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Dresdner neueste Nachrichten : 18.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193203187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-18
- Monat1932-03
- Jahr1932
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- Dresdner neueste Nachrichten : 18.03.1932
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Freitag, 18. März 1932 MMWMkilW dl NM MWM WWW!° MMR Eine Mitteilung des preußischen Innenministers an str.tl.MSbel-S vllrokratie heißt nicht Selbftvernichtnn,. r. - 38pnci8 va sllbi 870 ffkki ;cncn suicü falls den gleichen Anspruch auf den Rundfunk wieder amtierende Reichspräsident. Soviel sollten die Nationalsozialisten doch begreifen, daft, wenn sie die ihnen zugefallcne Macht l^gal auf parlamentarischem Wege ausliben müßten, nach wenigen Woche» voll ihrer ganzen Herrlichkeit nichts mehr übrig wäre. ES handelt sich nicht mehr um einen Kampf um Systeme ober Weltanschauungen, sondern um einen Kampf um das Sein oder Nichtsein Preußens und des deutschen Volkes. Es geht darum, ob politische Hysteriker und Psycho pathen die Not auünühen sollen oder aber, ob das Volk verantwortlich daran arbeitet, aus seiner furchtbaren Not herauszukommen und einer besseren Zukunst rntgegenzngehen." sveisall bei den Regie rungsparteien,) Wsg., Isllossn Lid Beständen der Polizei erhalten! In Flug- forderte die NSDAP, die Polizei ans, Gummiknüppel noch Schußwassen gegen Kampf -er Großmächte um -en Vonauraum - Oie Gefahren -er parteipolitischen Verhetzung -er Lugen- Ar 66 / 40. Jahrgang X Kr-Möbel eia. Volllerei» leuaue»».».- >«« .. ». l>- Oas Wahlalter bleibt Die Heraufsetzung in Preußen gescheitert L. Berlin, 17. März. sEig. Drahtbericht) Tie Versuche, in Preußen eine He rans- scknng des WahlaltcrS hcrbciznsühren, müssen als gescheitert betrachtet werden. Die Sozialdemokraten haben sich eines andern besonnen. Ihr Entschluß soll nach der „D. A. Z." aus Einwtr- lnng der Parteiführung gefaßt worden sein, die von einer Acndernng des Wahlalters unmittelbar vor der Äahl einen ungünstigen Einfluß auf die svzialdcmo- lratischeu Jungwähler, mit andern Worten: den ilcbergang zu den Kommunisten befürchten. Auf der Tagesordnung des Landtages steht der wlrtschasts- parteiliche Antrag aus Heraussetznng des Wahlalterö erst hinter dem Etat. Dor «Vorwärts« bezeichnet es als unwahrscheinlich, daß er überhaupt noch zur Be ratung kommt. Die sozialdemokratische Fraktion habe daher keine Veranlassung gehabt, zu dem An- trag überhaupt Stellung zu nehmen. Sollte eS dazu kommen, dürste die Ablehnung sicher sein. Damit ist da» Schicksal d«S Entwurfs besiegelt. Die geschäftlich noch nicht mündigen Zwanzigjährigen werden auch am 21. April den Weg zur Wahlurne antreten dürfen. ""/im, l .«. Malr.rerk, m. LI. Pt. Teiliablani Wm X Berlin, 17. März. lDurch Fnnkspruch) Gestern fanden im ganzen Gebiet des Freistaates Prcnßen HanSsuchnngen in den Geschäftsräume» der NSDAP, statt. In einer Mitteilung des preußischen Ministers des Innern heißt cs: Die polizeilichen Fest stellungen im Gcsamlgebiet des Freistaates Preußen haben ergeben, daß an Wahltagen die sogenannte» SA -Formationen der NSDAP, in Alarmbereitschaft standen. Tie Anordnung dieser Maßnahmen war von der Münchner Bezirksstclle ergangen. Es kann nicht die Aufgabe der preußischen Behörden sein, sich mit dieser Bezirksstclle iibcr die Gründe der „Alarm"- Anordnnng anseinanderzusehen. Tie vielfachen Fest stellungen der Polizei in fast allen Gebieten des preußischen Ostens und Nordens ltksscn keinen Zweifel darüber auskommen, daß „System" in den Vorberei tungen lag und daß sie mit dem Temperament einzrlner örtlicher Führer nicht erklärt werden können. Bringt man sie mit den prahlerischen Reden der NSDAP.