Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.08.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320816020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932081602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932081602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-16
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
,Dr«dver rtachrrchlm" — Dlenstag. IS. August 1S32 Rr. 3S8 Setter Vkurtag. IS. Aus« Sie zeugen belMn das Sdlauee RMstanner Reue Aeberfatle in Ostpreußen Königsberg, IN. August. In Osterode erhielt in letz- ier Zeit ein LA.-Mann wiederholt Drohbriefe, so daß er sich gezwungen sah, seine Wohnung zu wechseln. In der letzten Nacht hörte der LA.-Mann auf der Strafte Lärm. Kurz darauf flog et» Stein gegen die Fensterscheibe, die in Drum mer ging. Als der SA.-Mann zum Fenster ging, um nach den Ruhestörungen zu sehen, blitzte eine Blendlaterne auf, und eö kiel im gleichen Augenblick ein Schuft. Die Kugel traf aber nur den Fensterrahmen. Die Polizei verfolgt be reits eine bestimmte Spur. — In Lnck wurde aufterhalb der Stadt ein auf dem Heimwege befindlicher Stahlhelm mann von lechS jungen Burschen überfallen, zu Boden ge rissen und mit Stöcken besinnungslos geschlagen. Tätlicher Möerftanö oeoen einen Gerichtsvollzieher Lauenburg, 16. August. Ein Gerichtsvollzieher, der heute früh unter dem Schutze mehrerer Polizcibeamler die Woh nung eines K o m m u n i st c n zwangsweise raumen wollte, Ablehnung -es Volksentscheides in Estland Reval, 16. August. Die Abstimmung über den Volks entscheid zur B e r s a s s u u g s ä n d e r u » g, die gestern abend beendet wurde, hat die Ablehnung des Volks entscheides gegeben. Nach den vorläufigen Angabe» sind 810 M Stimmen für und 325170 Stimmen gegen die Ver fassungsänderung abgegeben worden. Zaunius über bas Aaager Memelurletl „Mehr, als man bat erwarten können" Kowno, 16. August. Der litauische Auftenminister Z a li tt i u S und der Vertreter Litauens bet den Haager Verhand lungen. StdsikauskalS hielten am Montag Vorträge über die Haager Entscheidung. Zaun ins führte unter anderem anS: ES seien «in klir allemal Zustände beseitigt, die unter dem Einfluß unseres westlichen Nachbarn eine Entfremdung und Trennung deS MemclgebieteS vom Gc- samtstaat zum Ziele gehabt hatten. Das Urteil bestätige de» litauischen Standpunkt, daft das Memelstatut ein Mittel zur Eingliederung des Gebiets in den Gesamtstaat sei. Es lei vorläufig nicht zu überleben, wie sich das Urteil praktisch auSwirken werde. Verschiedene Schritte hinsichtlich des Direktoriums SimaitiS, wie etwa die Ungültigkeits erklärung einer Reihe von Maftnahmen dieses Direktoriums, würden nicht mehr durchzusühren kein. Litauen wolle nicht, daft dieses Urteil wie eine Lawine aus das Memelgebiet herabstürze, sondern daft -er Weg der Verständigung auch weiterhin befolgt werde. Die Memelfrage lei jetzt zu einer rein inneren Angelegenheit Litauens gewor den Im Haag habe Litauen mehr erhalten, als «S in An betracht der ungleichen Kräfteverhältnisse habe erwarten können. -* Präsident D« kaub dl« Leitung rungS an stakt so Lchlachtviehver ftterltcher Ansprache s und Arbeitern persön Korten der grasten OberregierungSbaura BegrüßungSworte a, —* Sturz a«S stürzte ein 12jäh, bleich st ratze 4b a wcrkö. Sic erlitt innere Verletzungen