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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.02.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330213022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933021302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933021302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-02
- Tag1933-02-13
- Monat1933-02
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MeMao, iz. Wrbrmn «zz Sernwrecher-Sammklnummer: 2524t Nur sür SiachtgrsprLche: Rr. SOOll EchrtsUettims u. Ha«PIgeI<l>i>lt4I>«Ner Dretdr« - il. t, Martenftrab« LS/42 retten. Postscheck-«!«. lass Lretten .Nachdruck nur mit dcuil.Quellenrngab« < Dreidn. Nachr.t »ulLilig. Unverlangte ^chrillllücke wette« nicht ausbewrchrt »mal wichenlltchem «erfand, «njetnummer 10 Pfg. «njetgenpreile: »le elnw-ttig- za mm breite leite 3S «Ig., sür -ulwSrt« 40 PIg., die so mm breite ReNametelle 200 Big., außerhalb 2S0 «ist. ab,, «rilenabschlog ». Taris. Namittenan,eigen und Stellengeluche ohne Rabat« 15 Psg., außer- halb SZ Psg. vlsertengebühr L0 Psg. AuiwLrtige Austräge gegen Borausbejahlung. Die Aufrvllung -er Korrl-Mage Günstiges Presseecho in England auf ein Hitler Interview Loubo«, 13. Februar. Eine Erklärung Hitlers, die er dem englischen Obersten Ether ton abgab, und in der er u. a. forderte, daß der polnische Korridor Deutschland zurückgeaeben werden müsse, und zwar bald, weil er die größte Ungerechtigkeit gegen Deutschland sei, wird nom „Daily Expreß" in großer Ausmachung kommentiert. Hitlers Forderung sei vo« allererster politischer Bedeutung, iltdem sie die umstrittenste «nd gefährlichste Frage der europäischen Politik direkt In das Scheinwerfer- licht der Welt stelle. Die Reden des Parteiführers Hitler könnten, so schreibt das Blatt, oom offiziellen Deutsch land ignoriert werden, aber die Erklärnng des Reichs kanzlers Hitler sei eine Forderung, die nicht unbeachtet bleiben werde. Dadurch sei die Frage ein internatio nales Problem. Das Gebiet Ostpreußen, so heißt cs weiter, wo einige der einflußreichsten Familien Deutschlands wohnten, sei immer noch vom ganzen übrigen Deutschland durch eine» von Polen verwalteten Landstreisen abgcgrcnzt. Der Hasen von Danzig sei vom industriellen Deutschland «rbgeschnittcn. Das umstrittene Saud des polnische« Korridors sei von Leute« bewohnt, die i« überwältigender Mehr zahl Deutsche seien. 18 Jahre laug sei der Protest Deptfchlands gegen die Regelung der Ostgrenze stetig gewachsen. Polen selbst habe keine Illusionen über die Schwierigkeiten gehabt, den Korridor anfrechtzuerhalten. Es habe Rtesensumiuen sür eine Armee ausgegevcn, die jeder deutschen Aktion widerstehet solange Deutschlands mili tärische Stärke durch die Abrüstnngsklanscl des Versailler Vertrages gefesselt bleibe. Frankreich habe seinerzeit dnrch seine Anleihcpolitik der goldenen Kugeln in Ost europa einen Ring von Ländern ansgcbaut, die Polen gegen Deutschland unterstützten. * Bon znständigcr Seite wird mitgcteilt, daß ver schiedene Aussiihrnngen, die dem Reichskanzler in dem Inter vicw zngcschobcn würden, entstellt w i c d c r g c g c b e n worden sind. Tatsächlich hat Hitler auf die Frage Ethertons, wie er über das Problem der Abrüstung denke, folgendes anSgefiihrt: Der Reichskanzler: Jede deutsche Regierung steht selbstverständlich ans dem Standpunkt, daß eine Abrüstung mit allen Kräften anzuftreben sei, aber keine irgendwie verklausulierte, sondern eine ehr liche und klare. Es hängt bei der Lösung dieses schweren Problems hauptsächlich auch davon ab, wie sich die angel sächsischen Völker d. h. die Briten nnd die Amerikaner, zu dieser Frage stellen und welches Gewicht sie in die Waag schale zu legen gedenken, um die Abrüstung wirklich durch- zusühren. Was Deujfchland