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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360109023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936010902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936010902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-09
- Monat1936-01
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D-lmerStav, 9. garmav iss« El-en-Elu-va-e Rr. iS v»us,g«r«», »ei »«NA »vNn^ize, Zu. Druck «.Verlag i Ltepsch t Aetcharbt, iVresden-A. l, Marien- «lnj-igk»»»«- lt. PikUUste Rr.«: MMm«i«r»t<K imüma Irn H-m. M°N-'UA «m. ».«>, du.» graßt ;s/ir. Fernruf 25 24l. Postscheckkonto los» Dresden 7,7 b-Nt> «ps. «ach»n. nach o. P°I.be»us E. -'n'»'"»''»,.?'"»: Vie« Llatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der nebenmal" wSchenMchem" v.rl°nd°' " aini'l- 2lmt»hauptma^nschast Dre.den u^ des Schirdsamte» beim „ur ml, Quellenangabe r.tSdne. «ach.l<I,Ie,u numnie. 10 «pt. Vderverstcherungsamt Dresden Unv-ri-ngie «chNUftücke werden nlch, °u,b-wa»n SeldenmAige deutsche Seemannstat Der Kopistin »er „Laiieilon" »eriMe» Hamburg, 9. Januar. Der Dampfer „ Castellon " der Reederei Robert M. Sloman jun., Hamburg, der unter helden mütigem Einsatz seiner Mannschaft am 5. Januar bei Kav Finisterre den größten Teil der Besatzung eines untergehenden spanischen Dampfers retten konnte, kehrte jetzt in den Heimathafen zurück. Kapitän Nielsen gab dabei eine «Schilderung der kühnen Tat der deutschen Seeleute, die zehn Spaniern das Leben retteten. Wie e i n Mann, so sagte der Kapitän, habe sich die ganze Schisssbesatzung freiwillig zur Teilnahme an der Rettungö- akiton gemeldet. Die „Castellon", die sich mit einer Frucht- ladung an Bord ans der Heimfahrt von Cartagena befand, lichtete Sonntag, den K. Januar, gegen 10 Uhr etwa zehn Meilen südwestlich von Kap Finisterre, den Dampfer „Bizcaya". der sehr starke Schlagseite hatte. Flaggensignale gaben bekannt, daß sich das Schiss in höchster Seenot besand. Der deutsche Dampser drehte daraus sosort bei. Wie die Geretteten später berichteten, hatte die „Bizcaya" be reits sechs Stunden bei Slidweststurm im Kampf mit den Wellen gestanden und begann zu sinken. Tie Besatzung hatte schon Schwimmwesten angelegt und versuchte, ein Ret tungsboot auSzusehcn. was jedoch bei den hochgchcndcn Wellen und der starken Neigung des Schisses bis zu 40 Grad nicht gelang. Kapitän Nielsen liest nun ein Rettungsboot klar machen, -aS nur unter grosten Schwierigkeiten zu Wasser gebracht werden konnte. Trotz aller Bemühungen gelang eS der sechSköpstgen Besatzung des Rettungsbootes aber nicht, längsseits der „Bizcaya" zu gehen, da fortgesetzt neueBöen in Windstärke acht bis zehn austraten. Die Besatzung des Rettungsbootes gab schliestlich den spanischen Seeleuten zu verstehen, über Bord zu springe», um so ihre Bergung zu ermöglichen. Dies war der einzige Weg zur Er rettung. da das Boot d<r „Castellon" dauernd l« Gesahr schwebte, beim Sinke« der „Bizcaya" oom Strudel mit in die Liese gerissen zu werde«. Nach und nach konnten so sechs Mann von dem Rettungsboot ausgenommen werden. ES begann nun die Rückfahrt zur „Castellon", die inzwischen fortgesetzt Oel aus die hoch gehenden Wellen pumpte. Nachdem das Rettung»- boot die sechs völlig erschöpften Spanier aus dem Dampser ab gesetzt hatte, stieb cs wieder ab und es gelang, bet der zweiten Bergungsfahrt weitere drei Spanier zu retten. GrosteS Glück hatte ein Besatzungsmitglted der „Bizcaya", das gleich zu Beginn des RettungSwerkeS von der „Castellon" aus der tobenden Flut geborgen werden konnte. Die Zahl der von dem deutschen Dampfer Geretteten beträgt somit zehn. In