lassen. D- )-U-' plötzW raffelt KlMgewehrfeuer und mehrede Persölla, aus dem Volke stürzen. Das war die Loospng für die Massen. In der höchsten Erbitterung stürzten. Ke sich auf den Hof und der Sturm auf das bürgerliche Zeughaus bricht loS. Noch einmal gelingt es den Truppen, Meister zu werden; die Eürassierxchrechen m.die Reihen und hauen, man sagt stach"/ nach allen Seiten furchtbar ein. Auch hier giebt es Ver wundete. Abermals ertönt Gcwehrfeuer — aber der Aufruhr erholt sich auf's Neue und geht zur Zerstörung von Gebäuden über, so am hohen Markt und in der Herrngasse. Die Schilderhäu ser werden niedergeworfen und die Ankündigungs tafeln heruntcrgerissen. Auch die Laternenpfähle werden umgerissen und die Gasröhren zerstört. Mehrere Generäle erleiden Insulten und Beschim pfungen; einige werden sogar verwundet. Ueber diesen Vorgängen bricht die Nacht herein, aber die Ausregung dauert fort; man hört abermals schießen. Sämmtliche Fenster in der Stadt werden erleuchtet. In den Straßen der Vor stadt wird getrommelt, die uniformirten und bewaffneten Bürger rücken aus. Wo nur ein uniformirter Bürger erscheint, sogleich be grüßt und begleitet lhn der Freudenruf des Volkes. Die ganze Bevölkerung der Stadt und der Vorstädte erhebt sich. Die Aufregung ist un beschreiblich. Etwa um 12 Uhr Nachts wird bekannt, daß Fürst Metternich sein hohes Amt in die Hände des Kaisers niedergclegt hat. Uebcrall wird verkündet, der Kaiser habe befoh len, das bürgerliche Zeughaus zu öffnen, und daß sich die Studenten und Bürger mit Ausnahme der Ausländer bewaffnen sollen, um gemeinschaft lich mit dem Militair für die Ruhe und Sicher- Bfichofswerda, gedruckt und zu finden in heit der Stadt A wircheN. WK durMeimn Zauber beruhigt sich der Stürm ürid aegeft^Uhr ertönt nur noch ein schwacher Nachhall. Bis jetzt ist es zu keinen weitern Tätlichkeiten ge kommen, aber die Zahl der Tobten und Ver wundeten läßt sich mit Bestimmtheit noch nicht augebeu.^ jedenfalls ist sie bedeutend. Als Wien der Mobgen begrüßte, las man an den Straßen ecken eine öffentliche Kundmachung: das Staats ruder Oesterreichs ruht nicht mehr in den Hän den des Fürsten Metternich! Heute sieht man bewaffnete Studenten und uniformirte und nicht uniformirte Bürger, mit rothen und weißen Bän dern am Arm und Hut geschmückt, durch die Straßen ziehen und die meisten Wachtposten be setzen. Die ganze Wiener Garnison, welche durch die um Wien herumliegcnden Truppen verstärkt war, hat sich in die Kasernen zurückgezogen. In der heutigen Nacht sind auch in den entfernten Vorstädten bedeutende Unruhen vorgekommen. Die Maria-Hilf- und Taborltnie wurden gestürmt. Wien, 14. März. Eine so eben eschienene Proclamation kündigt die Entlassung des Für sten Metternich, Preßfreiheit, Bildung einer Na tionalgarde und die Abdankung des Commandi- renden von Unterösterreich, Erzherzog Albrecht, an. Prag, 16. März. Gestern ist in Wien die Constitution für Oesterreich und alle seine Erbländer proclamirt worden. Gestern Abends wurde diese Nachricht hier im Theater von dem Oberstburggrafen Grafen von Stadion öffentlich mitgetheilt. Der Fürst Metternich ist nach dem Rhein geflüchtet, desgleichen seine Gemahlin nach Schle sien. Die bewaffnete Bürgergarde zählt bereits 40,000 Mann. der Buchdruckerei von Friedrich May.