änbetrisst, so hat es seinen Teil nicht nur in der Theorie zu der Lösung dieser Frage bei getragen, sondern die größte Armee in einem Umfange abgerüstet, daß nur ein unverhältnismäßig kleines Heer zurückgeblieben ist. Auf die Frage, wie der Reichskanzler über den Versailler Vertrag denke, erwiderte er: Was ich darüber denke? Der Versailler Vertrag ist ei« Unglück nicht nur sür Deutschland, sonder« auch für andere Völker. Er untergräbt das Vertrauen der Völker untereinander, was sich auch auf die Wirtschaft ausdchnt, der damit der schlechteste Dienst erwiesen worden ist; und was die Ver besserungsmöglichketten dieses verfehltenVertrages änbetrisst, so kämpfen wir gegen die alle schädigenden Differenzen zwischen den Nationen, die dieser Vertrag aufgerichtet hat. — Mau kann gewiß nach einem Kriege für einige Zeit Sieger und Besiegte unterscheiden, aber eine Weltordnung läßt sich daraus nie und nimmer aufbauen. Ich glaube, daß nach einer Revision des Versailler Vertrages nicht nur wir rufen, sondern einst die ganze Welt rufen wird. Jedenfalls wird jede deutsche Negierung fordern, daß das in diesem Vertrage nicdergelegtc Unrecht wieder gutgemacht wird. Auf die Frage, was der Reichskanzler glaube, wie sich Frankreich zu diesen Bestrebungen stellen werde, antwortete der Kanzler, daß er zunächst noch immer die Hoffnung habe, daß man auch in Paris die Unhaltbarkett der 1.910 ge schlossene» Verträge einsehen werde. Neber die fortlaufenden sränzösischcn Aufrüstungen befragt, erklärte Hitler: „Ich glaube, nicht nur bet uns, sondern auch tu andere« Staaten wundert man sich über das viele Geld, über das die Fran zosen verfügen nnd von dem sie anscheinend nicht wissen, wie sie es verwenden sollen. Wir verlangen, daß jeder Nation in dem Umfange ihre Existenz gesichert wird, wie es ihre Umwelt bedingt. Air unserseits haben auch das vertraglich in den Völker- bunbSakten ntedergelegte Recht, darauf zu bestehe», und werbe» das tun. Der Zustand, wie er heute besteht, ist ge schichtlich noch niemals dagewesen. Selbst 1814 haben die damaligen Alliierten, als sie sich gegen einen tmperator- haften Versuch, Europa unter sranzösische Vorherrschaft -u zwingen, -üsammentaten, die Herrschaft Napoleons -war niedergebrochen, aber keiner hat gefordert, Frankreich als den sür immer Besiegten nnd den in jeder Hinsicht Un berechtigten hinzustellcn." Lebhaftes Echo in Paris Paris, 13. Februar. Die Erklärungen, die Hitler dem Vertreter des „Sunday Expreß" gegeben hat, finden in der Pariser Morgenpresse ein lebhaftes Echo. Das „I o u r n a l" meint, diese Erklärungen seien nicht geeignet, die Beunruhigung zu beseitigen, die die Ucbcrnahmc der Negierung durch Hitler in ganz Europa und besonders in Frankreich ansgclöst habe. Seine Ausführungen liefen in erster Linie darauf hinaus, die französisch-englisch-amerika- nische Freundschaft zn untergraben. Der „Q u o t t d i e n" wirft Hitler vor, er habe vergessen, daß er nicht zn seinen Parteianhängern gesprochen habe, sondern zn Europa. Der „Homme librc" sicht nur in der Frage der kolonialen Forderung des Reichskanzlers eine Notwendigkeit der Ver ständigung. Frankreich und England verfügten über zn viel gut organisierte Kolonien, und cs würde nur gut sei», wcuu man eine neue Verteilung vornähme. Das nationalistische „Ordre" wendet sich gegen jegliches Zugeständnis. Der große Fehler Frankreichs liege darin, daß es bei der Aus stellung und der Anwendung der Fricdcnsvcrträge zn sanst vorgcgangen sei. ES sei verständlich, daß Hitler die sranzö fische Armee, die die deutsche „geschlagen" habe, zunächst ge schwächt sehen wolle, ehe er gegen sie vorgehc. In der Frage des Danziger Korridors müsse man ihm entgegenhalten, das, dieser Korridor nicht nur von Deutschen, sondern gnch