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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.02.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330227010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933022701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933022701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-02
- Tag1933-02-27
- Monat1933-02
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.02.1933
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Ide.« Setter Montag, rr. Febr«« ISN ^Dresdner Ttachrfchkeu «krskrmvfmg »er emwMat SAwar-'Netß'M Kouäerberlvdt uaser»« Varltavr SabrlkUaltnnr Berli«, 2«. Febr. Im PreußtschenLa»dta»,mn -en es tn der letzten Zett recht still geworden ist. herrschte am Sonnabend reges Leben. Die Führer der Kampf- front Sch war,-Weib-Rot hatten »u einem der in letzter Zeit beliebt geworbenen politischen Abende «in geladen. Der Dreiklang der Namen vonPave« — Hugenberg — Selbte gab diesem anregenden »nd interessanten Abend bas Gepräge. Leider war Hugen berg verhindert, zu kommen? er ist an Grippe erkrankt. Für ihn sitzt der stellvertretende Vorsitzende, Dr. von Winterfeld, am Slnmengeschmllckten Tisch. Er spricht die einleitenden Begrüßungsworte und betont den inneren Sinn der glanz vollen Farben Schwarz-Weik-Not. Kurze Zett daraus ergreift Vizekanzler von Pape« da» Wort. Höchst erfreulich sei e», so betont er, daß die nationale .Konzentration aus so vielen Komponenten des deutschen Volkes zusammengesetzt sei und bis tief in die Kreise der Arbeltcrschast bineinrciche. Die Form des setzigen Kabinetts werde nie wieder gelöst werden, und zu der Frage, was n a ch dem ü. März geschehe, sei zu bemerken, das, alle Spekulationen, die von einer Auslösung der nationalen Front redeten, aus das grausamste enttäuscht werden würden. GS werde nach den Wahlen eine politische Tagesordnung ausgestellt werden, mit der das deutsche Volk gut fahren würde. Auch das Ausland werbe sich daran gewöhnen müssen, das; diese Tagesordnung ausgestellt und durchgesührt werde. — Lebhafter Beifall dankte dem Vize kanzler für seine schwungvoll und energisch vorgctragene kurze Ansprache. Nach ihm spricht Minister Seldte tn seiner sympathischen soldatischen Art. Der 5. März werbe «ine wettere Stufe vorwärts sein, und zwar «ine Ver längerung und Verbretterung dellen, was am SV. Januar tn so erfolgversprechender Weise begonnen worden sei. MaS Seldte sagte, umfaßte all daS, was er bereit» einmal an anderer Stelle so treffend betonte: Unser Ziel lautet: Arbeit — Brot — Friede. Aber wir meinen damit: Echte» Brot zum Neiße« >«d Sattwerde«, wirklich« Arbeit, die Verdienst bringt sitr alle, und wahrhafter Friede; das heißt: Friede i» Freiheit! Mit einem Mahnruf an die deutsche Prelle, tn der Zett de» Kampfes geschlossen hinter den Zielen der nationalen Regie rung zu stehen, schloß Seldte seine mit starkem Beifall aus- genommenen Ausführungen. Göring in Erfurt Erfurt, 2«. Febr. Erfurt stand am Sonntag im Zeichen «tneS groben SA.