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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331013021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933101302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933101302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-13
- Monat1933-10
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Freitag, u. VNsber i»zz tll Gegrünöet 1ZSH «njeigenprelie! so mm breit« Brundjette «« PIg au«w2r>4 «o PIg. Nblchlag und NadaNe nach Lartl. gamlttenanjelgen und Stellengeluche er- miblgte Preise. Vss.-Bebüdr S0P!g.— Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht ausbewadrt Pejugsgebülsr »ei tSglsch »lvrIin«Ng»r Zu- pellung monatlich «M. I.ra (einschlietllch 70 Psg. sür Lrügerlohn), durch Postbezug ««. s.,0 einschlteblich L« Psg. Postgebühr «ohne Post,ustellung«gebühr> bei siebenmal «Schentltchem versand. Einzelnummer »0 Psg. Druck «.Verlag, Liepsch L Reichard», Dr«»drn-A. l, Marien- straße 1S/52. Fernruf 25241. Postscheckkonto lS68 Vresden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamtes beim Vberverstcherungsamt Dresden Kein gemeinsamer EntWteßungsentnmrs Still warte» gewannt ans Berliner Berichte Von unssrsm naol» Ksnt vntsancktsn V. S.- Sonclsrborlvbtsrstattsr Halt gegeben. Die Mächte sind sicher nicht so blind, das? sie nicht den Sinn der plötzlichen Aktivität Rußlands erkennet». Radblnns Slug von Basel nach Berlin Grus, 13. Oktober. Die Lage in Genf mit ihren AuS- strahlungen ans die grosse Weltpvlttik wird heute allgemein als kritisch ,ugespitzt angesehen. Engländer, Fran zosen und Amerikaner mit dem Tros, kleinerer Staaten be mühen sich, den Eindrnck zu erwecken, als ob die Ent scheidung über Bruch oder Verständigung allein bei Berlin liege und als ob ein Wort des Reichspräsidenten oder des Reichskanzlers die Spannung beseitigen könne. Sie versuchen gleichzeitig, Deutschland schon heute moralisch für alles etwa Kommende verantwortlich zu machen. Durch vlanmäßige Propaganda will man die Tatsache verwischen, aast niemand anders als die vertragswidrig hoch gerüsteten Mächte, die wieder neue Vorwände für die Hinausschiebung der Abrüstung suchen, die ernste Zu spitzung aus der Konferenz Hcrbeigesiihrt haben. Die Verleugnung der Deutschland im Dezember vorige« Jahres feierlich zugesicherten Gleichberechtigung, wie sie heut« von englischer Seite offen -«gestände« wird, ist die wirklich« Ursache sür die schweren Gefahre«, die hente Europa bedrohe«. Dentschland fordert nichts, als was ihm damals im Prinzip schon zuaestande« worden ist; «S hat feine Forderungen so, gar im Interesse des Friedens bis an di« Grenze delle« er, mäßigt, was die primitivste nationale Sicherheit «och ebe« zulätzt. Aber es kann nicht zngebe«, Sah es durch »le ihm ansgezwnnge«« Umbildung der Reichswehr i« «i« Heer mit kurzer Dienstzeit srollOöll Ma«n) als ei«ziger e«t«asf, «eter Grobstaat «och mehr geschwächt wird, während die gerüstete« Staate« auf ihrem Stand verharre«, n«d daß ihm allein die allgemein übliche« BerteidignngS, mittel vorenthalten bleiben, obgleich niemand in der Welt durch sie bedroht werde« würde. Dentschland must die Frage an die andere» Mächte stellen, was sie eigentlich damitbe« zwecken, wenn sie verlange«, datz unsere Grenze« «och ans Jahre offen und ungeschützt bleibe«, während sie sür sich selbst ein in der Geschichte kaum je bekanntes Matz von militärischer Neberlegenheit für selbstverständlich haltkn. Ist das Abkommen vom 11. Dezember 1982 Henle sür England schon ei« Festen Papier? Man wird in Deutschland mit Recht die Lage als ernst ansehen, aber man wird sich auch hüten müssen, jede Stimmungsmache schon für eine endgültige