zwischen waren auch der estländische Dampfer „Minna" und der englische Dampfer „Almazora" an der Unfallstelle an gelangt. Drei Stunden später ging die „Bizcaya" unter. Dem estlänbtschen Dampser gelang es, auS den Trümmern noch wettere fünf Besatz ungsmitglteder zu bergen. Zwei Mann feboch, darunter der Kapitän, wurden mit in die Tiefe gerissen. Die „Castellon" kreiste nach dem Untergang des Schisses noch eine halb« Stund« , um die Ber- unglückten möglicherweise noch bergen zu können. Die Suche blieb jedoch ergebnislos. Nach Aussagen der Geretteten hatte die „Bizcaya" eine MatSladung an Bord und war von Bilbao nach Palma de Mallorca unterwegs. Man vermutet, dast sich die Ladung des Schiffes infolge des stürmischen Seeganges verlagert hat und dadurch die starke Schlagseite herbei- führte. Die Rettungsmannschaft setzte sich wie folgt zusam men: 1. Offizier Jahnke, 2. Offizier Ihn», Matrose Schmidt, Matrose Kripk«, Hetzer Latell und Trim mer Boehme. Bet ber zweiten RettungSsahrt traten an Stelle von Latell und Boehme der 4. Ingenieur Bahr und der Trimmer Toepper. DE - ungarische Wittichastöverhanblungen vratztmaläung unserer verlluar SvdrikUaUnug Berlin, 9. Januar. Der ungarische Handelsminister von Winckler trisst Ende der Woche in Berlin ein, um in einem mehrtägige« Aufenthalt Besprechungen mit den Berliner Reglernngsstelle« und Vertretern der deutschen Wirtschaft zu führe«. Diese Be» sprechuugen dienen dem Zweck, einen weiteren Ausbau der deutsch-ungarische« Handelsbeziehungen in die Wege z« leite«. Im „P e st e r Lloyd" hat der ungarische Handelsminister dieser Tage einen Artikel über die handelspolitische Lage Un garns veröffentlicht, in dem er vor allem die günstigen Aus sichten der deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen bespricht. Deutschland sei im Jahre 1935 der grösste Käufer ungarischer Bodenerzeugnisse geworden. Für einzelne Produkte hätten sich neue Bcrwcrtungvmöglichkeiten eröffnet. Dies gelte ins besondere für die früher stark beschränkte Vieheinfuhr in Deutschland. Tie Erweiterung dcö Nahrungsmittel- absatzcs aus dem deutschen Markt ermögliche es der unga rischen Produktion, sich auch künftig aus eine ständige und gesteigerte Auöiuhr einzustcllcn. Eine günstige Einwirkung auf den ungarischen Export nach Deutschland lästt sich auch von dem jüngst nen geregelten Zahlungsverkehr durch D e v i s c n k o m p e n s a t i o n erwarten. M Minister Spina »en BMmiSam» siebt Prag, 9. Januar. Der „Bund der Landwirte" in -Sr Tschechoslowakei hat ick diesen Tagen in Prag unter den Augen des neuen Staats präsidenten Dr. Benesch einen „NetchSparteitag" abgchalten, in dessen Mittelpunkt eine Rede des deutschen Ministers im tschechoslowakischen Kabinett, Dr. Spina, stand. Um seine, partikularistische Haltung plausibel zu machen, mustte Spina sich natürlich möglichst in Gegensatz zur „Sudetendeutschen Partei" und ihrem Gedankengut setzen. Kein Wunder, dast er dabet die seltsamste» Verrenkungen machte, und ohne den Fluch -er Lächerlichkeit zu scheuen u. a. die Behauptung auf stellte, dast es in Nustland bereits nach rechts gehe. s!j Diesen neuen Kurs hätten die Bauern in Ruß land erzwungen. Mm aus 17 R Staatssekretär Milch eröffnet Berlin, 9. Januar. Im grosten Sitzungssaal des neuen Hauses der Flieger wurde am Donnerstagvormittag die 35. Tagung ber IATA, der „International Air Traffic Association", der Dachorgani sation von 28 Luftverkehrsgesellschaften, eröffnet. Anwesend waren die Vertreter von 1/ europäischen Gesellschaften. Im Namen der ReichSregierung, insbesondere im Namen des ReichSmtnisterS ber Luftfahrt, General der Flieger Göring, hicst