« Führer vor der Präsidentenwahl in Verbindung, dann gewinnt man den Eindruck, daß mindestens viele Gruppen- und Unterführer der SA. ernsthafte Gewaltmaßnahmen ins Auge gefaßt haben. Im Kreise Oldenburg in Holstein war den Angehörigen der SA. ausgcgcben worden, sich am 12. März für längere Zeit mit Proviant zu ver sehen. Der Grund für diese Anordnung war die Ab sicht, die SA.-Leute auf Kraftwagen nach Berlin zu transportieren. In die gleiche Richtung weisen die Feststellungen in Wandsbeck. Ucberall sind denn auch am Wahltage im südlichen Holstein Zusammen- zichnngcn der,SA. in größeren Trupps beobachtet worden. Wie ernst cs der SA -Leitung mit ihren Plänen gewesen ist, beweise» die Mitteilungen, die u a. im Kreise Süd- To n d c r n sSchlcswig) ein SA.-Flihrcr in einer ver traulichen Fithrcrbcsprcchung gemacht hat. Dieser Führer wies ans die Notwendigkeit schleuniger Ausstellung von SA.« Reserven hin, da ja nun die aktive SA. vom Lande sortgezogen werde» müsse, denn die aktive SA. müsse den zur Macht gekommene» Hitler in den Großstädten unter stützen, da -ort die Pvlizeikräfte nicht ausreichten. Die aktive SA. würde für diese Tätigkeit Gewehre aus den blättern beamten weder Nationalsozialisten oder SA.-Lcute anzuwenden. Die wenige Tage vor dem Wahltage In Berlin er folgte Verhaftung des S ch n tz p o l iz e i leu t n a n tS Lange und des Polizciwachlnicistcrs Schulz-Briesen hat den Nachweis dafür erbracht, daß auch die Natio nalsozialisten versuchen, Polizcibeamte zum Verrat von Dienstgeheimnissen zu verleiten. Im krassen Widerspruch zu der vom Führer der NSDAP, sogar beschworenen Verleugnung aller Gewaltpläne stehen auch die gerade in den letzte» Tagen dei Angehörigen der SA. gemachten Wassensund« im Kreise Einbeck, im Kreise Salzwcdel und im Kreise Pinneberg. Die in den letzten Tagen der Wühlarbeit ildca . ». ».— .W.M.L- von Nationalsozialisten begangenen schweren Aus schreitungen beweisen ebenfalls die unerlaubte Be waffnung von wetten Kreisen der 'Nationalsoziali stischen Partei. Diese Feststellungen erfahren noch eine besondere Beleuchtung durch Auszeichnungen, die vor einigen Tagen bei Durchsuchungen in Berlin gesunden worden sind. Nach diesen Plänen wurde «Ine Einschließung Berlins durch vorher heraus gezogene Berliner SA -Einheiten mit Unterstützung der im weiteren Umkreise von Berlin in der Provinz zusamuiengezogencn SA.- Formationen vorbereitet und sorgsam betrieben. Aus die gleiche Absicht deutet auch ein Alarmbesehl der TA. im Gausturm Ostmark sSchneidemiihU hin, der vor einigen Tagen der Polizei in die Hände siel. Es wird in ihm mit einem wochcnlangen Zu- sammenziehrn der SA. dabei gerechnet. Weit«, sind die Sammelpnnktr für die einzelnen LA.-Formatio- nen angegeben. Anweisungen über Amnarschstraßen sind angesügt. Viehbestände, Kartoffeln und Erbsen sind durch die SA.-Kommandos sicherzustellen. Bäcke reien sind zur Brotherstellnng zu besetzen. Tie Waffen der Landesverteidigung sind von dem Sturmsührer zu beschlagnahmen und beim Transport zum Alarm sammelplatz mitzusuhrcn. In den Untcrknnstsorten, die für die einzelnen Sturmbanns genau sestgelcgt und verteilt werden, sollen die Gemeindevorsteher und Landjäger durch Sonderkommandos festgesetzt, die Fcrnsprcchagen, turcn und Telephone besetzt werden. Auch im Ganbüro der NSDAP. Berlin sind Alarm- befehle gefunden worden, die für den ersten Wahlgang -er Rcichspräsidentenwahl vorgesehen waren und auf eine Zernierung von Groß-Berlin abziellen. Ein Rundschreiben vom Februar dieses Jahres des Jn- ipektcnrS der Stürme und Staffeln der