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Dresdner Nachrichten : 05.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193601057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-05
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1936
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FE/i^e m/7 A/orNM» s/k</ ---e«<5s«§Ns-e tletenmal wLch«nNIch«m verland. Vn»el» Amtshauptmannschast Dresden und de» Gchiedsamte» beim vuellenangabe »reidne« Rachetchlen. Nummer l« «»>., auterhalb Lachsen« «o «ps. Dberversicherungramt Dresden Un»erlan,le LchNstftü«« werden nicht aulbewahrt Roosevelts KaMWchast an -en Kongre Lob -er Demokratie - Heftige Angriffe gegen »le „autokratischen" Staaten Europas Washington, L Januar. Präsident Roosevelt begab sich am Freitagabend zum Kapital und verlas vor beiden Sammern, hie sich im Repräsentantenhaus versammelt hatten, und vor überfüllten Tribünen seine jährliche Rot schaft an den Bundeskongretz. Außerdem wurde die Rede durch etwa S00 Sender Millionen von Hörem übermittelt. Die Rede stellt einen dringenden Appell an Parlament und Wühler dar, den Präsidenten angesichts der immer stärker werdenden Opposition und der Rückschläge, dir seine Gesche im Bundcsgericht crsahren, zu untersttthen, und bemüht sich, den hauptsächlichsten Vorwurf der Gegner, Roosevelt sei ein Diktator, nach Kräften zu widerlegen. Offenbar aus dieser Erwägung ist in der Botschaft von den „Autokra ten" des Auslandes die Rede, „die ihre Völker versklaven und -um Kriege drängen, die ihren Mitbürgern die Segnun gen wahrer Demokratie vorenthalten, und die von einer Mis sion predigen, die sie in der Welt zu erfüllen hätten". Dem stellt der Präsident alsdann Amerikas Friedensliebe, Amcr- rikaS Bemühungen um wahre Neutralität, Amerikas demo kratische Form der Gesetzgebung gegenüber. Zunächst preist er dte friedliche« ««d freundschaftliche« vezi»h«»gex »wische« de« LI Republik«« Amerikas «ud mit Kauaba. Er erklärt dann, in -er übrigen Welt steke eS nicht so Mit. In Europa und Asien hätten manche Herrscher nicht nach Frieden gestrebt, sondern sie seien angrifsSlustig und störten -ic Ruhe der Nationen, die den Frieden auf Erden wünschen. „Mükig ist es", so fährt Roosevelt fort, „zu behaupten, das, die Völker nicht so kriegerisch und imperialistisch seien wie diese ihre Herrscher,' denn diese Völker geniesten eben keine volle Freiheit und keine wahrhaft demokratischen Einrichtungen, wie wir sie verstehen, und daher folgen sie blind und be geistert ihren autokratischen Führer». Nationen, die eine Wiederherstellung ihres GebietSstandcS oder die Wiedergut machung des ihnen in früheren Kriegen zugcfügten Unrechtes suchen oder Märkte für ihren Austenhandel erstreben, zeigen leider nicht die Ged ul-, die erforderlich ist, nm vernünf tige und legitime Ziele üurch friedliche Verhandlungen oder -urch einen Appell an die besseren Instinkte der Wcltgercch- tigkcit zu erreichen. Voller Ungeduld kehre» sie zum alten Glauben an das Gesetz -es Schwertes oder zu der phanta- stischcn Auffassung zurück, dast sie un- nur sie allein anS- erwählt seien, eine Mission zu erfüllen, -ast all die ander«» eineinhalb Milliarden Menschen von ihnen lernen müstten un- würden und sich ihnen unterwerfen müstten". „Ich bin mir klar", so betonte Roosevelt weiter, „dast meine mit voller Ucbcrlegung gewählten Worte bei den Nationen mistlicbig sein werde», die diese Worte als aus sich gemünzt betrachten. Bel den anderen friedliebenden Völkern aber werden sic einen beifälligen Widerhall Hervorrufen, denn sie werden andauernd aus dem politischen Schachbrett hin und her gehetzt, wenn sie angesichts des kaleidoskopartigen ewigen Wechsels in -er politischen Situation, der heutzutage für die Lage in Europa und Asien so charakteristisch ist, sich den Frie den wahren wollen. Ich wiederhole, was ich 1933 sagte, dast «5 oder 99 v. H. aller Völker in der Welt mit ihren gebietliche» Grenzen zufrieden und zur Verminderung ihrer Streitkräfte bereit sind, und e» ist heut« noch wahrer, dast der Weltsriede ««b bie Weltsreundschast ,o« ««r 1b bis IS ». H. der Weltbevölker««» verhindert «erde«. Daher versagenalle Bemühungen um Abrüstung, und des wegen werden dte Rüstungen zu Lande und in der Lust un geheuer verstärkt. Deswegen sind sa sogar die Bemühungen um die Beibehaltung der