Friedrichstadt gebrach -* «ein r»i«»r»a »rutschen und vereint «m heutigen Tage Pi —* Teeftunde im «och, 16 Uhr, ist im ! hoher Auhcntemperatni Hunde. Da» vtelsetttg oon Dresden und Um, heht ein Lichtbildern», «tue ausschlunreiche m «m Kochen Jntcresse kichlbildervortrag nun Der vrün-llrk Di« verwitwete ». I. den „Oberp Hauptpostamt kennet P. rüstete samt ihi Wunsch -es Herrn linden sollte, ffrau Möbeleinrichtung, u lasse aus, da sie ja v Hochzeit borgte Schu -er „Postkasse" cntv Frau P. begleitete -er Hochzeit ins Ar machen, daft der He gang entfloh. Als >var, erschien eine Geheimnis. Der O lrit der Heizer Nl sein« Ehefrau. Tü vordem Dresdner sich aus Not zu -er urteilte ihn zu -r tängntS. In be Düminel wegen He -le Frau P. in um Vertliche« Mkwimmgst DI« DreS-ner G t -er Umstellung betrieb«« ausO« pruvdrn von -er Firm Zylinder.Zweit die jetzt in -en Straftet an Stelle -er bisher! Die Bcnztnmotore >vc Wirtschaftlichkeit der v »rotz sein, -atz berettl «nschaffunaSkosten bei stbrigt wird. Der Uu motoren nicht gröber Kühler können ebenf, von Omnibussen läu motoren. Die anfäm motor stn- durch -en -lebigen Gtahlbatteri« ten drei Fahrzeuge u Steak Wegen der Vorn »angSstraßen Hafelba heseltach vom Gem U. «ugust für allen ktaatSslrafte Fretber, Die LtaatSstrabc iwlfchen Kilometer ' «rhdhler ftnbweg« ui t»r -en gesamten F »us bte Mosengasse u Die Sperrung d« -erg im Ort« Rothe Brieg, 16. August, Im Ohlaucr Ausruhrprozest begann heute die Z e n genvernebm » n g mit -er Vernehmung des Ohlauer Bürgermeisters Haun schtld. Dieser sagt ans, er habe am Sonntagvormittag bl« SA. bnrch Ohla« nach Beleg sahren sehen «nd nicht bemerkt, daß eS dabei irgendwie zu Provokationen gekommen wäre. Für den Sonntagnachmittag war nach Ohlau ein Kommu- nistentresfen einberufen. Von diesem habe er befürchtet, dast rS abends zu Zusammenstöben kommen könnte. Von dem Reichsbannertressen in Laskowttz habe er nichts gewusst. Um eine Schlägerei zu verhüten, habe er sich für die tteber- wachung der kommunistischen Versammlung Landjägerei- beamte erbeten, dle ihm bewilligt worden seien. Die ersten Zusammenstöbe seien ihm völlig überraschend gekommen. Mit dem Ohlauer OrtSgruppensiihrer deS ReichobaunerS. dent Angeklagten Blech, habe er sich sofort in Verbindung ge setzt und von ihm gefordert, dast er seine Leute zurück nehmen sollte. Blech habe entgegnet, der Bürgermeister möchte erst dafür sorgen, bab die SA. Ohlau verlasse. Ge meinsam mit dem Vertreter des Landratcö habe er die Land- jägereibeamten aus dem Kreis Ohlau alarmiert «nd sich gleichzeitig mit der Polizei in Brieg in Verbindung gesetzt, daft diese alle SA. !ranSporte, soweit sie die Stadt noch nicht verlassen hätten, znrückhalten möchte. DaS sei aber nicht mehr möglich gewesen, da die Nationalsozialisten bereits unterwegs waren. Die Aussendung von Meldegängern sei Steigende Einfuhr - sinkende Ausfuhr Berlin» 16. August. Die Einfuhr im Juli beträgt 366 Millionen Reichsmark gegenüber 364 Millionen Reichs mark im Juni. Die leichte Zunahme entfällt aus die Ein fuhr von Rohstoffen f-l- 8 Millionen Reichsmark) und Lebens mitteln (4- Millionen Reichsmark). Die Fertigwaren einfuhr weist zwar dem Werte nach eine Abnahme um 1)4 Millionen Reichsmark auf: dem Volumen nach hat sie aber ebenfalls leicht zugenommen. Die AuSfuhr, die