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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.07.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320721024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932072102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932072102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-21
- Monat1932-07
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NaS Ausland zu dm mußWen Nmiümen Varis fürchtet Stärkung öeS Reiches Paris, 21. Juli. Die Pariser Presse steht den Ereig nissen in Deutschland ziemlich abwartend gegenüber. Lei aller Zurückhaltung, die sich die Blätter tm Augenblick noch auferlegen, lassen st« jedoch eine gewisse feindliche Einstellung gegenüber den letzten Maßnahmen der ReichSregierung durchbltcken, die sich durch die Furcht vor einer nationale« Stärkung des Reiches erklären läßt. Lediglich bas dem groben Generalstab nahe stehende „Echo de Paris- versteigt sich zu direkten Dro- Hungen und legt der französischen Negierung nahe, das Laargebiet auf alle Fälle durch fran- zöfische Truppen besehe» zu lassen. Obgleich man vorläusig den Ereignissen in Deutschland mit äußerster Zurückhaltung gegcnitberstehen müsse, sei für die fran- iösische Negierung der Zeitpunkt gekommen, Deutschland daran zu erinnern, daß cS kein Recht habe, einen einzigen Soldaten in die entmilitarisierte Zone einmarschleren zu lassen. Das linksgerichtete „Oeuvre" stellt die unsinnige Be hauptung ans, daß die Maßnahmen der ReichSregierung inrch die bevorstehende Ratifizierung des Lausanner Ab kommens und den bevorstehenden Abschluß der ersten Phase der Abrüstungskonferenz bedingt worden seien, um der NetchSrcgiernng nach innen und nach außen die notwendige Autorität zu geben. Die der Negierung nahestehende „E r e Nouvelle" behauptet, daß das Berschwindcn de» demo kratischen Regimes in Deutschland die größte Gefahr für den Frieden bedeute. Der sozialistische „Populaire" U>reibt, die deutsche Republik habe am Mittwoch ihre« letzte« Pseiler verloren. Für die Demokratie und den Sozialismus sei der Mittwoch ter katastrophalste Tag, den Deutschland seit dem Waffen stillstand und der Revolution erlebt habe. Verständnis tn Gnglan- Sonbon, 21. Full. Die politischen Ereignisse in Berlin sstnd von der Londoner Presse ruhig und sachlich ausgenom men wovden. Tie „Times" veröffentlicht einen langen Bericht über die Ereignisse, die sie noch nicht bespricht. Die ,Morntng P o st" hebt hervor, daß die Maßnahmen der ReichSreglerung sich tn erster Linie gegen die kom munistische Gefahr richten. Eine Absicht, die Ver fassung zu ändern, brauche man in ihnen nicht zu sehen, denn diese sei tn den letzten zwei Jahren bereits tot gewesen. DK Diktat», lies« t» »er «»st. Wenn Hitler ans Studer komme, so würde die» vielletcht -er schnellste Weg z« Frieden und Ordnung seln. Hitler müßt« dann bald beweisen, wie groß seine politischen FÄigketten seien. „Daily Telegraph* sagt, daß di« Vorgänge nicht gegen die Verfassung verstießen. Da» ReichSkavinett säße fester im Sattel, aber man wisse noch nicht recht, wohin «» reit«. ,H> atlo Expreß" bewundert den Mut Hinden burg», der mit eiserner Hand «tngegrtfsen hab«. Fall» er Srsolg habe, würde es «In Triumph für ihn ohnegleichen in der Geschichte seln. Der Ersolg hänge jedoch von Papen ab. Amerikanische Betrachtungen Renyork. 