gegenwärtigen Beschränkungen im KriegSschifsbau bisher von so geringem Erfolg begleitet. Amerikas Politik ist klar und folgerichtig. Wir erstreben die Begrenzung der Rüstungen, die friedliche Lösung von Streitigkeiten zwischen allen Nationen, wir versuchen, unseren moralische» Einflust geltend zu machen gegen bie Unterdrückung, Diskriminierung. Unduldsamkeit und Auto kratie, dagegen für die Redefreiheit, für Gleichheit vor dem Gesetz, für religiöse Toleranz und für die Herrschaft des Volkes. Wir habe« die Periode der Dollar-Diplomatie beendet und verfolgen eine zmeisach« Neutralitätspolitik, und zwar erstens durch ein Verbot der Ausfuhr von Waffen und Munition an Kriegführende, zweitens durch eine Ver hinderung der Benutzung unserer Erzeugnisse durch Krieg führende über den normalen Friedcnsbedarf hinaus zur Erleichterung ihrer Kriegführung. Der Friede ist nicht von vielen bedroht, sondern von einigen wenigen, die die Macht für sich allein anstrebcn, wie in den Zeiten, wo die Duodez-Fürsten Europas die Landkarte alle 14 Tage änderte» oder Kaiser und Könige in wildem Durcheinander nach Kolonialreichen sagten. Wir hoffen, dast mir nicht an der Schwelle eines neue» Welt krieges stehen, aber falls wir der Tatsache inS Gesicht sehen müssen, so wird Amerika bemüht sein, durch eine geord nete Neutralität und durch eine angemessene Landesverteidigung sich vor der Verwicklung in einen nencn Krieg zu bewahren. Im zweiten Teil seiner Botschaft beschäftigte sich Roose- velt mit der i n n e rp o l i t t sch e n Lage. Er sprach dabet von der kleinen Schicht gew in »gieriger Aus beuter, die jetzt minder vorwagten. Roosevelt zählte sodann seine innerpolitischen Leistun gen auf finanziellem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet auf un- fragte, ob man auf alle diese Erfolge verzichten wollte. Die Volkswirtschaft habe sich unter seiner Regierung erheblich gebessert, und der Staatshaushalt werde demnächst aus geglichen werden können, da die grohen Ausgaben für die Unterstützung der Arbeitslosen immer mehr abnähmen. Aus dem gleichen Grunde verlange er auch keine neuen Steuer». Sl«h« «aal» Seit« ll Sm Geist »er SMS und »er Kamerahschalt Der Lag dec RSKVB Berlin, 4. Januar. Im ganzen Reiche findet am Sonntag dte vierte RetchS- strastensammlung für das WtnterhtlfSwerk statt. Die Nation alsoztalisttsche Krieg Sopferversor- gung ist eS, die sich in ihren Dienst gestellt hat: dte alten Frontsoldaten und die Krieger Hinterbliebenen gehen an diesem Tage an die vorderste Front im Kampf gegen Hunger und Kälte, im Einsatz für die Volksgemeinschaft. Aus diesem Anlast werden folgende Aufrufe veröffentlicht: Der Relchskrleg»opferftihrer: KrtegSverletzt« Frontsoldaten und Kiegcrwltwen rufen an ihrem Sammeltag baS deutsche Volk zur Winterhilfe auf. Deutscher Mann und deutsche Fram der Maststab für deine Spende an btesem Tage sei da» Opfer, baS die Sammler bei» TageS im groben Kriege gerne auch für dich gebracht haben. HanS Oberlindober, GA-Brigadeftthrer. Der Skellverlreler de» Fahrers: Der Tag, an dem Frontkameraden, bie ihre Gesundheit -em deutschen Volke im Weltkriege opferten, für bas Winter- htHwrrL l-rnuwl>h ist llir das deutsch« Mo« ein Tag des DankeS, und e» wird seinerseits sein Opfer zu bringen wissen. Heb, Stellvertreter des Führers. Der RelchskriegsMinister: Die Nationalsozialistische KrtegSopferversoraung e. B. sammelt für die ärmsten der Volksgenossen. Sie bekräftigt damit das alte soldatische LebenSgesetz: „Einer für alle und alle für einen!" Blomberg. Der Oberbefehlshaber de» Heere»: Die in der Nationalsozialistischen Kriegöopserversorgung zusammengeschlossenen Frontsoldaten wissen, was Kamerad- schäft heibt. Sie haben im Weltkriege ihren Opsersinn be- wiesen und stellen sich im Kampf gegen Hunger und Kälte anss neue in den Dienst der Volksgemeinschaft. Ich wünsche ihnen vollen Ersolg. Freiherr »o« Fritsch. Der Relchsfchohmelster: Frontsoldaten sieben wieder in vorderster Linie. Der Frontgeist hat sie wieder ersaht, denn das Reich hat gerufen. ES gilt sür die Kameraden, für Frau und Kind. Gebt den alten Frontsoldaten, die als Stosstrupps des WinterhtlsS- werkeS 19M8Ü eingesetzt sind. Gebt, opfert! Das Gesicht des Weltkriege» sieht euch an. Was ist dein friedliches Opfer gegen das Opser der alten Frontsoldaten? Seid alle