denen winzige Kräfte- träger um einen Kern so kreisen, dab sie bet verschiedenen Ele menten verschiedene Entscrnungen vom Kern hätten. Einen solchen Krästeträger künstlich in andere Stellung zum Kern zu bringen nnd dadurch auS einem Element ein anderes zu machen . . . daS ist so ungefähr der Sinn der Atom zertrümmerung. Sowohl hohe elektrische Spannungen wie auch hohe Hitzegrade sucht man aus die armen Atömchen loszulassen. Nrktjocl" - - "* Eine Ael 1 ere. „1. Wenn ich ans dem Fus,steig Ständer mit „Achtung, Tacharbeit!" sehe, bin ich stets im Ungewissen, waS ich tun soll: auSweichen oder dicht am Hause gehen! WaS ist besser? Wäre eS nicht eine Aufgabe sür Erfinder, ein Trahlschutzgittcr für Tachreparaturen zu konstruieren? Daun sielen auch nicht ab und zu Dachdecker herunter! 2. Neulich las ich das Wort „dröseln", waS wir Sachsen „drieseln, ausdrieseln" nennen. Ich ireute mich, das Wort mal gedruckt zu sehen. Ebenso haben manche jetzt ge wagt, das Wort „Verweile" jetzt zu drucken statt „lnzwischen". So kommt ein VollSanödrnct mal zu Ehren. 3. In der Schule lernten wir: Die hochstehende Aehre ist nicht die beste, sondern die sich neigende, die andere ist hohl. So wär'S auch bet den Menschen . . . Ich richtete mich danach. Meine Kinder habe ich dummerweise auch wieder zur Demut erzogen. WaS sagst Tu dazu?" — 1. Der Onkel geht ans die andere Seite. Er glaubt aber nicht, dab viele Dachdecker herunterfallcn. Bon denen, die jemals „auss Dach steigen, fällt gewth ein höherer Prozentsatz derer herunter, die keine Dachdecker sind. Eine solche Ersindung wäre ja, recht schön . . aber der Hausbesitzer, der jetzt irgendwie die Mittel herausschlachtct, sein Dach wieder richten zu lassen, dürste kaum noch Mittel ausbringen, eine solche Tchtefersplitter- und Dachdeckerfang- vorricbtung anzubringen. 2. „Dröseln" oder „drieseln" ist niederdeutsch. ES heisst „drehen". In Norddeutschland heisst das, was wir „Kreisel" nennen, der „Driefel". sllebcr Krctselnamen in Deutschland könnte man ein dickes Buch schreiben!) „Derweile" und „inzwischen" sind sür das Sprach gefühl des Onkels zwei verschiedene Tinge. Inzwischen" heisst: in der Zeit zwischen zwei Ereignissen . . . „derweile" aber: während etwas anderes geschieht! 3. Demut ist keine Dummheit. Zur Demut gehört ost mehr Mut, als zum Hochmut! *** Wtsibcgierigc Nichte ans Posemuckel. „Mir hat jemand erzählt, „Gefährte" käme von „Gefahr". Das will mlr aber nicht einlcuchten, ich hätte gedacht, eS handele sich hier um dte Vorsilbe „Gc" wie bei Gebirge, Gebüsch, Gesinge nsm., also die Bezeichnung sttr «ine Mehrheit. Da aber der, der mir das gesagt hat, ein ganz gelehrtes Hans ist, möchte tch mich mit meinem Widerspruch nicht blamieren. Nach meiner Meinung sind also Gefährten nicht zwei, die zusammen in Gefahr geraten, sondern zwei, die zusammen aus eine „Fahrt" gehen." — Tu hast senkrecht. Das „gelehrte Haus" hat Dich blök in Angst vor einer „Ge- sahr" sehen wollen, damit Tu in ihm den schützenden „Fahrt"» Genossen siehst. As --««««» *** Horoskop. „Ich habe mir auf -er Vogelwiese ein Horoskop gekanst für eine Mark. Angeben mutzte tch nur mein Geburtsdatum, 1. Juli 1908. In diesem Horoskop war meine Dharakterbeschretbung verblüffend richtig, so batz ich von der darin gegebenen LebenSvorauSschau fest über zeugt bi«, dab alles so kommen wird. Nun möchte tch gern wissen, ob es was einzuwenden gibt gegen meine