21. Jul». Die Neuyorker Blätter berichten auf ihrer Hauptseite ausführlich über bi« Ereignisse tn Preußen. „Heralb Tribüne" erblickt, gestützt auf deut- sche Linksblätter, in dem Vorgehen der Retchsreaierung ein Zugeständnis an Hitler und Hugenberg und behauptet, Minister Schleicher beabsichtige, durch Uebertragung der Poltzetgewalt aus di« Reichswehr die Kontrolle über die SA. zu erhalten. Die „Time»" steht in dem Vorgehen von Papen» das Wiederaufleben des alten deutschen Sin ne» für öffentliche Ordnung. Außerdem sei die politische Absicht vorherrschend, durch strenge Maßnahmen bet den RcichStagSwahlen Hitler das Wasser abzugrabcn. Da» Blatt erwartet eine kommende Koalition zwischen Zentrum, Deutschnationalen und Nationalsozialisten. Deutsch'irischer Kan-elsaustausch? London, 21. Juli. ES verlautet, -aß Dr. Mac Langhlen voraussichtlich auf Verlangen der Regierung -es Irischen Freistaates eine Reise nach Deutschland angetreten habe, um dort die Möglichkeiten für einen Handel»«»»- tauschverkehr zu untersuchen und sestzustellen, ob und wie weit ein derartiger Plan aus eine günstige Annahme bei amtlichen und industriellen Kreisen rechnen könne. Der Plan der Verhandlungen soll angeblich weit über etwaige Kohle nankäufe hinausgehen und auch andere deutsche Erzeugnisse wie E l«k t r tzi t«t Sa rt t k e l umfassen, wo gegen Irland sich einen entlvrechen-en Absatz in landwirt schaftlichen Produkten wie Eiern, Butter, Schlachtvieh sichern will. Dr. Mac Laughlen soll angemtesen sein, im Falle de» Zustandekommens eines Austauschabkommen» über Ein fuhr deutscher Produkte nach dem Irischen Freistaat be stimmt« Präserenzabkommen anzubieten. Deutschland nimmt an -en Genter Beratungen nicht teil Bor öer Erklärung Ra-olnys Genf, 21. Juli. In der im HauptauSschuß -er Ab rüstungskonferenz am heutigen Donnerstagnachmittag ein setzenden abschließende» Aussprache über die VertagnngS- «ntschließung Veneschs und der sich daran anschließenden Ab- ftimmnng wird der Führer der deutschen Abordnung, Botschafter Nadolny, gleich zu Beginn eine Erklärung abgeben, nach der die deutsche Abordnung an der Durchberatung «nd Abstimmung der einzelnen Teile der BertagungS- entschließung nicht teilnehmen wird. Die Ablehnung der VertagungSentschließnng von deut scher Seite erscheint selbstverständlich. Die deutsche Abordnung behält sich vor, vor der Schlußabstimmung über die Geiamtentschließung eine Erklärung über den grundsätz lichen deutschen Standpunkt abzugeben. Aus deutscher Seit« wird die Lage dahin beurteilt, daß eine Stellungnahme der AbrüstungSkonserenz zuderdeut- schen GleichberechtigungSsorüerung aus der gegenwärtigen Tagung der Konferenz ntchtmehrzuer- zwi ngen ist. Eine große Aussprache über die deutsche Gleichbercchligungsfordcrung wird im Interesse der Würde und des Ansehens de» deutschen Volkes nicht für tragbar an gesehen. da man eS für völlig unangebracht hält, daß sämt lichen Mächten, auch den kleineren Staaten, die Möglichkeit gegeben wird, zu der deutschen Gleichberechtigungstrage ihren Standpunkt darzulegen. Man fordert auf deutscher Seite vielmehr, -aß eine bindende Stellungnahme der Konferenz herbeigcführt werden muß. Man vertritt aus