cin- schlteblich der Reparations-Sachlieferungen tm Vormonat 451 Millionen Reichsmark betragen hat, ist im Juli infolge einer Abnahme der FertigwarenauSfuhr um 22 Millionen Reichs mark auf 432 Millionen Reichsmark zurückgegangen. Der Rückgang entfällt tm wesentlichen auf den Warenabsatz nach Rustlanö, der bekanntlich starken Schwankungen unterliegt. Die Han-elSbtlanz schliesst im Juli mit einem A u S s u h r it be r s ch n k in Höbe -von 66 Millionen Reichs mark ab,- im Juni hatte der ÄuSsnhriiberschuft unter Ein beziehung -er Neparations-Sachlieserungen 00 Millionen Reichsmark betragen. Stn Vorstoß tu -er Kolonialsrage? Paris, 16. August. Die Unterredungen, die der ehe- malige Unterstaatösekretär tm Kolontalmintsterium, Lin de ll nist, mit Reichskanzler v. Papcn und NcichSauftcn- minister v. Neurath hatte, werben hier als bte Einleitung eines neuen VorstofteS der Reichsregicrung in -er Kolonial, frage angesehen. Man erwartet, dast die Regierung schon in nächster Zett dem Völkerbund bte d e u t sch c n K o l o n «al so r d e r u n g e n unterbreitet Siegmund von AauSegger Ium 60. Geburisiag des Komponisten, am 16. August Von Tr. H a n S H a y n ES ist verständlich, daft sich nach dem LiegeSzug der Wagncr- schen Programm Musik im letzten Viertel des vorigen Jahr hunderts eine Reaktion in Deutschland geltend machte, an deren Spitze Brahms stand. Er hatte sich durchaus nicht zum Führer der Widersacher des groben Bayreuthers auf- geschwungeu, dies« 'Rolle wurde ihm vielmehr von den Wagner-Gegnern zugeteilt, die fieberhaft nach einem be deutenden Komponisten ausgeschaut hatten, nm der zwingen den Macht Wagners etwas enlgegenznslelten. Es schien, als hätte eben durch Wagner die Entwicklung der musikalischen Form eine entscheidende Wendung genommen, als waren die alten Gesetze der Architektur gesprengt nnd durch eine un- endliche Melodie ersetzt. Liszt hatte durch seine sinsonijchen Dichtungen und Wagner durch seine philosophische Musik bas Programm im Ausdruck zu einer Höhe gebracht, die allen Nachfolgern gefährlich werden musste. BrahmS aber war in den alten Bahnen geblieben, hatte die alte, strenge Form des sinsonischen Satzes aufrecht erhalten und der absoluten Philosophie der Musik des Bayreuthers eine absolute Musik entgegengesetzt. Ludwig Thuille begründete die dem Programmstil zu gewandte, zur Kammermusik — im alten Sinne — hin neigende „Münchner Tvnschulc". Neben seinem Freunde Richard Stranft schlossen sich ihm August Neub und Sieg mund von Hansegger und der jüngere Hermann Zilcher an. Alle diese Meister, denen auch HanS Psitzncr nahestand, dürfen nicht als Gegner deS Wagnerschen Stiles gewertet werben, sie gingen durch Wagners neue Tonphänomenc durch, um sie mit eigener Krast und eigenem Können zu ge brauchen. So ist Siegmund von OanSeggcr heute neben Straub, Schillings, Rceznicek und Psitzner ein bedeutender Vertreter der älteren, noch lebenden Generation. Seine „Ausklänge", fein „Wieland der Schmied" nnd sein „Barbarossa" gehören zu den bedeutendsten Werken dieser Epoche. Wie Wilhelm Kienzl, stammt auch HauSegger anS einer kunstverständigen, der Musik aufs engste verknüpften Familie. Schon sein Vater, Friedrich von Hansegger, hat besonders aus musikästhetischem Gebiete Bedeutendes ge leistet. Er war Schüler von Salzmann und Dcft'oss und