NSDAP, ans München gibt die Richtlinien und eine genau ansgcarbcitcte Karte für ein Reichs- relaiS das durch Kraftwagen und Motorräder von Nord- und Mitteldeutschland bis nach München zu organisieren ist. TieseS RcichSrelais und die dafür ansgegebcncn Richt linien treten in Kraft, wenn das ausgegcbene Stich wort mitgctcilt wird. Tas Stichwort hieß: „Groß mutter gestorben. Max." Auf dieses Stichwort hin sollten alle die erlassenen Kriegs-und Alarmvorschristen in Kraft treten! Alle diese Vorbereitungen sind schlechthin Vor bereitungen für den Bürgerkrieg, die von dem Vorwand, nur für Unruhen von kommu nistischer Leite zu gelten, nicht gedeckt werden. Sie sind ein frivoles Spiel mit dem Feuer, dem die preu- bische Staatsregicrung nicht länger znschcn wird. Eid liche Versicherungen ans die Legalität der national, sozialistischen Organisationen können die preußischen VerivaltnngSbehörde» mir dann respektieren, wenn die Praxis der NSDAP, mit den Eiden -er Führer im Einklang steht. Die preußische Regierung ist jeden falls nicht gesonnen, sehenden Auges «ine Arme« ausrüsten zu lassen, die nicht nur auf eine Herabminderung der StaatS- autorttät herauSläust, sondern auch ein ständiges Element der Beunruhigung sein muß.« «,!«»» o. er, Motr..»i0M. bauerst. Sn.l.r, Gcleab.I tl-I. mos.«al.^i.t» stabiler. slm- löbel ber«»«et,l Braun über -ie präfi-entenwahl VOL Berlin. 17. März. sEig. Drahtbericht) Im Preußischen Landtag nahm heute Minister- präs ident Braun das Wort zu einer großen politischen Rede. Er führte u. a. aus: „Man hätte «warten müssen, daß der Osten sich zu dem heu tigen Staat anders eingestellt hätte. Die Stellung, die diese östlichen Gebiete am 1». März gegen de« Reichspräsidenten eingenom men habe», übersteigt doch alle». lLcbhasto Zustimmung und Widerspruch.) AusS schärfste muß verurteilt werden, wenn die Bevölkerung Ostpreußens noch durch übertriebenepolttischeAgitatton geradezu in eine Angstpsychose versetzt wird. Durch gewisse Manöverromane versucht man sogar, Ge- fahren an di« Wand zu malen, als ob dex Pole ge« iviffermaßen schon jedpn Tag in Ostpreußen «inrlicken kinnte. »ei eine« polnische« Angriff «ns Ostpreußen, daS »«tone ich hier ausdrücklich, steht das ganz« dentsch« Volk geschlossen für Ostpreußen «in. sveisall.) Die Art, wie die deutsch« Regierung in der Memelsrage vorgegangen «st, leistet den Memel- ländern bessere Dienst«, al« alle Ratschläge gewalt- Men. Vorgehen». Wenn man uns den Borwnrs macht, daß wir den R««df«nL den RegiorungS- Oie Preußenwahlen Grüppchen gegen Grüppchen 8. Berlin, 17. März. sEigener Drahtbericht) Kaum ist burchgesickert, daß unter den Mittel gruppen von den Volkskonservativen bis zur Deut schen Staatspartci in diesen Tagen über ein gemein, samcs Paktieren bei den preußischen Landtagölvahle» erneut Fühlung genommen ist, so hagelt eS auch schon Dementis. Jeder will sein „Alibi" Nachweisen. Die Landvolkpartei stellt in aller Form fest, daß sie an Verhandlungen über die Bildung eines bürger lichen Wahlblvcks nicht beteiligt sei. Die Deutsche Kolkspartei gibt zu verstehen, daß sie. die seit Jahren in schärfster Opposition zur Regierung Braun- Livcriiig stehe, nicht irgendwie mit der Staatspartei Mieren könne, die das preußische Regierungssystcm gestützt habe. Die StaatSpartet wiederum er- stärt, daß daS geltend« Wahlrecht Listenverbindungen, wie man sie in Aussicht genommen hat, nicht kenne. Sohl aber wäre eine gemeinsame Landesliste „zwischen nrschitdencn Parteien" denkbar. Die Deutsche Staats- «rtei hab« an keinerlei Besprechungen solcher Art Ägenomin««. All das tst im Grund« ein Streit um Wort«. Schon richtig-. Man hat richt von Partei zu Partei