vo« Polen bewohnt sei. Reichskanzler Hitler Vieser in Berlin Berlin, 13. Februar. Reichskanzler Adolf Hitler ist, mit seiner Begleitung von Erfurt kommend, mit einem Sonderflugzeug aus dem Temvelhoser Feld eingetrosfen und begab sich sofort in die R e i ch s k a n z l c i. Heute nachmittag sollte eine K a b i n e t t s s i tz n n g stattfindcn. Sie ist jedoch ans morgen verschoben worden, da Vizekanzler v. P apen und ReichsarbcitSministcr Seldtc mit dein Flugzeug nach Neunkirchen abgeflogen sind. Sie werden dort bei der Beerdigung der Neun kirchener Opfer den Reichspräsidenten, die Reichsregiernng nnd die preußische Regierung vertreten. Reichsrat am kommenden Donnerstag ? Berlin, l3. Februar. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. meldet, wird in unterrichteten Kreisen angenommen, daß der Reichörat zu seiner nächsten Vollsitzung sür kommenden Donnerstag elnbcrnscn wird, nnd zwar ohne daß vorher die ursprünglich in Aussicht genommene L ä n d c r k o n s c r c n z über die neue Situation in Preußen stattgesunden hätte. In der nächsten Reichsratssitzung würde das Land Preußen zum erstenmal durch Repräsentanten der Reichs- kommissare vertreten sein. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. dazu weiter meldet, schweben zwischen den süddeutschen Ländern Verhandlungen darüber, welche Haltung sie gegen über dieser neugeschasscnen Lage cinnchmen sollen Ein ab schließendes Ergebnis liege noch nicht vor; doch wird ver sichert, „daß die süddeutschen Länder es nicht ohne geeignete Maßnahmen hinnchmen wollen, daß Preußen, das Land mit den meisten Äeichüratsstimmeu, durch Ncichsbcaustragtc im Rcichsrat vertreten werde." Neues englisches Flottenbauprogramm? London, 13. Februar. In einem Artikel, der eine Ant wort auf die amerikanischen Forderungen ans Sceabrüstuug als Gegenleistung sür eine Revision der Kriegsschulden dar stellt, erklärt der Marinemitarbeitcr des „Daily Tclc graph ", daß in naher Zukunft eine erhebliche Vermehrung der englischen Seestreitkräfte notwendig sein werde, wenn die Abrüstungskonferenz keine greifbare und allgemeine Herabsetzung der Flotten durchsetze. In dem Bericht wird ans die Unterlegenheit Englands in modernen Kreuzern gegenüber Amerika und Japan hingcwiesen. In englischen Marinekrciscn betrachte man folgende Maßnahme als nn crläßlich sür die Erhaltung von Englands Sicherheit: 1. Ersatz der veralteten Linienschiffe durch neue von 23 nun Tonnen Wasserverdrängung mit mäßiger Geschwindig keit, schwerer Panzerung »nd mit einer Bestückung von echt 34-Zc»timetcr-Geschützcn. 2. Vermehrung der Kreuzer um mindestens 25 v. H. und deren Bestücknng mit Geschützen mit einem Kaliber von mehr als 15 Zentimeter, falls die anderen Mächte an dem schweren Geschütztyp festhalten. 3. Ein festes Jahresprogramm für den Bau von 12 bis iu Zerstörern aus die Dauer von mehreren Jahren sowie sür den Bau von großen Zerstörern, die ein Gegengewicht gegen die ausländischen „Wcstcntaschcnkrcnzcr" sein 'ollen. l. Eine Bcrmchrnng des Personals nm mindestens MOON Mann. Naödlnn bei Paul Bsmvur Gens, 13. Februar. Botschafter Nadolnn hat am Mvntagvormittag Paul-Boncour vou ueucm ein Be such abgcstattet. In der längeren Unterredung ist das jetzt weiter auf der Abrüstungskonferenz einzuschlagendc Ver fahren erörtert worden. Uebcr den Inhalt der Unter redung werde» ans deutscher Seite keine Mitteilungen gemacht. Ael-marschall Sir Robertson ? London, 13. Februar. Fcldmarschall Sir William Ro bertson ist am Lonntagmorgcn im Alter von 75 Jahren in London gestorben. Robertson war zu Beginn des Krieges Generalgnartiermcister und anschließend Ehef des General stabes der englischen Streitkräfte in Frankreich. 1915 wurde er zum Ehes des Großen Generalstabeü ernannt, welchen Posten er bis 1918 inne hatte. 