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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1935
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19350913017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1935091301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1935091301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 37, Seite 9-10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-09
- Tag 1935-09-13
-
Monat
1935-09
-
Jahr
1935
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1935
- Autor
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-er dreoönerRackriekten MlMlUilllWlltlllllllill,,1,1,,Illi,liillliiiililililtl,>11,IIII!iIiII,I,I,,,IlIIiilIItiI!kiIIiIiIli!IiIIiillIIIIiIIlI Freitao, -en 13. September l»3S Nr. 37 ciu^c^ Lsnci unci Lvnne 13000 Kilomelei' mit 250 eem ciu^ek /^sisn Seit der Eröffnung des SuczkanalS war die Er reichung Indiens und des fernen Ostens zur See der bequemste und rascheste Weg. Die ulten Karawanen- sirasien und die für ihre Zeit imponierende Post- verbiiidnug, die duS ehemals mächtige persische Kaiserreich von Indien bis uns Mittelmeer errichtet hülle, verfielen der Vergangenheit. Erst in den Jahren 1905/0 war eS Sven Hedin, der durch feine berühmte Reise den Landweg neu „entdeckte". Darüber sind nun Jahrzehnte vergangen, ein neues Verkehrsmittel trat aus den Plan — das Kraftfahr zeug. Aber auch noch heute, trotz modernster Mittel, gilt dieser Landweg als Wagnis. Es bedarf einer wohlausgerüsteten Expedition, wenn man die Strecke von Ltambul, Anatolien, Syrien, Mesopotamien, Persien, Belutschistan bis nach Indien zurücklegen will. Jetzt zeigt England das grösste Jnterefse einer un mittelbaren Verbindung London—Kalkutta. Doch bis zur Bollenduug dieses gigantischen Prosektes werden doch noch Jahrzehnte vergehen. Aber jeder neue Versuch bringt neue Ersuhruug und führt das Bauprojekt der Reife entgegen. Automobile, eS handelte sich meist um motorisch starke Spezialwugen, besnhre» schon mehrmals er- solgreich diese Strecke. Ich aber wollte das Problem »utgegcngcsctzt ansassen, und zwar mit einem kleinen Motorrad von LS» Kubikzentimeter Ayliuderinhalt. 1992 unternahm ich eine Probefahrt durch Spanien imd Nordasrika. Sie glückte. Nu» wertete ich meine Erfahrungen aus und startete im Juli 1933 zu meiner Großsahrt. Wiederum mit einer Solomaschine. Höchstgeschwindigkeiten muhten wir also vermeiden. Aber dafür Ivar sie auch weit leichter als eine um Zentner schwerere stärkere Maschine ans einem Sand loch heranSzuziehen. Nnd doch glich unsere Maschine einem kleinen Möbelwagen. Der Tank war vergrößert und faßte LS Liter, Öl kanister waren angebracht. In einem riesigen Aufbau führten wir einen Filmapparat mit, dazu ein Tropen zelt sür zwei Personen, Wäsche, Luftbetten, Schlaf säcke, Kartcnmaterial. So erklären sich die 349 Kilo gramm, die die Gesamtlast wog. Noch etwas trugen wir mit uns, ein kleines Reisegrammophon. Wenn wir manchmal nahe daran waren, in wüsten Strecken Gepäck von uns zu Wersen, alles hätten wir gegeben, nur diese kleine Musik, die uns in stillen Nächten mit ihren Weisen der Heimat nahe brachte, nicht. Für- wahr, jeder Tag wurde zu einer Probe sür Mann und Maschine, und jede neuen hundert Kilometer, die sich zn Tausenden aneinanderreihten, betrachteten wir als Geschenk, wenn wir sie glücklich hinter unS ' hallen. Aus der ersten «tappe nach dem 1700 Kilometer entfernten Stambul bekamen wir schon einen Vorgeschmack von den zukünftigen Ereignissen. Seit Tagen gab eS in Serbien Landregen. Die Straßen waren in Moräste verwandelt. Erst in Bulgarien siegte die südliche Sonne. Lange fuhren wir durch die wogenden Gc» trcideselder. Die schönen, jungen Bulgarinnen, die aus den hochbeladenen Erntewagen in die Dörser fuhren, winkten