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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.08.1934
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19340830013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1934083001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1934083001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-30
- Monat1934-08
- Jahr1934
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.08.1934
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S. „Monte pascoal" bei ihrer nächtlichen Fahrt durch den Laiser-Wilhelm-Ranak frei! Wir fahrenl «ährend mit dem Angehen der Schrauben stolz die ReichSsarben am Mast hochgehen, werfen die Schlepper los und drehen ab. Noch gleiten mir langsam den Strom hinab. Auf den Pault-LanbungSbrücken, überall am Ufer winkende Menschen. Neben unserem Schiff noch einige Hasenboot« und Pinassen, die allmählich zurllckbletben. Wundervoll da» Bild der Hansestadt Hamburg und ihrer Schwester Altona, da» langsam an un» vorllberztehtr Der alte „Mtcbel", der MtchaeltSkirchturm, da» Wahrzeichen der Seeleute, besten Glocken man Sonntag» morgen im Rundfunk hören kann. Die Geewarte, deren Wetterberichte tn alle Welt htnauSstrahlen, den Seemann beraten und warnen. Au» den Anlagen herauSwachsen- da» gewaltige Denkmal Bismarcks, da» TropenkrankenhauS und dann prosaischer! die Ftschhallen in dicken, weiblichen Schwa- den der Morgcnnebel. Re gungslos, schwarz und un- wirklich stand daS Vieh aus der Weibe. Eichenwald, uralt, knorrig und stnrmzerzanst. Der Zug braust durch heiliges deutsches Land, durch den Sachsen« wald, tn besten Schatten deS Reiches erster Kanzler schläft. Klirrende Weichen, ein Bahn hofsgebäude, im Vorüber- fliegen Schloß Fried richs ruh, der Ervhos der BiSmarcke. Und bas Erinnern an deS Reiches Schmied paart sich mit schmerzlichem Ge- denken an des Reiches Eck hard. Eine Wunde brennt wieder aus, als die Gedanken die Brücke zwischen Friedrichs- ruh und Tannenberg finden, eine Wunde, die sich bet den jetzt Lebenden nie ganz schlie ßen wird, auch wenn deren ganzes Denken und Handeln rückhaltlos dem jungen Füh rer des Reiches Treue und Gefolgschaft bis »um Letz- ten hält. Vorüber. Der Zug rasselt durch die BahnhosSanlagen von Harburg » Wilhelms, bürg. Wir fahren über einen breiten Arm der Elbe. Dann: Lagerschuppen, Speicher noch und noch. Dahinter bann die Masten einiger Segler mit ihrer dichten Takelage. An einem Kai liegt die „Ubena" der Woermannlinie. Sie soll in weni gen Tagen wieder eine Reise rund um Afrika antreten. Langsamer wird die Fahrt. Wieder kreuzt die Strecke einige Seitenarme der Elbe, auf denen zahllose Leichter und Dampfer liegen. Hinter den Dächern der Schuppen stechen die Türme Hamburgs tn die Morgenluft. Aus dem Obstmarkt herrscht regstes Leben. Bergehoch stehen in Kisten und Körben die reichen mannigfachen Früchte der „Bierlanden" an der Untcrelbx. Lebhast ist -er Handel unmittelbar unterhalb der Gleise. Nun knirschen Bremsen. Im Dunkel einer großen Halle komznt der Zug langsanj. zum Stehen. ,. . Haüptbahnhoj §'ap,b«r^,. haA.^tzk derWelt! Wundervoll der Morgenspaziergang um die Alster! lpleißcnü im Sonnenlicht die weite ruhige Wasserfläche, die von mächtigen SchisfährtSpalästen und Geschäftshäusern um säumt ist. Noch liegen die schmucken weißen Fährboote, die durch die Lombardsbrücke den Verkehr zu den Stadtteilen um die Außcnalster Herstellen, still am Jungfernstieg. Mit Eimer und Schrubber machen die Fährleute „Nein Schiss". In der Innenstadt, im KausmannSvtertel, ist eS gegen 8 Uhr morgens noch ziemlich menschenleer. Auf der breiten, prächtigen Mönkebergstraße, die