politische Tat sache anzusehen. Zum mindesten besteht hinsichtlich des hier oder sonstwo zu verfolgenden Verfahrens zur Stunde noch keine Einigkeit zwischen Amerika, England und Frankreich. Mährend die beiden letzten Staaten, wie es scheint, bereit wären, Deutschland unter stärksten Druck zu setzen, nm die Zustimmung zu den bekannten Grund thesen der drei Mächte zu erpressen, wünscht Amerika osfen- bar noch immer loyale Verhandlungen mit Deutsch land. ES ist auch noch zweifelhaft, ob der englische Aussenminister Simon tatsächlich als gemeinsamer Sprecher der drei Staaten auftreten wird. Ebensowenig steht es schon fest, ob man der Abrüstungskonferenz am Montag eine Ent, schließung vorlegcn soll, in der „Kontrolle, keine dentsche Ansrüstnng und Probezeit sür Dentschland" enthalte« sein würben, oder ob ein nach diesen Prinzipien abgeänberter Macdonald-Plan eingebracht und zur AnSsprache ge, stellt werden soll. Mit grösster Spannung und nicht ohne Unruhe er- warten die internationalen Kreise hier Nachrichten aus Berlin. Lion» George: Mas soll »erden? Loudon, 13. Oktober. In der „Daily Mail" behandelt Lloyd George die zeitgemässe Frage, was werden soll, wenn die Abrüstungskonferenz zusammenbricht. In eindringlichen Worten fordert der vormalige Ministerprä sident zu gerechter «nd ehrlicher Handlungsweise gegenüber Deutschland auf. Im einzelnen führt Lloyd George auS: Der europäische Frieden hängt heute mehr denn je von britischer StaatSkunst ab. Wir dürfen nicht sagen: Wir können Daladicr gut leiden, und Hitler gefällt nnS nicht, deshalb müssen wir ersteren unterstützen. Unser Urteil gegenüber der deutschen AbrüstungSsorderung darf auch nicht dadurch geändert werden, das; wir die deutschen NegternngSmethoden im Innern nerurteilen. Der Fall liegt klar «nd einsach. Deutschland hat die demütigende Aufgabe seiner eigene« Sntwaisnung vor mehr als zehn Jahre« durchgeführt. Die Siegermächte haben seither ihre militärisch« Macht in jeder Richtung verstärkt. DaS «ehrlose Deutsch land, seinen Nachbar« ans Gnade und Ungnade preis» gegeben, hat jahrelang die Mächte ansgesordert, daS ein, dentige Verspreche«. daS ihm gegeben worden ist, -« erfülle»,. Die Forderung ist mit kalter Verachtnnß behandelt worden. Dentschland hat daS Gesübl. daß es dnrch eine» Drnck wehrlos gemacht worden ist. Frankreich beabsichtigt, de« «ertrag pon Versailles ohne Zustimmung .der andere« Seite durch weitere« Ausschub der Abrüstung außer Kraft zu setzen. Men« Frankreich daraus beharrt, wird eS eines vor, sätzliche« Bruches seines eigene« Vertrages schuldig sei«. Denlschland wird daraus antworten: Ihr habt eine« der Hanptteile deS Vertrages von Versailles zunichte gemacht, somit könnt ihr nicht Klage führen, wenn wir ihn nicht länger als anwendbar betrachten. Nachdem der Völkerbund zehn Jahre lang getrödelt hat, «ährend Frankreich, Polen «nd die Tschechoslowakei tat, sächlich de« Vertrag brachen, würde es unwürdig sein, wenn der Völkerbund aus die Gefahr hin, dast Deutschland dem Beispiel der Mächte, di« den Völkerbund beherrschen, solgen könnte, sich beeile« würde, sür de« Vertrag einzutrete«. Das heutige Deutschland ist nicht das Deutschland von 1023: Ein passiver Widerstand wie im Ruhrgebiet mürbe bet den Nationalsozialisten von 1033 unmöglich sein. Wenn Frankreich, Polen und die Tschechoslowakei ihre großen Armeen losmarschieren lasten, dann werden die Braun hemden mit ihrer leichten Ausrüstung vielleicht und wahr scheinlich nicht imstande sein, den Eindringlingen Halt zu gebieten. Es würde eine militärische Besetzung mit Zwischenfällen geben. Der Einmarsch in Rußland hat dort den Bolschewismus gestärkt und ihm festen Berlin, 