deutlcher Seite di« Aufsassung, daß die Ltellnngnahme der Großmächte z« der GleichberechtigungSsrage jetzt in kürzester Frist herbei ¬ geführt «»erde« muß und daß die Mitarbeit de« deutsche» Ab ordnung an der zweiten Etappe der AbrüstungSkonserenz nur unter der Voraussetzung möglich ist, daß die deutlche Gleich, berechtignngSsordernng bi» dahin »«eiageschrankt« An erkennung findet. Mussolini über die KabinettSumbüdung «ein Wechsel in der Außenpolitik Pari», 21. Juli. Der „Excelstvr" veröffentlicht eine Unterredung, die ein gelegentlicher Mitarbeiter am Mttt- wochadend mit Mussolini hatte. Im Laufe dieser Unter redung teilte der Duce die Gründe mit, die ihn zur Um besetzung der wichtigsten Posten der Regierung veranlaßt haben. Er wehrte sich dabet vor allem gegen die Behauptung, daß eine Acnderung der bisherigen Außenpolitik Italiens beabsichtigt sei. Das Prinzip, von Zeit zu Zeit die Führer zu wechseln, sc» ein Bestandteil der Theorie des faschisti schen Staates. Die Vorteile einer gelegentlichen Um- beschung lägen besonder» darin, daß sie die Erziehung lunger Leute ermöglichten, an» der die Regierung jederzeit ihre Führer schöpfen könne. Alle Minister, die jetzt ersetzt worben seien, hätten in ihrer NegicrungSarbett eine hervorragende Arbeit geleistet. Diese» gelte insbesondere von Grandi, mit dem er acht Jahre zusammengearbcttet habe. Er habe auch die Absicht, alle mit neuen Posten zu betrauen. Da« >7. r-SeS-Mer In Altona Altona, 21. Juli. Nach Mitteilung de» Städtischen Presseamtes ist im Krankenhaus «in weiterer Schwerin:» letzter der Unruhen vom Sonntag gestorben. ES handelt sich um einen 2:Mhrigen Mann namens Erwin Geh. Die Zahl der Todesopfer ist damit auf 17 gestiegen. Di» Preußenattton tm Mahskenws verkk», 21. Juli. In einer beutschnattonalen Wahl kundgebung in Koblenz sprach vr. Hugenberg. Sr beschäftigt« sich mit den neuesten innirpolttischen Er. etgnisse« und betont« unter anderem: „ES ist heute eine Prognose i« Erfüllung gegangen, di« ich zuweilen in Freundeskreisen gestellt habe: Wenn einmal «tn Umschwung kommen sollt«, dann würbe e» nicht ander» abgehe« al» so: Entweder wirb bi« preußische Regierung bi« Reichs regierung verhaften ober umgekehrt. E» ist «in wahrer Gegen, baß brr Zustand endlich aufgehört bat, baß in Berlin zwei verschiedene große Behörden- organtsattonen sich gewissermaßen wie zwei feindliche Staaten geaenttberstehen, baß also auf diesem weg rin Anfang gemacht wird, -en Dualismus Preußen-Retch zu beseitigen. Ich brauch« nicht zu sagen, baß wir diese Ent- Wicklung der Dinge begrüßen. Wenn Sozialdemokratie und Zentrum nun Morbto schreien und davon reden, da» sei ein Staatsstreich und eine Berfaffungsverletzung, so muß ich daraus antworten: Rein, keineswegs, denn das ist nur die logisch« Forts«tz«ng b«r Methode Brüning." Adolf Hiller sprach in nationalsozialistischen Kundgebungen in Kiel, Hamburg, Bremen und Lüneburg. Er führte unter anderem au»: „Wir befinden uns gegenwärtig an der Wende de» deutschen Schicksals. Heut« handelt «s sich nicht um da» Kabinett Papen, sondern heute gilt der Rus: Hier Zentrum uub Sozialismus «nb hirr b««tsch«r Nationalsozialismus. Da» sind die beiden Weltanschauungen, die miteinander ringen. Wenn unsere Gegner erklären, die National- sozialisten