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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.03.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360305014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936030501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936030501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-05
- Monat1936-03
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.03.1936
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Moeoen-AuSoabe, Nr. Iio DonneeSta», s. März i»»6 gvnlll-EtU«« ». ei«ll«i,eluch, VUttmete»- ON^*«bü»k »ü X»!. - «Lchdru» »« «U vuellnumgab« Lretdnn Nachitchlen. rchryMck« werde« «!»«auldewa-r« l«, v«» «-«NU» ««.».I», »ot»«,«, «M.I« -klchll-PI» 51 PepgkLüdi lohn» Vofteuftellim^gedOhr) de« firienm-I «SchniIUchem «eyimd. 0in««l- mnxwer »»MO« euterhe» Lach!««» 1t Xpj. Gegrünöek 18S6 »«. veuck «.Verla,, LIepsch » «elchardt, Vreaöe«.«. l, Marie» straß.Z,/». Fernruf, Lil. Postscheckkonto l-St Vr«bm > »!» ^>ie» Blatt enthält bl» amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauptmannschaft Vresdrn und de» Schiedoamteo beim Vberversicherungsamt Dresden tll 12S MM Men Aufstieg gestartet Ak Ws SlWMiMk Zlerkii das SM FrtebrichShase«, 4. März. Das Lustschisf 1.2199 ist a« Mtttwoch«ach«ittag bei be» becktem Himmel «m 18,19 Uhr z« seiner erfte« Probefahrt aüsgestiegeu. Wie ein Lauffeuer eilte am Mtttwochnachmtttag bi« Kunde von dem beabsichtigten ersten Start des neuen Zeppelinluft- schifseö l.2129 durch die Stadt. Im Nu eilten Tausende zum Werstaelände, um Zeugen dieses groben Ereignisses »u fein. Bald hatte sich rings um das Gelände eine riesige Zuschauer, menge angesammelt. In majestätischer Ruhe lag das Schiff noch in der Halle, von den Werftmannschaften mit sicherer Hand zur Ausfahrt gehalten. Verheißungsvoll und symbolisch leuch- teten die zu beiden Setten des Lustschisskörpers angebrachten fünf Olympiaringe. Dr. Gckener, mit bem Oberleutnant Breithaupt vom ReichSluitsahrt» Ministerium «ud sämtliche acht Luftschiff rapitäue in der Führergondel PlaH genommen hatten, richtete an feine Arbeitskamerade» eine Ansprache, i« der er aus die Bedeu» tuug dieses Augenblickes hinwies. Das Schiss, an dem vier Jahre gebaut «ordo« sei, liege klar zur erste« Ausfahrt. Nicht nur das ganze deutsch« Volk, auch di« übrige Welt er, Hoss« von diesem Schiss «iu« erhebliche Weitereut, Wicklung der gesamte« L«ftschiss«hrt. SS sei daS Veste hergegebe» morde«, um daS stolze Schiff so g«t »le möglich,« bauen. Im wetteren Verlauf seiner Ausführungen dankte Dr. Eckener allen seinen Mitarbeitern, vom letzten Arbeiter bis -um Konstrukteur, und sprach die Hoffnung aus, daß der gleiche Glücksstern, der dem „Gras Zeppelin" beschteden war, auch Uber dem neuen 1,2129 leuchten möge. Nachdem das Lustschisf noch ein letztes Mal ausgewogen worden war, ertönte hell das Kommando: Lustlchtsf, marschi Langsam wird das Schiff aus der Halle gezogen, begleitet von den Wünschen all der Tausende, die diese erhebend« Stunde erleben dürfen. Auf dem Werstgelände wirkt eS noch riesen hafter als in der Halle. Laut erteilt Dr. Eckener die letzten Befehle, das Schiff wird gegen den Wind gelegt. Das Helle Leuchten in den Augen der Halte mannschaften spricht mehr als alle Worte für ihre innige Schick- salsverbundenhcit mit dem Werk, an dessen Schaffung sie Mit wirken konnten. — Punkt 16,19 Uhr erhebt sich das stolze Schiff i« die Lust, begleitet vo« de« Heilruse« der begeisterte« Menge. Erst in etwa 1999 Meter Höhe springen die Motoren an, zuerst au der Steuerbord-, dann aus der Backborbsette. Dröhnend singen sie ihr eigenes Lied und entführen daS glückhafte Schiff