Front- svldaten de» Wtnt < rht l s s Werkes, stehe jeder hier jn vorderster Liniej Mchmarzz ReichSjchatzmetiter. Nervenproben Die stillen Tage des WeihnachtSsriedenS, die früher ost weit bis in den Januar hinein das weltpolitische Leben mit Ruhe erfüllten, sind in diesem Jahre rasch beendet worden. Die politischen Ereignisse und Leidenschaften, bie der italienisch-abessinische Krieg aufgewühlt hat, haben alle von dem Geschehen in Afrika berührten Staaten wieder in den Zustand fieberhafter Span nu n g verseht. Deutlich zeigt eS sich, dab neben dem ostasrtkanischen Kriegsschauplatz nach wie vor ein politischer besteht, auf dem mit anderen, aber nicht weniger gefährlichen Mitteln gekämpft wird. Die Me thoden der internationalen Massenbeeinslussung, die hierbei im Vordergrund stehen, sind uns seit den Tagen des Welt krieges nur zu gut bekannt. ES lästt sich nicht leugnen, daß dte Italiener nicht nur in den Kriegern des NeguS erbitterte Gegner gesunden haben, sondern auch bei ihren Gegenspielern in Europa und Amerika,' ja, sie haben, je länger der afri kanische Krieg dauert, mit wesentlich gefährlicheren Gegnern als der englischen Diplomatie zu rechnen, die das abessinische Abenteuer nicht aus antifaschistischen Gefühlen, sonder» im wesentlichen aus Gründen der Sicherheit des britischen Welt reiches bekämpft. Seinen heftigsten Feind sieht der Faschis mus immer deutlicher in den starken marxistischen, demokra tischen und freimaurerischen Gruppen aller parlamentarisch regierten Länder, die die Gelegenheit benützen wollen, um dem verhassten autoritären Ncgiernngssystem nicht nur in Italien einen schweren, ja, wie sie hoffen vernichtenden Schlag zu versetzen. Ihnen geht cs nicht um dte Freiheit Abessiniens, sondern um ihre ureigensten Angelegenheiten. Nach der deutschen Revolution von 1938 haben diese Mächte gefühlt, dast das altersschwache demokratische System allent halben auf dem Rückzug gcgc,Utber dem Gedanken der Autori- tät und der disziplinierten Neusormung der nationalen Energien im Kampfe gegen die Weltkrise des Parlamentaris mus ist. Als das faschistische Italien den abessinischen Krieg begann, sahen diese Kräfte die günstige Gelegenheit, gegen dieses neue Werden, das sie auch in ihren eigenen Ländern spüren müstten, einen entscheidenden Schlag zu führen. Die Gelegenheit war um so günstiger, weil England aus wesent lich anderen Gründen zum grosse» Gegenspieler Italiens im Mittelmeer und tu Afrika geworden war. Unterdessen haben zu viele demokratische und marxistische Parteimänner «» ausgesprochen, dast eine Niederlage des Faschismus neu« Aussichten eröffnen werde, auch den noch weit mehr ver hassten deutschen Nationalsozialismus nach gleichen Methoden zu bekämpfe», als dast noch ein Zweifel an den wahren Ab sichten dieser Kräfte in ihrem Einsatz für das bedrängte Abes sinien bestehen könnte. Freilich stimmen diese Hoffnungen in einem sehr wesentlichen Punkte nicht. Denn der National sozialismus lehnt imperialistische Ziele ab, wie sie der in den Traditionen des alten römischen Weltreiches lebende Faschismus offen als Mittel seiner Staatspolitik anwendet. Wir Deutschen werden also auch der internationalen Demo kratie und dem mit ihr verbündeten Bolschewismus niemals die ersehnte Gelegenheit geben, die Methoden, die man gegen wärtig an Italien ausprobirren möchte, gegen uns anzu wenden. Insofern stimmt die Rechnung der demokratischen Kräste nicht, und wir können ihre Bemühungen mit eiserner Ruhe beobachten. Solche Feststellungen zu trefsen, ist aber um so wichtiger, je mehr sich die internationale Lage zuspiht. Sie sind not wendig, damit Klarheit über die Hintergründe vieler aus ländischer Meldungen und Ereignisse der letzten Tage und wohl auch der kommenden Wochen besteht. Sie sind vor allem auch deshalb notwendig, damit jeder Deutsche weist, warum wir mehr denn je allen kommenden Entwicklungen gegenüber unsere unbedingte Neutralität wahren müssen. Das gilt auch gegenüber der persönlichen Einstellung zu diesem ober jenem Ereignis, das sich gegenwärtig rund um den abes sinischen Krieg abspielt. ES ist klar, dast die demokratischen Gegner des Faschismus jeden Fehler, jede Härte der ita lienischen KriegSstthrung zur Beeinflussung der öffentlichen Heute veila-er Oie krau un6 ikreMelt
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