wollten keine andere Partei neben sich dulden, so haben sie recht. Wir wollen, baß Deutschland endlich von dem Fluch der dreißig Parteien erlöst wird. Wenn nativ- nale Politiker mir entgegenbalten, baß ich auch vor dcn bürgerlichen Parteien nicht Haltmachen wolle, so sage ich ihnen: Vor denen erst recht nicht! Die Regierung Papen sei ein« außerordentlich milde Regierung, obwohl jetzt endlich ein Anfang gemacht sei mit dem Durchgreifen. Aber die schwarz-roten Herrschaften würden sich »nn- ter«, «a» ihrer harre. In einer nationalsozialistischen Kundgebung in Mün ster forderte Dr. Krick, baß Braun und Severtng al» die Alleinschulbigen in Kriminalhaft genommen und unter An klage gestellt würden. Dr. Goebbels gab tn Apolda und in Jena seiner Befriedigung über die Einsetzung eines Reichskommissars tn Preußen Ausdruck. Wenn in Prenßen der Marxi-mn» a«»g«schallet «erb«, dann sei er tm ganzen Reich anSgeschaltet. Dr. Brüning sprach in Kundgebungen der Bayrischen Volkspartet in Augsburg und in München. Er be tonte, dl« Entwicklung tu Preuße« müsse große Gorge« bereiten. Seines Erachten» seien di« Vorbedingungen für die Ein- sctzung eine» NeichvkommtssarS in Preußen nicht gegeben. E» bestehe di« grobe Sorge, daß vielleicht alle diese Dinge immer weiter getrieben werden. Man werde vielleicht über die Ziele, die man sich gesetzt habe, automatisch hinauS- getrieben. Außerdem sprachen noch Dr. Heim, StaatSrat Schäffer, der betonte, die Retchsreaierung scheine, wie die Vorgänge in Preußen bewiesen, ihre Befehle au» -cm Braunen Hau» zu empfangen. Was heute tn Preußen geschehe, könne morgen einem anderen Land blühen. Deshalb müßten sich alle Länder gegen eine solche Vergewaltigung wehren. In Gelsenkirchen sprach der Vorsitzende des Gewerk- Vereins christlicher Bergarbeiter, RetchStagSabgeorbueter Jmbnsch. Er erklärte unter anderem: Die Einsetzung des NeichSkommissars für Preußen sei nach seiner Auffassung eine nichtberechtigte Maßnahme. .ES wäre besser gewesen, man hätte statt dessen ein neue» Uniformverbot erlassen. Biele VolkSkretse hätten den Eindruck, -aß wir heute eine Revolution von oben hätten. In einer öffentlichen Kundgebung der Deutschen Volks- Partei tn Osnabrück sprach der Führer der Partei, RetchStagSabgcordneter Dingeldey. Er erklärte, die letzten Wahlen hätten den einbeuttgcn Beweis erbracht, daß die Regierung der schwarz-roten Koalition in Preußen nicht mehr dem Willen der Mehrheit entspreche. Damit sei der Augenblick für die bisherigen Machthaber gekommen, mit Würbe abzutreten und die Opposition an die Macht zu lassen. In ztelbewußtem Zusammenspiel hätten di« bisherigen KoalttionSgenossen da» zu verhindern gewußt. Der Vor- wurs sei insbesondere dem Zentrum zu machen, tn dessen Hand e» gelegen hätte, diese Entwicklung zu verhindern. Das Sängerbun-esfest in Frankfurt a. M. besinnt Von nnoorom naeü kraobtnrt «ntoanciton -tt-Rttarboltor Hente, Donnerstag, am kl. Juli, begann in Franksnrt a. M. das »k. Dentsch« Sänger- lmndessest mit der Banuerübergabe ans de« NSmerherge. Tas Sängersest, dessen Zustandekommen so viel Kopf zerbrechen machte und von -er wirtschaftlichen Notzeit so sehr bedroht war, nahm nun — der unverwüstlichen Tat kraft und Begeisterung der deutschen Sänger ist cs zu dan ken — seinen