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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.06.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330620010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933062001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933062001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-20
- Monat1933-06
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.06.1933
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'KrkAs 'Zette 2 einer etnheitlichen umfassenden deutschen Weltanschauung, die in aller Herzen wurzelt, errichtet werden. . Wollt« man jedoch, ehe dieses Werk vollendet ist, eine Gäule, und sei Ne auch unscheinbar, etpretßen, dann würde man in diesem Ltadium den ganzen Bau einer gefährlichen Be lastungsprobe aussetzen. Denn jede SSul« ist. notwendig, sonst hätte man sie,an jenem historische« Al. Jaguar nicht als Träger des Baues ausgestellt, «bet «» liegt im Zug« der Entwicklung zur weltanschaulichen Vereinheitlichung und Erneuerung des deutschen Boltes, daß sich da» Bünd nis vom 8«. Januar organisch zu einer »roßen ein heitlichen politischen Bewegung fortentwickle. Au diesem Aweck« bat Adolf Hitler bereit» zwei grundlegend^ Pläne in di« Weg« geleitet. D«r eine liegt i« Aufbau und der Auslese des politischen Fübrer- tums, da« nach der Ansicht d«S Kanzler» aus einer Schule d«s praktischen Leben» aufgebaut sein soll, die allen sür den politischen Kampf berufenen Menschen offen stehen müsse. Die zweite entscheidende Maßnahme dcS Führers der Natiqn liegt in der Betrauung des Reichsjugendsührers der NSDAP., Baldur v. Ächt rach, mit einer besonderen Dienststelle de« Reiche«, als deren Inhaber er die Be zeichnung „I u g e n d f ü h r e r de» Deutschen Reiche»" trägt. Mit dieser Maßnahme ist ein entscheidender Schritt zum völligen Neuaufbau de« Bolle« und seiner (Erfüllung mit einer cinheiilichen Weltanschauung geschehen. Er liegt völlig aus -er Linie dessen, was der Kanzler in Erfurt sagte: „Wir werden unsere Jugend zu dem er- ziehen, was wir später an ihr sehen wollen, und wenn zwischen unserer Generation noch veraltete Menschen leben, die da glauben, sic könnten sich nicht mehr umstellen, so werden wir th«e« dl« Kt»Lßr »ehmen und sie zu dem erzieh««, was sür da» »««sch« Polt notwendig ist." ES liegt in d«r eisern«« Logik der Tatsachen, daß der entstehende Rationtllstaat, Kr heut um die Seele der er- wachsen«« Generation zu ringen hat, «och vt«l weniger aus di« Jugend Verzicht«» kann, w««« «r da» Werk der weltanschaulichen Einigung aus ein« dauerhaft« Grundlage pellen will. Die Jugend soll die volitisch«, kulturell« und soziale Zerrissenheit gar nicht mehr rennenlernen. Sie toll «» leichter haben al» di« älter« Generation, di« um dies« Einigung so schwer kämpfen mußte. Freilich nicht um ihrer Bequemlichkeit willen, sondern um aus dem Errungenen weiterzubauen und da» Schwerste zu vollenden: Unserem Volke sein« außen uolttisch« Freiheit durch die Brechung der Ketten de» Versailler Diktat» ,« erringen. Daß der Jugendstthrer de» Deutschen Reiche» sein« Auf gabe, die Jugend geschlossen Unter die Führung Adolf Hit lers zu stellen, sehr energisch anpackt, ergibt sich bereit« au» der Tatsache, daß die Jugend in ihrer Gesamtheit nur noch einer Organisation unterstellt werben soll, und das, auch ein nationaler Verband, wie der Grohbeutsche