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Dresdner neueste Nachrichten : 16.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193201164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-16
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 16.01.1932
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Januar beginne«, sondern biSnach den französischen Kammerwahlen vertagt werden soll. Rach Len hier Vorliegenden Berichte« ans London scheint die englische Regierung mehr und mehr bereit zu sei», dieser Anregung des Onai d'Orsay zu entsprech«». I« Berliner diplomatische» Kreise« erörtert man bereits, ob die Berschlebnng der Konferenz auf de« Mai oder sogar bis zum Herbst beschlossen werden wird. Kommt eS tat sächlich zu einer Bertagnng »er Tribntverhandlungen, so lassen sich die Folgen im Augenblick natürlich «och nicht übersehen. Es besteht die Möglichkeit, datz die Oppo sition aus Agitationsgründen ans eine vorzeitige Einbernsung des Reichstags bringe« wird mit der Begründung, datz die Regierung bei einem Ausfall der Konferenz dem Parlament Erklärungen abgeb«« müsse, wie sie sich unter solcher Berändernng der Dinge die weitere Gestaltung der Außenpolitik denke. Ob sich für diese Einberufung d«S RelchSta-S eine Mehrheit im Aeltestenrat finden würbe, erscheint aber »weisel. Hast, und in parlamentarischen Kreise» überwiegt die Anssassung, daß eS bei dem Termin » « S ll ». Februar bleiben wird. Auf de» Standpunkt der Regte« rmlg mürde ein« Perschiebnng der Konferenz, die Deutschland gegen den Wille» der ander« ja «icht erzwinge» kann, natürlich keinerlei Einfluß ausübeu. SS »leibt bei tzgM WßWDpWrGgM LoK KaNbiMb, WWH'iWteU-Hch dtw dpGttche Rogier uns ans ssttz Mora torium vo» stwot^^M^Fahven nicht einlassen kann. Wen» die Glänbiifer von sich a«S ein» stzoH^MMang haschließcu sollten, so würbe tieS ohne aktive veteilignng der RetchSdWt^rnng geschehe«, »ie eine entsprechend« Klärung nnrnnterProteft zur Kenmüis nehmen könnte. Lausanne und Lnnenpoliiil Die Rückwirkungen auf die Präsidentenwahl L. Berlin, 18. Januar. lEig. Drahthericht) Für die Frage der Präsidentenwahl würden sich ans einer Verschiebung der Lausanner Konferenz gewisse Schwierigkeiten ergeben. Man war in den Kreisen, die Hindenburgs Wiederwahl betreiben, dahin iibereingekommen, weitere Schritte erst nach dem Abschluß der Konferenz von Lausanne zu unternehmen, in der Erwartung, daß dann eine gewisse Klärung der allgemeinen politischen Situation eingetreten sei. Wie die Aktion unter den gegenwärtig recht verworrenen Verhältnissen einem ersprießlichen Ende zngeslihrt werden soll, liegt noch im Dunkeln. Wie wir. zu wissen glaube», i st der Reichs- Präsident stark verstimmt darüber, daß die Verhandlungen über den Versuch einer parlamen tarischen Lösung sich im Lichte der Oesfcntlichkeit ab gespielt haben. Trotzdem scheint Hindenburg bereit zu sein, sich für eine Bolkswahl zur Bcrsüguug zu stellen, jedoch nur, wenn mindestens ein Teil der „Harzburger Front" seine Kandidatur unterstützt. Der Stahlhelm allein würde ihm, soweit wir unter richtet sind, nicht genügen. Eine der großen Par teien der Rechten, also Dcntschnationale oder Nationalsozialisten, müßte mit von -er Partie sein. Außerdem hält Hindenburg an der Bedingung fest, daß eine Gegenkandidatur, außer der kommunistischen von keiner Partei ausgestellt verden dürfte und daß ihm die sichere Garantie geboten werden müßte, daß seine Wahl keinem Mißerfolg ausgesetzt sei. Von dem Gedanken der Gründling eines „ü bcr - parteilichen" Ausschusses scheint man, wie bereits gestern angcdcutet wnrde, wieder abgekommen zu sein. Man hält es für einfacher, daß die einzelnen Parteien nnd Organisationen von sich aus für die Wiederwahl Hindenburgs werben, sobald feststeht, daß die National sozialisten und Deutschnationalen oder eine der beide» Parteien bereit sind, sich der Parole Hindenburg an- zuschließeu. Die