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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.04.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360417010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936041701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936041701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 17, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-17
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.04.1936
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Moeoen-Aucksadr. -lr. 181 Srettag, ir. «pr» 1SZ« !„ ->-» br-IU »,» «pl. «achläge nach Ei-INI ü. gamttlinanjtlgen u. Slkllrngejuch« Millimeter. ,elle 6 «p>. «illergeb. !M «p>. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangt« Schrillstück« w«rden nicht ausben-adr »«tu-ggebühr b«t täglich »weimalig«, Au- Druck u. Verlag»K-trpsch öd Relchardt, Vreodrn-A. 1, Marlen- stkliung lrei Hau« monatlich P«. «.litt, durch straste ZS/42. Fernruf 25 2>l. Postscheckkonto Isss Dresden «oftbe,ug R«. 3.-0 einlchi.es,- «vl. Postgeb. Llatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der ws»en,^°«^^and""«in>e?R! lo Nv ^aub"«- Amtohauptmannschast vresden und de« Schiedsamte» beim Nsa'«,^^ Obero.rstcherung.amt Vreden Dresdner Emlsrant als Landesverröter MarxWches Kurlerzentrum la Bodenbach Dresden, IS. April. Vor dem Volksgerlchlshof in Berlin Halle sich dieser Tage der 24jährlge tschechoslowakische Staats angehörige Konrad Ger sch, geboren in wigstadtl in Mähren, wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu verantworten und muhte auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen zu einer hohen Zucht hausstrafe verurteilt werden. Wie ««der« eriverbSkose tschechoslowakische StaatS- angehörige, Sie eben erst wieder i« Dresden gefaßt worden sind and ««« ebensallS ihrer Aburteilung entgegensehen, hatte der setzt in Bodenbach in der Emigration lebende be rüchtigte einstige Dresdner Retchsbannerslthrer Ott» Thiele, deren wirtschaftliche Rottage ansnnftend, anch Gersch gewonnen, illegale sozialdemokratische Hetzschriften «ach Deutschland etnznschmnggel«. Mr jeden solche«, der politischen Polizei übrigens nicht nnbekannt gebliebene« „Transport" «ach Dresden «nd Berlin zahlte Thiele, der natürlich ganz genau weiß, was seine „Kuriere" damit sür ei« Risiko aus sich nehmen, sage «nd schreibe 5 Mark! Diese Handlungsweise stellt die Skrupellosigkeit dieses seht die Gastfreundschaft eines fremden Staates in Anspruch nehmenden Hoch- und Landesverräters unter Beweis, die auch gewissen Stellen jenseits der Grenze zu denken geben sollte. Der Fall Thiele ist aber auch eine ernste Warnung für alle tschechoslowakischen Staatsbürger, die Thiele und andere Leute desselben Schlages ftsr ihre dunklen Zwecke miß brauchen wollen. Bluttve Zusammenstöße tu Lemberg Bisher 10 Tote «nd 60 Berwuudete Lemberg, IS. April. I« Lemberg ist es am Donnerstag zn außerordentlich schwere« Zusammenstöße« zwischen der Polizei und Mit glieder« der Arbeitergewerkschaste» gekommen. Die Unruhen entstanden bei der Beerdigung etneS am Diens tag bei einer ArbeitSlosenknndgebnng durch «ine« Polizei beamte« erschaffe«»« Demo«ftra«ten. Die Gewerkschaste« »er ¬ suchte«, e«tgege« der Bereiubaruug mit der Polizei» eine« Demo«ftrati»«Szug durck Straße« zu veranstalte«, die vo« de« Behörde« für de« Aufmarsch nicht sreigegebe« wor den waren. Di« Polizei wnrbe daher «ingesetzt, um die Demon stranten zu zerstreue«. Dabei «nrde sie von der Meng« tät lich angegriffen und mußte schließlich von der Schußwaffe Gebrauch mache«. Bisher werde« 1 ü Tote «nd etwa SV Verwundete gemeldet. Neber die Zusammenstöße in Lemberg veröffentlicht die Polnische Telegraphenagentur eine amtliche Darstellung, in der es u. a. heißt: Am Donnerstag kam cs in Lemberg wäh rend der Beisetzung eines gewissen Wladislaw Kozak zu Zu sammenstößen mit kommunistischen und anderen Ele menten. Der aus Vertretern der Gewerkschaste» bestehende VegräbniSausschuß hatte im Einvernehmen mit den Behör den die Einzelheiten des Begräbnisses festgesetzt und gleich zeitig eine Zusicherung für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung durch einen eigenen Sicherheitsdienst ab gegeben. Leider wurden diese Zusicherungen nicht eingehakten. Die