unseren Blicken. Nach kurzem Kreuzen über dem Wcrftgelände nimmt l.2 129 Kurs in westlicher Richtung. DreWn-lge Mrt zeitigt beste Ergebnisse Das Luftschiff 1,2 129 ist um 18,26 Uhr glatt gelan det. DaS Schiff kreuzte über drei Stunden über dem Werft gelände, über dem Bodensee und über dem Bodenseehintcr- land, den Tausende« vo« begeisterte» Volksgenossen i« seiner ruhige«, fast geräuschlose« Fahrt ei« einzig» artiges Schauspiel bietend. DaS Wetter war währen- der ganzen Zeit ziemlich diesig, und die Dämmerung brach bereits nach 18 Uhr ziemlich rasch herein. Um so eindrucksvoller war dann -er Augenblick, als daS Schiff im Schein seiner Lichter zur Landung anfuhr und nach den üblichen Manöver« um 18,21 Uhr zur Landung ansehte. Die Taue wurden abgeworfen, Wasserballast abge geben, und die Haltemannschaft, die durch Arbeitsdienst männer verstärkt morden war, zog daö Schiss auf den Boden. Um 18,26 Uhr mar die Landung glatt vollzogen. Die Erwartunsen wett übertroffen Ueber den Fahrtverlaus und die Ergebnisse der Werk stättenfahrt äußerte sich der Direktor der Zeppelin-Reederei, Kapitän Lehmann, der in begeisterten Worten seststellte, -aß die auf das Große und Ganze abgestellte Versuchsfahrt iiber die eigenen Erwartungen der Werst hinaus hervorragend ausgefallen sei. Zunächst seien die Steueretgenschasten des Schiffes durchgeprüst morden. Man habe nicht ohne weiteres Voraussagungen in dieser Richtung machen können, -a das neue Luftschiff gan- andere Ausmaße habe als der „Graf Zeppelin", und weil die Steuerung vollkommen anders konstruiert sei. Trotzdem sei nicht nur die gleich gute Manövrierfähigkeit erreicht wprden, sondern man habe den bestimmten Eindruck gewonnen, daß das neue Schiff darüber hinaus noch besser zu steuern sei. Ga«z ausfallend sei, was man übrigens vo« ««te« eben falls mit Erstaunen bemerkte, die beinahe vollkommene Geräuschlosigkeit der Motoren. Dies ist vor allem in der Führergondel außerordentlich an genehm, und zwar nicht nur für das Ohr, sondern auch be züglich der kaum mehr bemerkbaren Vibration. Weiter wurden die Maschinen nach allen Richtungen und Arten hin durchgeprüst und Umsteuerungen vorgenommen. Die Motoren seien, wie erwartet, ohne die geringste Störung gelaufen, wie denn überhaupt alles ohne jegliche Beschwerde geklappt habe. Besonders angenehm sei auch -er Umstand, daß daS neue Luftschiff einen viel kürzeren Brems weg habe, was sich hauptsächlich bet -en Landungen sehr vorteilhaft auswirke. Zusammenfasscnd betont« Kapitän Lehmann nochmals, daß die an sich kurze Probefahrt zur vollen Zufriedenheit bnrchgeführt worden sei, und daß von feiten der Werksleitung keine weiteren Probefahrten mehr für nötig erachtet würden. Falls es die Wetterlage er, laubt, wird bereits am Dounerstagmorge« eine «tum acht, stündige Fahrt mit Behördenvertreter« durchgesührt. Nach Abnahme des Schiffes durch die Zeppelinreederei foll da«« die De»tschla«dsahrt «ud gegen Sude des Monats Mär» der große Tausakt stattsinde«. Bataglio lider »en Sieg »en Säcke Rom, 4. März. Das italienische Propaganbamintsterlum veröffentlicht den Heeresbericht Nr. 148. Marfchall vadoglto telegraphiert: Die Tembieu-Lchlacht war tu »ollem Gang, als am SS. Februar i« der Morgendäm merung das N. und IV. Armeekorps i« das Schlregebiet zu« Angriff gegen die Kräfte des RaS Jmr«, der «l«,ige« feindlichen Armee, die «och an der Sritreasront intakt geblkebe« war, vorrttckte. Am 99. Februar und 9. Mär, habe« sehr lebhafte Kämpfe pattgesnnde«. Der Feind, »er i«, Norde« vom IV. Armeekorps ««d t« Oste« vo« II. Armee» korps bedrängt wurde, ist «ach erbitterte« Widerstand, bei dem er wirklich außergewöhnliche