Haltung der Rechtsparteien zu klären wird also die nächste Aufgabe sein. Man rechnet da mit, daß vor Ablauf der kommenden Woche irgend welche Entscheidungen in der Prästdentschaftsfrage nicht fallen werden. Ein ganzes Bündel Oementis Kem Tabakmonopol — Kein Äetriebsstoffmonopol - Keine neue Llmsahsteuer-Srhöhung L. Berlin, 18. Januar. lEigener Drahtbericht) Im Reichsfinanzministerium wird aufs aller, entschiedenste in Abrede gestellt, daß die Ein führung eines Tabakmynopols beabsichtigt sei. Bei diesem Tabakmonopol handelt es sich ja um eine alte Geschichte, die, wie schon so ost, auch in diesen Tagen wieder einmal fröhliche Auferstehung gefeiert bat, ohne daß darum mehr an ihr ist als sonst. Im Grunde ist der Gedanke des Tabakmonopols schon vor Jahr und Tag endgültig verworfen worden. Eben» so falsch ist, wie uns versichert wirb, die Behauptung von einem bevorstehenden Neichsmonopol für Triebst osfe. Auch hier sind.in der OeffenUichkcit lediglich private Anregungen aufgegrisse» worden, die im Reichssinanzministerium nicht einmal diskutiert werden. Auch die Behauptung eines Berliner Blastes, daß das Reich für das neu« EtatSjahr eine Erhöhung der eben erst ans S Prozent herausgesetzten Umsatz, steuer um ein weiteres halbe- Prozent beabsichtige, wird im Finanzministerium entschieden dementiert. Eine solche Maßnahme würde neben ihrem offen, kundigen Schaden für die PrtiSsenkungSaktion im Widerspruch stehen zu den einmütigen Bekundungen de» RetchSkablneU», baß mit den in dep letzten Not. Verordnung enthaltenen neuen schweren Saften di« äußerste Grenze der steuerlichen Anspannung erreicht worden sei. Dagegen trifft «» zu, daß »nan im ReichSsinan». WInisterium von den bereits recht ernsthaft behandelten Plänen etnsr Biersteuermäßigiing wie- der abgekommen i st. Diese Entscheidung ist mit tu erster Linie auch von außenpolitischen Erwägungen bestimmt. Von den Repärationögläubigern, vor allem England, ist die deutsche Bierbesteuerung stets al» eine Art Maßstab siir bi« deutsche Bereitwilligkeit betrachtet worden, die vorhandenen Steuerquellen zu mobili. stereu. In der für heute angeküirdtgten Kabinetts sitzung, die in erster Linie einer Behandlung der außenpolitischen Lage gewidmet sein wird, wird, wie die „Landwirtschaftliche Wochenschau" mitzutetlen weiß, der ReichSernährungSminister die bereits seit längerer Zeit angekiindlgte Vorlage aus Erhöhung des Butterzolls.vorlegen. » - - - Das Dementi des. ReichssinanKniiniiterlnmS Ve- zieht sich, soweit das Tabakmonopol in Frgge kommt, auf Mitteilungen des Organs de» Reich». arbeitSministers Stegerwalb „Der Deutsche". Dieses Blatt enthielt gestern eine Meldung über ein angeblich geplantes Tabakmonovol unter Iranz-ö. fisch er Beteiligung, Es war davon die Red«, mpn wolle ein« gemischte dtütsch.französisclse Tabakmonopol. Gesellschaft einrichten, deren Anteile zur Hälfte im Besitze des Deutsch« »»Reiches wären. ES wurde an», gerechnet, daß di« Münopolgeiellschaft dem Reichs- siSkuS sehr wohl 28 bis 80 Milliarden französische Franken zahlen könne. Diese Mitteilungen haben deswegen ein gewisses Aussehen erregt, weil sie in einem Blatt erschienen, das einem Mitglied -des Kabinetts so »ahesteht wie „Der Deutsche". Wie die Dinge heute liegen. Ist es noch lange wicht sicher, daß die vielbesprochen« Rcparationskouferenz nun wirklich am Sä. Januar in Lausanne stattsindet. Frankreich hat ja offiziell dieses Datum überhaupt noch nicht anerkannt. Man hat -war in Paris halb amtlich nach der entscheidenden Reparationserklärung des deutschen Reichskanzlers verlautbaren lassen, baß Frankreich trotzdem nach Lawsann» gehen werde. Irgendeine Bindung ist aber noch nicht erfolgt, und die französisch« Regierung seht hinter den Kulissen all« Hebel in Bewegung, nm gegebenenfalls ein« weitere Hinausschiebung der Konferenz durchzusetzen. Diese Bemühungen sind in erster Linie als tak tische Schachzüge im Rahmen