-AusmarscheS und der Rebe de» RetchS- mtntsterS Göring. Durch die Hauptstraben der Stadt bewegte sich der Zug, voran berittene Polizei, dann SA. zu Pferde und lchlieklich in nicht endenwvllendeu Neiden die SA. und SS. Hunderttausende tn den Straßen hoben die Hand zum Grub. Um IS Uhr marschierte die SA. in das Stadion ein. Au de« Siugängen sah mau -um ersieu Male SA.»L««t« mit deu ,,Hilsspolizci"-Armbi«de«. General Rempe, der Führer der Erfurter SA., begrübt« den Minister. Göring, dessen Nede ost von stürmischem Beifall unterbrochen wurde, hielt scharfe Abrechnung mit denen, die für die letzten 14 Jahre verantwortlich feien. Die Negierung, die am Anfang einer neuen Zett stehe, werde den Bolschewismus vernichten. Man habe der Negierung Ungerechtigkeit vorgeworfen. Man solle nicht soviel von Gerechtigkeit reden, denn sonst übte die Nation Gerechtigkeit wegen dellen, was die» die sie for- »erten, gesündigt hätten. »Wir «olle« wieder ehrlich sei«, »achbe« «a« ««» 14 Jahre lang die Freiheit «ud Ehrlichkeit gestohlen hat. Und wir wollen arbeiten, arbeiten und wieder arbeiten am Ausbau unseres Vaterlandes. Dann wird Gott den Segen geben einem neuen Volk und einem neuen Reich." Der Alldeutsche Verband ehrt Mizrat «aß Vrabtmvlckuvg auroror vorllnor Svdrittlaltuug Berlin, 2». Febr. Aus Anlaß der 2Sfährigen Führung des Alldeutschen Verbandes durch Jnsttzrat Heinrich Clab veranstaltete der Geiamtvorstand des Verbandes am Sonn tag in Berlin eine eindrucksvolle Feier. Landrat a. D. v. Hertz berg würdigte die Arbeit, die Glaß in diesen 2S Jahren für den Verband geleistet hat. Für den Stahl helm feierte der Bundeskanzler, Mafor a. D. Wagner, den Jubilar, für die Vereinigten vaterländischen Verbände General a. D. Graf v. d. Goltz, für deu Nationalverband deutscher Offiziere General a. D. v. Waechter, mährend General v. Dommes ein Glückwunschtelegramm des deut schen Kaisers überbrachte. Justtzrat Glaß ging in seiner Tankrede auch ans die Frage ein, warum der Verband in den laugen Jahren seines Wirkens nickt zur Partei auS- gestaltet worden sei. Er habe es vorgezogen, einen zu verlässigen politischen Gencralstab zu schassen. Die weitere Aufgabe, den stolzen und unabhängigen Staatsbürger heranzuziehen, der furchtlos nur der Wahrheit und seinem Volke dient, müsse allerdings noch vollendet werben. zulmmmnM in Wuvvrrtal - 8ml Tete Wuppertal, Sft. Febr. I« deu Mittagsstunde« kam le« in Wuppertal-Elberseld zu blutige« Zusammenstöße«. Nationalsozialisten, die von ei«em Umzüge zurück, kehrten, wurden a«S den Häusern »o» Kommusiste« beschossen. Polizei erwiderte das Feuer. Zwei Per, foneu wurden getötet, eine schwer und vier leicht verletzt. Gin Fentrumsfluvblatt tn Dres-en verboten Dresden, 26. Febr. Das hiesige Polizeipräsidium hat ein bon der Sächsischen Zentrumspartei unter dem Titel „Was ist des Deutschen Vaterland?" herauSgegebeneS Flugblatt beschlagnahmt und etngezogen, weil die ein leitenden Worte eine Beschimpfung leitender Beamter des Reiches darstellen. Ein «ostilmselt »Mellich auf-eW Berlin, 26. Febr. In der Nacht »um Sonntag wurde lei» im Hause des Kunstgewerbemuseums veranstaltete» Kostüm sc st, das sogenannte Dachkahn-Fest, poli zeilich ausgelöst. DaS Fest wurde von Beamten des Außendienstes der Theaterpolizci Übermacht. Di« Beamten stallten hierbei fest, daß in den Ltelierräumen «tn jedem Begriff von Anstand und Sitte geradezu hohusprechende» Treiben herrschte. Die weiblichen Festteunehmer waren in de« gewagtesten Kostümen erschienen. Der anweseude Kriminalkommissar ordnet« dte»wa»»»«e1fe Räumung ß« Festräume an. LaMtWvrMent «ml