habilitierte sich für die Fächer der Musiktheorie und Musik- gcschichte au der Universität zu Graz gerade in dem Jahre, in dem sei» Sohn Siegmund geboren wurde. Obwohl er Kunst un» Wissenschaft Mitteilungen »er Sächsischen SlaalSlhealer Opernhaus Die Staatsoper beginnt die neue Spielzeit am Sonntag, dem 21. August, mit einer Ausführung von Richard Wagners „Lohens rin". Anfang 6 Uhr, auster Anrecht. Am Sonnabend, dem 20. August, findet «ine nochmalige Ausführung der Oper „Jphtgenia in AuliS" von Gluck tm Festspielhaus Hellerau statt. Anfang 7 Uhr. Die Kassen der Staatstheater fOvernhauS mi- SchausptelhauS) sind ab Dienstag, den 16. August, täglich geöffnet von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 2 Uhr lLonntagS von 10)4 bis 2 Uhr). Erbschaft »«and« Von Professor Dingeldey, Radebeul AlS man Friedrich dem Groben «inen retlentwurl de» Allgemeinen Landrechts vorlegte, schrieb er an te« Rand: „ES ist aber Sehr dicke. Gesetze müllen kurtz un- nicht weit« läusstig sein" ISchifser, „Die Deutsche Lfustiz"). WaS würde «^<1-« gesagt haben, wenn er unter ReichSgesetzblatt erlebt SS hat uns im Teil I während des Unglltcksfahres mi in 8ü Stücken auf 7V7 Seiten insgesamt 814 gesetzgeberische Akte beschert. Rechnet man tm Durchschnitt, so ergibt diese amcisenhaste Betriebsamkeit seden vierten Werktag ein neue» Stück und als Tagesleistung einen gesetzgeberischen Akt von mehr als zwei Setten. Di« Gesamtproduktion des RetchSgesetzblatteS seit 1867 wirb aus rund 12 000 Veröffentlichungen geschätzt, von denen „8000 bis 9000 als nicht mehr rechtsgültig sestgestellt" sind lSchifser a. a. O). Diese ungeheuerliche Ueverlastung des NelrhsgesetzblatteS durch veraltete Gesetze wirb weiterhin unnütz vermehrt durch die Aufnahme von Bagatellsachen, die entweder ganz entbehrlich sind oder zumindest aus ein facherem Wege erledigt werben können. So enthält der Jahrgang 1031 eine „Verordnung über den Fachausschuß für Krawattenarbeit, Sitz Krefeld" fS. 28), eine „Verordnung über bte Erweiterung deS Fachausschusses für das KonfektiouSaewerbe, die Wallsahrtötndustrie und die Hosenträgerkonfektion, Sitz Düsseldorf* (G. 447), sowie die seit 1925 üblich gewordene „Bekanntmachung über Ein- banddecken zum ReichSgesetzblatt" iS. 697), in der «im Auf trage deS ReickömtnistcrS des Innern" ausdrücklich ver- sichert wird, dast „die Decken mit dauerhaftem Ucbcrzugs. papter, besonder- starkem, aber glatten Leinwanbrückcn nnd mit Leinenecken versehen, auch mit Vorsatzpapier auSgestattet sind". Die nervöse Hast, mit der bte GesetzgebungSmaschine arbeitet, bringt «S notwendig mit sich, daft Gesetze, Verord- nungen «nd Bekanntmachungen unvollständig und abäudc- runäsbedtirftig hinauSgehcn. Der Jahrgang 1931 enthält rnnd 50 Verordnungen U zur „Abänderung" der Verord nung ä, b. h. von den 814 gesetzgeberischen Akten deS Jahres 1931 kommt auf jedes halbe Dutzend eine AenbernngSschrist, Auf Seite 5»8 findet sich sogar eine „Verordnung zur Vier ten Acnderung der ffürsorgepflichtverordnung". Ist man beim Gebrauche -eS RetchSgesetzblatteS so weit gediehen, daft man die wirklich geltende gesuchte Vorschrift gesunden hat, so Nicht noch eine letzte Träne: eS ist nachzn, sehen, ob nicht «Druckfehler- und sonstige Berichtigungen" zu beachten sind, denn auch baS kommt vor, obwohl man eS bei