1918 wurde er Oberbeschlshabcr des Ostlvmmandvs und 1919 Oberbefehlshaber der englischen Bcsatznngsarmce im Rheinland. Massenbesuch in -er Auto Ausstellung Berlin, 13. Februar. Der erste Sonntag der Inter nationalen Automobil- nnd Motorradausstcllung hat den Ausstellungshallen am Kaiserdamm einen Massenbesu ih gebracht, wie ihn der Rcichsverband der Automobilindustrie nicht erwartet hatte. Von morgens bis abends waren die beiden Hallen dauernd von einer großen Menge Schau lustiger gefüllt, die sowohl Interesse für die ausgestellten Personenwagen, als auch für die Lastkraftwagen zeigten. Es möge» wohl an die tiOOOO Menschen gewesen sein, die zum größten Teil ans Berlin, zn einem weiteren Teil jedoch aus Deutschland nnd dem Auslande die Ausstellung besucht haben. Ein erfreuliches Zeichen, das als ermutigender Anstalt für die weiteren Tage angesehen werden kann. Sie MaM »eß Reimkirtbemr AniIM Gino Erklärung -er Direktion Neunkirchen, 13. Februar. Zu dem Unglück in Neun kirchen gibt die Direktion der Neunkirchener Hütte fol gendes bekannt: Der im ausgezeichneten Betrlcbszustand befindliche und täglich dreimal außen und innen begangene Behälter war zur Zeit des Unglücks mit etwa 15MO Kubik meter Gas gefüllt. Die Druckverteilnng tu der Betriebs leitung zeigte keine anormalen Verhältnisse. Die Tatsache, daß an der Bchälterumgangslcltung einige Tage vor dem Unglück zum Zwecke der Einsetzung von DchnungSmussen Schneide- und Sch w c i ß a r b e i t e n vorgcnommen worden waren, hat zur Bildung verschiedener Gerüchte in der Bevölkerung Anlaß gegeben, die jedoch alle haltlos sind, da die Schweißarbeiten am Unglückstage bereits vollständig beendet waren. — Nach den bisherigen Aussagen hat sich dicht am Behälter nach einer mtttelschwercn Detonation plötzlich eine etwa 8 0 Meter hohe Stichflamme ent wickelt. Die weiteren Vorgänge lassen sich etwa so erklären, daß die Stichflamme einige Minuten lang eine nn ge ll eure Ueberhitzung eines schmalen BehälterstreisenS hervorrief, an der überhitzten Zelle die Behälterwandung sich dehnte und dadurch an der Scheibcnsührung eine Ver klemmung eintrat und die Oeldtchtung anslics. Daraus bildete sich oberhalb der Scheibe ein explosives Ge misch, das durch die glühende Wand des Behälters zur Enkzlldung gekommen sein dürfte. * Saarbrücken, 18. Februar. Die Zahl der in Neun kirchen geborgene» Tote» hat sich inzwischen aus 55 erhöht. Die Trauerfelcrlichkcitcn und die Beisetzung finden am Dienstagnachmittag 3 Uhr am unteren Markt in Neun kirchen statt. Gr-bebenkatastrophe im Innern Chinas Paris, IS. Februar. Nach einer Agentnrmcldung ans Peking sollen aus dem Landesinnern kommende Kamel reiter hier mitgeteilt haben, daß sich am LS. Dezember im westlichen Teile der Provinz tt ans« ein hestiges Erdbeben ereignet habe. Mehrere Städte seien zerstört worben. Man schöße, daß Tausende umS Leben gekommen seien. Die Städte Ping-Fan und Labran mit je 11000 Ein wohnern, sollen völlig vom Erdboden verschwunden sein. Auch die Stadt Sining soll schwer beschädigt sein. — Die Provinz Kansu liegt zwischen Tibet und der Mongolei. Ltnöbergh will sich in Frankreich nie-erlassen Paris, 13. Febr. Nach einer Meldung des „Matin" aus Nizza erklärte die Schwägerin Ltnbberghs, daß Ltndbergh mit seiner Familie die Bereinigten Staaten zu verlaßen und in Europa Wohnsitz zu nehme» gedenke, entweder im Basken land oder an der französischen Riviera. 17 Millio«e« Arbeitslose t» Amerika? Nach der Schätzung der Vereinigung zur Erforschung des ArbettSmarkteS waren in den Bereinigten Staaten im November 1982 etwa siebzehn Millionen Personen arbeitslos, ein Drittel aller be schäftigten". 42 v. H. aller Lohnempfäuger sete» erwerbslos.
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