stricht im SarrKmii Kundgebung »er Nationalsozialist«» Dresden, SS. Febr. Die Dresdner Nationalsozialist«« veranstalteten am Gonntagvormittag im Ztrku» Sarrasant «'ne Kundgebung, für di« als Hauptredner der Präsident de» Preußenlandtages, Kerrl, gewonnen «ar. Al» Redner war er den meisten Dresdnern bisher unbekannt? er eroberte sich aber rasch die Herzen der Hörer, und seine an schauliche, ost mit grimmigem Humor gewürzte Sprache ritz wieder und wieder zu Beifallsstürmen hin. Propagandawart LeSke eröffnete die Kundgebung. Dann nahm als erster Nedner der WtrtschaftSbeaustragtc der Rcichölcttnng der NSDAP* v. Oberwurzer, Dresden, da« Wort. Er führt« «. a. au»: Am S9. Januar hat die nationale Front die traurige Erbschaft marxistischer StaatS- führung übernommen. Sie wird tn vier Jahren die Schäden Überwinden, die in vierzehn Jahren angehäust wurden. Um diese Frist von vier Jahren geht der Wahlkampf. Die Auf gabe der Hitlerbeweguug ist nunmehr die Bildung der Volksgemeinschaft aus dem Boden der national sozialistischen Weltanschauung. Stützen dieser Volk-gemein- schäft werden sein der Bauer, der Arbeiter und der Mittel stand. Voraussetzung der Volksgemeinschaft ist, daß daS Sehnen der Besitzlosen nach Verantwortung und nach Len notwendigen LebenSglttern befriedigt wird. Kapital und Kredit sind Mittel zum Zweck, dürfen nicht herrschen, sondern müssen dienen. I« kurzer Zeit wird ans diesem Gebiete der Umbau degiuneu, ohne Experimente, aber planmäßig «ud solgerichtlg. Wir stehen im Anbruch nicht nur einer «eue« Welt anschauung, sondern auch einer neuen Sulturepoche. Die Organisationen des Nationalsozialismus werden sich in den nächsten Monaten zusammenschließen zu einer engen Kampf gemeinschaft. Der Weg, der setzt gegangen werden muß, ist hart und wird Opfer kosten. Doch er führt unbeirrbar gerade aus für des Deutschen Reiches Zukunst, Kraft und Herrlich keit. Londkagvpräsldevl kerrl ging davon aus, baß Adolf Hitler bisher immer recht behalten hätte. So werbe er auch recht behalten mit der Notwendigkeit diefeS Wahlkampfe» im Reiche wie in Preußen, der dem Kabinett Hitler den Unterbau der Macht geben wird, die es nicht mehr aus der Hand legen wirb, Vi das Ziel erreicht ist. Dann schilderte der Redner die Ge schäft s o r d n u n g s s ch i e b u n g im Preußischen Landtag, den Widerstand Brauns und Adenauers gegen die Auslösung. Doch es war da» Ziel der nationalen Front, an demselben Tage im Reiche und in Preußen aufzuräumen. Deshalb wurde die Notverordnung geschaffen, diev. Pape« an die Stelle Braun» in» Dreimännerkollegtum berief. Otto Braun wandte sich hilfeflehend an da» Reich»- gertcht. Dessen Entscheidungen werde« l« Z«ku«st «icht» »ehr ä«d«r» a« Schritte«, die «ubediugt «otweudig st«d. Jetzt schilt die Linke, die „Freiheit" sei fort. Di« natio nale Front hat man vierzehn Jahre lang mlt Verboten verfolgt und versucht, sie niederzuknüppeln. Dies« „Frei heit" ist beseitigt? das nationale Gewissen hat die Herrschaft angetreten und wird die Freiheit so handhaben, wie e» im Interesse des Volke» notwendig ist. Die Braun—Severtna sind tot; sie werden ausgelöscht werden auch äußerlich und zur Rechenschaft gezogen werben. Jetzt ist das Kabinett Hitler drei Wochen am Ruber, und die Demaavqe» d« Linke« frage« nach dem Programm. Vierzeh« Fahre