uns zu und luden uns zum Bleiben ein. Aber wir drängten weiter. Am 7. August erreichten wir die in weiter Steppe gelegene türkische Grenze. Einsamer kann kein HauS stehen wie diese Zollhütte. Auf hoher wackliger Fahne kündete der Halbmond das türkische Reich an. Wir mußten aus lange Strecken einen Wachtposten als dritten Passa gier mitnehmen, denn wir durchfuhren die türkische Militärzone. Einmal sahen wir vor unS den TauruSexpreß. Aus einem Tunnel schoß er heraus, und wir konnten ihm nur den wehen Gedanken nachschicken, daß er uu» in einer Woche wohlbehalten zu HauS abliefern konnte. Würde unsere Maschine das nach einem halben Jahr auch tun? Dann überfiel «n» die unerträgliche August sonne Syrien». Mit Gesichtsmasken fuhren wir, denn in Blasen hätten wir sonst unsere Haut vom Kopf und Körper obziehen können. Einer Gespensterfahrt glich jetzt unser VorwärtSkommen. Die Eingeborenen be-' tasteten unS ost, nur um Gewißheit zu haben, daß wir wirklich lebten und nicht irgendeine List und der- 7lMkwM»Ui M 80NN7K6 Rund um den Valtenberg Dresden -Radeberg-Großröhrsdorf - Ätschofswerda—Vberneuktrch—Stei nigtwolmsdorf—Neustadt—Bischofs werda-Dresden. Etwa 120 Rilomerer Durch die Heide nach Radeberg. Durch die Stadt, recht» die Ramenzer Straße hinaus. Bald Straßenteilung, recht» bzw. geradeaus weiter nach Großröhrsdorf. (Hauptsin der sächsischen Bandweberet.) I» gerader Rich- tung weiter über Bretnig und Hauswalde nach Rammenau. (Geburtsort Ioh. Gottlieb Fichtes.) Reibt« nach Bischofswerda. Ueber den Markt, durch die Bahnunterführung, bald IVegteilunn. Link« über puykau und Neukirch nach Ringenhain und weiter nach Steinigtwolmsdorf. Bet der Rtrche recht« durch den Hohwald nach Neustadt. Vom Markt recht» HInau« über Vttrndorf (hinter Gttendorf steile Lurvr, Vorsicht» nach Bischof»werda. Vom Mark« link« dir Vre«dner Straße htnau« und über Groß harthau und weißt» nach Vre«den. v-ISe Suknsvmen eom VeN«»er Autos mit Maschinengewehren sichern die Aarawanenstraßen Abba» vor 300 Jahren 40 Räuber cinmancrn ließ. Wir kamen nach Persien. Hier hat sich das Auto längst seinen Platz erobert. Man führt heute schon einen Schnellverkehr mit Poslzustellung durch. TaS Krastsahrzeug hatte leichten Kamps, denn Eisenbahnverkehr kennt ja Persien auch heute noch nicht. Die Karawanen haben sich dem Kraftverkehr angepasst. Es ziehen durch die Dajcht-i-Lut und Kcvirwüste riesige Kaniel- Noch galt es, das Suleiman-Gebirge zu nehmen. Ter Munro-Paß war in teuslicher Verfassung. Doch wenn die Maschine ltOOO Kilometer durchgehalten hatte, dann würde sie auch noch diese Probe bestehen. Von der Paßhöhe blickten wir in die indische Tief ebene. Wir fuhren an der indischen Wüste Thar ent lang. Tann kam endlich der Wechsel im Landschasts« charakter. Straßen sanden wir gleich nach der Über querung des Indus. Wiesen nnd Bäume tauchten auf. „mit Gesichtsmasken schützten wir uns vor der mörderischen Hitze" Endlich am 23. Oktober fuhren wir i« Lahore etn. Ein unvergeßlich schöner Monat folgte. Einladungen über Einladungen vom höchsten Maharadscha bis zum jüngsten Offizier des englische» Heeres gingen uns zu. Elefanten, Autos, Jagden, alles stand zn unserer Vcr- sügung und bewies uns die Anerkennung nnserer sportlichen Leistung. Nach einer 3000-Kilometersahrt durch Indien, die einem ununterbrochenen Siegeszug glich, erreichten wir Bombay. Drahtmeldungen der größten Zeitungen flogen uns von Kilometer zu Kilometer voraus. Tie Ausnahmen unserer Maschine sind jedem Kinde in Indien be- karawanen, die als Last nur Benzinkanister tragen. So war es möglich, daß wir in kleinsten Oasen Brenn stoff undOl kaufen konnten. Die Lebensmittelver sorgung ist weniger or- ganisiert. Tee-Fladenbrol bildete unseren täglichen Speisezettel. Als große Ausnahme betrachteten