Mehrzahl.der Teilnehmer ließ sich Ausschreitungen zu schulden kommen, indem sie Schaufenster etnschlug und in Läden etndrana. An einigen Stellen der Stadt wurde die Polizei mit Revolverschüssen und Stein würfen empfangen. Die Polizei war ihrerseits gezwun- gen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Im Verlauf der Zusammenstöße fanden drei Personen den Tod. Eine wet- tere Anzahl wurde verletzt. Unter den Verletzten befinden sich auch mehrere Polizeibeamte. Der Unterschieb zwischen der amtlichen Angabe von drei Toten und der ersten Meldung, die von zehn Todesopfern spricht, dürfte dadurch zu erklären sein, daß der amtliche Be richt nichts über die Zahl der Schwerverwundeten aussagt, die nach Einlieferung in das Krankenhaus ihren Verletzun gen erlegen sind. Genaue Angaben hierüber fehlen noch. Der Sarg mit der Leich« des verstorbenen Botschafter» v. Hoesch wird heute Freitagvormittag in der Ist. Stunde auf dem Neustäüter Bahnhof eintresfen und dann im vorderen Telle des Eisenbahnmuseums aufgebahrt werden. Unter militärischer Begleitung wird der Sarg nach der Trinitattskirche ttbergeführt, wo, wie schon mitgeteilt, die Trauerfeter am Sonnabend um 12 Uhr stattftudet. störers „Scout" mit den Kränze» der englischen Regierung und der englischen Freunde des Botschasters. Das Trauer- geleit. Las sich an die Lafette mit dem Sarg anschloß, wurde von -em evangelischen Marinepfarrer eröffnet, hinter dem di« Angehörigen des verstorbenen Botschasters, geleitet von dem Kommandierenden Admiral der Nordsee, dem engli- chcn Marineattachs und Ministerialdirektor Dieckhofs, schritten. Dann folgten die Abordnungen der Partei und die Vertreter -er Behörden. Der lange Trauerzug, der sich durch -le von Menschenmassen umsäumten Straßen Wilhelmshavens »um Bahnhof bewegte, wurde durch das Offizierskorps der Marin«garnison abgeschlossen. Als sich der Zug dem Bahnhof näherte, ließ der zweite Admiral der Nord see das Gewehr präsentieren, und an -en drei Ehrenkompa- nie» vorbei wurde -er Sarg auf der Lafette bis zum Zug gefahren. Während zehn Marineoffiziere de» Sarg in das Abteil hoben, rollten drei Ehrensalven über den Bahnhof. Dann trat d«r Kommandierende Admiral mit den nächsten Ange hörigen noch einmal an Len Sarg, um Abschied von dem Toten zu nehmen. Der englische Zerstörer „Scout" wird noch am Donner»- tag Wilhelmshaven wieder verlassen. * Aauerpara-t für v. KoW ln Wilhelmshaven Starke Anteilnahme -er Bevölkerung Wilhelmshaven, 1«. April. Am Donnerstag gegen 14,SN Uhr traf der englische Zer störer „Scout" mit der sterblichen Hülle Botschafters von Hoesch an Bord in Wilhelmshaven ein. Der Zerstörer, der die deutsche Hakenkreuzflagge im Topp führt«, machte an -er Gazellenbrücke fest, wo die Admiralität, das gesamte OfsizierS- korp» d«S MarinestandorteS und zahlreiche Persönli^keiten, unter ihnen auch -er englische Marineattachs Kapitän Muir- Head-Goul-, die Ankunft des Schisses erwarteten. Am Kai waren drei Ehrenkompanien angetreten. Nachdem der Zerstörer festgemacht hatte, begab sich -er Kommandierende Admiral der Nordsee, Vizeadmiral Schultze, auf das Achterdeck de» Schisses, wo der mit der Hakenkreuzfahne bedeckte Sarg auf der Geschlitzlasette aufge bahrt war. Vizeadmiral Schultze legte Kränze des Ober- befehlShaber» der Kriegsmarine und der Marinestatton der Nords«« am Sarg des toten Botschafters nieder. Dann folg, ten eine Abordnung -er AuSlanbsorgantsation der NSDAP und die Oberbürgermeister der beiden Jabestädte Wilhelms haven und RNstrtngen, die ebenfalls Blumengebknde nieder legten. Vizeadmiral Schultze verließ -en Zerstörer, und auf «in militärisches Trompetensignal hoben acht englische Matrolen den Sarg und trugen ihn, während die Ehrenkompanien das Gewehr präsentierten, auf ihren Schultern an Land. Unter den Klängen eines Chorals wurde er auf eine Geschützlafette gehoben, und der Trauerzug setzte sich in Bewegung. Voran schritt eine UnterofftzierSabordnung -er Kriegsmarine, die die vielen Kränze trug. Ihr folgte eine Abordnung des Zer- Abschluß -er Lvn-vner Generalftavs-esprechunoen London, iö. April. Die am Mittwoch in London begonnenen Generalstab». besprechungen zwischen England, Frankreich und Belgien wurden am Donnerstagabend abgeschlossen. Am Nach, mittag hatte