lieber« -eugung." — Menn Du „fest überzeugt" bist, bann gibt e» natürlich nichts einzuwenden! Das ist doch klgr. Aber... einen guten Rat darf Dir der Onkel geben: Bewahr« Deinen Glauben an das Gute, das Dir in dem Horoskop vorauS- gesagt wird. Und handle immer so, dab Du' nichts unter lässt, was dazu dienen kann, das Gute herbetzuführen. So hast Du Deine Pflicht getan. Und... seine Pflicht getan zu haben, das ist das Beste, was dem Menschen im Leben widersahren kann. An das, was Dir nach dem Horoskop an Ueblem bevorstehen soll, denke nicht; wenn eS kommen soll, kommt's ganz von alleinel *** N i ch t e G e r t r u d. Zu der Antwort, die Dir auf Deine massenhafte VerSsuchcrei im letzten Briefkasten ge geben wnrde, schreiben säst 100 Neffen und Nichten. Einige haben eS geglaubt, der Onkel habe die beiden Verl« wirklich nicht gekannt. Die anderen aber geben es Dir, liebe Ger trud, so wie Du'ö verdienst. Du Schwindelrosei Am nette sten schreibt eine „Taute Paula": „Im Briefkasten be- findet sich die Anfrage einer „Nichte Gertrud", die Auskunft über einige Dichter sowie über mehrere VerSchen wünscht, die sie „in einem alten Kalender" gefunden haben will. Dort haben sie nun freilich nicht gestanden, sondern sowohl die Dichtcrnameu wie die Verse sind das Preisausschreiben in einer sehr bekannten Zeitschrift. Um eS Nichte Gertrud nicht zu leicht zu machen, teile ich Dir daher auch nicht die Ver- sasser der VerSchen mit, obwohl eS mich wunder nimmt, dab Du besonders 2H und 2o nicht kennst, die von zweien der bekanntesten deutschen Dichter herrühren!" — Siehst Tu, liebe Tante Paula, mit dem „Nichtmittctlcn", da hältst Du's genau so, wie der Onkel, wenn er den alten guten Rätsel elefanten machen soll. *** Neffe Horst, Kamenz, sl Mk.) „Eine Dresdner Firma hat anlüsstich des GoethejahrcS ihr Schaufenster mit einem Bild von Goethe und mit nachstehendem Goethespruch anogestattct: Trünken müssen wir alle fein. Jugend ist Trunkenheit ohne Wein. Trinkt sich daS Alter wieder zur Jugend, So ist eS wundervoNc Tugend. Für Sorgen sorgt das lieb« Leben, Doch Sorgenbrecher llnd dte Reben Daraus ging von einem Menschenfreund ... ungenannt ... nachstehender Vers ein: Hat der Mensch aber geistliches Leben, Sucht er nicht Trost beim Saft der Reben. Ob welkendes Alter, ob blühend« Jugend, Immer bleibt doch al» edelste Tugend Ein srommeö Gemüt, darin man kann sein Still, gottergeben und sroh — ohne Wein. (Zum Segen von einem Menschensreund.) Mein lieber Onkel, Du gibst mir wohl recht Der Rebensaft bekommt doch niemals schlecht. Wenn er ist edel, unverfälscht und rein, Sin Tropfen der Mosel ober vom Rhein! Warum soll der Mensch bei getst'gem Leben Meiden den herrliche» Saft der Reben? Drum, lieber „Menschenfreund", beides kann sein: Geistiges Leben — ein Trunk guter Wein!" — Als Noah aus dem Kasten war ... gab Gott ihm den Wein stock. Auch der Wein «st eine Gabe GotteS; ihn zu ver- achten ist ein Zeichen menschlicher Ueberhcblichkeit. Aber ... ihn zu mibbrauchen, bleibt allezeit ein Zeichen menschlicher Unwürde. *** Ungenannt. <1,05 Mark). „In Deiner Zei tung Ivar ein Aufsatz iiber daS Spitzhaus als historische Stätte. Unter anderen hat sich da ins Fremdenbuch auch Kaiser Joseph ll. eingetragen, und zwar unter dem 22. Juni 1706. Meines Wissens ist jedoch Joseph H. bereit» am 20. Februar 1700 entschlafen. Kannst Du dte genaue Jahres zahl deS Besuches Nachweisen?" — Dte Jahreszahl „1706" war ein i»pmm pvuuuo, ein „AuSgleiten der Feder" des Be richterstatters. Der österreichische, damals deutsche Kaiser be suchte das SpitzhauS 1766, wie es das Fremdenbuch auSwetst. *** Namenlos. „1. Darf ein Photograph Bilder dritter Personen, zu deren Herstellung er von diesen beauf tragt war, ohne deren Genehmigung öffentlich ausstcllen und durch Berkaus zur Veröffentlichung in Zeitschriften verwerten? 