lang hat man von Programmen geredet und Deutschland programmatisch tn den Abgrund geführt. Immer hat die Weltgeschichte nur geurteilt nach dem Erfolg. Beteuert nun die Linke ihre Unschuld an den heutigen Zuständen, ihr versagen läge an den Umständen, au -em verlorene« Kriege, nun wohl, so hat gerade sie schon ihr gerüttelt Maß »o« Schul» dar««, »aß der Krieg verlöre«»»«». Der Redner wie» in diesem Zusammenhang hin auf di« vor. kommnisse vom Juni lvl7, den Munition-arbeUerftreik voa lül8 und zitterte aus dem „Vorwärts" Aussprüche wie de» bekannten Satz, Deutschland solle, das sei der feste Ville der Sozialdemokratie, seine Flagge für immer streichen, ohne sie da» letzte Mal siegreich durch das Brandenburger Tor hetmgebracht zu haben. Die Sozialdemokratie hat gesagt, au» dem verlorenen Kriege und der Revolution werbe die deutsche Republik tn Freiheit, Schönheit und Würbe er wachsen. Sie habe auch tn der Folgezeit, tn der Inflation und späterhin, Schuld über Schuld auf sich geladen. Jehl habe sie die Stirn, zu behaupten, sie sei an allem unschuldig. DaS Zentrum stelle bewußt die falsche Behauptung auf, der Nationalsozialismus wolle den Kulturkampf. Aber Kampf dem Kulturkampf sei die Parole de» National sozialismus, der nur Deutsche kenne, und wolle, baß auch unter den Konfessionen Einigkeit herrsche. Vor den Kuitur- bolschewtSmuS habe sich das Zentrum stet» schützend gestellt. So war «S in Preußen gegen die Aushebung der weltlichen Schulen. Al» Dr. Frick tn Thüringen die Schulgcbete wieder etnfiihrte, da war es tn Berlin der ZentrumSmiuistcr Wirth, der ihm tn den Arm fiel. Die Linke fragt die Regierung nach ihrem Programm DaS Kabinett Hitler hat bereits begonnen, den Augiasstall auS-umisten. Richtsch««r sei««» Ha«del»S lft Deutschland ««d «icht» als Deutschland. Da» nationale Kabinett wird nach vier Jahren vor da» Volk treten und sagen: Nun richte uns. Richte uns, ob nicht nvr unser Wille gut war, sondern auch unser Werk. Bewußt trägt e» die volle Verantwortung und verschanzt sich nicht nach dem Vorbild der Linken hinter billige SuS- flüchte. Der Redner fuhrt fort: Schaut zurück ans die verflossene,, vierzehn Jahre. Wollt ihr ein neue» Deutschland, so müßt ihr einen neuen Willen tn euch fühlen. Al» Hitler be- gann, nannte er nichts sein eigen als eine Gefolgschaft von sechs Mann und einen unbändigen Willem Der Wille ist M der die Geschichte gestaltet und die Völker frei macht. DI« Kraft Deutschlands darf nicht anfgezehrt werben durch de» Zwist im Innern. So ist es notwendig, da» Tre««e«d« z« spre«»e« «ab au» de« Prolete« »«d a«S de« Bürger« «eue Mensche« z» mache«. Fragt man einen Arbeiter, was er mit dem SoztaltS- m « S will, so sagt er, er wolle «ine Gemeinschaft schaffen, i« der er vollberechtigt leben kann. Das will der Nationalismus auch. Er fordert das Aufgehen in der Gemeinschaft, die vor« gezeichnet ist durch Blut und Boden, nämlich die Nation Nationalismus und Sozialismus sind keine Gegensätze, sie sind identisch. So gilt eS seht, anzutreten und daS neu« Deutschland zu schassen, das nicht aus Programmen wird, sonder daS aus dem Blute erwächst und au» de« unbändigen Willen zur Freiheit. Begeistert sang darauf die Menge da» Deutschlandlied. Mit einem dreifachen Steg-Heil auf Adolf Hitler und be« ersten Vers des Horst-Wesfel-Liedes