13. Oktober. Botschafter Nadolny ist hente vormittag in Berlin cingctrosscn und hat dem Reichs kanzler Bericht erstattet über die Lage in Genf. In An betracht der Wichtigkeit dieser Reise und der Notwendigkeit, den deutsche» Vertreter bei der Abrüstungökommission mög lichst schnell nach Berlin zu bringen, hatte die Deutsche Lufthansa dem von Genf kommenden Botschafter eines ihrer neuesten Schnellslugzcugc, die Junkers „In 00", nach Basel entgcgengcsandt. Mit dieser Maschine startete Nadolny heute früh um 7,20 Uhr in Basel und landete bereits nach 3!4stündigcm Flug um MM Uhr im Zcntralflnghafcn Tempelhos. Das Lusthansa-Schnellslugzcug hat also die 72» Kilometer lange Strecke mit einer Stnndcngcschwindigkeit von annähernd 240 Kilometer zurückgelcgt. Rems srmzisWes SMmS stärkster Wirkung Paris, 13. Okt. Blätter berichten, daß zwei Pro« fesiorc« in Elermont-Fcrrans, Bert «nd Dorier, ei« besonders wirksames Giftgas ersnnden haben, gegen daS ein Schutz so gut wie unmöglich sei. Das Kriegs, Ministerium sei in das Geheimnis nicht eingeweihtr aber im Falle eines Angrisss könnten innerhalb von acht Tagen genügende Mengen dieses Gases sür Bomben und Granaten Hergestell« werden. Gegen dieses Gas könne man sich dnrch keinerlei Maske« verteidigen, denn es greise nicht «nr die AtmnngSorgane, sonder« de« ganze« Körper a«. Bewr Mukirnburg rnsli» mreinigt Rach Lv« Fahren wieder ein Land Rostock, 13. Oktober. Am Freitag, dem 13. Oktober, wurden die beiden Länder Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg - Strelitz nach über zwethundertsährigcr Tren nung wieder vereint. Am Donnerstag bereits trafen die Spitzen der Behörden und die Vertreter beider Länderregiernngen in der überaus festlich ge">miicktcn alten Seestadt Rostock ein, die als die größte Stadt Mecklenburgs wohl den Anspruch darauf batte, als Festort sür den feierlichen Staatsakt gewählt zu werden. Der Donnerstagabend vereinigte alle Ehrengäste, darunter den NetchSstatthaltcr, den Grobherzog Adolf Friedrich und- diS Minister zu einer Festvorstellung im Stadttheater, wo „Der fliegende Holender" zur Aufführung gelangte. Am Frettagvormtttag sanden von 8 bis 0 Uhr an verschiedenen Plätzen der Stadt Standkonzerte der Reichswehr-, Landcö- polizct-, SS.- und SA.-Kapellen statt. Rach einem Festgottesdienst, an dem auch der Reichs statthalter «nd sämtliche Staatöminister der beiden Mecklenburg teilnahmen, begann um 9 Uhr im Fürftensaal die Sitzung deS Mecklenburg - Strclitzer Landtags. LandtagSpräsident Schernau führte in seiner Ansprache u. a. auS: Ucber Klüfte hinweg hat die Zeit der Entwicklung des nationalsozialistischen Staates den Gedanken reisen lassen, sich dem Bruderland Schwerin als StammeSland an zuschließen. Ueber alle technischen und vcrwaltungStcchnt- schen Einzelheiten hinweg steht das große Ziel: Der Ge danke der Volksgemeinschaft. Der LandtagSpräsi- bent verlas dann den Gesetzentwurf über die Vereinigung beider Länder. Nach einer kurzen Ansprache des Staatsmini. sterS Dr. Sttchtenoth erfolgte die Abstimmung, di« die einstimmige Annahme des Gesetzes über den Zu sammenschluß erbrachte. Während auf dem RathauSplatz Tausende Aufstellung nahmen, um Zeugen der Auffahrt der Mitglieder der Mecklenburg -Schwertnschen StaatSregierung zur Land- tagSsitzung zu sein, begann «m 19 Uhr im Rathaus die bedeutungsvolle Sitzung des Mecklenburg, Schwerinschen Landtags. ' Landtagspräsident Krüger erklärte: Was vor Jahr hunderten getrennt wurde aus dynastischen Gründen, soll hier zusammenkommen aus freier Entschließung des Volkes. Beide Mecklenburg sollen ein Land im neuen Deutschen Reich bilden. Ministerpräsident Engcll führte u. a. aus: DaS Mecklenburg-Strelttzer