Anfang. Frankfurt hat Festschmuck angelegt, der Platz vor dem Bahnhof bietet ein freudige» Bild durch die Farben der zahllosen Fahnen, und in allen Straßen flattern die bunten Wimpel zum Gruße der Sänger: gilt es doch, nicht nur die viele» Tausende von Sängern au» allen Gegenden Les Reiches zu empfangen, sondern die Stadt erwartet auch eine große Zahl AuSlanbSdeutscher. Und nicht nur die Deutschen de» europäischen Auslandes beweisen mit ihrem Kommen die Liebe zur Heimat, nein, von weither kommen sie, au» Amerika, aus Palästina, au» den früheren deutschen Kolonien! Sie alle vereinigen sich in diesen Tagen, vom 21. bi» 23. Juli, zu gemeinsamem Singen, um die einigende Kraft der deutschen Musik an sich selbst zu spüren und die aus der Kunst gewonnene Be- geisterung hinüberzntragen in die Herzen der Zuhörer. Wahrhastig, vergegenwärtigt man sich die Mühe und Arbeit, die Opfer, die zum Zustandekommen eines solchen Festes in dieser Zeit nötig sind, — so hat man ein Bild des deutschen Idealismus. Stand das letzte SängerbunbeSfest tn Wien (1928) im Zeichen Schubert», so steht da» diesjährige tm Zeichen Goethes. In mehrfacher Hinsicht mögen sich die Sänger dem Dichter verbunden fühlen. Sie feiern ihr Fest in der Ge- burtSstabt Goethes, umgeben von der Stimmung des Goethegebenkiahre». Doch auch historisch bestehen Zusam menhänge: Goethes Musikersreund Zelter war e», der 180g die Berliner „Liedertafel" gründete und damit dem Männer gesang in seinen Anfängen bedeutsame Anregung gab. Und -ritten»: Wieviel Ehormnsik «st durch Dichtungen Goethe» «ntzlUidet worden! Und so ist e» gleichsam die Huldigung der Sänger an den Dichter, wenn sie im Programm be» Feste» vor allem Chorwerke bevorzugen, die Goethe» Verse zur Grundlage haben. In der wundervollen Frankfurter Altstadt, an der schön sten Stelle, auf den, „Nömcrbera" — dort, wo tn den eben vergangenen Tagen die Fretlichtaussührungen von „Götz" und „Egmont" tiefe Eindrücke hinterlassen haben, wo also Geist und Lust des Dichters noch lebendig weht, — dort nahm nun auch das Sängersest mit der „Nannerübergabe", mit Gesang und Ansprachen feierlich den Anfang. Der Festakt Nachdem kurz vor Mittag da» BunbeSvanner am Hauptbahnhof angelangt und feierlich zum Römer gebracht worden war, fand dort als Auftakt de» Festes die feierliche Bannerübergabe tm Katsersaal statt. Der „Wach-Auf-Chor" au» den „Meistersingern" bildete die stimmungsvolle Ein leitung. Hieraus erqriss Hosrat Josef A. Jaksch, der Vor sitzende de» letzten Wiener Sängerbundfestes, bas Wort zur ersten Begrüßungsansprache. Er würdigte insbesondere die Bedeutung der Feststabt Franksurt al» Kulturstätte, wie» auf Goethe als den geistigen Schutzherrn be» Feste» hin und frischt« Erinnerungen an bte begeisternden Eindrücke -e» Wiener Feste» auf. Er übergab da» Banner bann mit Herz- lichen Worten dem Vorsitzenden des Frankfurter Feste», Rechtsanwalt Dr. Karl Herrmann. Dieser sprach nun zunächst den Wienern nochmals -en Dank der Sängerschaft a»S und gedachte dann der schweren Not der Zett, bte diesmal bas Fest belaste. Er rechtfertigte' aber auch den Gedanken, da» Fest trotz dieser Not abzu- halten, und stellte mit Freude sest, daß doch etwa so 000 deutsche Sänger auch diesmal sich zusammengesunben haben. Sein besonderer Dank