schloß die Kundgebung. Dresbmr Wablkunbsebung der Nelttmtei Der Parteiführer spricht DreSde«, 2«. Febr. Eine grobe Wahlkunbgebung der Deutschen Bolkspartei sand Sonntag mittag in dem vollen Saal der Kaufmannschaft statt. Nachdem «ine Kavelle — die Stahlhclmkapelle hatte tn letzter Stunde wegen Verhinderung absagen müssen — mit vaterländischer Musik den seierliären Anstalt gemacht hatte, begrüßte der Vorsitzende, Stadtrat Moderegger, den Parteiführer Tingeldey, der die Spitzenkandibatur in Ostsachsen über nommen hat, sowie die beiden anderen Redner der Ver anstaltung. Zunächst sprach Rechtsanwalt F. SV. Söhne Er gedachte in ehrenden Worten des verstorbenen Partei freundes Dr. N. Schneider, des früheren Spitzenkandida ten tu Ostsachsen, auch des früheren Parteiführers Dr. Heintze, des Vorgängers von Dr. Schneider, tn Sachsen. — Die Bedeutung des Sv. Januar könne tn Sachsen beson ders gewürdigt werden, weil die Kämpfe, die augenblicklich im Reiche stattfinden, bereits hinter uns lägen: Ende 1923 fei Dr. Heintze als Ncichskommissar nach Sachsen gekommen und habe das Land vor dem Bolschewismus gerettet. Seit vielen Jahren schon hätten wir eine national-bürgerliche Ne gierung, die fest stabilisiert sei, und an der volkSpartetliche Kräfte starken Anteil hätten. — Der 80. Januar habe die Nationalsozialisten an die Negierung herangesübrt, aber die Aufgabe: Konzentration aller nationalen Kräfte, sei noch nicht erfolgt? mit den Worten eines Führers: Di« Direktion sei gegeben, aber noch nicht die Formation. Die sei erst ge lungen, wenn breite Massen der Marxisten herübergesüyrt würben tn das nationale Vager? alleS sei da noch zu tun. Die besten Kräfte des Ausgleichs, der Versöhnung, müßten erst zum gebührenden Einfluß gelangen, und daS seien ble Kräfte der «atioualliberale» Weltanfcha««»», der nüchternen Erkenntnis bet aller Leidenschaft für da» Vaterland. Frau RetchstagSaboeorönete Oberstu-ienötrrklorin Dr. Matz legte dar, baß die neue Regierung bet den für da« Schicksal Deutschlands entscheidenden außenpolitischen Aufgaben auf bi« Unterstützung der Deutschen Bolkspartei rechnen könne. Als linker Flügel der nationalen Konzentration sehe die Bolkspartei sich vor bedeutungsvoller Mitwirkung answtrt- schaftspolttischem, sozialpolitischem und kulturellem Gebiet. — Für die Frauen der bürgerlichen Kreise be deute die Wahl in gewissem Sinne die Entscheidung über ihr volles Gtaatöbürgertum. Die Deutsche Bolkspartei bekunde auch diesmal wieder durch die Tat ihre positive Einstellung zum Wahlrecht und zur Betätigung der Frauen im Beruf und öffentlichen Leben. Wie die Arbeit der Frau tn der Familie da» geordnete, lebendige Sein barstelle, so sel auch ihre Mitarbeit an der schöpferischen Neugestaltung der LebenSorbnungen in Volk und Staat unentbehrlich. — Dann sprach der VartilMesr Vlnvsl-stz Gern und mit Freuden, im Bewußtsein der Verpflichtung, sei er dem Ruse gefolgt, Nachfolger von Dr. Schnei de r zu werden. Stresemann, Heintz«, Kahl hätten al» Erste nach 1918 wieder die schwarz-weift^rote Fahne -er roten ent gegengehalten. Nicht summarisch seien die letzten 14 Jahre zu verurteilen, sondern diese Kämpfer der Tat würde» lebendig bleiben im Gedächtnis der Deutsche». — LI» ßch die volk»partei von der Regierung Brüning löst«, da leitete« sie zwei grobe