01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1934
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19341214013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1934121401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1934121401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 50, Seite 9-10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-14
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1934
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Moeyen Ausvabe, Rr. L8V Areitag, 14. Dezember iss* en Gegrllnöet 18S6 »nug«gk»vhr !igNck> ,«eimaNgn Austel. Druck u. Verlas» Litpsch ckRrlchaedt, Vre»d«n-A. I, Marien» SniNgknpreNelt. Vielst« Nr. ,>N°"E durch stütze ZS/42. Fernruf rrrzl. Postscheckkonto ISöS Dresden <" 7,7 b.w> Rpl. «.chi-tt. n°ch Liaiirik>. »-N.L Vie« Blatt enthält di. amtlichen Bekanntmachungen der ^^ '7>°^ch. V»flgedlN,r lohne VofijUsteUungtgebShe) br> ... L.--. »eile ° «PI. vn^Sedllhr La «ps. — Nachdruck fiebenmal wdchenUIchem verland. «inzel- Amtshauptmannschaf» Dresden und de» Schiedsamte« beim nm mit vuellenanaab, »reldner N-<l>richlk«. Nummer n> «vl- auberdalb Eachlen» ld «p>. Vverversichrrungsamt Dresden llnderlanat, SchrIliINlcke werden nlchi aulbeiuadri Letzte Sitzung -es Reichskablnetts 19Z4 Dank dks Mrett an seine Marbeiter Berlin, 13. Dezember. Dav Relchskablnell verabschiedete in seiner Sitzung am Donnerstag, der letzten in diesem Jahre, noch eine Reihe von wichtigen Gesetzentwürfen politischer, wirtschaftlicher, rechtlicher und kultureller Art. Am Schluß der Sitzung dankte der Führer und Reichskanzler den Mit gliedern des Reichskablnetts für die im jetzt zu Ende gehenden Jahre geleistete Arbeit beim Aufbau des nationalsozialistischen Staates und sprach ihnen für die bevorstehenden Feier tage und zum Jahreswechsel seine besten Wünsche aus. Gleichzeitig teilte der Führer mit, dah er von dem sonst üblichen Reujahrsempsang der Mitglieder der Relchsreglerung in diesem Jahre Abstand nehmen werde. Wichtige mm SMentwwse veraMiedel Ausgleich bürgerlich-rechtlicher Ansprüche Zunächst wurde ein Gesetz über den Ausgleich bürgerlich rechtlicher Ansprüche genehmigt. Der nationalsozialistische Staat fordert von den einzelnen Volksgenossen ein hohes Masi von Opserbereitschast zum Vesten des Ganzen. Ein leuchtendes Beispiel dieser Opferivilligkett sind die zahllosen Opscr an Blut und Vermögen, die im Kampfe um die natio nalsozialistische Erhebung von den alten Kämpfern der NSDAP, gevracht worden sind. Deshalb mutz ein teder ein zelne gewisse Nachteile, die ihm durch politisch« Vorgänge dieser Erhebung erwachsen sind, im Interesse der Gesamtheit selbst ans sich nehmen. Lediglich! ür außergewöhn liche Schäden, deren Tragung ihm nach gesundem Volks- empfinden blütgerweise nicht allein znzumuten ist, kann der Volksgenosse einen gewissen Ausgleich beanspruchen. Dieser Ausgleich kann ihm nach dem Gesetz über den Aus gleich bürgerlich-rechtlicher Ansprüche vom 18. Dezember 1984 unter bestimmten Voraussetzungen und in einem besonders vorgesehenen Verfahren zu Lasten der Allgemeinheit gewährt werden. Doch ist die Anwendung des Gesetzes ausdrücklich auf Vorgänge beschränkt, die sich bis zum 2. August 1934 er- eiguet haben. Lebenrnotwendlgkesten de» Drillen Reiche» Sodann wurde ein „Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutze »er P a rl