aalt dem Oberbürgermeister Dr. Sandmann für die hingebungsvolle Vorarbeit, die da» Fest ermöglicht hat. Der Oberbürgermeister seinerseits betonte bann als nächster Festredner insbesondere den volks- eintgenden Charakter de» Festes. Auch er gab außerdem noch der Verbundenheit dieser Festtage mit dem Genius Goethe Ausdruck «nd wie» auf die besonderen nationalen und geschichtlichen Erinnerungen der Feststätte hin und gab unter tosendem Beifall der Hoffnung aus kommende fried- volle Gesundung Deutschland» Ausdruck. Der Oberbürger meister übernahm dann da» BunbeSvanner tn den Schutz der Stabt Fraukfurt. Als letzter Redner sprach endlich Geheimrat Dr. Karl Hammerschmtdt München), der Vorsitzende de» Deutschen Sängerbundes. Er ging ins besondere aus die musikalische Eigenart be» Feste» ein und sprach bte Hoffnung aus «tn schöne» Gelingen au». Sein be- sonder» her-licher Gruß galt den a«»land»beutschen Gängern, Er schloß mit einem Hetlruf auf deutsche» Lieb und deutsches Vaterland. Bruckners Chor „Da» deutsche Lied", gesungen von Franksurter Chorveretneu mit BlaSorchesterbeglettung, schloß die Feier eindrucksvollst ab, geleitet von Chormetstcr Gustav Maerz. Kunst un- Wissenschaft f-* Mitteilnua de« K,«»di«. Allabendlich S,1S Uhr der erfolg- reiche Schwank „Der Meisterborer" von Otto Schwartz und Sari Mathern mit Sore Schubert, Eduard Wenck, Paul Rainer und Wolf Kersten tn den Hauptrollen. Bedeutend ermäßigte Sommerpreisr. 's* Da« Zwivzerkonzert der Fraueuerwerdshilse. Da Frau Saoltz-Thiel erkrankt ist, wirb Frau Alin« Kreischmann-Arnold — frühere» Mitglied der Münchner Staa«»oper — singen. Ferner hat der Tenor Horst Tanbmann, welcher im vergangenen Winter bet «tnem Konzert tm Rathau» fang, sein« Mitwirkung zu- gesagt. Die Begleitung hat abwechselnd Herr Horst Kiehl und Herr von Kessinger üdrrnommeu. Tina Flade, welche Im August nach Amerika geht, tanzt außer den beim letzten Konzert mit so viel Beifall ausgenommen«» Tänzen noch di« Polonäse von MoS- kowsky. Da» Konzert beginnt um S Uhr abend». s* Zusammenschluß der Bamberger Kunstuereine. Der Kunstveretn, der Graphisch« Verein und der Kunstgewerb liche Verein in Bamberg haben sich zu einem „Verein kür Kunst, Literatur und Kunstgewcrbe* zusammeimeschlossen. Ehrenvorsitzender de» neuen Verein» ist der Bamberger Oberbürgermeister Weegmann. f* Ei« Preisausschreiben für die enropätsche Studenten- schast. An alle Studierenden Europa» richtet bte „New Htstory Society" in Neuyork (182, East siöth Street) die Einladung, sich zu der Frage zu äußern: „Wie kann die UniverNtätSjuaenb zur Verwirklichung der Vereinigten Staaten der Welt beitragen?" Die Arbeiten, für die Preise von LOO, 200 und 100 Dollar ausgesetzt sind, dürfen nicht mehr al» 1200 Worte umfassen und vorher weder öffent lich vorgelesen, noch tm Druck erschienen sein. 's* Ervssnnuß der Lutherakademie. Die ueugegrllnbete vutherakabemte in Sondershausen wird am 7. August er- össnet. In erster Linie sind Kurse für lutherische Geist liche geplant, denen auch eine große Fachbibliothek über Luther und die lutherische Kirche zur Verfügung steht. Die Akademie, bte ihre Entstehung dem lutherischen weltkon- vent tn Kopenhagen 1VSS verdankt, soll den Austausch missen-
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