hinunter zum Rathaus führt, begegnen mir nur wenige Menschen. Zwei Stunden später pulst aus ihr geschäftig und rastlos stärkster Großstadtverkehr. In allen Läden hängen Bilder vom Besuch des Führers in der Hansestadt. Mit wem man sich unter hält, immer wieder kommt bas Gespräch auf seinen Besuch am Tage vor der Volksbefragung. Noch nie hat Hamburg nach Ansicht aller eine solche aus innerstem Herzen kommende Begeisterung gesehen. Der sonst so gern etwas steife Nord deutsche hat sich an diesem Tage selbst nicht wiedererkannt. Leb haft wurde die Rede des Reichskanzlers an die Saardeutschen auf dem Ehrenbreitstein besprochen. Die Worte, die er dort über das Wesen echter Volksgemeinschaft gesprochen, haben sich auch hier oben im Norden des Reiches tief und nachhaltig tn aller Herzen gebrannt. 13 Ahr: Gtnschjffen an -er Aeberfeebrücke Nach kurzer Fahrt in der Untergrundbahn plötzlich vor uns das immer wieder überwältigende großartige Bild des Hamburger Hafens. Unmittelbar hinter dem mächtigen Süd- amcrikadampfer „Cap Arcona", der sich für eine Reise nach Buenos Aires rüstet, liegt mit bunten Signalflaggen über die Toppen geschmückt die „Monte PaSeoal", eines der Groß-Motvrschisse der „Hamburg-Süd", die uns hinüber zur Ostsee, durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal nach Kiel, Uber -en Fehmarnsund bis aus die Höhe von Gjedser bringen soll, wo wir dann auf die Flotte treffen werden. Besetzt bis auf den letzten Platz ist unser Schiff. Alle deutschen Mundarten sind zu hören. Drüben „schwäbelt" einer, Ostpreußen und Bayern sind da, selbstverständlich wird auch „gesächselt", die Berliner haben sich durch Scherl die Reise vorberetten lasten, und neben den Leuten von der Water kant sind auch die Rheinländer an Bord vertreten. Reichs wehr und SS., SA. und viele Kameraden der Marinestltrme machen die Fahrt mit. Auch mancher frische deutsche Junge ist unter den Fahrgästen zu finden. Mit Hellen, aufnahmesrendi- gcn Angen staunen sic in die bunte Welt des Hafens und wissen nicht genug.zu fragen. 14,3g Uhr. Laut brummt die Sirene der „Monte PaScoal" über das Gewirr des Hafens, die letzten Gäste an Bord rufend. Zwei Tender kommen längSseit, nehmen die schweren Stahltrossen über, an denen sie dann das große Schiss tn Strommitte ziehen wollen. 14,k><) Uhr. Ein Trompetenstgnal: „G «ste von Bord." Ans der Brücke ist der Kapitän erschienen, an der Reeling drängen sich die Fahrgäste. Drüben auf dem nahen „Hein Godcwinnb", der schwimmenden Jugendherberge, stehen die braunen Buben der Hitlerjugend wie eine Schnur Stare auf dem Tclcphondraht an der Reeling, winken und rusen. 18 Uhr. Ein Miss von der Kommandobrücke. Die Kapelle auf dem Vorschiff spielt „Muß i denn, muß t denn zum Stäbtele hinaus . . .". Die Trösten von der Landungsbrücke werden gelöst, klatschen ins Master. Zwischen Brücke und Schiff weitet sich allmählich ein Spalt. Wir schwimmen von Altona, Mühlen, Wersten, Kühlhäuser und Konserven fabriken. Bei Blankenese der Güllberg mit seinen prächtigen Villen und großen Gaststätten. Dann flacht das Land allmählich ab. Weit strecken sich Marschen und fruchtbare Niederungen. Breit und mächtig der Strom, der uns dem Meere zuträgt. Leichter und Ewer, Frachtdampfer und Fischereifahrzeuge beleben «eine weite Fläche. Ab und zu hört man im Vorbeisahren daS Quietschen und Acchzen der Bccherketten in den großen Baggern, die an Untiefen die Fahrtrinne verbessern. Ein wundervoller Abend. Wolkenlos der Himmel. Klar und leuchtend geht die Sonne hinter dem niederen Horizont unter, als «user« „Monte PaSeoal" «ach Backbord abdreht aus die Schleuse« des Kaiser, Wilhelm, SaualS