der großen englisch - französischen Reparations auseinandersetzung auszusasse». Man läßt in Paris deutlich durchblicken, daß, wenn keine eng lisch-französische Reparationsvereinbarung vor Beginn der Konferenz zustandekäme, es gar keinen Sinn habe, die Lausanner Konferenz überhaupt abzuhalten, da ja Deutschland ohnehin bereits erklärt habe, es könne weder jetzt noch jemals irgendwelche Reparationen zahlen. Die engltsch-sranzösischen Sachverständigen- besprechungewstn Paris haben, wie bekannt, bisher kein Ergebnis gchäbt. Das englische Kabinett hat sich am gestrigen Donnerstag abermals mit der Reparations frage besaßt »md hat ebenfalls keine endgültigen Be schlüsse gefaßt. * * * Tie gestern abend veröffentlichte offiziöse Reuter meldung über diese Kabinettsberatnngen ist ein wahrhaftes politisches Preisrätsel. Sie ist so dunkel, schwulstig und vieldeutig wie nnr möglich abgesaßt und verdient es keinesfalls, daß eine deutsche Tele- graphcnagentur und in deren Gefolge verschiedene deutsche Zeitungen sie mit der Ueberschrift versehen: „Die englische Regierung für Endlösung der Reparationssrage." Man sollte in der Presse im gegenwärtigen Augenblick überhaupt mit Ueberschristen sehr vorstchtigt sein und nicht jede Aeußerung einer auslän'.'.schen Zeitung oder eines Wirtschaftssachver ständigen oder auch einer offiziösen Agentur mit kate gorischen Schlagzeilen plakatieren, die eine Bestimmt heit und Endgültigkeit vortäuschen, die in Wirklichkeit gar nicht existiert und deswegen den Leser nur irre- sühren und verwirren kann. Das gilt z. B. auch für die Erklärungen, die gestern abend der weltbekannte englische Wirtschaftssachverständige Keynes abgab. Alle diese englischen Erklärungen zerfallen deut lich in zwei Teile: im ersten Teil wird mit großer Bestimmtheit die moralische, politische und wirtschaft liche Notwendigkeit einer sofortigen endgültige» un radikalen Lösung der Reparationssrage proklamiert. Dieser Teil pflegt den Stoff für die hoffnungsvollen Ueberschristen zu liefern, die den zweiten, wichti geren Teil ganz in den Hintergrund schieben. Dieser z,veite Teil führt aus den erhabenen Gefilden einer Kritik der reinen Vernunft in die Kompromiß- atmosphär« der praktischen realpolitischen.Erwägungen. Das heißt: Zwar wünscht England von ganzem Herzen eine endgültig« radikale Lösung, sieht sich «her leider ,äm gegenwärtigen Augendlick" nicht in der Lage, einen praktischen Versuch zu machen, diese endgültige Lösung herbeizuführen, da die Zeit für «ine solche Endlösung noch nicht gekommen sei. Dabet darf nicht übersehen werden, daß „endgültige Lösung" im englischen Sinne noch längst nicht gleichbedeutend mit „Streichung der Reparationen" ist. Aus alledem erklären sich di« seit einiger Zeit von London in die Kontinentalpress« lanelerten Vorschläge einer Teilung der Lausanner Könse- renz. Das heißt: man wirb in Lausanne zusammen, kommen, aber nach kurzer Zett bereits wieder eine Vertagung beschließen, die bis in den Sommer hinein andauern soll. Unterdessen — so hofft man — werden sich -ie politische», Ereignisse weiter entwickeln, werden die entscheidenden Wählen in Deutschland und Frank.. reich stattsinden, wird vielleicht das viel erwartete „große Wunder" kommen und dann könnte man «ine endgültige Lösung mit größerer Aussicht auf Erfolg tu Angriff nehmen als heute. Ganz deutlich wird diese taktisch« Linie in den Vorschlägen KeyneS, über die unser Londoner Kk^.