Ideale: Freiheit und Gleichberechtigung nach außen: Ausbau eine» sauberen Staatswesen im Innern Der Kamps um dtese Ideale sei nicht zu führen im Bunde mit den Marxisten; sinnbildlich seien sie verkdrpert im Generalfesdmarschall v. H i n d e n b u r g? er sei da» etuzt« Verbindende tn einer Zeit des Bürgerkriege» gewesen. Nur über ihn sei eine nationale Einigung zu verwirklichen gewesen. Daher würde die Bolkspartei sich selbst verleugnen, wollte sie nicht vorbehaltlos zu dieser Einigung Ja! sagen. Aber «och sei eine SiuheitSsront nicht »«schaffe«) seine, des Redners, Bemühungen seien gescheitert? er wolle keine Wunden aufreiften, aber ein großes Ziel hahe «in NeineS Geschlecht gesunden. Die drei nationalen Heersäulen hätten wenigsten» eine gemeinsame Solidaritätserklärung abgeben sollen; die Zustimmung Hitlers, SeldteS, PapenS, sei schon gesichert gewesen, nur Hugenberg hätte Bedingun gen daran geknüpft, die für die Bolkspartei unannehmbar gewesen wären. Der Ernst de» Kampfes sollte e» verhin dern, baß «ine nationale Gruppe sich auf Kosten der an deren bereichern wolle. — Nach menschlichem Ermessen sei nicht daran zu denken, baß NSDAP, nnd Deutschnattonale allein bl Prozent der Stimmen ausbringcn könnten, e» be dürfe aller und der besten nationalen Kräfte. — Die KoutingentierungSpolitik unter Papen hätte bl« blühende C rp o r t t n d u st r i e, vor allem tn Sachsen, aus äußerste gefährdet; in kürzester Frist würden wir neu« Arbeitslosigkeit erleben, wenn wir die Staaten, die unsere Jndustrieprodukte abkaufen sollen, sernkalten vom deutsche« Markt? durch die Absperrung der Grenzen werde die Rettung der Landwirtschaft nicht erfolgen; der Preis finde seine Grenze an der Möglichkeit, Käufer für diesen Preis zu finden. Die Volkspartei wolle eine nationale Herrschaft» tn der frber Stand leben könne. — Sie freue sich, daß Hindenburg den Dualismus Reich-Preußen durch Pape« habe zerstören lasten, dabei müsse e» bleiben. Mit Neid hab« er al» Hesse »st «ach Sachse« herüber» geschaut, wo seit Jahren eine nationale Regierung an der Arbeit sei. Nur bet äußerster Notwendigkeit dürfe da« Reich in die Länderrecht« eingretfen. — Der Redner wandte sich dann gegen die Minderwertigkeit be» Partei- buchbeamtensystemS; der Verdacht, dürfe nicht auf kommen, daß alte Parteibuchbeamte durch neue ersetzt werben. Auch die „ehrenamtlichen Berater^ bürsten da» Berufsbcamtentum nicht in ihrer Autorität schwächen. — Di« letzte Ursache der Radikalisierung nach links un recht» sei die Zerstörung de» M tttelstanb « », au» dem die Groben be» Volke» hervorgegangen seien; er müsse wieder gekräftigt werden nach den nationalliberalen Grund sätzen. — Der Kampf gegen den Bolschewismus werbe in breiter Front mitgekämpft mit allen Rechts parteien, für die Besretung des wahren deutschen Geiste», d. h. aber »ege» die U«Isormiern«g des deutsche« Mensche«, gegen Reglementierung und Schematisierung: die Welt de» Luthertum» habe die G e t st « S f re t h e i t geschaffen. Alle Redner sanden verständnisvollen Beifall. Dl« Kundgebung schloß mit dem Deutschlandlied und eine« dreifachen Hoch auf den Reichspräsidenten. a» SUHL»,, « Ud» s«m»«r„ «o u»r Pacht«.. Brei». Lvaartt M «vittkA A. Ilacha» n Dtvl^Hdl. Dr. Sr. Aackmn TM. t 7 t»7
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