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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.05.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360514025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936051402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936051402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-14
- Monat1936-05
- Jahr1936
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Vvnnerstas, i«. Mai 1»s« «bent-Au-oab» «k. 227 Peilung frei Hau. monalUch NM. 8.20, duich Poftbejug NM. ».«« elnlchl. -»,? «ps. Postged. (ahnt PoftgusteNuna«gel>üh,> bei gebenmal wöchenil. Befand. ain»el-«r. la Nps., außer halb Sachlen. mit Moigen-Au-gabe lL Rp>. strasie ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto losS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte» beim Oberverstcherungsamt Dresden (ir mm brritt ll.SHPs. Nachlasse NamMen-n,eig»n u. Llellengeiuche Millimeier- «eile » Rbl. Ziliergeb. 3s) Np». — Nachdruck nur mii Quellenangabe Lretdner Nachrichten. Unve,langte TchriltslLcke werden nicht ouibewahr« 0te ktrtre in vsrtseeOtetz Starhemberg trennt W von Schuschnigg Rücktritt un- Neubildung -er Regierung Men, 14. Mai. Die innerpolitischen Gegensätze in Oesterreich, die sich in den letzten lagen immer mehr zugesplht haben, führten zur Neubildung der Regierung. Die Stellung des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg wurde wesentlich gestärkt, während der bisherige Vizekanzler und Vundesführer des Heimatschuhe» Fürst Starhemberg wegen Meinungsverschiedenheiten au» der Regierung ausgeschieden ist. Die erwartete RegterungSneubilbung in Oesterreich ist Tatsache geworden. Die nene Ministerliste, die in den frühen Elemente in unserem Baterlande gesichert und die unbeirr bare Wetterführung des Dollsuß-Kurscs gewährleistet. Das, diese Neuordnung das Ausscheide» des bisherigen Vizckanz- lcrS erforderte, kann die außerordentlichen und absolut un bestrittenen Verdienste, die sich Fürst Starhemberg nm das nene Oesterreich erworben hat, in keiner Weise schmälern und in Vergessenheit geraten lassen." erst« faket cio, »ssnLeko,-Vssmsnnrus«» Mlt -em „Wegen-en Dres-ner" nach Berlin Drahtbericht unseres an der Probefahrt teilnehmende« Vr.-K. - 8. - Schriftleilungvmltglieder Berlin, 14. Mai. Der „Fliegende Dresdner-, der von morgen ab in den neuen Fahrplan der Reichsbahn als regelmäßige Verbindung zwischen der sächsischen Landeshauptstadt und Berlin eingefügl ist, wurde am Tage vor der Indienststellung in einer Sonderfahrt den Vertretern der Staatsregierung, der Wehrmacht, der städtischen Behörden, der Partei, der Wirtschaft und deren presse erstmalig vorgeführt. Morgenstunden des Donnerstags veröffentlicht wurde, lautet wie folgt: Dr. Schuschnigg: Bundeskanzler, Minister für Aeußercs und Minister sür Landesverteidigung: v. Baar-Barensels fHeimatschntzj: Vizekanzler, Minister sitr Inneres und Minister für Sicherheit,- Hammerstein-Equord sEhrtstl.-sozialj: Minister sür Justiz: Dr. Pernter lEhristlich-sozialj: Minister sür Unterricht: Ltockiuger fChristl.-sozj: Minister für Handel « Verkehr: Dr. Draxler sHeimatschusts: Minister sür Finanzen: Ncsch sEhristlich-sozial): Soziale Fürsorge. Ferner »nrden zwei Staatssekretäre ernannt, und zwar General der Infanterie Zehner, Landesverteidigung, and Zernatto, Staatssekretär zur besonderen Verwendung. Das Ministerium sür Landwirtschast bleibt vorderhand noch un besetzt. Die amtliche Nerlautbaruno Am Donnerstag, um 4 Uhr früh, wurde eine amtliche Verlautbarung auSgegeben, in der es u. a. heisst: Heute hat Bundeskanzler Dr. Schuschnigg dem Bundespräsidenten seine Demission gegeben und gleich zeitig die Enthebung der Regierung vom Amte beantragt. Bundespräsident Miklas hat dem Antrag Folge gegeben, den Bundeskanzler mit der Bildung einer neuen Regie rung beanstragt und ihn mit der Führung des Bundes kanzleramtes einschließlich der auswärtigen Angelegenheiten sowie mit der Leitung des Bundesministeriums sür Landes verteidigung betraut. Es folgt dann die Aufzählung -er oben gemeldeten Er nennungen. Weiter heisst es in der Verlautbarung: Der Vorschlag slir die Ernennnng des Bnn-esministers siir Land- nnd Forstwirtschast wurde Vorbehalten. Die Leitung deö Ressorts führt bis zur Ernennung des künftigen Bundes ministers