-Korresponbent Heute be richtet.. . Die Stellungnahme Englands unterscheidet sich also scharf von der Italiens. Die italienische Presse schlägt, wie der gestrige zweite Artikel im „Popoio d'Jtalla" besagt, der angeblich wieder von Mussolini stammen soll, eine radikale endgültige Streichung aller Reparationen vor, den „Strich mit -em Schwamm" über die politische Wandtascl. D<c englische Regierung m ächte das gleiche, getraut sich aber nicht, die praktischen Konsequenzen aus diesen theoretischen Wünschen zu ziehen. Gleichwohl hielt England bisher am 28. Jonpac als Termin des Konfercuzzusammentritts fest, unter schied sich also in dieser Hinsicht von den franzö sischen Wünschen einer Vertagung der Konferenz auf unbestimmte Zeit. Erst in den letzten Tagen schien »na» in London den französischen Wünschen mehr entgegenkommen zn wollen als bis jetzt. Der deutsche Standpunkt ist klar: »vir wünschen, daß man so bald wie möglich zn- sammenkommt, um das Reparalionüproblcm zu regeln. Wir wissen genau. Laß angesichts des franzö sischen Widerstandes eine sofortige Gcsamtlösung der Reparationssrage in Lausanne nicht zu erreichen ist. Trotzdem muß die deutsche Regierung daraus be stehen, baß diese Konferenz fetzt zusammentritt und dein Kanzler Gelegenheit gibt, die Erklärung, die er vor kurzen» den Botschaftern Frankreichs. Englands und Italiens übergab nnd die er dann in seinem Interview mit dem Vertreter des genauer präzisierte, vor -en Vertretern der ganzen Welt noch einmal zu wiederholen. * Deutschland wünscht, völlige Klar heit zu schassen. Eine solche Klarheit ist not wendig auch sür die im Hintergrund stehende große Auseinandersetzung mit Washington. In Amerika verfolgt man die Entwicklung der Repa rationssrage mit größtem Interesse. Eines steht fest: Europa muß alle Hoffnung ansgebcn, datz irgend welche neue Initiative zur Streichung oder Herab minderung der Kriegsschulden von Washington ausgehen wird. Diese Initiative müssen wir Euro päer selbst ergreifen. Wir müssen durch Lösung der Reparationssrage und Einigung über eine ehrliche Abrüstung Amerika davon überzeugen, datz Europa alles getan hat, was in seinen Kräften liegt, «in die augenblickliche Krise zu überwinden. Nnr dann ist Aussicht, datz es eine amerikanische Regierung, wie sie auch ausschcn mag, wagen kann, dem amerikanische» Steuerzahler den Verzicht aus die Kriegsschulden vorzuschlagcn. Tie Notwendigkeit einer solchen Politik hat man leider bisher in den einzelnen Auswärtigen Acmtcrn Europas noch nicht völlig erkannt oder inan bat nicht den Mnt, sic energisch auznpackcn. Eine Ausnahme bildet der Palazzo Ehigi in Rom. Mussolini verfolgt unter dem Druck der wirtschaftlichen Lage seines Landes, das unter der Last der Rüstungen zu sammenzubrechen droht, eine wirklich kühne europä ische Nekonstrnktionöpolitik großen Stils. Wir be grüßen es. -atz in der Wilhelmstraßc die Artikel des „Popolo d'Jtalia" und die in ihnen enthaltenen An regungen so beifällig ausgenommen morden sind. Die Not hat aus Deutschland und Italien in dieser Frage Bundesgenosse» gemacht, und wir glauben, datz sic mit der Zeit auch alle übrigen europäischen Staaten in die gleiche Front zwingen wirb. DK. Sed. * Dunkel ist -er Rede Sinn X London, IS. Januar Reuter meldet: Obwohl es unter den gegenwärtig gen Verhältnisse» nicht so aussieht, als ob eine end- gültige Regelung der Reparationssrage erfolgen könnte, würde -och, wie man zu missen glaubt, die englische Regierung mit einer Zwischenlösung allein nicht zufrieden sein, -ie nur darauf hinaus» läuft, baß man aus der Stelle marschiert. Die zuständige» amtlichen britischen Kreise unter stütze» einigermaßen die Ansicht, daß ein langfristiges Moratorium nicht genttgf. Es märe besser, wenn man jetzt keine endgültigen Regelungen erlangen könne, einen Vergleich zu schließen, der die Endlösung beschleunigt, anstatt sie zu vertagen. Dieser Ansicht dürfte es zuznschretben sei», wenn die englische Regierung bas ReparattonSproblem studiert und ihre Bemühungen daraus richtet, den Weg für eine günstigere Stimmung frei zu machen, um dadurch eine endgültige Regelung tn den Bereich des Mög lichen zu rücken. Es gilt noch, eine vorläufige Einigung mit der französischen Negierung zu finden, und meiln es gelingt, mit Frankreich zn einer Verständigung zu kommen — die britische Regierung
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