Ministerium und Landtag haben uns den eben gefaßten Beschluß über die Vereinigung beider Länder mitgeteilt. Mit Dank und Freude hat das Mecklen- burg-Schweriner Ministerium von diesem Beschluß Kenntnis genommen und ist sich der Verantwortung und der Verpflich tung bewußt, die ihm auS biesem Beschluß erwachsen. In Anbetracht dieser feierlichen Stunde glaubt die Regierung aus di« nähere Begründung des etngebrachten Gesetz entwurfes zur Bereinigung beider Mecklenburg verzichten zu können. Sie fordert Sie auf, durch Annahme des Gesetzes in die daraebotene Hand unsere» vruderlandes Mealenburg- Strelitz «inzuschlagen. Der Landtag stimmte daraus dem Zusammenschluß einstimmig z«. , Damit war die Sitzung beendet. Die Abgeordneten beider Landtag« begaben sich sodann zum Ständehaus zum feierlichen Staatsakt. Bor dem StändehauS bitten Ehrenkompanien der Reichswehr, der Landespolizei, der SA. und SS. Aufstellung genommen. Eine unübersehbare Menschenmenge hatte sich um das StändehauS eingcfunden. Kurz vor 11 Uhr erschien Neichsstatthaltcr Friedrich Hildebrandt, stürmisch begrüßt von der Menschen menge. Nach einem Fansarcnmarsch und der einleitenden Jubclouvcrtüre nahm Neichsstatthaltcr Hildebrandt das Wort zu seiner Festrede. Er wies auf die Bedeutung dieser geschichtlichen Stunde hin, die bestimmt sei, die Ver einigung von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg- Strclitz feierlich zu verkünden. Der große Leitgedanke bei dem Zusammenschluß der beiden Länder Mecklenburg- Schwerin und Mccklenburg-Strelitz waren die Worte unseres Führers Adolf Hitler: „Deutschlands Kraft liegt in den Ständen und Stämmen." Die Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung wird nach einigen UebcrgangSjahrei; erst voll zur Aus wirkung kommen »nd dann dem Lande Ersparnisse bringen, die eS in die Lage versetzen, die Landcsabgabcn auf allen Gebieten zu senken. Wir haben geglaubt, der mecklen burgischen Wirtschaft durch unsere Verwaltungsmaßnahmen eine wesentliche Erleichterung verschaffen zu müssen, um den wirtschaftlichen Ausstieg nicht durch unnötige Lasten der Verwaltung zu hemmen. Unserem Volke, schloß der Neichsstatthaltcr, ist ein großer Führer erstanden. Stehen alle Stände, alle Men schen deutschen Blutes in unseren Stämmen fest und ein mütig hinter diesem Mann, dann wird aus der Nacht der letzten Jahre ein leuchtendes stolzes Deutschland erstehen. Ainöenburv an -as deutsche Aan-werk Berlin, 13. Oktober. Der Reichspräsident v. Hinden» b n rg hat telegraphisch dem Reichsstand des Deutschen Hand» werks anläßlich der am 18. Oktober beginnenden Werbewoche sür das deutsch« Handwerk seine Wünsche wie folgt auS» gesprochen: Di« am 15. Oktober 1983 beginnende Reichshandwerks» woche begleiten meine herzlichsten Wünsche., Ich begrüße es, daß nach Jahren des Daniederliegens bas deutsche Hand» werk seine Kräfte regt und in enger Volksverbundenheit den Weg zu neuer Geltung beschreitet. Möge diesem Unternehmen ein Erfolg beschieden sein, würdig der alt, überlieferten Bedeutung des Handwerks im deut« schen Wirtschafts, «nd Kulturleben! v. Hindenburg, Shrenmeister des deutschen Handwerks. Der Kyssh-userdlmd führt Sakenkreurwlmpel Berlin, 13. Oktober. Nach Genehmigung eines ent» sprechenden Antrags durch den Stellvertreter des Führers- Rudolf Heb, hat laut Bekanntgabe In der soeben erschiene nen Nummer des „Kyffhäuser" der Bundespräsident de» Deutschen ReichSkrtegerbundeS „Kyffhänser", General der Artillerie a.D. v. Horn, ein« Führeranordnung «rlaksen- berzufolge sämtliche «riegervereinc an der KysfhäuserbundeS» flagge -en Hakenkreuzwimpel zu führen habe«.
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