bet > '' BrnnSbüttelkvog »«: Eln kleinkr Tender bringt den Kanallotsen und -en Büschlotsen längSseit. Nachdem beide über eine Strickleiter an Bord gekommen sind, nimmt das Schiss langsam seine Fahrt wieder aus, dreht auf die zweite der vier Schleusenkammern zu. Auf dem Verdeck drängen sich in gespanntester Aufmerk samkeit die Fahrgäste. Vergeblich bläst der Trompeter sein Signal zum Abendessen. Langsam gleitet di« „Monte PaSeoal" in die riesig« Schleusenkammer, macht dann am Bollwerk fest. Die Kapelle droben an Deck intoniert „Schleswig-Holstein, meer umschlungen . . .". Die Menschen auf der Schleusenmauer winken und rufen. Während sich hinter -em Schiff langsam bas gewaltig« Schleusentor schließt und sich darauf das vordere öffnet, ist die Nacht hereingcbrochen. Nachdem die Post von Bord gegeben, werden die Leinen wieder loSgeworsen. Der Maschinen telegraph klingelt, die Schrauben schlagen an. Langsam schiebt sich die „Monte PaSeoal" in den nachtdunklen Kanal, den beiderseits lange Lichtschnüre säumen. Nun sahre« wir i« laugsamer Fahrt der Ostsee zu. Wie nachtschwarze Schemen sind einige der eisernen Hoch brücken über uns btnweggezogen. Drunten im Speisesaal tanzen und singen die Menschen. Einige sitzen wie ich am Vordersteven, schauen hinaus in die Nacht, in die Lichter schnüre des Kanals, träumen in die glitzernden Sterne und in die fast volle weiße Scheibe des Mondes über der stillen Hol steiner Landschaft. Vermischtes Wettlernen Mischen Nolschafter und Minister Sin seltsamer Wettbewerb i« Moskau — Der amerikanisch« Botschaster lernt Russisch, der russtsche Volkskommissar lernt Englisch — «ie der Sieger der Wette bestimmt wird Eine seltsame Wette wurde zwischen dem ame rikanischen Botschafter in Moskau, Btllttt, und Molotow, dem Vorsitzenden des Rates der Volks- kommtssare, abgeschlossen. Der russische Volkskommissar Molotow hatte bet einer festlichen Veranstaltung behauptet, daß die Rusten unter allen Völkern am leichtesten fremde Sprachen erlernten, während die Amerikaner, ähnlich wie die Engländer, für fremde Sprachen ziemlich unbegabt seien. Tatsächlich verstehen im allgemeinen die Amerikaner und Engländer nur ihre Muttersprache, während man unter den gebildeten Russen sehr viele Kenner der deutschen, sranzösi- fchen und englischen Sprache antrifst. Der amerikanische Bot schafter Bullitt, der an dem diplomatischen Diner tetlnahm und diese Aeußerung des russischen Volkskommissars hörte, ließ sie nicht unwidersprochen, sondern erklärte, daß auch di« Amerikaner sehr leicht Sprachen zu erlernen fähig seien. Da der Streit nicht entschieden werben konnte, schlug der Bot schafter dem Minister folgende Wette vor: Jeder von ihnen beiden sollte die Sprache des anderen erlernen. Da weder der russische Minister Englisch, noch der amerikanische Bot- schaster Russisch versteht, so sind die Bedingungen für beide völlig gleich. In einem Jahr sollten sie sich beide einer Prüfung unterziehen, wer von ihnen sich die bessere Kenntnis der fremden Sprache angeeignet hätte. Die Prüfung soll in einer schriftlichen und einer mündlichen Auftakt An Bord der „Monte PaSeoal", 27. August 1934. Rastlos war unser Zug durch die stille, warme Sommer nacht quer durch Deutschland der Nordsee zugeeilt. Im Halb schlaf hatte man seine kurzen Aufenthalte in Leipzig, Dessau und Magdeburg ziemlich teilnahmslos an sich vorübergehen lassen. Ab und zu war der übernächtige Blick zum Fenster hinausgewandert, hatte schlafende Dörfer und dunkle Wälder gestreift, die tn der sternenübersunkelten Nacht tn silbernem Mondlicht lagen, hatten aber auch hellerleuchtete Industrie- Anlagen gesehen, deren