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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.12.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331229016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933122901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933122901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 52, Seite 9-10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-12
- Tag1933-12-29
- Monat1933-12
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.12.1933
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-rrttas, 29. D«Mmb»e «« V». Fahroank M- «>» kN 40 Hl», «tlchli« und U(lbLlt< noch Larts. samUIen<miec,ni und «leUrngrluch» «r- VI,..»«büI>r RachLnul »ur «U QuelUnin-ab« L>t4d»n N-chNchl«. U>»«rl«»«tr LchvNtÜe» »ndni «UV miN>ew-dN lqxa tut Hau» »vrucMe, Nyt. «.10, »«ch ««. ,.«» N>,I«I«»Uch »« O,«. VsstscbLdc roh»« PoLtuAeLxast^tL»!» »N fted»n»l-! »»»«Mich,« v-N-xX »«n. >w»m« l0 «». «»«r»«» *«««M tt «4. G-grünöet 18AH Vrvcku. Verlag, Liepsch L Aetchardt, Vr««d<n-A. 1, Marte» straße;8/42. Fernruf 2)24!. Postscheckkonto I-SS Dresden Dte» Zlatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtsbauptmannschaft Dresden und de« Schietxamtr« beim GberversichrrungsanU Dresden Angebllch auch eine englische Denkschrift Bel«» Muts W Wer er» im MM Parts, 28. De». Der hier «eilende belgisch« Außen, »tyttzer Hymans hatte hent« eine Besprechung mit he» engttschen Botschafter in Parts Lord Tyrrell. Nach einer aus lielgischer Quelle stammende« Meldung soll die britische Regierung beabsichtigen, «benso «le die sranzvstsche Regierung ihre Ausfällung über daS «brttftungSproblem in einem Aide «emolre i» Berlin zur Kenntnis bringe« zu tafle«. » London, 28. Dez. Der englische Botschafter in Rom. der sich auf einem italienischen Torpedoboot nach Capri zu einer Unterredung mit Sir John Simon begeben hatte, hat dem englischen Außenminister eine Einladung Mussolini» »um L Januar übermittelt. An diesem Tage sollen in Nom »wischen Mussolini und Sir John Simon Unterredungen über die schwebenden europäischen Probleme stattftnden. zrm«iS-R»Mt bei Wnl-Benmir Paris, 28. Dez. Der sranzvstsche «ustenmintster Paul'Boneonr empfing Donnerstag nachmittag den sranzvstsche« Notschalter in Berlin. FranyotS»Poneet, und unterrichtete ihn über die Absichten der französischen Regierung. Sr gab ihm all« erforderlichen SrNSruuge» über di« tu der Mitteilung über de« Minister»«» am Mittwoch erwähnte Denkschrift, di« bekanntlich in graste« Zügen von den MinifterU gebilligt worbe« ist, «nd die zur Zeit am Quai d'Orsey t« einzelnen ausgearbeitet wird. Die Unterredung zwische« Pa«l»Bo«cour «nd FranyoiS» Poncet bauerte über eine Stund«. Fra«yois»Po«eet wird Eub« der Woche nach Berlin znrückreise«, um am Reu» jahrSempsang des diplomatische« KorpS durch de« Reichs» Präsidenten teil,«nehmen, doch glaubt man, dast er erst am 4. »der S. Januar mit der NetchSregiernug Fühlung nehm«« wird, «m ihr das sranzvstsche Memorandum z« überreichen. Der sranzvstsche Anbenminister «mpsing im Lanse deS Donnerstags ansterdem den polnischen Botschaster, de« russischen Botschaster «nd den neuen amertkanischeu Botschafter in MoSka« P «lltt. Ministerpräsident Chan» tempS empfing Donnerstag vormittag den belgischen Anstenminister Hymans «nd de« griechischen Austen minister Ma, tm 0 S. Wie verlautet, hat Austenminister Paul-Boncour in der Besprechung mit dem russischen Botschafter diesem die Beschlüste de» französischen Ministerrats in der NttstungS- frage zur Kenntnis gebracht und ihm in groben Zügen das Aide memoire für die Reichsregierung mitgeteilt. „Frankreich darf keine SM bringen" Sperrfeuer -er Pariser Blätter Paris, 28. Dez. Die Ankunft des