2. Ist cö zulässig, an öffentlichen Plätzen <Strakc, Konzcrtsaal usw.» Gruppen oder Einzelpersonen zu photographieren und diese Ausnahmen ohne Genehmi gung der photographierten Personen durch Berkaus zur Vcrössentlichung im Druck zu verwerten? 8. Haben in den Fällen 1. nnd 2. die photographierten Personen ein Ein spruchsrecht? Können sie auf Unterlassung oder Schaden ersatz klagen?" — 1. DaS darf ein Photograph nur mit Zu stimmung des Abgcbtldetcn. 2. Es ist im Grundsätze zu lässig, Personen, an denen ein öffentliches Interesse vor liegt, in der Ocfsentlichkcit zu photographieren und dte Bilder in Druck zu geben. Auch zufällig bei der Aufnahme irgend eines Gegenstandes oder Vorganges von öffentlichem Interesse festgchaltcne Personen können im Grunde nichts gegen ihre Wiedergabe in einer Zeitung einwenden. 8. Ein „Einspruchsrecht" ist nicht anzunehmen. Wohl aber kann jeder ans Unterlassung der Veröffentlichung seines Bilde» klagen. Vorläufige Verfügung des Gerichts kann die Ver öffentlichung unterbinden. Wenn ein solches Bild den Ab- gebildeten lächerlich oder verächtlich macht, wird da» Gericht den Photographen verurteilen, dte Veröffentlichung zu unterlassen. Ein Schadenersatzanspruch dürfte sehr schwer nachzuwcisen sein. *** Neffe Rich. I. <50 Pf.). „Vor dem Kriege be kamen doch die Zivilanwärter nach Beendigung ihrer Dienst zeit den Zivilversorgungöschcin zur Anstellung im Behörden- dienst. Wenn ein Unteroffizier zwölf und mehr Jahre ge dient hatte, wurde da auch noch eine Dienstprämte gezahlt? Wie hoch war sic?" — Wenn der Unteroffizier zwölf Jahre gedient hatte, bekam er eine Dtcnstprämie. Sie betrug zu letzt 1500 Mark. *** Stammtisch „Alte Jäger", Soldaten, heim. <50 Pf.) „Von allen Truvpen der alten Armee wurde ein schönes Marschlied nach der Melodie gesungen, nach der heute das Horst-Wessel-Lied gesungen wird. Wie war der Text?" — Das Lied war ein Martne-Rescrvelteb. ES begann: „Vorbei, vorbei sind all' die schönen Stunden, die wir verlebt am schönen Ostscestrand." ES endet mit den Worten: «Mit Volldampf geht'S der lieben Heimat zu." Den ganzen Text könnt Ihr Euch in der Sprechstunde ab- schreibe«. *** Nichte Braut <1 Mk.). „1. Ich bin fung verwitwet und möchte jetzt zum zweiten Male in die Ehe treten. Nun bin tch der Meinung, daß e» richtiger ist, bet der kirchliche» Trauung nur den Kranz zu tragen und auf den Schleier zu verzichten. Andere dagegen sagen, das, e» jetzt gar nicht mehr darauf ankomme, ob man da» erste ober zweite Mal heiratet, man könne immer Kranz und Schleier tragen, sonst sei eS ja auch keine richtige HochzeitI WaS sagst Du? 2. Da tch schon mal beim Kragen bin, noch eines: kann sich der Bräutigam im Smoking tränen lasten?" — 1. ES ist allgemein üblich, das« die verwitwete Braut weder Kranz, noch Schleier trägt. Gewöhnlich hat sie ein Murtensträutzchen im Haar; viele verzichten auch darauf und kleiden sich zur zweiten Hochzeit so schlicht wie möglich. 