der Wichtigkeit der Materie «nd bei der Menge der Be arbeiter des RetchSgesetzblatteS nicht für möglich halten sollte. Zur Entlastung des RetchSgesetzblatteS von veralteten Normen ist längst schon eine Sammlung des wirklich geltenden MetchSrechtS angeregt worden. Aber nicht nur die veralteten, sondern auch die Bagatellvorschristen müssen endlich einmal auSgekehrt werben. Der untragbare Aufwand, der namentlich bet den oberen Gerichten durch die zeitraubende Untersuchung der GtilttgkettSfrage unnütz ver tan wird, ist nicht länger zu dulden. Gesetze und Gesetz bücher müssen «kurtz und nicht weitläufftig" sein. 's* DaS Leipziger Komödienbaus hat sich neu organisiert. ES will „gutes Theater" ohne politische ober sonstwie geartete Tendenz spielen. Joses FtrmanS wurde als Direktor mit der alleinigen Geschäftsführung der Battenberg-Betriebe lKomödienhaus und Bariets) betraut. AlS künstlerischer Leiter deS Komvbtenhausc» wurde Kurt von Mvllenbors, der frühere künstlerische Letter der Rotterbühncn, verpflichtet. Für den Spielplan sind ältere «nd neuere leichte Lustspiele mit Gastspielen von Erika Glästner, Agnes Straub und Ferdinand Bonn vorgesehen. s* Ehrung des Andenkens oon Wilhelm Mundt. Aus Anlaft des 100. Geburtstages des Philosophen Wilhelm Wundt, der über 40 Jahre an der Universität Leipzig gelehrt hat und Ehrenbürger der Stabt Leipzig und seiner Geburt»- stabt Mannheim war, wirb fe ein Lorbeerkranz mit Schleife in den Farben der Städte Mannheim nnd Leipzig an dem Grabe des hervorragenden Gelehrten auf dem Leipziger Südsriedhof niedergelegt. 's* 70. Geburtstag Professor PlateS. Am 16. August voll endet der Jenaer Zoologe Professor Ludwig Plate, Direktor des von Haeckel gegründeten Phyletischen Museum» und der Zoologischen Anstalt, das 70. Lebensjahr. Professor Plate ist in Dresden geboren, habilitierte sich 1888 in Mar burg nnd hat zwischen 1803 und 1904 mehrere Forschungs reisen unternommen, die ihn nach Südamerika, der Sinai- Halbinsel und Mcsttiidicn führten,' damals begann er mit -er Herausgabe grober Werke über erotische Faunen, die er bis jetzt fortgesetzt hat. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht fedoch bte Erforschung der Abstammung, Vererbung und Art- wnrde mitsamt den Polizisten von einer kommunistischen Menge angegriffen. AnS dem Hause wurde kochendes W asser ans die Beamten gegossen. Die Beamten wur den mit Steine n nnd K nüppel n mifthandelt. Die Räu mung konnte durchgeführt werben. Mecklenburgische Polizei darf politische Abzeichen tragen Berlin, 16. August. Die Mecklenburg-Schweriner Staats regierung hat den Beamten der L a n d c S p o l I z c i das Tragen politischer Abzeichen aufterhalb der Unterkunft und a oberhalb des Dien st eö wieder gestattet. Ute Mllihtkö Suittun« verntüM wurte vradtwslcknng uueoror Nerlluar Sekrtttleltuug Berlin, 16. August. Zu Beginn der heutigen Verhand lung im Earvprozcd verlas der Vorsitzende, Land gerichtsdirektor Ohne sorge, eine Eingabe verschiedener Juristen, die ihren verstorbenen Kollegen, Justizrat Severin Vehrend, gegen die Angriffe der Verteidigung in Schutz nahmen. Dann wurde die Zeugin Schneider ausgeruse«, die be» kündete, wie Justizrat v. Löwenstein die Origi, nalqnittnng über die Mitgift in seinem Büro a u s V e r s e h e n v e r n i ch t e t e. Schon zu Beginn des