e t u n t f o r m e n" genehmigt, ferner ein Gesetz über die „Ucbernahme von Garantien zum Ausbau der Rohstosfwirtschast". Zur Sicherung der Erhaltung und Nachzucht hochwertigen Erbgutes des deutschen Waldes sowie zur Ausmerzung artlich minderwertiger Bestände und Einzelstämme wurde ein „forstliches Artgesetz" be schlossen. Die Vereinheitlichung des Hochschulwesens Die fortschreitende Vereinheitlichung des deutschen Hoch schulwesens erfordert eine einheitliche Festsetzung der für Hoch schullehrer geltenden Altersgrenze sowie eine Neu regelung der Bestimmungen über die Versetzung von Hoch- schullehrern und ihre Entbindung von amtlichen Verpflich tungen. Diesen Notwendigkeiten trägt das heute verabschiedete Gesetz über „Entpflichtung und Versetzung von Hochschullehrern" Rechnung. Helgoland darf Alkohol und Tabak besteuern Ein Gesetz über die „Sinfuhrsteuer der Ge meinde Helgoland" gibt dieser die Möglichkeit, in gleicher Weise wie vor dem Inkrafttreten der Weimarer Ver- faslung die Einfuhr alkoholhaltiger Getränke und unver- arbeiteten Branntweins sowie die Einfuhr von Tabak erzeugnissen zu besteuern. Dle Behörden am Helllgen Abend Das ReichSkabtnett stimmte ferner einem Vorschlag des RetchsinnenmtntsterS zu, wonach am Montag dem 2 4. De zember, und Montag, dem 81. Dezember, die Dienst zeit der Behörden nach den Vorschriften des Sonntags dienstes geregelt wird. Reue Wirtschaflserlasse Ein „Gesetz, nr Aenderung de» Gesetze», nm Schutze des Einzelhandels" schränkt die Errichtung neuer Verkaufsstellen auf bestimmten Gebieten ein. Die Er- rtchtungssperre bient gleichzeitig als gesetzliche Grundlage für die Prüfung der Sachkunde und persönlichen Zuverlässigkeit bei der Errichtung neuer Verkaufsstellen und damit zugleich als Ueberlettung zu einem künftigen allgemeinen Einzel handelsgesetz. Das „Gesetz über Spar- und Gtrokassen, kommunale Kreditinstitute und Giroverbände sowie Girozentralen" steht lediglich die Verlängerung einer den Landesregierungen seit langem für eine zweck mäßige Gestaltung des öfsentlich-rechtlichen Kreditwesens gegebenen Ermächtigung vor. Das „Gesetz zur Aenderung der Rechts- a nwa l t S o r d n u n g" gibt den Rechtsanwälten den im Augenblick möglichen Schutz gegen eine ungesunde Ueber- sehung und eine drohende wirtschaftliche Verkümmerung des Anwaltsstandes. Genehmigt wurde sodann ein „Gesetz über die Kraftloserklärung von Aktien" und ein „Gesetz über die Maßnahmen auf dem Gebiete des K ap i ta l v e r k e h r S", wodurch die bisherigen Moratorien bei AufwertungSsälligkeiten im allgemeinen verlängert wer den. Gleichzeitig tritt eine gewisse Auflockerung der ein gefrorenen Kredite ein. Disziplin im Arbeitsdienst Ein „Gesetz über den Freiwilligen Arbeit»- dien st" schafft die gesetzlichen Voraussetzungen für die Auf rechterhaltung der Ordnung und Disziplin im Arbeitsdienst. Aenderung de» Lichtsplelgesehe» Schließlich verabschiedete das ReichSkabtnett auf Antrag des RcichspropagandamtnisterS ein „Gesetz zur Aende rung des LtchtsptelgesetzeS", wonach in Zukunft von der obligatorischen Mitwirkung des Retchsfilmdramaturgen abgesehen und seine Tätigkeit auf die Fälle beschränkt wirb, in denen die Industrie seine Mitwirkung erbittet. Dieser Bitte wird künftig nur bann entsprochen werden, wenn der ReichSstlmdramatnrg auf Grund des ihm vorgelegten Ent wurfes ober Drehbuches