Verlust« erlitt, gester« de« alles überreuneudeu Ansturm beS II. Armeekorps gewichen. Die t« der Richtung aus die Takazze-Uebergtlnae sich teweaenden Flüchtlinge «erde« vo« der Luftwaffe bombardiert «ud ««ter Maschinengewehrs«»«» genomme«. Mit den, Steg vo« Schire ist der Zusammenbruch der ganze« abessinische« Norbsront vollständig. DaS Ergebnis »er tret Schlachten runlwpruvl» cko» Arlogadorlolitoratattor» So» VAS Asmara, 4. März. Im Hauptquartier der Nordsront empfing Marschall Badoglio t82 Vertreter der Presse. Sr drückte seine Ge nugtuung über den Zusammenbruch der abessinifchen Nord sront aus. Vo« italienischer Seit« «erbe« die abessinische« ver, lüfte mit ««gefähr »6 900 Tote« ««d verwnndel«« angegeben. Ferner wurden 1699 Gefangene gemacht. Die italienischen Verluste sollen etwa über 2009 Tot« und Verwundete be- tragen. Die Kriegsbeute ist sehr groß. Man schätzt die Stärk« der regulären abessinischen Truppen, die in drei Armeen ge gliedert an der Nordfront standen, als die Italiener ihre letzten Vorstöße unternahmen, auf rund 129 999 Mann. Sm Austras öeö Duw -um Reyus verli«, 4. März. Die Londoner Zeitung „Daily Erpreß" gibt die Meldung eine« Sonderberichterstatters wieder, wonach -er seinerzeit durch seine abessinische Oelkonzession bekannt geworbene NIckett, der sich zur Zeit inRom aufhalte, dort eingehende Verhandlungen geführt habe, in deren Verlauf er auch von Mussolini empfangen wurde. RIckett, der mit -em NeguS persönlich befreundet sei, werde sich in seinem Privatflugzeug nach Addis Abeba begeben und eine persönliche Botschaft Mussolinis an den NeguS mitnchmen, die nach Meinung des „Daily Erpreß' »u der Einstellung der Feindseligkeiten und zur Lösung des italienisch-abessinischen Konfliktes führe» könnte. Rickett habe sich bereits am Mittwoch nach Kairo begeben, von wo er über Khartum nach Ad-iS Abeba weitersliegen werde. Da englische Blatt fügt hinzu, daß der sensationelle Plan Rickett» in London große» Aufsehen erregt hätte. Ein Weltreich rüstet Die soeben verösfentltchten AufrüstungSpläne der bri tischen Regierung, an deren Verwirklichung angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Parlament kein Zweifel sein kann, stellen das größte englische Wehrprogramm dar, das jemals nach Kriegsende aufgestellt worden ist. Damit ist zugleich ge- sagt, daß die außenpolitische Bedeutung eine sehr erhebliche ist. Man muß den Engländern freilich bestätigen, daß sie die ein- ztgen unserer Gegner waren, die nach dem Weltkrieg ihr« eigenen Rüstungen merklich etnschränkten, um der allgemeinen Abrüstung den Weg zu ebnen. Wenn auch vielfach heute die britische Propaganda dem friedlich gesinnten englischen Steuerzahler bi« neuen RüstungSanSgaben gerne mit der deutschen Wehrhaftmachung begreiflich zu machen sucht, so wissen die Eingeweihten Engländer so gut wie wir, wo die wahren Gründe der englischen Rüstungen liegen. Sie liegen zunächst darin, daß die einstigen Verbündeten Großbritan» niens aus dem Weltkrieg trotz der mehr als 16 Jahre dauern den völligen Wehrlosigkeit Deutschlands gar nicht daran dachten, auch nur im selben Grade ihre Rüstungen einzu schränken, wie daS englische Imperium. Es ist beinahe über flüssig, noch ausdrücklich zu sagen, daß dies vor allem von Frankreich gilt. Aber gerade um Frankreich hat sich Eng land in den NachkriegSjahren viel Mühe gegeben, um es zu einer RüstungSmtnderung zu bewegen. Das festzustellen, ist deshalb sehr nützlich und wichtig, weil die amtliche englische Propaganda aus diplomatischen Rücksichten Frankreich auch in diesem Weißbuch besonders schont und über seine Schuld an der eigenen Ausrüstung in rührender Weise den Schleier der