01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360211016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936021101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936021101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-11
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1936
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lvtenKas, 11. Frbwar ISS» Morsen-Au-sabe. 5V, V« vrucr u. vercagr »^icpilv « orilyaror, vrr»vkn>«. », »carirn» siraßeZS/52. Fernruf 21251. Postscheckkonto lo68 Vreoden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der «-» AmI.baupIminnsch.frDr^-n und bk.Sch1-d.nm«. b-im r-.-dn-, «.«Md!!! E°»I^ »«vl. Oberversicherungsamt Dresden un»eri<mgieEchM,im-ewea>mnick>'°u,b-«°»n Slympla-Empfang -er Rkichsregierung SM Ms allen Nationen in München München, 11. Februar. Inmitten der Winterolympiade gab am Montagabend in München die Reichsregiernng zusammen mit der bayrische« Landesregierung eine« große« Empfang, um den weiten «reis derer, di« in Borbereitnng, Organisation nnd AuS« siihrnng de« olympische« Gedanke« verkörpern, mit den süh« rcnde« Repräsentanten des Reiches und Landes sowie der Bewegung zu einer sestliche« Gemeinde zn vereine«. Das Deutsche Museum und sein Kongreßsaal, so jung ihre Geschichte ist, sind schon mancher denkwürdigen Feste Zeuge gewesen. Dieser Olympiaempfang der Reichs- und Landesregierung aber bildete in seinem hervorragenden Teil» nehmerkrcis wie in seiner künstlerischen Gestaltung einen einzigartigen und einmaligen Höhepunkt. Dem außerordent lichen Charakter des Abends entsprach der erhabene «chmuck, der seiner Stätte verliehen war. Bon der Höhe des «aal- baues , flatterte« zwischen Banner« des Reiches zwei olympische Fahne«. Der Portalausbau trug aus dunkelrotem Tuche die olym pischen Ringe. Im Treppenaufgang znm Kongrcßsaal bot sich das erste packende Bild: die Rückwand, mit mattbraunem Tuch verhüllt, zeigte in der Mitte einen wunderbaren mäch tigen Gobelin mit mythischen Darstellungen. Bor ihm erhob sich zwischen Lorbeer die Büste des Führers. Zu Heiden Setten des Aufgange» brachte ein Spalter Münchener Herolde der groben Gemeinschaft der Tausend den Willkomm, di« als Gäste des Reiches und Lande» im Gesellschaftskleid, in den Uniformen ausländischer Offiziere und der Wehrmacht und der Bewegung sich hier versammelten. Unter den auslän dischen Gästen sah man den Erbprinzen und die Erbprinzessin Gustas Adolf von Schweben, den türkischen und den italieni- scheu Botschafter mit Frau, die Gesandten Oesterreich», Lett lands, Ungarns, den sapantschen Geschäftsträger und Frau, den italienischen NnterstaatSsekretär Ricci, den ehemaligen britischen Lustsahrtmtnister Marqueß Londonderry und Gattin, den Generalsekretär im portugiesische» Unterrichts ministerium Nobre-Codes, die Militärattachceö von Schweden, Italien, Polen und der Tschechoslowakei und das Münchener konsularische Korps sowie viele andere. An der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees war Gras de Baillet-Latour erschiene», auch das Deutsche Olympische Komitee war mit seinem Präsidenten, Staats sekretär a. D. Dr. Lewald, zahlreich der Einladung gefolgt, desgleichen waren das OrganisationSkointtcc der IV. Olympi schen Winterspiele mit seinem Präsidenten Dr. Ritter v. Halt und verschiedene Mitglieder ausländischer Llympiakomitces zugegen. Mit Ncichsminister Dr. Goebbels, der zusammen mit Gauleiter StaatSminister Adolf Wagner die vorbereiten den Arbeiten für diese» Abend geleitet und die Gäste persön lich begrüßt hatte, sowie mit dem bayrischen NeichSstatthalter General Ritter v. Epp und dem Ministerpräsidenten Siebert waren von den Mitgliedern der Reichsregiernng unter ande rem erschienen die