verhandelt. Aber daß Persönlichkeiten der einzelnen Gruppen inosfizicll sich miteinander in Verbindung gesetzt haben, nm zu er- wägen, wie man mit einem blauen Auge durch den drohenden Wahlkampf komme» könne, ist doch nicht gut zn bestreiten. Etwas Positives tst bei diesen Vorbesprechungen noch nicht herausgekommen. Es geht zunächst wohl darum, welche Parteien überhaupt zu «iucr Zu- iammcnarbeit bei den Wahlen sich zusammcnfinden werden. ^MlMLA HW .Lernt» Komm. «..rii-biMiiibu Parteien zur Verfügung gestellt hätten, so stimmt das mit den Tatsachen nicht überein. sLachen recht».) Es handelte sich bei der Rcichspräsidentenwahl gar nicht um einen Kamps zwischen RegiernngSparteirn und andern Parteien, sondern darum, welcher Mann die Spitze des Reiches einnehmen sollte. Die Hörer konnten verlangen, daß der Reichs» Präsident «in Wort sagt über sein« siebenjährig« Amtstätigkeit, und daß er gegen jene infamen kleinen Lügen Stel lung nahm, die ihm entgeacngrschleubert wurden. Da» bentsche Volk hat auch einen Anspruch darauf, zu höre», wa» sein Kanzler zu der heutiaen Situation zn sagen hat. Augenblicklich ist Hindenburg Reichs präsident und wird es bleiben. sBravo.) Auch lyenn Hitler schon in Wahlversammlungen zum Präsidenten proklamiert worben ist, hat er-damit -och.noch.keinoS- k-re Ken ft. Kavticleitt. Schön«, echt« Wmer »oottdlllle »nneMplcg.. «o> gd.. schwer« Tz- earb., all«t vol r 485 M. Nöbel- errtzsch dauplftr. 8 Gift in der Schule Dieser Tage hat sich in Hohenhameln (Hannover)' ein Schüler des dortigen Landescrzichnngsheims er hängt. Dieser Schüler, der die Untersekunda besuchte, also noch längst nicht das ivahlmündige Alter erreicht hatte, war Mitglied der Hitlerjugend. Nach dein Bckanntwerdcn des siir Hitler so überaus enttäuschen den Ergebnisses der Rcichspräsidentenwahl hatte sich der Schüler in zynisch-lächerlicher Weise über den Reichspräsidenten v. Hindenburg geäußert und erklärt, „er müsse am beste» beseitigt werden". Als er des wegen vom Direktor zur Rede gestellt wurde, hielt er seine srevelhastc Ausfassnug srech aufrecht. Die Austaltslcitung entschied, daß er sofort das Erziehungs heim verlassen müsse. Ans Verzweiflung darüber hat sich der Schüler in einem Nebengebäude des Heims erhängt. Tic Schuldigen an dem Tod dieses Schülers, der noch ein halbes Kind war, sitzen außerhalb der Schule. Sie sitzen in den Reihen derer, die skrupel los bereits die Kindcsseclc durch ihre parteipolitische Agitation vergiften und halbwüchsige Jungen zu hemmungslosen Worten nnd Handlungen treiben, deren Tragweite den Kindern kaum bewußt ist, die sie aber schwer büßen müssen. Tic Lchnldigen sitze» aber auch an den staatlichen Stellen, die dieser gefährlichen Agitation unter den Schülern nicht ge nügend energisch entgegentrctcn. Die parteipolitische Besetzung der meisten deutschen llyiernchtsministcricn verhindert scheinbar jeden energischen Schritt gegen die Agitation der parteipolitischen Jugendbünde unter den Schülern. Denn nicht nur die großen Rechts-, sondern auch die großen Linksparteien wei chen der Forderung nach einer völligen Unterbindung der Agitation ans PartLiintcreyen aus. Einzig und allein Baben hat sich in dieser Hin sicht wieder einmal als „Mnslerländlc" gezeigt. Wie wir schon am!». März aussührlich berichteten, hat das Minislerinm für Kultus und Unterricht in Karlsruhe eine Verordnung erlassen, nach der allen wahlunmün- digcn Schülern jede Zugehörigkeit zu poli tische» Parteien und Vereinigungen, ferner die Teilnahme an parteipolitischen Versamm lungen, Kundgebungen und Veranstaltungen jeder Art, sowie überhaupt jede parteipolitische Betätigung verboten wird. Wir haben da mals