der Staatssekretär der Lnstfahrt Generalleutnant Milch die Erschienenen herzlich willkommen. S e t t n c u n I a h r e n, so führte er aus, tagt die Vollsitzung der IATA -um erste« Male wieber in Deutschlaud. Dies könne man als besonderen Akt der Kameradschaft an sehen, zumal gerade jetzt die Lufthansa ihr zehnjähriges Be stehen feiere. Dieser FreundschastSakt kennzeichne zugleich den Geist, der die IATA beherrsche und dem sie nicht zuletzt ihre grosten Erfolge verdanke. Zusammenarbeit, gemeinsam und verständnisvoll die Interessen aller Mitglieder achtend, Schwierigkeiten zu beseitigen, die sich dem Flugzeug, dem schnellsten und modernsten Verkehrsmittel, hemmend in den Weg stellen, das sei die grobe und wichtige Ausgabe der IATA, die diese Mission seit 1919 erfüllt und dadurch nicht nur den Luftverkehr gefördert habe, sondern durch ihre Arbeit mit dazu beigetragen habe, die Länder einander näher zubringen. — Nach einem kurzen Rückblick auf die schwere Aufbauarbeit, die In den Wirren des Zwtschenretchs in der deutschen HandelSlustsahrt geleistet werden mustte, wies der Staatssekretär daraus hin, dast die Lufthansa diese Zett der Not nur dadurch überwinden konnte, dast jeder Mitarbeiter in echtem Fliegergeist und in steter Bereitschaft alles sttr das Vaterland und sür die deutsche Luftfahrt etnsetzte. Erst jetzt freiltch im Dritten Reich habe die Lusthansa die Möglichkeit, wirklich erfolgreich zu schaffen, und so sei denn auch ein ge radezu bewundernswürdiger Aufstieg zu verzeichnen. Sodann umrist der Staatssekretär die künftige« Ausgabe« der HandelSlustsahrt. Innerhalb Europas gelte e», alle wichtigen Städte mitein ander zu verbinden, einstweilen am Tage durch Personen strecken, des Nachts durch Lustpostlinien. Daraus ergebe sich gls technische Forderung das grobe, schnelle und bequeme Personenslugzeng sttr den Fluggastverkehr und da» noch schneller« eigens sttr diesen Zweck geschossene Schnellpostslug- zeug sttr den Postdtenst. Ucber ber gesamten Entwicklung habe jedoch der alte Leitsatz des Luftverkehr» zu stehen: Zu- erst di« Sicherheit! SS sei erfreulich, dast gerade in der Frag, ber Sicherheit in den letzt«:, Jahren bedeutende Fort- schritte erreicht worden sind. Ebenlo wie beim europäischen Landverkehr, so führte ber Staatssekretär weiter an», sei auch bet der Erschließung der allem in Berlin -te 35. Tammo -er „SALA" über die Weltmeer« hinwegsührenden Gtrasten der Lust, auf denen das Flugzeug seine ureigenste Aufgabe erfülle, ver- stäudniSvolle und kameradschaftliche Zusammenarbeit aller beteiligtcn Lustverkehrsu,,tern«hmungen ein« wesentliche Voraussetzung sttr den Ersoilg. Die grosten Erfolge in der HandelSlustsahrt seien zu einem erheblichen Teil das Ver dienst der IATA. Wohl auf keinem Gebiet internationaler Zusammen» arbeit sel ein solches Berftäuduts sür die Interessen d«S andere«, ein« solch« wirklich« Arbeitsgemeinschaft seft,ustelle«, »i« i« Snftverkehr. Die im Weltkrieg immer wieder bewiesene ritterliche Kamp- seSweise der Flieger habe den Fliegergetst ersteh«:, lasten, »er auch in der Hairdclslnftfahrt verankert worden sei. Mit dem Wunsch, dast dieser Fliegergetst auch in Zukunft die Arbeit Im Luftverkehr leiten möge, eröffnete der Staatssekretär die 35. Vollsitzung der IATA. Der Präsident der Tagung, Direktor »er Lusthansa Wronsky eröffnete daraus die erst« Arbeitssitzung. Rem Mimt Aa Lem-ien soll wtr-ereroberl sein Berlin, 9. Januar. Das abessinische Hauptquartier in Dessie hat eine Mittei lung herauSgegeben, in der erklärt wird, dast das Gebiet von Tembien von Len abessinischen Truppen wieder zurttck- erobert worden sei. Die Italiener