Jugendbund, unbeschadet seiner historischen Verdienste um da» völkische Erwachen der deutschen Jugend, der Auslösung »ersallen ist, weil er zu sehr aus seinem Anspruch ans «in Sonder leben bestanden hat und sich daran« Reibereien mit der Hitlerjugend ergeben mußten. Go geht ans allen Gebieten des völkischen Leben« die deutlche Revolution mit ehernen Schritten vorwärts, und sie wird nach dem Willen Adolf Hitlers nicht eher Haltmachen, bis da» ganze deutsche Volk völlig neugcstaltct ist, in seiner Organisation und in seinem weltanschaulichen Denken. KM »er Londoner Konferenz Amerika gegen Währungsabkommen vr»llt»«lüu»g unaerer v«rU»«r 8vbrttU»ttung Berlin, Ist. Juni. Die aus London vorliegenden Mel dungen stimmen darin überein, daß sich die Atmosphäre auf der WeltwirtschastSkonscrenz wesentlich verschlech tert bat. Vielfach spricht man schon ganz offen von einer Kris« der Konferenz. Die Amerikaner sind unter keinen Umständen gewillt, jetzt ein Währungsabkommen ab- zufchließen. Roosevelt halte den Zeitpunkt für ein solche« Abkommen sür verfrüht und glaube, daß durch eine derartige Vereinbarung der Wiederaufbau der amerikani- schen Wirtschaft schwer geschädigt werden würde. Demgegenüber sichen dir Engländer und auch die Fran zosen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß zuerst ein Währungsabkommen geschlossen werden muß, und in französischen Konserenzkreisen vertritt man bereit« die Meinung, daß es am besten wäre, die Weltwirtschafts konferenz Ende der Woche zu vertagen, sodann Stabtli- sierungSverhandlungcn in Washington zu führen und schließlich die Konferenz erneut e i n z u b e r u s e n. In diesen Aeußerungcn liegt zugleich ei» gewiffe» Mißtraue» gegen die amerikanisch« Delegativn, die »an nicht als »all »erhandln»»»« fähig »«trachtet, weil innerhalb dieser Delegation erheblich« Meinungsverschiedenheiten »«stehe« und weil man weiterhin befürchtet, daß Roosevelt die ame rikanische Delegation desavouieren könnte. So rechnet man denn auch damit, daß die Amerikaner sich in den kommenden Tagen sehr zurückbalten werden und daß sie zunächst wohl mehrKüe Rolle eine« Beobachters spielen werden. , Anch i» Paris «erden di« Aussichten der Wcltwirtschastskonferenz jetzt ziemlich pessimistisch beurteilt. Das kommt u. a. auch im „Temps" zum Ausdruck, der schreibt: „Wenn nicht eine Aenderung des amerikanischen Standpunktes in der Wäh- rungsfragc eintritt, wird die Konferenz nnr einige un bedeutende Teilrcsultatr erzielen können. Jeder Versuch, den Welthandel zu beleben und die Freiheit der Währungen herzustellen, ist dann undurchführbar geworden. Tie künstlichen Maßnahmen können nnr die Lage ver schlechtern." Di« deutsche Delegation kann di« weitere Entwick lung in London in voller Ruhe abwarten. Deutschland hat sich von Anfang an auf den Standpunkt gestellt, daß erst einmal die national« Wirtschaft in Ordnung g«. bracht werden muß, und hierfür sind von der Regierung Hitler bereits die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet worden. Zeigt sich auf der Londoner Konferenz «in Weg zur Zusammenarbeit, so wird Deutschland ohne weitere« lonal mit den anderen Staaten zusammenwtrken. Ist die Londoner Konferenz nicht in der Lage, «inen solchen Weg auszuzeigen, so wird Deutschland auch sür diesen Fall voll gerüstet sein. In Berliner politischen Kreisen wird mttgetetlt, daß Dr. Schacht