französischen Botschaf ters in Berlin, Francois Poncet, und die Besprechun gen, die er bereits heute nachmittag mit dem Austen minister Paul-Boncourt ausgenommen hat, geben nach Ansicht der Pariser politischen Kreise dem gestrigen Beschluß des französischen MinisterratcS eine besondere Note. Man erklärt, dast Francois Poncet in den ersten Januar tagen dem Reichskanzler an Hand des in Bearbeitung befind lichen Memorandums den französischen Standpunkt in der „Abrüslungssragc" erläutern werde, und man betont, dast schon der Ausdruck „Abrüstung" die Richtung kennzeichne, in der die französischen Vorschläge sich bewegten. Das Thema: „Seine Ansrttftuug Deutschlands, souder« allgemeine Abrüstung im Genser Rahmen ¬ wird deshalb auch von der Abcndpresse eingehend abgrhan- belt, wobei einige Blätter, die auf angeblichen Informatio nen des Ouat d'Orsc» sustcn, festslrllen wollen, dast entgegen anderSlanteudc« Mitteilungen von einer ziffernmäßige» Feststellung der neuen Vertrage, die Frankreich etwa mache« kvnnt-, «och keine Rede sei." „Tempv" erklärt, baö Abrttstungöproblem könne nur durch die Verständigung aller in Frage kommenden Regie rungen gelöst werden, d. h., man müsse nach Genf zu- rückkehren, wenn die Besprechungen zu Zweit beachtens werte Ergebnisse gezeitigt haben. Frankreich könne wohl von der deutschen Bereitschaft zur Annahme einer gegenseitigen wirksamen Kontrolle und zum Abschluß von Nichtangriffspakten mit seinem Nachbarn Kenntnis nehmen, aber es müsse die deutschen RüstungSsorde- rungcn als Grundlage einer diplomatischen Verhandlung ablehncn. Frankreich werde, nm seinen guten Willen zu beweisen, so fährt das Blatt sort, offiziell bekanntgeben, welche Opfer es noch bringen könne. Diese Bor- schläge wären von den französischen Delegierten bereits im Oktober gemacht worden, wenn Deutschland damals nicht die Konferenz verlassen hätte. AVer selbstverständlich dürfe Frankreich kein weiteres Opser dringen, wenn Deutschland nicht seine Unterschrift unter ein allgemeines, im Genser Geist gehaltenes Ab» rttstnugsabkomme« setze. Sobald die deutschen Forderungen jede Berständigung un möglich zu machen scheinen, must man sich, meint der „TempS". an die V e r t r a g S b c st t m m n n g e n halten und sic mit aller Schärfe anwenden. - „Ltbertö" stellt fest, die neuen französischen Vorschläge leien nichts Neues. ES handele sich nm eine Neuauflage der Vorschläge, die Str John Simon am 14. Oktober in der Gcneralkommisslon der Abrüstungskonferenz gemacht habe. „Journal des DSbats" bedauert, daß Frank reich immer wieder von Abrüstung spreche. ES sei zu be- fitrchten, dast Dcutschand leine eventuelle Rückkehr nach Gens sich mtt neuen Konzessionen bezahlen lallen werde. Man habe eine mittlere Lösnna gefunden. Die Frage sei nur, ob diese die beste Mr Frankreich und Belgien, und ganz allgemein gesehen, für den Frieden sei, da doch die Situation sich völlig geändert Habe seit der Zeit, in der man sich noch Illusionen über die deutsche Politik machen konnte. — „I n t r a »s t g e a n t" schreibt, unsere Negierung hat Recht, den deutschen Nitstiingsfordernngen Abrüstungs vorschläge entgcgenznhalten Aber man must höchst vor- iichttg vorgehen. Man darf nicht durch gewagte Konzes sionen unser« Stärke vermindern. Andernfalls würben wir den Krieg beschleunigen, den wir doch htnausschteben wollen. „Rur ein Ablenkungsmanöver" London, 28. Dez. Die Londoner Prelle beurteilt die sranzvstsche Stellungnahme zum Abrüstungsproblem im allgemeinen ziemlich pessimistisch und ist geneigt, in ihr nur ein französisches Manöver zu erblicken, «« die Verantwortlichkeit Frankreichs sür ei« Tot» lanse« der unmittelbare« dcutsch-sranzvstsche« Aus sprache von sich abzulenke« «nd