2. Der Bräutigam kann sich natürlich auch im Smoking trauen lasten; baS wird ihm niemand ttbelnehmen. *" Ntchte L. S. <15 Pf.). „Wie grotz ist die Häufigkeit der einzelnen Buchstaben des Alphabeths in Prozenten aus- gedrückt in der deutschen Umgangssprache?" — Einer Be antwortung dieser Frage konnte nicht näher getreten werden, da ein sehr gebildeter und beredter Mensch einen sehr grotzen Wortschatz <biS zu 100 WO Wörtern) auch in seiner Umgang», spräche hat. Andere wieder können nicht viel mehr al» „Mäh" sagen. Wo die Grenze ist, vermag der Onkel nicht festznstellen. *** N e ffe M o n t a n u s <60 Pf.) möchte gerne misten, wie sich ein steuer, und sührcrscheinsreier Goliath-Dreirad- Personenwagen fährt und bewährt. — Aber lieber Nesse, das könntest Du Dir doch selbst sagen, das, der Briefkasten- onkel sich nicht erlauben darf, über irgend ein Industrie- erzeugnts ein Werturteil abzugeben. *** Nichte Elara. Ein Leser, der offenbar starker geistiger Selbstverleugnung fähig ist, schickte zu den vielen, die sonst bekannt sind, noch zwei Stumpssinnverse, dte auch der Onkel nicht kannte: Der Elefant, ein grolle» Tier, An süUern ä billcllen für deier. Und wen» er groll gefüttert iS' Dann legt er noch »ich ä mal Eier. Der Adler III ein lchöne» Tier, Tut tn die Lüste sich schwingen. Und wenn er eine Lärche wär'. Dann könnte er ooch noch fingen. Sn dieser HeiratSIehniuchtSecke will Onkel Schnörk« nur di« Wünsche seiner Nichten und Neffen zum Aus druck bringen. Dagegen kann er e» nicht übernehmen, die hierauf eingehenden Briese an diele weiterzuletten. Wer mit den Heiratslustigen in Briefwechsel zu treten wünscht, wird gebeten, sich de» Anzeigenteils unsere» Blaues zu bedienen. Nicht junges Mädchen st2 Pfennig), 28, wünscht Heirat mit einem Mann in LebenSstcNnng bis 27. — Nefs« Hannes ll Mark», 8l, Kaufmann, gesund, Sportsmann, mit Interesse für Musik und Tanz, sucht passende Nichte mit ehrlicher Gesinnung, die Frau und Kameradin sein kann nnd eine Erislenz mit ausbaut. Darum ist ein Batzen Moos Ehrensache. Invcniar und Grund- stück vorhanden. — Nesse Stahlhelm tl,2ü Mark», 88, blond, grob, gesund, Landwirt, wünscht nette, junge Dame aus dem Be- ruf, zwischen 2l und 28, am liebsten, wo Einheirat geboten wäre, — Neffe H. I0l s«8 Pfennig», 24, Beamter, blond, selnfühlen. brr, ehrlicher Ellarakter, sucht tüchtige», ordentliche» Mädel, bis 22, aus guter Familie. - Nichte Witwe, il Mark», Mitte 10, blond, sehr wirtschastlich, mit idyllisch gelegenem Landhaus, sucht Wicderverhciratung mit einem Herrn passenden Alters, auS guten Kreisen und in sicherer Position. Nesse H. F. ll Mark», 2», aus guter Familie, wünscht blondes Mädchen bis 20, au» gutem Hause, mit frohem, liebem Wesen. — Nichte Blondine ldü Pfennig», 35, schlank von angenehmem Aeulleren, wünscht soliden, aufrichtigen Herrn, tn sicherer Position, am liebsten Beamten, vielleicht Witwer. Sie hat später Vermögen zu er warten. — Neffe vom Lande ll,I2 Mark», 88, guter Sharak« ter, Inhaber eine» flottgehenden Kolonial- und Textilwaren geschäfts, in gesicherten Verhältnissen, wünscht liebe, gebildete, wirtschaftliche und geschästStiichttge Lebensgefährtin mit etwa» Moos Gicht Bedingung». — Neffe GcrmanikuS ll Mark», 88, ansehnlicher Geistesarbeiter, in sehr guter Stellung, mit gutem Einkommen, wünscht hübsche, gescheite und fröhliche LebenSkamera- din, die auch eine gute Hausfrau «st. — Nichte Heimchen lbü Pfennig», 27, berufstättgcS Mädel, schlanke Blondine, natur- liebend, mit vollständiger Aussteuer, wünscht netten, gebildeten Herrn. — Nichte Geb irgS mädel «!