Lichterglanz davon zeugte, daß e» tn Deutschland wieder answärtS geht. Kalt und frisch war dann aus dem Oste« der jung« Morgen gekommen. Ueber den Koppeln und Knicks braut« ,-Dresdner Nachrichten- -w / etntracke eines SchlachttnbummIerS -tr. 40S Kette lt * Todesfall beim Spiel mit Drache«. Wie au» dem siebenbürgischen BergwerkSort Petrozsent gemeldet wird, ließ ein 18jähriger Junge einen Drachen steigen, der an einer Drahtschnur befestigt war. Der Draht berührte eine Hochspannungsleitung. Der Junge und zwei Spielkameraden, die den Draht tn den Händen hielten, wurden vom Strom getötet. * Gänse in Polizeigewahrsam. Einige Wtesenbesitzer tn Briesen (Mark) hatten bet der Gendarmerie Anzeige darüber erstattet, daß sich auf ihren noch nicht ab- geernteten Wiesen immer wieder Gänse Her umtrieben. Hierauf veranstaltete ein Gendarmerie-Ober wachtmeister eine regelrechte Razzia auf diese MarttnSbraten. 80 Stück der schönen Vögel wurden etngefangen. St« wurden bet der Gemeindebehörde tn Haft ge- seht und konnten gegen ein entsprechendes Lösegeld von den Besitzern dort abgeholt werden. * Der erste Zug verläßt di« Vatikanstadt. In diesen Tagen ist das Etsenbahnabkommen zwischen dem Vatikan staat und dem Staat Italien im Amtsblatt ver- össentltcht worben. Demzufolge wird Kardinalstaatssekretär Pacellt, der sich im September zum Eucharistischen Kongreß nach Buenos Aires begibt, die Reise unmittelbar vom Bahnhof der Vatikanstadt antreten, und zum ersten Male wird ein Zug die Tore des Vatikans verlassen. * Spanisches Kloster anögeplttndert. In Sos sPro- vinz Saragossas drangen sieben vermummte Männer tn der Nacht tn das dortige Augustinerkloster ein, weckten die Mönche einzeln auf und plünderten sie vollkommen aus. So dann raubten sie den Inhalt der Klosterkasse im Betrage von 4909 Peseten, sperrten die Mönche unter Be drohung mit Pistolen tn ihren Zellen ein und ergrtssen die Flucht. Erst vier Stunden später gelang es den Mönchen, sich zu befreien und die Polizei zu benachrichtigen, die zwei verdächtige Personen verhaftete. * Nach fttns Jahren Aufenthalt in Schnee und SiS Ve« sreit. Der Eisbrecher „Krassin" funkt von der Wrangelinsel, baß die Ablösung der Leute, die seit fünf Jahren auf der Insel überwinterten, bald beendet sein werde. Die Leute waren, wie gemeldet, seit fünf Jahren durch Eis- massen vom Festland abgcschnttten. Nur selten brachte ein Flugzeug ihnen die nötigen GebrauchSgcgenstände. Die einzige Verbindung mit dem Mutterlande war die Funk station. Jetzt werben auf der Insel Häuser gebaut, um die Lage der Ueberwinterer zu erleichtern. * Miß Ehina — «ine Spionin? Bor einigen Wochen war im Rahmen eines Schönheitswettbewerbs tn Nanking die Sängerin Lt-Shan zur „Miß China" gewählt worben. Lt- Shan, die sich der besten Beziehungen zu auswärtigen biplo- matischen Kreisen ersreut, ist nun plötzlich verhaftet worden und wirb sich demnächst in geheimer Verhandlung gegen die Anklage der Spionage zugunsten einer fremden Macht zu verantworten haben. Auf eine Freilassung gegen Kaution»- letstung hat sich bas Gericht nicht eingelassen. Arbeit bestehe«. Beide werben di« gleichen Text« zur ve« arbeit««« und Uebersetzuna erhalten. Außerdem werden beide« KO Fragen zur mündlichen Beantwortung vorgelegt. Der eine wird Russisch gefragt und muß Englisch antworte«, während es bei dem anderen Prüfling umgekehrt sein wirb. Aus der Schnelligkeit, mit der sowohl die schriftlichen wie die mündlichen Beantwortungen erfolgen werbe«, und auS der Zahl der Fehler, die dabei gemacht werben, wird man ganz einwandfrei seststellen können, wer im Laufe dieses Jahres bet dem Wettlernen bi« größten