die Neberzengung erlangt, baß der Film, besten Herstellung beabsichtigt ist, einer solchen amtlichen Förderung würdig ist. Elnzelheilen über dle neuen Gesetze aus Selle 2! Berliner Airartmuag »er Smleiter Berlin, 18. Dezember. Am Donnerstagvormittag begann in Berlin in Anwesen heit des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heb, und unter dem Vorsitz des NeichSorgantsationSleiterS Dr. Ley eine Tagung der Gauleiter und HauptamtSleiter der Reichs- lcitung. — Vor Boginn der Besprechungen, die im NcichS- nährstandhauS stattsanden, gedachte der Stellvertreter des Führers In eindrucksvollen Worten ehrenden Gedenkens des Todes des SA.-GruppenstthrerS Dr. Zunkel. Dle Tagung selbst galt besonders einer umfassenden Aus sprache über die aktuellen Fragen der deutschen Agrar politik und der Zusammenarbeit zwischen Partei und Reichsnährstand. Am Schluß der Vormittagstagung erschien auch der Führer bet seinen Gauleitern, um sie zu begrüßcq. Nachmittags besuchten die Gauleiter die Berliner Dienst räume der NelchSführung der SS. NetchSsührer H i m m l e r begrüßte die Tetlnehmer der Tagung und führte sie persönlich durch die einzelnen Abteilungen. Steckbrief gegen AM - An- Roffenbeck? Saarbrücken, 18. Dezember. Der Untersuchungsrichter des Obersten Abstimmungs gerichtshofes hat gegen den Sekretär des GrnbentngenieurS Nossenbeck, Joses Hilt, der vor kurzem die bekannte Rundfunkrede hielt, einen Steckbrief wegen schweren DiebstahlS erlassen. — Und wie steht es mit der Straf- fache Nossenbeck? Eingehen der „Deutschen Zeitung-. Verlag und Schrift- leitung der „Deutschen Zeitung", Berlin, teilen in der gestrigen Nummer de» Blattes Ihren Lesern ans Grund eine« BeschlusteS des Aussichtsrates mit, daß die „Deutsche Zeitung" am 81. Dezember 1984 mit Abschluß beS 89 Jahrganges ihr Erscheinen elnstellt. Drei Personen bei einem Balkoneinstnrz tödlich verletz«. In der polnischen Stadt Zawiercie brach ein mit acht Personen besetzter Balkon plötzlich zusammen. Drei Per- sonrn wurden tödlich verletzt. Schwarz un- eiß in U5st. Eindrücke aus -er Reuuorker Regersta-t Wenn man von der Neuyorker City an den Millionärs villen der Fünften Avenue vorbei immer weiterfährt, dann stößt man direkt auf die Negerstadt Hartem. Wer hier einen besonders schmutzigen und heruntergekommenen Teil der Weltstadt vorzufinden glaubt, ist angenehm enttäuscht. Denn in der Negerstabt steht es auch nicht anders aus, als in den anderen Arbeiterwohngegenden von Neuyork. Di« Familien der Schwarzen leben in denselben Häusern, die vor Jahren noch von Weißen bewohnt waren. Sobald sich irgendwo Schwarze «tnmieten, sind die Weißen fortgczogen, Schwarze sind nachgekommen, und so ist allmählich ein ganzes Viertel mit zweihundert, bis drethunderttausend Menschen schwarz geworden. Und zwar vollständig. Man steht nur wenige Bleichgesichter durch die Straßen schlendern. Sie kommen sich einsam vor, fremd, fast unbehaglich. Keinem Schwarzen fällt es ein, sie zu belästigen. Aber häufig wird man von nicht gerade freundlichen Blicken gestreift. In Negerkabaretts, die erst nach Mitternacht beginnen und auf Frcmdenlndustrie eingerichtet sind, werden den weißen Be suchern die Dollars locker gemacht. Im übrigen ist alles da, was zu einer modernen Groß stadt gehört. Die Schwarzen haben ihre eigenen Gcschäste, Kirchen, Prediger, Aerzte, Anwälte, Kinos und