Zeit zur Festigung der sranzvstsche« Bündnisse mit de« Trabantenstaate« in Südost» «nd Osteuropa z« gewinnen. Die Pariser Berichte stimmen darin überein, daß Frank reich die Vorschläge des Reiche» nicht zur Grundlage für btrtkte Verhandlungen machen wolle, aber bereit sei, unter bestimmten Voraussetzungen die diplomatischen Berhand- lungen sortzusetzcn. Diese Bedingungen sind, wie Perttnax im „Daily Telegraph" meldet, folgende: 1. Frankreich könne keine Lösung der AbrttstungSfrage annehmen, durch die nicht gleichzeitig die allge meine Sicherheit gefördert werde. 2. Frankreich bestehe darauf, dast die Verhandlungen im Rahmen des Völkerbundes oder, was gleich bedeutend sei, Im Rahmen der Abrüstungs konferenz stattsänden. 8. Das Ztdl einer allgemeinen AbrüstungSvereinbarung müsse die allgemeine Abrüstung sein, auf keinen Fall aber eine Wiederaufrüstung. Der Pariser Berichterstatter der „Times" erklärt, dast überhaupt keine Aussichten für unmittelbare deutsch- ranzösifche Verhandlungen auf der Grundlage einer beut- chen HeercSvermehrung bestanden hätten. Dte Saar- rage gehöre nach französischer Ansicht tn den Zuständtg- ettSbcreich des Völkerbundes. Man befürchte in Parts, dast dte Kontrolle, wie sic von Deutschland auf- gesastt werde, eine gefährliche Illusion wäre und dast ein zehnjähriger Nichtangriffspakt weniger Wert hätte als die bestehenden Pakte. Dies bedeute jedoch nicht etwa, daß der Meinungsaustausch völlig sruchtlos gewesen sei, oder daß keine wetteren Verhandlungen stattfindcn könnten. Auch heiße das nicht etwa, daß die französisch« Regierung sich grundsätzlich unmittelbaren Verhandlungen widersetze. Aber i« Hinbltck ans die ausgesprochen« Kluft »wtscheu der franzvstschen «nd der bentsche« Anssallung über die Rltstnuge«, die Sicherheit «nd de« Völkerbund halte man eS offenbar sür angebracht, die formell« Aufklärungsarbeit am besten nur ans diplomatischem Wege sortznsetze«. Dies wiederum bedeute, daß kein endgültiger Fortschritt vor dem Zusammentritt des Bölkerbnndsrates im Januar gemacht werden könne. In Part» halte man eine weitere Vertagung der sür Januar angcsehtcn BUrosttzung sür un vermeidlich. Explosion in Reapel Zwei Tote, fünf Schwerverlehke Neapel, 28. Dez. Durch explodierende Spreng, körper wurden im Keller eitle» Hauses zwei Personen gelötet und fünf schwer verletzt. Die Opfer de» Unglücks konnten erst nach mehrstündiger Arbeit geborgen werben, da das über dem Keller gelegene Zimmer «in- gestürzt war. Dte Nachforschungen ergaben, daß tn dem Hause Sprengkörper zur Raubftscheret unerlaubter weife hergestellt worben waren. Das Pariser Memoran-um Am Ende de» Jahre» ist die am 14. Oktober ausgelöste außenpolitische Bewegung tn Europa immer noch tn der Schwebe. Alle die Botschasterbesuche und Ministeriellen der vergangenen Wochen sind im Stadium der vorbereiten den Fühlungnahme steckengebltcben, und die Frage, ob eS darüber hinaus zu offiziellen Verhandlungen von Negierung zu Regierung kommen wird, ist nicht endgültig geklärt. Von Italien au» steht zwar einer solchen direkten Aussprache nichts im Wege, und auch England sucht sie mtt allen Mitteln herbetzusllhren, aber der Drehpunkt der europäischen Lag« ist nach wie vor Parts, und dort machen sich die alten Widerstände gegen eine vernünftige Regelung um so stärker geltend, je größer der Zwang zur Entscheidung wird. Unter dem Druck einer heftigen Pressefehde und einer ebenso scharfmacherischen Debatte im Senat hat nun der französische Ministerrat wenigstens so etwas wie einen Zwischenentschetd für die nächsten Wochen gefällt. Man muß bei der Beurteilung ihrer Handlungsweise immer berücksich tigen, daß die Negierung Chautemps nicht in der an genehmen Lage der Reichsregierung ist, ihre Dispositionen ans eigener, autoritärer Verantwortung und auf lange Sicht treffen zu können. Durch geschicktes AuSsptelen der außenpolitischen Gefahren gegenüber den Parteien ist eS dem Ministerpräsidenten zwar gelungen, die Finanzgesetze unter Dach zu bringen, über die zwei Regierungen derselben Färbung kur» hintereinander gestürzt waren. Aber die damit erreichte Sicherung ist höchstens bis Mitte Januar befristet. Dann droht schon wieder die vor Weihnachten verschoben« grobe Aubendebatte mtt der Klippe eines Ber- traüenSvotum». Nach den Gepflogenheiten des demokrati» schell System» können ChautempS und Paul-Boncour bet dieser Gelegenheit nicht einfach die Interessen Frankreichs so vertreten, wie sie eS am besten halten, sondern sie müssen die verschiedenen Strömungen in den Parteien aus eine gemeinsame außenpolitische Linie zu bringen versuchen, so daß «ine parlamentarische Mehrheit sür dieses Kompromiß zustandekommt. Und das ist nicht einfach: denn bei der sozialistischen Linken und bet der Rechten ist die Abneigung gegen eine Bereinigung der deutsch-französischen Be ziehungen im Sinne der Gleichberechtigung noch unüber, wtndlich, und diejenigen Kreise der Mitte, die vernünftigen Erwägungen zugänglich sind, wagen sich — von Ausnahmen abgesehen — mit ihrer Meinung nickt offen heraus, weil tn dieser Atmosphäre der Furcht und des Halles jede objektive Aeußerung über das nationalsozialistische Deutschland schon als unpatriotisch empfunden wird. Diese« Geist der Unentschlossenheit atmet auch der erwähnte Zwtschenbcschluß, mit dem der Pariser Kabinetts- rat seine außenpolitische Haltung sür die nächsten Wochen festgelegt hat. Das einzige Positive daran ist, baß die infor matorischen Besprechungen mit Berlin nicht abgebrochen und dte bisherigen deutschen Anregungen nicht rundweg ab gelehnt werden sollen, wie eS die Prelle zum größten Tetl verlangt und angekündigt hatte. Aber alles, was von den KabtnettSbcschlüllen darüber hinausgeht, ist negativ und un fruchtbar. Auf dte deutschen „Punktationen" soll mit eine« „Denkschrift" geantwortet werden, damit der Austausch von diplomatischen Noten und damit der Anschein von formellen Verhandlungen vermieden wird. Um solche Worte zu stret- ten, lohnt sich.wirklich nicht. Wichtiger ist, was tn diese« Denkschrift gesagt werden soll. Tie amtlichen Pariser Ber- lautbarungen darüber sind so orakelhaft, daß man schon die Prelle zu ihrer Erklärung zu Hilfe nehmen muß. Und daraus geht klar hervor, daß sich der französische Standpunkt nach wie vor tn den Worten .Zurück nach Genf" erschöpft. Nicht nur im örtlichen Sinn, weil Frankreich nicht darauf verzichten will, daß die weiteren Verhandlungen innerhalb des Völkerbundes geführt werden, wo es au» seiner jetzigen moralischen Isolierung heranSzukommen und die Unterstützung vieler Bundesgenosse», Vasallen und Freunde zu finden hofft. Nein, auch im materiellen Sinn, insofern, als »ach der französischen Denkschrift di« Verhandlungen an dem Punkt und nach den Methoden wieder ausgenommen werden sollen, die am 14. Oktober »um Bruch geführt haben. Alles, was sich tn ber Zwischen zeit ereignet hat, will Frankreich aus der Geschichte gestrichen haben. ES soll nicht wahr sein, daß die französisch-angel sächsische Einheitsfront, dte tn den Simonvorschlägen da mals zum letzten Male zum Ausdruck kam, inzwischen ge- platzt ist. Der tn Amerika und England seitdem ctngetreten« MetnungSumschwung zugunsten einer Regelung, die Deutsch- land wirkliche Gleichberechtigung gibt, soll einfach ignoriert werden. Und Deutschland soll sich dazu herbellassen, daß e» neu.., rx Der O I G KrsMslifer 8ei1e 9 unil Iv
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