NeichSminister Freiherr v. Neurath, v. Blomberg, Dr. Frick, Gras v. Schwerin-Krosigk, Scldte, Darrn und Frank, ferner Botschafter v. Ribbentrop, sodann die Staatssekretäre Psundtncr, Funk, Meißner, Dr. Lam mers, Grauert, Körner und die bayrischen Staatssekretäre Däuser, Stocker und Schuberth. Ferner sah man Reichssport führer v. Tschammcr und Osten, den Generalinspektor für da» deutsche Straßcnbanwesen Dr. Tobt, den stellvertretenden Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn Kleinman«, den Chef des Protokolls Gesandten v. Bülow-Schwante, den Generalleutnant der LandeSpoltzei Daluege, den Komman dierenden General im Wehrkreis Vll Generalleutnant v. Reichenau. Bon den führenden Persönlichkeiten der NSDAP waren zugegen die Rcichsleitcr Amann, Bouhler, Buch, Dr. Dietrich, Fichler, Grimm, Dr. Ley, Rosenberg, v. Schtrach und Schwarz, der Stabschef der SA Lutze, der RLichsführer SS Himmler, der Korpssttl..er NSKK Hühn lein, der Reichsscndelciter Hadamowöky, die Neichstatthalter und Gauleiter Sprenger nnd Murr, ferner die Gauleiter Obcrpräsident Koch, Jordan nnd Wächtlcr. Auch aus dem Uunstlebcn und der Wirtschaft »ahmen zahlreiche Persönlich keiten an dem festlichen Abend teil. Skk liest» Sinn »er Im Laufe des Abends begrüßte Reichsmtntster Dr. Goebbels die Gäste mit einer kurzen, alsbald ins Französische und Eng lische übersetzten Ansprache, in der er auSsührte: Ich habe die hohe Ehre und die große Freude, Sie am heutige» Abend in großer Zahl auf dem Boden der Hauptstadt der Bewegung, der deutschen Kunststadt München, im Namen der deutschen Reichsregiernng und der bayrischen Landesregierung auf das herzlichste zu begrüßen. Das dentsche Boll begrüßt es a«S tiefstem Herze«, daß so viele angesehene Männer und Krane« des Auslandes in diese« Tage« bei Gelegenheit der Olympische« Winterspiel« bei «nS -« Gaste find. Zwar tragen die Olympischen Spiele ihrem Geiste und ihrem Sinne nach keinen politischen Charakter. Aber dieses Zu sammensein von Männern und Frauen aus allen Ländern der Erde trägt eine politische Note in einem höheren Sinne, und zwar insofern, als hier die Gelegenheit gegeben ist, über politische Unterschiebe hinweg sich von Mensch zu Mensch und damit von Bolk zu Volk kennen- -ulern en. Denn da» ist der vielleicht wichtigste Grund all der schweren Sorgen und Krisen, die die Welt belasten, daß die Völker sich zu wenig kennen, und daß sie deshalb, weil sie sich zu wenig kennen, sich gegenseitig nicht das Maß von Achtung entgegenbrtngen, das im Sinne einer Wohlfahrt der ganzen Erde, und eines Friedens, der für alle Völker einmal kommen muß, gelegen ist. Deshalb begrüßen wir diesen Anlaß ans ganzem Herzen. Die sportlichen Kämpsc haben einen verheißungs vollen Anfang genommen. Männer und Kraue» aus allen Ländern der Erbe haben uns am hcntigen Abend die Ehre gegeben, Gäste der deutschen Reichsregiernng und der bayri schen Landesregierung zu sein. Möge aus de« Olympische« Spielen nicht nur in sportlicher Hinsicht eine international« Verständigung angebahnt «erde«, sonder« möge ans dtesem Zusammensein «nd a«S diesem Sichkennenlerne« so vieler angesehener Mensche« der ganzen Erbe anch jenes Berständ. «ls erwachsen, das notwendig ist, um einem dauerhafte« Friede« und einer echte« Wohlsahrt aller Völker der Erde Bahn z« breche«. In diesem Sinne, Euere Exzellenzen, meine Damen und Herren, bitte ich Sie, mit mir bas Glas zu er- neben: auf einen dauerhaften Frieden in der Welt und die Wohlsahrt der Völker! Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Graf öe Vatllet-Lat-ur führte in seiner Erwiderung auf die Worte des ReichS- vropagandamtnisters au»: „Die Regierung des Deutschen Reiches und die bayrische Regierung haben durch die Unter stützung, die sie dem Internationalen Olympischen Komitee , und dem Organisationsausschuß der IV. Olympischen Winter- spiele zuteil werde» ließen, ebenso wie durch die Wort« des I StvmrMm West Herrn Reichsministers Dr. Goebbels zum Ausdruck gebracht, daß sie sich des moralischen Werte» des Sportes bewußt sind. Das Deutsche Reich hat damit bewiesen, daß der Sport nicht nur al» körperliche Ertüchtigung empfunden wird, sondern daß er das Ideal der besten Schule verkörpert, die zur Ver ständigung aller Länder beiträgt nnd damit zugleich dem eigenen Volke dient. Durch bi« Zusammenarbeit deS Internationale« Olympische« Komitees mit der deutsche« Reichs« regierung ist es gelungen, eine allseits bewunderte und anerkannte Organisation der IV. Olympische» Winterspiele ans die Beine z« stellen." Der Präsident richtete seinen Dank und seine Glück wünsche besonders an Dr. Ritter v. Halt und seine Mit arbeiter und fuhr dann fort: „Alle diejenigen, die an diese» Spielen teilnehmen, werden in ihre Heimat zurückkehren und verkünden, in welch ausgezeichnetem Geist die Wettkämpfe hier durchgeslihrt worden sind, und wie bas sportliche Deutschland die olympische Idee verwirklicht hat." „Morgan keineswegs reingewafchen" Washington, 10. Februar. Senator Nye, der Vorsitzende des MunittonsauSschusseS des Senates, hat erklärt, daß der in Aussicht stehende Bericht des AnsschusseS die Morganbairk „keineswegs rein waschen" werde. Der MunitionSauSschuß habe zwar nicht Geschichte gemacht, aber er habe Geschichte, die viel zu lange geschlummert habe, ans Licht gebracht. Große Bedeutung komme den ausländischen I n v e st i e r n n g e » zu, die die Bereinigten Staaten während des Weltkrieges vor- genommen hätten. Die Einsprüche, die die Bereinigten Staaten in den Jahren lvl-l und lvtki wegen der Behinde rung der amerikanischen Schisfahrt in London erhoben hätten, seien nicht ernst gemeint gewesen und hätten mehr oder weniger den Charakter von Entschuldigungen gehabt. „Wir hatten", so fuhr Senator Nye fort, „unser Geld aus etn Pferd gesetzt und wollten dieses natürlich siegen sehen. Heute erhebt sich jedoch die sehr angebrachte Frage, ob die Morganbank ihre Anleihen zurückerhalten hätte, falls die Vereinigten Staaten nicht in den Krieg eingetreten wären." lstaswamiwnsail »er lstimmtlstn San« WMr Berlin, 10. Februar. Der Münchener Komponist Professor Hans Pfitzner erlitt heute bet einem Zusammenstoß zwischen einer Kraft- droschke und einer Straßenbahn in Charlottenburg einen leichten Unfall. Hans Psttzner, der in der Droschke saß, trug eine leichte Verletzung an der rechten Hand und eine kleine Schnittwunde am Kopf davon. Nachdem er sich ans der Rettungsstelle hatte verbinden laste», konnte er feine Berliner Wohnung aussuchen. Dee Russenpakt Heute beginnt in der Pariser Kammer, lange hinaus geschoben, heiß umstritten, aber im Endergebnis doch schon fcstgelcgt, die Erörterung und Beschlußfassung über den Sowjctpakt. Mit der nicht mehr zu bezweifelnden Vestäti, gnng dieses Bündnisses zwischen der bürgerlich-kapitalisti schen Republik und dem kommunistischen Rätestaat kommt ein neues Clement in die europäische Politik, daS weder als ausbauend im Sinne der internationalen Zusammenarbeit, noch als sriedenSsördernd bezeichnet werden kann. So wider natürlich wie diese außenpolitische und militärische Verbindung von zwei Regierungssystemcn ist, die sich scheiden wie Wasser und Feuer, so störend muß sie auch auf den Gang der ge samteuropäischen Entwicklung wirken, indem sie einem vor wiegend asiatischen, von weltrevolutionärem Drang erfüllten Staat das entscheidende Mitbcstimmungsrecht über die euro päischen Angelegenheiten cinräumt. Schon die Entstehungsgeschichte