wir cs, wenn ein Ei unser Mahl vervollständigte. Teheran, Meshed und Zahedan Ware« unsere kanntgeworden. Doch wir mußten dem Märchen nächsten Stationen. land bald genug den Rücken kehren. Am 4. De« Allen zum Trotz sind wir so gefahren. Wenn nicht gingen wir an Bord. Eine uubeschreib- immer von den Militärbehörden Hilfe und Schutz , l^bne Seefahrt brachte un» «n die Heimat. Hinter un» verschwand die ind,sche Küste, dann die schmale Enge des Suezkanals, und auf schnellem Weq zogen wir durch» Mittelländische Meer Triest zu. Ein ganz großes Erlebnis lag hinter unS. Aber wer einmal den ReisebazilluS geschluckt hat, ist un heilbar krank. Schon auf dem Heimweg trugen wir un» mit dem Gedanken, eine Fahrt zum Fernen Osten durch Siam und Birma zu wagen. Sie ist unterdessen angetreten worden I Zäox stmecki derbcnbringcnde Erscheinung darstellten, die Allah ihnen schickte. Eine Asphaltstraße führte un» nach Aleppo hinein. Doch nur 150 Kilometer währte diese Herrlichkeit. Dann ging sie wieder über in die unendliche Einsam keit der Syrischen Wüste. TaS Dorf El Bab zeigte sich nns von weitem wie eine Anhäusuntz gigantischer Bienenkörbe, die sich mystisch vom Abendhimmel abhoben. Dunkle Araberkinder zogen an einem Bindfaden ein krankes Huh» durch den Staub der Dorsstraße. Das war ihr Spielzeug. Ihre Hände gruben sich ties m das weiche Fleisch und einzeln zogen sie dem lebenden Tiere die Federn aus. Genau einen Monat nach unserer Abfahrt erreichten wir bei Mcstene den Euphrat. Uns erschien die Zeit dreifach lang. Wir glaubten nicht, daß wir erst 30 Tage unterwegs waren. Die Gefahren, Stürze, Ängste, der quä lende Durst hatten uns doch mehr zermürbt, als wir erst glaubte». Lehmig schob der Euphrat seine Wasser durch die Wüste. Diese Gegend läßt nicht ahnen, daß hier vor Jahrtausenden die Wiege der Menschheit gestanden haben soll. Wir gerieten in den Assyrer aufstand. Mehr als 700 Tote hatte eS bei der nahen Oase Abu Kemal ge geben. In drohender Gefahr, von den Aufständischen angefallen zu werden, suchten wir um Schutz nach. Wir erhielten den Bescheid, daß wir uns in Begleitung einiger Maschinengewehrautos fortbcwegen sollten. 500 Kilometer durch die Wüste! Unser Motorrad grub sich tief in den weichen Boden ein. Die Soldaten sprangen uns zu Hilfe und machten unsere Maschine slott. Doch die Wüsten elemente waren gegen uns. Ein Sandsturm zog aus, und immer und immer wieder peitscht er unS die Schwaden hauchdünnen Sandes in die Augen und die Kehle. Die Hitze wurde immer stärker. 60 Grad hatte» wir. Nirgends gab es Schalten. Wir änderten jetzt unsere Fahrart. Nur morgens und bis spät in die Nacht fuhren wir. Riesitze Karawanen zogen an unS vorüber. Nur daS Schleifen der Hufe und das Läuten der Glocken kündete hier Leben. Uns glich dieses Wandeln lebender Geschöpfe, als ob Geister über den Sank glitten. Vägda» «ahm unS a«f. Märchenhaft ragte« schon an» Wetter Ferne die goldenen Kuppeln und die hauchdünnen Radeln hoher Minaretts. Der Betrieb in der Stadt ist groß und verwischte die Leiden der letzten Tage. Doch unser Weg war vorgezeichnet. DaS Hoch land von Iran mußten wir überwinden. 9000 Fuß schraubte sich in Serpentinen die Maschine hoch. Den Pa-i-tak-Paß sanden wir, und die Tafel, wo Schah land bald genug den Rücken kehr, zember gingen wir an Bord. Ei Allen zum Trotz sind wir so gefahren. Wenn nicht immer von den Militärbehörden Hilfe und Schutz gewährt worden wäre, die Fahrt hätte hier geendet. BeluGhistan durchquerten wir so schnell eS ging; denn in der Nacht hatten uns Diebe sämtliche Kon servenvorräte gestohlen, die Filme waren auch zu Ende, und zuguterletzt ereilte uns ein schweres Sand sliegensieber, da» unS in ständigen Ansällen bis Indien begleitete. Mit Quetta erreichten wlr den Vorposten anglo indischer