Unterhal- tungSstätten. Besonderen Zuspruchs ersreuen sich die vielen .Beauty-S-loonS", wo sich bis in die spät« Nacht hinein Schwarze von Schwarzen frisieren, ondulieren, maniküren und sonstwie schönmachen lasten. Eindringliche Reklame sor- dert die Neger zum Zusammenhilten gegen die weiße Herren raste auf. Buy Blackl sKauie bet Schwarzen!) liest man auf großen Plakaten, ebenso wie in London: Buy British! ES gibt auch wohlhabende Negerfamilien, die im eigenen Wagen und in modischer Kleidung so stolz herumfahren, wie nur irgendein Uankee: Geschäftsleute, Hausbesitzer, An gehörige der freien und gehobenen Berufe. Aber der weitaus größte Teil gehört der dienenden Klasse an: im Haushalt, in den Lokalen, in den Eisenbahnen, als Fahrstuhlführer, Dienst männer und natürlich anch als Arbeiter in den Fabriken. Der mit Rassebewußtsein gepaarte Ausstiegswille dieses Bevölkerungöteiles ist ein wichtiges und schwieriges Pro blem der amerikanischen Zukunst. Allerdings mit groben Unterschieden in den einzelnen Gegenden der weit aus gedehnten Union. In den südlichen Staaten, wo die Skla verei erst durch den Bürgerkrieg beseitigt wurde, ist auch heute noch die Spannung stärker, oder sie tritt wenigstens ausfälliger in Erscheinung. Hier kommen dle meisten Fälle von Lynchlustiz vor, und kein Schwarzer darf es wagen, mit den Weißen im Zug oder in der Straßenbahn in Berührung zu kommen. In Neuyork und in den nördlichen Staaten dagegen muß man überall gewärtig sein, in der Ocsfcntlich- keit mit Schwarzen zusammengedrängt zu werben. Trotzdem, auch in engster räumlicher Nähe, klasst eine unsichtbare tren nende Kluft zwischen den beiden Nassen. Sic macht sich nach außen bemerkbar in völliger gegenseitiger Nichtbeachtung. Der Amerikaner ist an diesen Zustand zu lehr gewöhnt, als daß er sich darüber Gedanken machte. Die Gedanken der Neger kann man den schwarzen Gesichtern nicht ablesen. Auf das beiderseitig vorhandene Nassenbewußtsein und die herrschende Spannung ist es wohl anch zurückzusühren, daß die Nasse »Vermischung verhältnismäßig selten zu sein scheint. Man sicht wohl Mulatten in allen Schattie rungen, aber viel weniger als in anderen Ländern mit ähn liche» BcvölkcrungSvcrhältnisten. Und der Mischling, mag er ganz hell im Gesicht sein und sich nur durch die Farbe der Fingernägel verraten, hat keine Aussicht aus gesellschaftliche Gleichstellung mit den Weißen. Ein ungeschriebenes, aber streng eingehalteneS Gesetz bannt ihn mit dem Vollblutncger tu dessen LebenSkreiS. Er weiß, welche Lokale er zu meiden hat und wo die Grenze seiner BcwegungSsreiheit ist. Für den Weißen ist eS aber nicht ratsam, in Hörweite von Schwarzen von „no^rni," oder gar von „Niggern" zu sprechen. Tas emp findet der Schwarze als die gröbste Beleidigung. Er legt Wert darauf, als farbig — coloui-vck poopla — ästimiert zu werden. Und wenn ein Neger den anderen aufs Blut reizen will, bann nennt er ihn einen „ckamnock nisgor", und die schönste Keilerei ist im Gang. * Dle eigentliche schwarze Frage in USA. ist, von den Negern aus gestellt, die der gesellschaftlichen An- erkcnnung und des sozialen Ausstiegs. Fn der Kriegs- und der darauffolgenden wirtschaftlichen Blütezeit haben sich die Nordstaaten dieses Problem selbst ausgchalst. Damals, als Heute: ver Ds Xrsktkalirer Seite 9 unü lü
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