Prozesses hatten sich nm diese Zeugin t c b I> a s t e Kontroversen zwischen den gegnerischen Parteien entwickelt. Der Nebenkläger hatte Geheim rat Earv v v r g e w v r f e n , daft er diese Zeugin sinan - zieli unterstützt habe, während Geheimrat Earo be hauptete, daft diese Zeugin einer unausgesetzten Spionage durch die Gegenseite ausgesetzt gewesen sei. Fräulein Schneider, die ehemalige Privatsekretärin des inzwischen verstorbenen Rechtsanwalts v. Löwenstein, berichtet: Eines TageS sei v. Löwenstein von einer Reise in sein Büro zu- rückgekchrt. Sie habe begonnen, die Schriftstücke in seiner Aktenmappe zu sortieren. Als sie ein Schriftstück, das sie wegen ihrer Kurzsichtigkeit noch nicht genau betrachtet hatte, in die Hand genvinnicn hatte, habe ihr der Rechtsanwalt gesagt, sie solle dieses Schriftstück zur Seite legen, denn das sei eine Quittung für Herrn Caro über die Mitgift seiner Tochter. Inzwischen habe der An walt einen Privatbricf gelesen, der anscheinend einen un angenehmen Inhalt enthielt, denn er habe sehr schlecht auö- gelchen und den Wunsch geänftert, sich hinzulegen. Mährend er dies gesagt habe, habe er einige Pa piere vom Schreibtisch in die Hand genommen, zerrissen und in den Papierkorb geworfen. Dann sei er aus dem Zimmer gegangen. Auf der Schwelle sei er aber umgekehrt und habe gerufen, er habe fa diese Quittung zerrissen. Er fürchte, daft Herrn Caro daraus großer Schaden und unangenehme Sachen entstände». Mit diesen Worten sei der Rechtsanwalt aus einen Stuhl ge sunken und habe einen Krampfanfall erlitten, so daft schleunigst ein Arzt hcrbeigcholt werden muhte. Rechtsanwalt von Beruf war, blieb ihm »och Zeit, seine bedeutenden Schriften wie „Musik als Ausdruck", „Richard Wagner und Schopenhauer" und andere zu verfassen. Siegmund von Hansegger ist am 16. August 1872 zu Graz geboren. Seinen ersten Unterricht erhielt er bei seinem Vater nnd Erich Wolfgang Dcgner, bet dem er das Partitur spiel lernte. Betin späteren Braunschweiger Generalmusik direktor Karl Pohlig, der damals in Graz erfolgreich tätig war, lernte Hansegger Klavierspielen. Auch Wilhelm Kienzl stand er nahe. Durch eine Messe und seine ErstlingSoper „Helsricd", die nm die Jahrhundertwende In Graz aufgeführt wurde, machte er sich bekannt. Zur selben Zeit brachte die Münchner Hofopcr seine Oper „Zinnober" zur Aufführung. Den Tert dazu hatte er sich selbst nach E. Th. A. Hoffmanns „Klein Zaches" geschrieben. Das Kaiin-Orchcstcr brachte gleichzeitig die „Dtonystsche Fantasie" für groftcs Orchester unter .Hauseggcrs Leitung zur Ausführung. Nun wandte sich Hansegger der sinfonischen Dichtung zu, mit der auch Richard Stranft in seiner Jugend großen Erfolg erzielt hatte. lWIr erinnern nur an „Till Eulen spiegel" und „Don Inan"). „Barbarossa" und „Wieland der Schmied" entstanden in kurzer Folge. Auch aus dem Gebiete des Männergesanges leistete Hansegger ganz Bedeutendes. Seine Chöre „Schmied Schmerz", „Neuweinlicd", „Schlacht gesang", „Totcnmarsch", „Stimme des Abends", „Sonnen aufgang", „Schnitterltcd", „Weihe der Nackt" und die Be arbeitung von Schubert» „Gesang der Geister über den Wassern", die sich besonders durch edle Gestaltung und EmpslndungStiefe auSzetchnen, wurden vielfach mit Erfolg ansgesührt. Auch seine Orchesterlicdcr „Drei Hymnen an die Nacht" sowie die „Natursinsonte" nnd die sinfonischen Variationen „Ausklänge" sind bnrch Ihre natnrnahe Klang schönheit von Bedeutung. Die beiden letzteren Werke gehören gewiß zum Schönsten, was an Orchesterwerken in unserem Jahrhundert geschrieben wurde. Schon früh hat sich HauSegger auch al» Dirigent hervor getan. 