Nächstenliebe deckt. Um so mehr ist «S ein Dienst an der Wahrheit, daran zu erinnern, baß die ganze NachkrtegS- geschichte Europa» Zeugnis dafür ablegt, daß der erste Grund zur Verstärkung der britischen Wehrmacht bei Frankreich liegt. Die Engländer haben sich in den Nachkriegsjahren tu rührender Weise um die französische Freundschaft bemüht. Freilich, nachdem Deutschland als Machtsaktor aus dem euro päischen Krästesptel anSgeschaltet worben war, mußten die Briten einsehen, baß sich auch ihre Lage gegenüber der immer mächtiger werbenden Pariser Politik gefährlich verschlechterte. England machte viele Anstrengungen, um Frankreich zu einer entsprechenden Rüstungsminderung zu bewegen. ES ging sogar sy wett, den Franzosen ein Berteidigungsbttnb- n i s vorzuschlagen. Trotzdem war das Endergebnis das ent schiedene „Nein" BarthouS zu allen Abrllstungsplänen. Da mit war bi« Abrüstungskonferenz gesprengt und alle Hoff nungen England», die eigene Politik der Wehrmacht Minde rung könne Frankreich zur Vernunft bringen, endgültig gescheitert. Dieser Zeitpunkt, das Jahr 19S4, bildet auch den Wendepunkt der englischen Wehrpolittk. Nicht erst seit heute, sondern seit zwei Jahren rüstet das Weltreich erneut auf. Wie wenig die Wiedergewinnung der deutschen Wehrsreihett Einfluß darauf gehabt hat, ergibt sich daraus, baß wir erst ein ganze» Jahr später dem britischen Beispiel folgten. Deutschland hat die Folgerungen aus dem Zu sammenbruch der sogenannten Abrüstungspolttik der Nach- krtegSzett erst soviel später gezogen als England, obwohl «S dazu wahrhaftig mehr Grund gehabt hätte, als das starke bri tisch« Weltreich. Wenn die seit zwei Jahren andauernde englische Auf- rüstungSpolttik jetzt ein verschärftes Tempo erhält, so liegt di« Ursache dafür in erster Linie in der Tatsache, baß be« italienisch-abessinische Krieg, durch den Großbritannien plötz lich wichtige Weltreichsinteressen gefährdet sah, in weitesten Kreisen da» Gefühl hervorrief, daß die Wehrkraft des Lande» nicht den fett der Ueberwindung der Wirtschaftskrise erheblich gesteigerten materiellen, politischen und moralischen Reserven be» Lande» entsprach. DaS Weißbuch spricht sich darüber auch mit aller wünschenswerten Offenheit aus, wenn es erklärt, im August des vergangenen Jahres sei eine Lage entstanden, bei der «ine ernste Entscheidung nur mit knapper Not vermieden werden konnte, um bann, noch deutlicher werdend, auf die Notwendigkeit schneller Schutzmaßnahme» im Hinblick auf die Verstärkung der italienischen Garnisonen in Libyen aufmerksam zu machen. Der Kcrngcdanke der eng- ltschen Aufrüstung ist weniger die Sorge vor einer Be drohung be» Mutterlandes durch die europäischen Nachbarn, al» die Gefährdung be» Weltreichs in seinen überseeischen Ge- bieten. Sie ergibt sich aus mehreren Umständen. Einmal stellt daS Weißbuch fest, daß die Verstärkung im Mittelmeer und im Roten Meer die Entblößung anderer Gebiete bi» zu einer ernsten Gefahr bewirkt hätte. Weiter besteht das Haupt- gewicht der brttifchen Rüstungen weniger in der Verstärkung der Flugwasfc, al» vielmehr in dem Ausbau dcrFlotte, Sie ist Mittelpunkt des umfangreichen Neubauprogrammsj und der Entschluß, sie auf 70 Kreuzer zu erhöhen, steht nun mehr fest. Ihre Aufgabe aber ist, die Verbindung zü allen Teilen des Imperiums zu sichern, denen, soweit sie al» Dominion» wehrpolttisch selbständig sind, schon seit langem vom Mutterland Verstärkungen vor allem ihrer Flotlenmacht anempsohlen wurden. Bemerkenswert ist tu diesem Zusammenhang, wa» bi« englische Militärsachzeitschrtst „Army, Navy and Air Force Gazette" hierzu zu schreiben
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