Fortschritte gemacht hat. Die Zahl der Lehrmittel ist beiden Wettenden fretgestrllt Morden. Nun sind Botschaster und Minister eifrig beim Wett- lernen. Die große Prüfung, di« die Entscheidung der Wette bringen soll, wird tn Moskau am 1ö. August 108V stattftnden. Alle Diplomaten und Minister werden dem AuStrag dieser interessanten Wette beiwohnen. Damit e» da bei nicht nur um die Ehre, sondern um eine sichtbare AuS- zetchnung geht, hat Prästdent Noosevelt, der an dieser Wette ein großes Interesse hat, für den Sieger einen goldenen Pokal gestiftet, aus dem eine Inschrift von der sonderbaren, bisher noch nicht dagewesenen Wette künden wirb. G-ts-nS Rachfolver am Werk Dieser Tage war die vierjährige Frist abgelaufen, -i« Edison für die Aufnahme der Tätigkeit seines Nachfolgers vorgesehen hatte. Dieser Nachfolger ist der junge Wilbur Huston aus Port Madison, der seine Studien am Technologischen Institut von MastachussettS soeben abgeschlossen hat. Rach bestandene« Abschlnßezamen wirb er am 1. Sep» tember in die Edisonsche« Werkstätten eintrete«, «m nach dem Willen de» vor drei Jahren verstorbenen groben Erfinders -essen Werk zu ergänzen und weiterzuftthren. Man weiß, baß Edison ein Jahr vor seinem Tode Umschau nach einer Person hielt, deren Lerneifer, ArbettSbestänbigkett und Charakter dem Erblasser die Gewähr boten, daß der wissen schaftliche Nachlaß Händen anvertraut war, die LaS Erbe zu hüten und zu mehren wußten. Als Anwärter kamen für Edison weder anerkannte Wissenschaftler noch mehr oder weniger bekannte Gelehrte tn Frage. Auf den Rat seine» intimen Freundes Ford und anderer hatte Edison vielmehr beschlossen, sein Augenmerk auf den Nachwuchs zu richten und seine Wahl unter den Studenten der amerikanischen Hoch schulen zu treffen. ES handelte sich nicht darum, ein Genie zu entdecken, um so weniger, als ja nach der bekannten Theorie Edisons „das, was man beim Menschen als Genie bezeichnet, gemeinhin au» 2 Prozent Genie und 98 Prozent Arbeit besteht". In Kürze wird also Huston den Befähigungs nachweis zu erbringen haben. Von seiner Arbeit wird man indessen keine Wundertaten erwarten dürfen. Huston hat wohl in der vierjährigen Studienzeit Beweise einer gesun den Denkfähigkeit und eine» energischen Arbeitswillen» ge- geben, ist aber im übrigen mit keinem Plap hervorgetrete«^ der auf eine ungewöhnliche Begabung hätte schließen lassen. Wie soeben verlautet, will er sich vor allem mit dem Problem der Gummterzeugung beschäftigen, um Amerika von der Einfuhr de» für die Automobilindustrte unentbehrlichen Rohstoffe» unabhängig zu machen. Nach seiner eigenen Erklärung will er zu diesem Zweck den schon von Edison ins Auge gefaßten Plan aufnehmen, Gummi aus Pflanzen zu gewinnen, die tn Amerika in genügender Zahl vorhanden sind, um den Bedarf der heimischen Industrie zu decken. Unter den Problemen, die sozusagen den Nachlaß des Wissenschaftlers und Erfinders Edison auSmachen — «» sei beispielsweise nur an den senkrechten Aufstieg der Klug- zeuge erinnert — sind einige, die mehr als zehn Nachfolgern sür lange Zett Material geben, sich ausgiebig den Kopf zu zerbrechen. —. »Lersatvt«" MLauSliMritt Wernigerode, die Stabt der zahlreichen historischen und architektonisch bedeutsamen Fassaden, hat tn diesen Tagen seinem bunten Stadtbild eine wettere Bereicherung eingefügt. An der Vorderfront eines Hauses in einer der belebtesten Straßen «st folgende Inschrift in 19 Zentimeter großen er- habcnen Fraktur-Eichenholzbuchstaben als Mahnung für Ein wohner und Fremde angebracht worden: „So du ein Deutscher bist, vergiß niemals Versailles l"
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