voraussichtlich morgen in Berlin «intressen wird und dann selbstverständlich auch über die Lage auf der WeltwirtschastSkonscrenz dem Kanzler berichten dürste. Die deutsche Delegation zur Zoll frage L»»b»», 1». J»»i. I» der Wirtschas«»k»m»isst»n sprach heute Ministerialdirektor Pass« i« Ramen der deutsche« Delegation. ES steht außer Frag«, sagt« «r, »aß Beschränk»«»«» t» War««a»Sta«sch«i» große» Hiuderui» gebildet habe». Wir Dentsche« haben »eso«, der« stark darunter zu leiden gehabt. Unsere Ausfuhr ist besonders stark gesunken. Des «eitere« betont« Posse die Retwenöigkeit der Erhaltung de» Va»«rn, ftanbeS. Er erklärte: Wir Deulscheu habe« nicht Ver gessen, daß der Banernftand das stabilst« Element eines Staates ist, und daß dessen Erhaltung im Lebens, interesse der Ration erforderlich ist. Er betont« die Rot wendigkeit, daß zunächst die finanziellen Kragen gelöst »erde» müßte«. Di« ReftriktionSschmierigkelte« »nuten u»r al« Sinzelsrage i« Zusammenhang« mit »er Zollsrage gelöst »erden. ' -Im z webtew'll »1, r>a st s f-ch^A^ kr^staßdini: Mäß nahisten iüb die Wiederherstellung «meS iNternättonaldn Währungsstandards behandelt, brachte der amerika nisch« Senator Pittman ein« Entschließung ein, in der di« endgültige Wiederherstellung eine» internationale« Standard» I unterstützt und u. a. eine Währungsdeckung von LI v. H. vorgeschlagen wird. Hiervon sollen 2st v. H. als Reserve in Gold und S v. H., darunter ein großer Teil in Silber, für den Umlauf benutzt werden. Die Sprecher mehrerer Länder, darunter der Schweiz und Holland, setzten sich sür eine Wiederherstellung des Goldstandard» ein. Deutschland mW» die ArbeMoiMem Gchwere Veletötormv -er Delegierten «eus, IS. Juni. Dem Präsidenten der 17. Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz hat der deutsche Regie- rungsvertreter, der deutsche Arbeitgebervertreter und der deutsche Arbeitnehmervertreter heute folgende Erklärung übergeben: Zu Beginn der Konferenz sind in einer Gruppensttzung der Arbeitnehmer überaus schwer« Beleidigungen «ege« Dentschland und seine Delegierte« gefallen. Dies« sind, wie nun in aller Deutlichkeit gesagt werden muß, von dem Vorsitzenden der Gruppe, trotz der Bitt« um Zurückweisung und um Schutz der deutschen Inter essen. bis jetzt nicht zurllckgc wiesen worden. Anschließend daran brachten Genfer Zeitungen Aeuße- rungen, die der deutsche Arbeitnehmervertretek, Dr. Ley, auf einer Pressebesprechung getan haben soll. Herr Dr. Ley hat alle ihm unterstellten Aeußerungcn entschieden in Abrede gestellt und öffentlich dementiert. Darüber hinaus ist von den maßgebenden deutschen Stellen erklärt worden, daß Deutschland größten Wert lege auf freundschast- lich« Beziehungen zu der Bevölkerung aller Länder, ins besondere auch zu den südamerikanischen Staaten. Dessenungeachtet wurde aus den sog. offiziösen Tagungen der Arbcitnehmergruppe der Konserenz, zu denen man den deutsche« Delegierte« de« Zutritt brüsk »er, weigerte, der abgetan« Vorfall wiederholt besprochen und alsdann von dem Vorsitzenden dieser Gruppe össeutlich behandelt. Diese sogenannten offiziösen Tagungen sind durch Verlaut barungen in den amtlichen Drucksache» der Konferenz zu stande gekommen, obwohl wir gegen den nicht korrekten Vor fall zu verschiedenen Malen, leider vergeblich, an zuständiger Stelle Einspruch erhoben haben. Wir erblicken in den bezeichneten Vorfällen eine