>ü Pfennig», 8N, beruf», tätig, mit Sinn für HäuSlichkeii, gern wandernd, such! netten, solide» Herrn. — N i ch t e H a „ S f r a „ ll Mark», 4V, an» guter Familie, gesund, schlank, mit guter Ausstattung, tn schönstem «täbtchen Sachsens, wo Wohnung vorhanden, sucht Lebensgefähr ten In einigcrmallen gesicherter Stellung, auch mit Kind, der einen zehnjährigen guten Jungen mit an sein Herz nimmt. Sie wird eine sparsame, gcmutttchc Hausmutter sein. — Neffe Kurt ll Mark», 25, Kaufmann, wünscht Nichte, möglichst blond, einfach, solid, häuslich, die Freud und Leid mit ihm teilt: Hausrat zum Teil vorhanden. — Nesse Astrologe ,1 Mark» hat heraus- gefunden, das, er mit einer Dame, die am 23. Okiobe» IN07 geboren ist, eine nahezu vollkommene Ehe führen würde. Er ist Akade miker, Jurist, Ingenieur,'national gesinnt nnd forscht nun nach einer Dame, die, von Ihrem Geburtstag ausgegangen, zu ihm passen könnte. — N « ch t e S o n n e n s ch e i n ll Mark», 2», intellt- genteS, gesundes Landmädchcn, wirtschastlich, aus guter Familie, mit friedliebendem Charakter, fragt, ob nicht ein Lehrer oder Ge schäftsmann rin Herz sür sie hätte, das Liebe nnd Treue wahrt. Die Nicht« ist nicht ganz unvermögend. — Nichte Haken kreuz >18 Pfennig», aus sehr angesehener Familie, Anfang 80, mit bester Bildung, schuldlos geschieden, mit einem Jungen von ll» Jahren, möchte tn zweiter Ehe gern da» finden, wa» ihr daS erstemal versagt blieb. Versorgung kommt nicht in Frage, da sie Ihr« eigene Praxis hat. Ausserdem ist sie gute Hausfrau und sehr sportliebcnd. — N i ch t e E > n s a ch iüü Pfennig», 27, Haus- angestelltc, solid und ordentlich, wünscht ebensolchen Herrn bis 88, auch Witwer mit Kind, da Ne sehr kinderlieb Ist. — Neffe Marzipan ll Mark», 2», wünsch! liebes, geschästSlüchiigeS, ge- sundeS Mädel zwischen 2N und 25. Er möchte sich gern bald selb ständig machen nnd hat auch Kapital dazu. ES fehlt ihm nur ein« tüchtige Frau aus gutem Haudwcrkerhause, die nicht ganz ahnt Vermögen «st. — Nichte F r ü b l t n g s w u u s ch l5N Pfennig», 28, braves Mädel mit aufrichtigem Ellarakter, wünscht LebenS- kameraben, dem sie ein sonniges Heim bereiten möchte. Sie ist dunkelblond, verfügt über voilsiändige Aussteuer nnd ist auch sonst nicht ohne. Witwer mit Kind wäre ihr angenehm. — Nichte Krankenschwester ll Mk.» sucht sür ihre Nichte, 2N, von an- sehnlicher Erscheinung, als Krankenschwester tätig, ehrenhaften Mann von reellem Charakter. Witwer mit Kind lehr angenehm. VermögenSfrage gleichgültig: «S gilt ihr unr ein harmonische» Heim aufzubaucn. Sprechstunden de» Brielkastenonkel»: vormittag» lauster an Sonn- und Feiertagen» iSglich van ll bl« )11 Uhr: nachmittag» nur Montag» und Mittwoch» voü 8 bis S Uhr. — Schriftlich können Anfragen nur beantworte! werben, wenn Rückporto beigesiigi Ist. * Bei de« >« Briefkasten erteilten Antworien qnittiere« wir über N« »enAnsragen belgeittgtenBeträge Diese fliesten ungekürzt dem G «. «einnüftige» Vere,« zur Uitterstllstnng bedürsttger Ferien- kinder zu. Wir wilrde« eS begrttsten, wenn flch all« Einsender, die flch «m AitSknnst »der Rat an den Brieskasten wenden, erinnerte», wie sehr «in kleine» Opfer für «ine so »»«« Sach« er»fl«fch« ist,
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