des RustenpakteS ist für diese seine politische Bestimmung aufschlußreich. Nach jahre lang zurückliegenden Vorbesprechungen wurde er auSgehan- dclt von dem französischen Außenminister Barthou als Ersah für den geplanten größeren Ostpakt, nachdem Deutschland und Polen es abgelehnt hatten, ihre Selbstbestimmung zugunsten einer französisch-russischen Vorherrschaft aufzugeben. Schon in diesem Stadium wurde die im Grunde nur deutsch feindliche Absicht des VertragswcrkeS offenbar durch die Art de» Vorgehens. Frankreich und Sowjetrußland vereinbarten gemeinsam den Entwurf und packte» alle ihre besonderen Wünsche und Interessen in den Ostpakt hinein. Dann traten sie an Deutschland heran, das bisher gar nicht um seine Meinung gefragt worden war, und verlangten seinen Bei tritt zu den Abmachungen mit der Drohung, daß es im Weigerungsfall als Friedensstörer gelten müsse, und die bei den Staaten zwinge, ein zweiseitiges Bündnis auf militäri scher Grundlage abzuschlicßen. Diese Aufgabe siel dann nach BarthouS gewaltsamem Tode dem neuen französischen Außen minister Laval zu. Die grundsätzliche Einigung erfolgte im Mai vorigen Jahres in einem Augenblick, der besonders günstig schien, als nämlich die französische Politik jede RüstungSvereinbarung verhindert hatte und als Folge da von die deutsche Wchrfrcihcit verkündet worden war. Trotz der Angst vor der „deutschen Gefahr", dte Frankreich be herrschte, sind aber schon damals in Paris lebhafte Zweifel über die Richtigkeit der mit dem Sowjetpakt etngeschlagene» Politik aufgetaucht. Die Freude über die in Aussicht gestellte Unterstützung durch die Rote Armee in einem Konflikt mit Deutschland wurde gedämpft durch das Bedenken, daß Frank reich aus diesem Wege in eine politische Abhängigkeit von Moskau komme und unter Umständen fiir die weltrevolutio nären Ziele des Bolschewismus marschieren müsse. Der Unterzeichnung des Paktes in Parts ging deshalb noch eine lange VerhandlungSkrtse voraus, in der die Sowjetrustcn den Grundsatz automatischer militärischer Hilfeleistung in ge wissen Fällen verlangten, während Laval Vorsichtsklauseln einschaltete und darauf drang, daß dte Verpflichtung zur mili tärischen Hilfeleistung erst durch einen Beschluß des Bölker- buiidsrateS auSgclöst wird. Nur widerwillig gab Moskau nach, um das für seine Zwecke so kostbare Pakttnstrument überhaupt in dte Hand zu bekommen. Dann gab cs einen neuen, langen Aufenthalt, da zwar die Sowjetregterung den Vertrag sofort ratifizierte, Laval aber diese zur Wirksamkeit des Paktes notwendige Förmlich keit auf die lange Bank schob Er konnte wohl selbst gewisse innere Hemmungen nicht überwitldem Dieses Zögern hat ihm dte Feindschaft der sowjetbegcisterten Linksparteien in der Kammer gebracht und schließlich nicht wenig zu seiuem Sturz betgetrageu. Noch stärker aber war der Widerstand, der sich in einem großen Teil der französischen Oesfentlich- keit bemerkbar machte. Denkende Politiker, denen die Sinne nicht von der Deutschenangst gelähmt waren, kamen nicht über dte Erkenntnis hinweg, daß eine so enge politische Ver bindung mit dem staatgcwordcncn Bolschewismus für einen bürgerlichen Staat der erste Schritt znm Selbstmord ist. Prak tische Erfahrungen kamen dazu, die bewiesen, daß die poli tische Anlehnung an Moskau für den Kommunismus trotz aller gegenteiligen Versprechungen nur etn Anreiz zur Inneren Revolutionierung Frankreichs ist. Die Wahlersolge der Kommunisten wuchsen, und auch im Heer nahm die Zer- setznngSarbeit zu trotz der Erklärung Stalins, daß ihm sehr viel an der Erhaltung der Schlagfertigkeit der französischen Armee gelegen sei. Erst in den letzten Tagen hat noch di« ösi/ogs:
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