schwere Beleidigung der deutschen Abordnung in ihrer Gesamtheit. Angesicht» dieser Sachlage sicht sich die d««tfch« Delegation gezwungen, di« «onferrn» zu »«klaffest. Sie bedauert lebhaft, an der sachlichen Arbeit, zu der sie sich wiederholt und eindeutig bereiterklärt hat, so lange verhindert zu sei», als deu deutsche» Forderungen nicht Genüge getan und den berechtigte» deutschen Beschwerden nicht abgeholken worden ist. gez. Hans Engel, Mansfeld, Bogel, Dr. Robert Ley. »8 NichchtlliM MM la der rßlmhellewakei miete» Prag, IS. Juni. Da» Amtsblatt der tschechoslowakischen Republik veröffentlicht die Namen von US reichsdcutschen Zeitungen und Zeitschriften, denen in der Tschechoslowakei das Postdebit entzogen worben ist, die also in Zukunft in der Tschechoslowakei verboten sind. Unter ihnen befinden sich alle die Zeitungen, die in der Tschechoslowakei «ine ge wiße Verbreitung hatten, insbesondere also auch Dresdner und Leipziger Zeitungen. — Den „Dresdner Nach- richten" ist bas Postdebit bereits vor einigen Tagen ent- zogen worden. Damit ist auch die Einfuhr dieser Zeitungen und Zeitschriften verboten, wa» für Reisende insbesondere beim Ucbcrtrttt über die tschechoslowakische Grenze von Be deutung ist. Der deutsche Gesandte in Prag, Dr. Koch, hat bereit» im Auftrage des Auswärtigen Amtes in Berlin der tschechoslowakischen Regierung eine Verbalnote über- reicht und gegen da» Verbot reichSdcutschcr Zeitungen pro testiert, weil dies eine Maßnahme darsielle; die mit dem Geiste de» tschechoslowakisch-deutschen Wirtschaftsabkommens nicht vereinbar sei. G-m-ös tm ungarischen Parlament Budapest, Ist. Juni. Ministerpräsident Gvmbös begab .sich unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Deutschland in die Sitzung des Parlament». Die Mitglieder der Regie- riiugopartet brachten ihm stürmische Ovationen dar, wäh rend die Sozialdemokraten mit Zwischenrufen zu störe» versuchten. Der nationalsozialistische Aba. Mesko gab seiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß der ungarisch« Ministerpräsident mit dem mächtigen nationalsozialistischen Deutschland Fühlung genommen habe, zumal ja die NSDAP, zuvor ihre Delegierten zu wirtschaftlichen Stu dien nach Ungarn entsandt habe. Im übrigen werd« der Anschluß über kur» oder lang doch «rsolgen, Ungarn tue am besten, wenn es sich zu dieser Frage gänz lich neutral verhalte. I» parlamentarischen «reisen rechnet man damit, daß Präsident GömbüS am Dienstag im Par lament ausführlich über seine Reis« nach Berlin Bericht erstatten wird. Beschlagnahme -es „Neichsboten" Berkin, 1ü. Juni. Der Polizeipräsident von Berlin hat durch Verfügung vom 18. Juni die Sonntagsausgabe de» „Reichsboten" beschlagnahmt und die Einziehung dieser Aus gabe angeordnet, «veil der Leitartikel „Kreuzzug dcS Geistes" geetgnet ist, die «sfentlichc Sicherheit und Ordnung zu ge fährden. L«»de», 10.Juni. In dem mit schwarjiveißrote« Fahnen und Wimpel« geschmückten Saale be» DampfschifshoteS in Schandau hatten sich zahlreich« Mttgtteber der Deutsch- nattonalen Front, «au Vstfachsen, -u einem «renztresfen zusammengesundcu. Nachdem Major ». « o - decke,, Schandau, bi« Anwesenden für Kn >n Schutzhaft be- findltchen Vorsitzenden Hertz, Schandau, begrüßt hatte, sprach die Landesfrauenfahrerin der Deutschnationalen Front, Frau v. Hopfgarten, Plrna, über da» Wesen de» Grenzland, treffen». Di« führte