MMM z«M fächsssch«« Sonnabend, den 18. Marz 1848. Reueste Nachrichten. An das Sächsische Volk! Von Sr. Majestät dem Könige an die Spitze der Geschäfte berufen, haben sich Un terzeichnete über folgende Hauptgrundsätze und Maßregeln vereinigt: Beeidigung des Militairs auf die Verfassung. Aufhebung der Censur für immer. Ein Preßgesetz ohne das System der Concessionen und Cautionen. . Reform der Rechtspflege auf Grundlage der Mündlichkeit und Oeffent- lichkeit; in Strafsachen Geschwornengericht. Reform des Wahlgesetzes. Anerkennung des Vereinsrechtes mit Repressivbestimmungen wegen Mißbrauches. Gesetzliche Ordnung der kirchlichen Verhältnisse im Geiste der Duldung und Parität. Antrag auf Revision des Vereinszolltarifes. Kräftige Mitwirkung zu zeitgemäßer Gestaltung des deutschen Bundes mit Vertretung des Volkes bei demselben. Sc. Königl. Majestät haben diesen Maßregeln und Grundsätzen Ihre Zustimmung zu ertheilen geruht. Gemäß ihnen wird das Erforderliche eingeleitet werden. Das Sächsische Volk wird die hohe Bedeutung dieser Königlichen Entschließung wür digen und dies durch Erhaltung der Ruhe und Ordnung im Lande bethätigen. Dresden, den 16. März 1848. Die Staatsminister. Vr. Braun. Vr. v. d. Pfordten. Georgi. Zeitgeschichtliches. Dresden, 17. März. Wie man hört, ist von Seiten der städtischen Behörden für nächsten Sonntag eine Illumination der Commungebäude in Aussicht gestellt, an welchem Tage, wie man sagt, auch die Be eidung des Militairs auf die Verfassung statt finden soll. Se. Majestät der König haben dem Staats minister vr. Braun den Vorsitz im Gesammtmi- nisterium zu übertragen geruht. — Eben so ist dem Obersten Albrecht Ernst Stellanus Grasen von Holtzendorfs, unter Ernennung zum Staatsminister, das Departement des Krieges von Sr. Majestät dem Könige übertragen worden. Wien, 14. März. Unsere Besorgnisse sind nur zu sehr in Erfüllung gegangen. Gestern um 3 Uhr Nachmittags rückte beinahe die ganze Gar nison aus den Cascrnen in die Stadt und stellte sich aus den Hauptplätzen in der Umgebung des Ständehauses auf. Die Stadtthore waren ge schloffen und von Truppen besetzt. Auf dem Gla cis zwischen dem Burg- und Schottenthore fuh ren Geschütze auf, und Grenadiere, Infanterie und Cavallerie nahmen dort Stellung. Eine un beschreiblich große Volksmenge war auf den Bei nen. Der Sturm und Drang des Geschreis und des Tobens übertäubt jeden Laut der menschli chen Rede. Langsam und gemessen schickt sich das Militair zu einigen Bewegungen an, die mehr parademäßig als ernst scheinen und nicht im Min desten auf den Gebrauch der Waffen schließen