Zivilisation. Dom. 8leb lin Vvsnnsioffbskiälteo Es gibt heute noch trotz aller Belehrungen der Krast- fahrschulen Leute, die das Sieb im Brennstoff« behälter für überflüssig halten. ES stört sie beim Ein sülsen des Benzins, weil durch das engmaschige Messingdrahtgewebe derEinsüllstutzen anscheinend ver engt wird. Da eS aber polizeilich vorgeschrieben ist, muß es doch wohl eine wichtige Ausgabe zu erfüllen haben. Tatsächlich werde» durch da» Sieb Explosionen verhütet, denn eine Flamme kann nie durch ein Drahtsieb schlagen, wenn ja einmal der offene Brennstoff behälter damit in Berührung kommen sollte. Benzin verdunstet sehr leicht; beim Tanken bildet sich selbst bei kühler Witterung ein Nebel von Bcnzingascn, der, für das Auge meist unsichtbar, sich außerordent lich leicht entzünden kann. Immer wieder sieht man Kraftfahrer mit der brennende« Zigarre im Munde tanke« oder am Motor herumhantieren. Wenn dann da» Sieb im Brennstossbehälter fehlt, ist sehr schnell die Entzündung der Gale und damit des Behälter inhalte» geschehen. Man betrachte deshalb das Sieb nicht als notwendige» llbel, sondern sorge dafür, daß eS stets in gebrauchsfähigem Zustande ist. Zer rissene Siebe ersetze man durch neue; Siebe, die von der Krastwagenfabrik-reichlich kurz bemessen wurden, lasse man beim Klempner verlängern, wodurch das überlaufen beim Tanken vermieden wird. Zudem soll ja daS Sieb auch Unreinheiten de» Benzins dem Tank und damit der Brennstossleltung und den Vergaserdüsen sernhalten. Der Kraftfahrer, der da» Dieb vernachlässigt, oder es ganz entfernt, schädigt seinen Motor und sich selbst. Heute ist der Brennstoff au» den großen Tankstellen sehr sauber. Früher war eS notwendig, ihn mindestens durch ein Leinenluch hindurch einzusüllen, wenn man nicht gar einen Lederlappen dazu verwendete. Wer eS heute noch ermöglichen kann und nicht zu den eiligen Leuten gehört, die selbst an der Tankstelle nicht schnell genug abaefertigt werden können, der filtriere den Brcnnstoss getrost trotz des vorschristsmäßigcn Siebes durch ein Lederluch in seinen Tank. Sein Motor wird eS ihm danken. Vor allem aber bleibt beim Tanken da» Sieb im Einfüllstutzen und wird nicht herauSgenommen, ivell anscheinend eine Minute Zeit dadurch gespart wird. Die gibt man an der nächsten, rote- Licht zeigenden Verkehrsampel be stimmt wieder zu. Und alle Wochen einmal sollten wir diese» unscheinbare und doch so wichtige Sieb mit Benzin reinigen, um dabei festzustellcn, wieviel Schmutz vom Vergaser ferngehalten wurde! U)snn clev „nlek" Jetzt komint die Zeit der kalten Nächte wieder, wo der Motor am Morgen schwer zum Anspringen zu bekommen ist. Einmal, zweimal, dreimal wird ge startet, doch die Maschine streikt. Wenn sie dann endlich zum Laufe» gebracht wurde, prustet eS durch den Vergaser, al» wenn wir Menschen da» Niesen bekämen. Dieser Vergleich ist durchaus nicht unan gebracht. Die Kälte spielt in beiden Fällen eine Rolle. Physikalisch gesehen, ist der Vorgang so zu erklären, daß der Motor, die Ansaugleitung und der Vergaser in der Nacht kalt wurden. Wird unter diesen Um ständen das Benzin-Luftgemisch angesaugt, dann schlägt sich der feine Brennstoffnebel an der kalten Ansaugleitung und den kalten Zylinderwänden nieder und bildet dort Tröpfchen. Nun ist eS die erste Be dingung sür das gute und schnelle Anspringen deS Motors, daß ihm da» Brennstosfgemisch in feinster Verteilung zugeführt wird. Daher der Name „Ver gaser" oder, wie er früher hieß, „Vernebel«". Grö ßere Brennstofftropfen können sich nur schwer oder gar nicht an, Funken der Zündkerze entzünden, und so kommt eS, daß der Motor nicht anspringt. Ma« sorge durch «schließe« der Ltarterklapp« zunächst dafür, daß nicht übermäßig viel kalte Luft durch den Vergaser ««gesaugt wird. Ist eine