gefragt, warum nicht in den übrigen deutschen Ländern, warum vor allem nicht auch in Lachsen ein solches Verbot erlassen wird. Tenn gerade in Lachsen ist die parteipolitische Agitation an den höheren Lehranstalten ganz besonders lebhaft. In Sachsen ist die politische Betätigung belannt- lich nur anf dem Schulweg, in der Schnlslunde und in dem Schulhof verboten. Was die Kinder außerhalb der Schule machen, Ist nach Ansicht der sächsischen Regie rung lediglich Sache der Eltern. Dieser Standpunkt läßt sich, wie die vielen Jngcndtragödien der letzten Zeit zeigen, unter keinen Umständen ernsthaft länger ansrcchtcrhalten. Es handelt sich hier nm keine Frage der Partcipvlitik, überhaupt um keine politische Frage im engeren Sinn des Wortes, sondern nm eine rein pädagogische Frage, die nicht vom Standpunkt der politischen Taktik, auch nicht von verfassungsrechtlichen Erwägungen entschieden werden darf, sondern ledig lich vom Standpunkt der Schule und der Erfordernisse der Lchulc aus behandelt werden muß. Die jetzige politische Betätigung der Halbwüchsigen stört den Schulunterricht und trägt die parteipolitische Verhetzung bis in die Klassen hinein. Denn man kann doch nicht annchmen, daß Schüler, die ihre Zeit außerhalb der Schulstunden mit parteipoliti scher Agitation verbringen, sich völlig wandeln, sobald sie das Schulgebäude betreten haben. Alle Eltern, ganz gleich, wo sie poli tisch st e h e n, sollten die Gefahren einer solchen Ent wicklung erkennen und sollten sich im Interesse ihrer eigenen Kinder warnen lassen durch die vielen Tragödien der letzten Zeil, vor allem auch durch die Tragödie, die sich jetzt in jenem preußischen Erziehungsheim abgespielt l»t. Leider habe» sich.viele Elternhäuser der polnischen Agitation selber in wei- tcstcm Maße geöffnet. Solche Eltern tragen eine be sonders schwere Verantwortung: jeder anständige und vernünftige Mensch wird, ob er nn» rechts oder links steht, die Formen verurteilen, mit der heute ans der Straße und in vielen Parlciorganisativncn Politik getrieben wird. Wollen die Elter», daß schon die hcranu>achsc»de Jugend mit in diese giftige, haßersülltc, ost aus die niedvigsten Instinkte berechnete Agitation hineingezogen wird? Sind sie nicht, ohne Unterschied der Partei» dazu verpflichtet, hier Etnhalt zn gebieten und mit den Schulleitungen zusammen daran zn arbeiten, das parteipolitische Gift an dem Schulkörper auszutrctcn? Wann gedenkt schließlich, so sei noch. malS gefragt, daS sächsische Unterrichtömtnisterinm dem badischen Musterbeispiel zu folgen? Dir. 8vk. Dresdner Neueste Nachrichten Slttllekaenvrelse: Vie r» nm» Rest« Zell» koste« l>,« R.-DK Bezugspreise: Ekel kmler Zustellung durch I 7-—^ !— skir auswärts o^o R.-M.» bl« Nellamezeü, er—" — Solen las Hau« monallich la Anschluß an rrdMoaellen Tex«, 7V ww breit, kostet 2 R.-M-, für «NllvyUNglge ^UgrvzrilUNg Postbezug für ben Monat r.voN.-M. einschließlich o^s R.-M Postgebühr«» aitzvärt« abzüglich S«/, Krisenraball. - Vie Lrlefgebühr söhne Zustellungsgebühr). Kreurdandsendungen -Für dl« Woche r,oo R.-M. mit Handels - und Industrie Zeitung M->»W.m«E.»i, MM Ledakttoa,Verlag ood Hauptgeschäftsstelle: Dresden-«.,Zerdloandstr.4 * Postadresse: Dresben-A. 1, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnommer 24601, Fernverkehr 14104,20024,27081-27083 « Telegr.: Aeuefie Dresden Postscheck: vre«b«i Also — Rlchwertangt« Einsendungen ohne Rückporto werdrn weder zurückgesandt noch ausbewahrt. — 2m Fall« HSHerer Gewalt, Letriedsstönmg oder Streik« haben unsre Sezieher keinen Anspruch aut Nachlieferung »der Erstattung de« entsprechenden Entgelt« 1
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