eine gemeinsame Sitzung -er Vertreter der drei Waffengattungen «m Gebäude der Admiralität stattgesunden, die etwa «ine Stunde dauerte. Wie verlautet, werden die französischen und belgischen Vertreter vor ihrer Rückkehr wahrscheinlich noch einen oder zwei Tage in London bleiben. Der diplomatische Mitarbeiter de» „Eve.ttng Standard" weiß zu melden, daß eS beabsichtigt sei, die Vorschläge der drei Waffengattungen zu «Inem Grneralplan zusamm««. zufassen, der alsdann den Regierungen Englands, Frank- reichs und Belgien» unterbreit«« werden solle. Möglicherweise sei diese Absicht schon in der abschließenden Sitzung am Don- nerötag durchgeführt wordrn. Ru-vlf -eß an A-mtral Lrvcha München, 1«. April. Der Stellvertreter de» Führers, Rudolf Heß, hat an Exzellenz v. Trotha folgendes Telegramm gesandt: «Am Tage, da Sie auf Ihr vojährtge» Wirken für deutsche See- geltung zurückbltckcn, gedenke ich Fhrer, insbesondere als des verdienstvollen Chefs des Stabes der dcntschcn Hochseeflotte am Skagerrak, tu ausrtchttger Verehrung, verbunden mit den Wünschen, baß Sie noch lange «Nd bet guter Gesundheit Deutschland ihr« Kräfte zur Bersüguiig stellen können. Rudolf Heß." Aalien; 5laM am blauen Ml Wieder ist man in Genf zusammengetreten, um den abessinischen Streit „beizulegen". Scharf prallen die Gegen sätze auseinander. Während die Begleitmusik der französischen Presse vorwiegend daraus abgesttmmt ist, daß die Sanktionen sich bisher als nutzlos erwiesen hätten und am besten so bald als möglich beendet werden sollten, fordern di« englischen Blätter genau das Gegenteil. Wie ein Alarmschub hat in der englischen Ocssentlichkeit die Nachricht gewirkt, daß die grün weißroten Farben Italiens amTanasee wehen, daß weiter italienische Truppen die Stadt Gallabat besetzt haben, die genau auf der Grenze liegt und deren ein« Hälfte abessinisch ist, während di« andere zum Sudan gehört. Nur durch ein schmales, auSgrtrockneteS Flußbett getrennt, stehen hier nun mehr englische und italienische Grenzposten einander gegen über. Der Tanasee hat seit langem als britisches Ein- flußgebtet gegolten. Jetzt nehmen die Italiener ihn für sich in Anspruch, und römische Stimmen betonen, man denke nicht daran, seine Ufer jemals wieder zu räumen. Angesichts der unmittelbaren Nachbarschaft zum Sudan drängt Eden tu Genf auf wirksame Stthnemaßnahmen. Die Ver hängung der Oelsperre wirb erneut gefordert, ja, in' Londoner Blättern taucht sogar der Gedanke militäri scher Sanktionen wieder auf. Wie auf ein gemeinsames Stichwort unterstreicht bte gesamte englische Presse, baß Italien trotz der großen Erfolge BadoglioS vom Endsiege noch weit entfernt sei. Einmal habe eS immer noch nur erst zwei Fünftel des abessinischen Reiches besetzt; bann habe es zwar bte Schlachten gewonnen, doch e» sei nicht gelungen, größere abessinische Truppenmengen gefangenzunehmen, und Abessinien sei noch burchauS in ber Lage, erheblichen Wider stand zu leisten. Nicht zuletzt weist man an ber Themse auch darauf hin, welche materiellen Opfer das italienische Volk für diesen Feldzug zu bringen habender finanziell den italienischen Staat ruiniere. Dazu komme bi« römische De visen not. In Gestalt der Abgaben für bte Truppen transporte durch den Suezkanal, die in Gold bezahlt werden müssen, wandern übrigen» beträchtliche italienische Mittel in englische Taschen. Tatsächlich handelt es sich um den teuersten Kolonialkrieg, ber je geführt worden ist. Eben deshalb aber besteht Mussolini auf dem vollen SiegcSprciS. Gerade jetzt will Italien sich von England nicht in den Arm fallen lassen, da bte endgültige Unterwerfung Abessiniens in greifbare Nähe gerückt ist. Erstmaligin der Geschichte der Kolonialkriege find so grobe Schlachten geschlagen worden, wie bi« BadoglioS. Bet Endcrta zum Beispiel wurde auf einer Front von 2öO Kilometer Breite gleichzeitig zum Gcne- ralangrisf angetreten mit fünf Armeekorps, schwerer und mittlerer Artillerie, motorisierten Kräften und Sö Flug staffeln. Tapfer wehrten stzh die Abessinier. Mit Todes verachtung unternahmen sie wiederholt Gegenangriffe, die sich verbluteten im italienischen Feuer. Go wurden in ein seitigen Matertalschlachten,auf bte sich einzulassen Neuter 8ette 8
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