solche Starterklappe nicht vorhanden, so lasse man durch eine zweite Person da» Lustansaug- loch de» Vergasers mit der flachen Hand zuhalten und starte dann. Springt auch dann der Motor noch nicht an, so blase man mit einem Haartrockenapparat — einem sogenannten „Fön" — warme Lust in den Vergaser, und lasse auch eine Zeitlang die Ansaug leitung unter der Wirkung de- warmen Luststrome», ohne den Starter zu betätigen natürlich. Dann wird auch der Motor anspringen. Am besten ist e» aller dings, durch eine geheizte Garage dafür zu sorgen, daß der Motor nicht zu sehr auSküblen kann, denn die genannten Maßnahme» stellen doch nur Behelfs mittel dar, die man dadurch überklüssig macht, daß man für den Motor die natürlichen Bedingungen schafft. Dazu gehört bei der BerbrennungSkrast« maschine nun einmal, daß sie immer genügend warm ist, wenn sie anspringen und ihre volle Leistung her geben soll. Fehlen diese Bedingungen, nun, dann wird dem Motor eben etwa» zugetraut, wa» er, ohne daß er übermäßig beansprucht wird, nicht erfüllen kann. * Stu,as (ibsv KslfsnLhonung Obschon gegen früher die Reifen eine sehr sang« BeuutzungSdaucr haben, wundert sich der Kraft ¬ fahrer doch immer wieder, daß sie „schon ersetzt werden müssen. Da Reifenersatz zu den größten Aus gaben in der Haltung eines Wagens gehört, sollte jeder Fahrer mehr Sorgfalt aus die Pflege der Reisen verwenden. Wenn man lange Zeit in der sommer lichen Hitze zu parken gezwungen ist, was besonders auf den Sonntagsausslügen der Fall sein dürste, so sehe man die Reifen nicht der Einwirkung der prallen Sonne au». DaS verträgt der Gummi nicht, ganz abgesehen davon, daß sich in der Sonne die Lust im Reifen auSdchnt und gegebenenfalls Schläuche und Reisen zum Platzen bringen kann. Durch einige alte Zeltbahnen, die man über die Reisen deckt, läßt sich diese Art Reifenpslege kostenlos durchführen. Dann aber fahre man auch nie mit unvermin derter Geschwindigkeit durch die Straßenkurven Wer schon einmal neben einem so geführten Wagen stand und beobachtete, wie sich in der Kurve die Reisen seitwärts auSbeulen, weil sich das Wagen gewicht ganz auf die eine Seite legt, der begreift di« Kraftfahrer einfach nicht, die so mit ihren Reifen umgehen. Es ist tatsächlich nur der guten Qualität der deutschen Reisen zu danken, daß nicht mehr Un fälle durch Reifenschaden entstehen. Mit dem Bremsen in schneller Fahrt ist eS ebenso. Der Wagen rast mit 60, 70 Kilometer dahin — plötzlich ist der Fahrer gezwungen, die Bremsen zu betätigen. Wie ein Radiergummi schleifen die PneuS über da» Pflaster und kreischen dabei, als wollten sie sich gegen die Mißhandlung wehren. Es mag vielleicht sportlich sehr interessant auSsehen, den Wagen au» schnellster Fahrt zum Halten zu bringen, aber billig ist das Ver gnügen nicht. Denn die Lebensdauer der Reifen wird viel mehr durch unvernünftiges Bremsen ver kürzt, al» durch sachgemäße» Fahren über große Strecken. Im übrigen sollte jeder Kraftfahrer dafür sorgen, daß die Reifen stet» den gehörigen Luftdruck auswcisen. D«r Man» an der Tankstelle, der da» Auf- vnmven kostenlos besorg«, weiß infolge sein«» Ausbildung sehr wohl, welche« Druck di« Reif««- fabrikate habe« müsse«. Man überlasse eS ihm daher, recht oft den Druck zu prüfen und sür die richtige Nachsiillung zu sorgen. Dabei muß eine» Hervorgehoben werden: Wer „auk Latschen" fährt, da» heißt, wer zu wenig Lust inj Reisen bat, schadet Ihm — und seinem Geldbeutel — genau so, wie derjenige, der einen „strammen" Reifen liebt. Für jeden Teil de» Auto» die richtig« Beanspruchung und Pflege, dann wird die Wagen haltung nicht mit Ausgaben belastet, die zu ver meiden sind. ' Kleine Ursachen, große Wirkungen — am Wage« sowohl, wie am Gejdbrutett cht. k
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