hätten sich ohne nennens werten Widerstand zurückgezogen und dabet auch Tanks und Lastwagen, die im Schlamm steckenblieben, zurück- gelassen. Die englischen Blätter, die diese Mitteilung des abessinischen Hauptquartiers wiedergcben, bemerken erläu ternd, dast die unerwartet «ingetretenen Reaenfäll« an scheinend die italienischen Truppen völlig überrascht und eine Zurücknahme der Stellungen erforderlich machten. Die durch den Regen wenig behinderten abessinischen Streitkräfte hätten bi« Gelegenheit benutzt, um in kleinen Abteilungen immer tiefer in da» bisher von den Italienern besetzte Gebiet vor- zudrtngen. In einigen englischen Blättern sprechen militärische Sachverständig« sogar schon die Ansicht au», daß bei einem weiteren Lndauern der RegensLll« di« gtqliener »ur Räu mung von Makalle sezwnngen werden könnten. Der heutige Bolschewismus Rußlands sei eine Angelegen» heit, mit der man sich bereits anSsöhnen könne. Die marxistische Enteignung habe aufgcbört, jeder habe in Rußland wieder das, was ihm gebührt. Besonders das Bauern tum habe wieder seine« Besitz in Genossenschastssorm er halten. Nustland nähere sich auf religiösem Gebiet dem Christentum l!>, ans politischem ber Demokratie und aus wirtschaftlichen, dem Genossenschaftswesen. In Ron, würden schon jetzt Missionare ausgebildet, die daS Christentum in Nustland wieder festigen sollen . . . Hierzu bemerkt „Die Zeit", das Organ der „Sudeten deutschen Partei", sehr treffend: „Bei diesen Sätzen weist man wirklich nicht, ob man lachen oder weinen soll: lachen über die Meinung Herrn Dr. SpinaS, dem Subcten-eutschtum eine solche Naivität zuznmuten, diesen Unsinn zu glauben: oder weinen darüber, wie skrupellos man die Wahrheit aus den Kops stellt, um sür die vom persönlichen Machtlntcrcsie ge tragene Politik eine Rechtfertigung zu finden. Wir wissen nicht, wie weit der deutsche und der tschechische Bauer von diesem Lobgcsang über -en Bolschewismus begeistert sein werd««. Vielleicht denken sic doch mit einen, leisen Schaudern daran, was ihnen bevorstehen würde, wenn der Bolschewis mus bei uns zur Herrschaft käme. Sie brauchen ja auch nur die „Halo Noviny" zu lesen, wie sie gegen das hiesige „Kulaken tun," zu Felde ziehen. Ten Bolschewismus als rcligionö- sreundlich hinznstellcn, bringt auch nur übelste Demagogie zu stande. Mag schon sein, daß man heute auch von einer ge wissen „parteichrtstlichcn" Leite her diesen Tatsachen gegen über ein Auge zudrttckt, weil man ja doch in Mitteleuropa einen angeblichen „näheren Feind" zu bekämpfen hat." lener -um Rllstzug Streik in Buenos Aires -een-et Buenos Aires, 9. Januar. Der Generalstreik in Buenos Aires dauerte bis Mitt wochabend » Uhr, doch wird die Beendigung des Streiks sich erst am heutigen Donnerstag früh tatsächlich auswirkcn. Neue Gewalttaten wurden hauptsächlich im Stadtteil Villa Devoto verübt, wo Fuhrwerke verbrannt und stellenweise Bahn schienen zerstört wurden. Her- vorzuhebcn ist, dast der Streik den gestrigen Tag hindurch an dauerte, ohne daß sich die Streikenden auf irgendeinen Befehl der Streikleitung beriefen. Die Stadtverwaltung in VnenoS Aires befahl den Angestellten der Kleiuomnibussc, den Ver kehr um Mitternacht wieder ansznnehmen, widrigenfalls die Verträge al» verfallen gelten sollten und die Wagen beschlag, nahmt und von neuetngestellten Lenkern gefahren werden tollten. Im übrigen herrschte gegen Mitternacht Ruhe. Aus der Provinz Santa FS wird von Umt.rteben unter den LaiU>arbeit«rn berichtet. Tort wurden kommunistische Agi tatoren unter ber FUHrung eine» gewissen Isaac Liben- fon feftgeftellt.
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