unter anderem au», daß de, Führer Hngenber« stet» mlt zäher «rast sür «in freie» Deutsch land gekämpft hat. Der Kanzler Hitler und er haben an der nationalen Erheb,ing «in große», geschichtltche» Werk er- füllt. Hieraus folgten einige Klaviervorträa«. auSaeführt von Fran Konzertpianistin Käte Psau, Pirna. Frau Käie v. Schuch, Dresden, erfreute die Amvesendc« mit der Agathenarte au» dem „Freischütz" und einigen Liedern von Brahm». Beide Künstlerinnen ernteten für ihre Darbietun gen den herzlichen Ueifall der Tagungsteilnehmer. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Rede des geschästS- führenden Vorstandsmitgliedes von Ostsachsen, Dr. Reiher, über „DevtscherStaatundbeutscheSBokkStum". Die Klarheit über diele Frage sei die Voraussetzung unserer inner- und außenpolitischen Kvnservativisierung. Die Aufgabe jeder Außen- und Wirtlchastspolitik sc« letzten Endes Ari erhaltung. Im deutschen Volke unterscheiden sich zwei Geistes richtungen: der westliche Liberalismus und der Konservativismus be» deutschen Ostens. Die Besihverhältnisle de» Menschen sind nicht bedeutungslos sür sein« wirklich« AnschaunngseinfteUung. Der Mensch im Osten ist bobcngebunben oder konservativ. Der westliche Liberalis mus ist aus den Städten des Westens herauSgewachsen. Soldatentum nndBauerntum u»aren von scher die Kraftquellen der Völker. Das Ideengut dieser beiden Kraftquellen muß erhalten bleiben, und zwar tm kon servativen Sinn«. Hier liegt bas groß« Erbgut de» deutschen Volke», ohne das ein Aufbau nicht möglich ist. Di« immer stärker «»erdende liberalistische Einstellung unseres Volkes hab« zu einem Glauben an da» Technisch« und Organisato- riscl,« geführt. Dementgegen muß man den Glauben an das Göttliche sehen. Nur ans der Grundlage der christlich-konser vativen Eivigkeitswert« sei der Ausbau möglich. Nachdem die Vorsitzende, Frau v. Hopfgarten, noch mals allen, die für das Gelingen -es Grenztrefsen» bei- getragen hatten, gedankt hatte, folgte ein Treuegelöbnis der Versammlung sür den Reichskanzler Hitler und den Führer Hugenlwrg. Das wvhlgelungene Tressen der Deutschnatio nalen Front in Schandau klang aus mit dem Deutschlandlied. Susrnderg unt sein Merk Berlin, Ist. Juni. Aus Anlaß des 68. Geburtstages des Reichsmintsters Dr. Hu gen berg sprach am Montag abend der Pressechef der Deutschnattonaien Front, Haupt mann a. D. Brosiuö, tm Rundfunk über „Hugenberg und sein Werk". Dabei stthrte er u. a. folgendes aus: „An seinem diessährigcn Geburtstage steht der Minister Hugen berg tm Mittelpunkt weltpolitischen Geschehens. DaS Vertrauen des N c i ch Sp rä s t d en t e n hat ihn in sein Amt berufen. Das Vertrauen des Reichskanzlers Hitler hat ihm die Aufgabe übertragen, in London als Führer der deutschen Wirtschaft die Interessen Deutschlands zu vertreten. Mit dem gleichen Vertrauen begleitet das deutsche Volk seinen Kamps gegen den Haß und die Ver ständnislosigkeit der anderen Mächte. In Deutschland ge denken heut« Millionen seiner als eines Mannes, dessen zäher unbeirrbarer Kamps gegen da« verflossene Snstem schassen, bas/^vg« in der Reaiexung M)M ?n..Jayuar Voll- enduna. sq>i8..