1895 bis 1896 dirigierte er die Grazer Oper als Gast- dirigent, brct Jahre später übernahm er die Leitung brr Vvlkssinsontckvnzcrte des Kalm-Orchcsterö zu München. Später dtrtgterte er die MuseumSkonzcrte in Frankfurt am Main. 1919 übernahm er die Philharmonischen Konzerte in Hamburg und dirigierte daneben die Sinsoniekonzerte des Btihnenorckesters zu Berlin. Nach dem Kriege wurde er an die Akademie der Ton kunst nach München als Direktor berufen und 1922 zu deren Präsidenten ernannt. Auch als Schriftsteller hat sich Hanöegger wie sein Vater mit Erfolg betätigt. Seine gesammelten Aussätze sind unter dem Titel „Betrachtungen zur Kunst" erschienen. bildung; seine Er< Bücher, zuletzt ti Zoologie und Absi ordentlichen Profei in Berlin ernannt tnhl Haeckels in; ür Rassen, und G »lieb der Akabemb s* Verleihung vräsidenten gestift« llir Architektur, ^München), und D s* Shrnna M Nischen Hochschule der Abteilung für Nat Dr. Nichai einen 60. Geb» ernannt. s Erfolg eine, Die von der Coll« auSstellung mobei die in einer Net konnte einen gut verzeichnen. Die ' amerikanischen G steld, lassen bie V den Vereinigten < -f* Mtrtschas Kunstausstellung. Kunst als Luxus, soeben zu Ende sicllung zeigt. D Personen besucht recht beachtens»' W Btjber für ini groß war baS Ji s* AuSstell«, der Kunst benach anregend und be AnSstellung sun, ll u n st v e r e t n schickten Zusamin aiisstrebcnden jni wenige, vorherrß Tiefe AuSstellur einer Kollektion liner Natto rischen Ländern ein Fehlschlag gewesen, da die meisten von ihnen nicht wieder zurückgekvmmen seien. Bon den Zusammenstößen selbst habe er verhältni-mäßtg wenig gesehen. Rechtsanwalt Dr. Braun hält dem Zeugen vor, daß in den Kreisen der Angeklagten gegen ihn, den Bürgermeister, «in Mißtrauen insofern bestehe, als man annehme, der Bürgermeister habe bte polizeilichen Maßnahmen absichtlich htnauogezvacrt. Er solle »och am selben Abend geäußert haben, sein Material genüge jetzt, um da- Reichsbanner zu vernichten. Der Staatsanwalt widerspricht der Zulassung dieser Frage mit dem Hinweis, daft sie mit der Beweisaufnahme nichts zu tun habe und außerdem Gegen stand eines besonderen Verfahrens bilde. Das Gericht führt aber einen Beschluß herbei, nach dem die Frage zngelassen wird, ob der Bürgermeister Haunschild diese Aeufterung getan habe. Bürgermeister Haunschild stellt entschieden in Abrede, irgendwann und irgendwo derartiges geäußert zu haben. Der Zeuge Oberlandjäger Schoen sagte au», er sei abends nach Ohlau berufen worden. An der Postbrück« seien die Polizeibeamten a n f e t w a 250 R e t ch sb a n n e r l« u t e gestoßen, die der Aufforderung, die Straße zu räumen, nicht nachgekommen seien. Die Landjäger seien daraufhin mit dem Gummiknüppel in der Rechten und -er Pistole in der Linken gegen die Menge vvrgegangen. In demselben Augen- blick seien ans der Menge heraus 10 bis 15 Schüsse gegen die Polizei gefallen. ivei «chlnß der Redaktion dauert die verhc«chlm«g n^s aa.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder