Abbildung 11 Wirkungen der Retusche Abbildung 12 Auf all diesen, den neunziger Jahren und dem Anfang des neuen Jahrhum derts entstammenden Bildern finden wir das Weitergehen im gewohnten Gleise ohne wesentliche Unterschiede in der Art. Durch die gemalten Hintergründe, welche die Umgebung freier Natur vorspiegeln sollen, wird ein grober Unfug angerichtet. Es wird nichts weiter erreicht als ein meist sehr unglücklicher Diorameneffekt, bei dem die menschliche Figur die Rolle des plastischen Vordergrundes spielt. Sehen wir uns die beiden nächsten, vor künstliche Landschaften gestellten Porträts (Abb. 7 und 9) daraufhin an: Welcher Gegensatz in der Lichtbe« handlung und dabei, hier wie dort, welch eine Unwahrheit! Abb. 7 zeigt eine Dame mit Muff vor einer Winterlandschaft. Sofort fällt im Gegensatz zur lebenden Figur das Künstliche, Naturunwahre des Landschaftshintergrundes auf, der so aufdringlich in roher Dekorationstechnik hineingestrichen ist. Auf den ersten Blick empfindet man das Widersinnige in der Beleuchtung. In der freien Natur gibt es nicht so dunkle, unaufgelichtete Schatten, vor allem nicht im Winter, wenn der Boden mit reflektierendem Schnee bedeckt