„-^,,Dt<..,Tyisache, daß sich Hugenberg als Minister hinter bi« politische Führung Hitlers gestellt hat, die Tatsache, baß Hitler die wirtschaftliche Autorität Hilgen berg» anerkennt und seiner Wirtschaftsführung vertraut — bas ist bi« psychologische Voraussetzung für den Pakt, der am Ust. Januar geschlossen ist. In zäher organischer Arbeit hat er seine Wirtschastsneugcstaltung mit dem Kampf für den deutschen Bauern begonnen. Die grundlegende Aendc- rung der deutschen Handelspolitik machten den Weg frei für eine wirksame Vertretung der deutschen Notwendig keiten. Tas kam anch dem gewerblichen Mittelstand und der Industrie zugute. Wer es mit Deutschland gut mein,, muß wünschen, daß Alfred Hugenberg die Kraft behält, sein Werk zu vollende»." Berit«, ist. Juni. Staatssekretär von Rohr über, mittelte Minister Hugenberg zu seinem heutigen Gc- burtstage folgenden Glückwunsch: „Die Beamten und An- gestellten dcS ReichSmlnistcriumS für Landwirtschaft und Ernährung sprechen Ihnen, Herr Minister, ihre gc- horsamsten Glückwünsche aus. Wir bringen Ihnen keine Blumen, sondern werden Ihnen zu Ehren heute all« «ine Stund« länger arbeiten." vwtßlMtienaiek «boerrdntstr verwcmü Recklingha«se«» Ist. Juni. Der ReichSiagSabgeorbnete Dr. Borchmeter, Recklinghausen, hat in der letzten Zett bet verschiedenen Gelegenheiten an der Entwicklung der politischen Lage in Deutschland scharfe Kritik geübt. U. a. hat er bet einer Wahlrede in Danzig Redewendungen gebraucht, die den Polizeipräsidenten von Recklinghausen veranlaßt haben, Borchmeter ernstlich zu verwarnen. Sine bestialische WM im ihren «Wem Berlin, ist. Juni. Unter der Anklage des d r c i ma l v e r- suchten Totschlags steht heute di« Sstjährige Marta Boddin vor dem Schwurgericht. Die Angeklagte wird be- schuldigt, im November IWt «hr sechsjähriges außereheliches Kind R o s e ma r t e über di« Ärenzstraßcnbrttcke im Norden Berlins auf die Eisenbahngleise geworfen zu haben. Das Kind wurde mit schweren Verletzungen aufgefunden. Einen weiteren TotschlagSvcrsuch unternahm sie an ihrem Kind«, indem sie der Kleinen Stecknadeln zu essen gab. Der dritte Totschlagsversuck ist nach der Anklage begangen an ihrem Ehemann, den sie nach einem Streite mit Gas zu vergiften suchte. Die Angeklagte wurde nach Schilderung ihres Lebenslaufes über den ersten Mordversuch an ihrem Kinde vernommen. Frau Bod - d t n hatte einen ganzen StoßvonStecknadeln bündel- artig zusammengeschnürtz -aß die Spitzen nach allen Seite» gingen, und sie dann ihrem Kinde zutchlucken gegeben. Die Angeklagte behauptet, sie selber habe einen Teelössel mit Grammophonnadeln verschluckt, um gemeinsam mit ihrem Kinde zu sterben. Bet einer ärztlichen Untersuchung war se- doch bet Frau Boddin von Grammophonnadeln nichts zu finden gewelcn. Die Angeklagte erklärte weiter, sie habe später mit ihrem Kinde noch einmal einen Selbstmordversuch unternommen. Sie hab« mit ihrem Kinde schon bt» zuden Knien tm Waffe r gestanden, doch sei sie dann wieder ge stört worden. Als die Angeklagte zur Haupttat, ihr Kind von der Grenzstraßenbrttcke auf die Balmgleise geworfen zu habe», vernommen wurde, erklärte sie immer wieder, sie könne sichanntchtv erinnern. Besonder» belastend für die Angeklagte ist. baß sie für ihr Kind eine LeVenSverflche- rung abgeschlossen hatte, die ihr bet einem UngliickSfall des Kindes sstNst Mark sichern sollte. « Verschick««»» von Schulkindern d»rch die NL.»Wohl fahrt. Die NS.-Wohlsahrt verschickt am Dienstag stM Ber- liner Schulkinder nach Ostpreußen. Die Abfahrt erfolgt vom Bahnhof Eharlottenburg.
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