der Bundeskanzler. Hieraus erfolgte die Ver eidigung -er Mitglieder der neuen Negierung und der Staatssekretäre durch -en Bundespräsidenten. Der bisherige Vizekanzler Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg ist infolge sachlicher Meinungs verschiedenheiten mit dem Bundeskanzler aus der Regierung ausgeschieben. Die Regierung bat sich die Ausgabe der Konzentrierung aller vaterländischen »rüste gestellt. Diese Konzentration erfordert auch die vollkommene Vereinheitlichung der poli tischen Führung und die Klarstellung des Verhältnisses der Vaterländischen Front z« de« staatlichen Einrichtungen. Aus diesem Grunde übernimmt der Bnnbeskanzlerdie Führung der Vaterländischen Fron«. Der Bundcosllhrer des Heimatschußes, Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg. hat aus de« Wunsch des Bnndeökanzlers den Mitgliedern des neuen Kabinetts, die Angehörige des Heimat schutzes sind, de« Anstrag erteilt, der an sie ergangene» Be rufung Folge zu leiste«. Weiter im Dollfuß Kurs Halbamtlich wird zu der Regierungsumbildung folgende Verlautbarung herausgcgcbcn: „Mit der heute durchgesührtcn Nciibildung der Negierung Schuschnigg ist ein weiterer und sehr entscheidender Schritt aus dem Wege der Konsolidierung Oesterreichs erfolgt. Der bis nun bestandene Dualismus zwischen beiden ausschlaggebenden Elementen unseres staat lichen Lebens, zwischen der Negierung und der obersten Füh rung der Vaterländische« Front, konnte in Zeiten einer ruhi geren Entwicklung unbedenklich, ja vielleicht sogar unter dem einen oder anderen Gesichtspunkt als zweckmäßig erscheinen. Zu einer Zeit hingegen, da die dringlichste Frage innerstaat licher Ordnnng der Lösung harre, musste eine solche Zwei teilung vorwiegend als Hemmnis empfunden werden, denn sic verzögerte die Zurücklegung wichtiger, durch das Dollfuß- Programm vorgezeichueter Etappen und bedeutete auch in mancher Beziehung ei» Hindernis für die heute mehr denn je erforderliche Zusammenfassung aller an banwilltgeu Kräfte Oesterreichs. Durch Beschluß des Bnndesvräsidcnten ist nun dank der Initiative unseres Kanzlers die er Dualismus be seitigt worden: die Führung des Staate« ist mit der Führung der Vaterländischen Front tn der Hand des Kanzler» ver- einig». Damit ist die Konzentration aller staatSerhaltenden 8,45 Uhr Hanptbahnhos. Im Saal „Weesenstein" ver sammeln sich die geladenen Fahrgäste. Neichsstatthalter Mntschmann, Innenminister Dr. Fritsch, Wirtschafts minister Lenk, General der Flieger Wachenseid, Ober bürgermeister Zürner, GcneralarbcitSsührer v. Alten, SS-Oberführer Bnrckhardt, SA-Brigaüesiihrcr v. CarlS- hauscn, KrciSlciter Walter sind erschienen. Spannung steht auf allen Gesichtern geschrieben. Der verantwortliche Leiter der Konstruktionsabteilung der NcichSbahn, Ncichsbahndirek- tor Bergmann, Berlin, spricht Worte der Begrüßung. Er hebt hervor, daß cS sich bei dem „Fliegenden Dresdner" um das neueste und schnellste Dampsverkchrömittcl der Welt handelt. Der stellvertretende Präsident der NcichSbahndirek- tion, Flachs, dankt der Hauptverwaltung der Reichsbahn dafür, daß sic diese neueste Errungenschaft deutscher Technik in den Dienst des Grenzlandes Sachsen gestellt hat. Obcrbaurat Westphal gibt in aller Eile eine knappe Skizze der Konstruktion -es Zuges. Schon ist Abfahrtszeit. Auf dem Bahnsteig 10 steht der Zug — vier Wage«, blau un- crcmegelb im Anstrich, uist> die riesige und doch so ele gante Lokomotive, die in denselben Farben gehalten ist — schon unter Dampf. Reisende von anderen Bahnsteigen drängen sich bewundernd heran. Uns bleibt keine Zeit, den Zug vou außen zu betrachten. 0,18 Uhr — kaum merklich zieht die Lokomotive an, die Hände fliegen zum Gruß empor, Schufchnlvs alleiniger Machthaber Die Umbildung der österreichischen Negierung, die nach langen Auöeinandcrsetznngen in -er vergangenen Nacht erst in de» frühen Morgenstunden zustandegckommen ist, wird allgemein alö eine große U c b c r r a s ch u n g betrachtet. Um ö Uhr früh erschienen überall Sonderausgaben der Blätter, in denen der amtliche Wortlaut über die erfolgte NegieruiigSumbilduug ohne weitere Kommentare mitgeteilt wurde. Aus den Straßen . bildeten sich Menschen ansammlungen, in denen die Lage erörtert wurde. ES erregte besonderes Aussehen, daß Starhemberg aus dem Kabinett ausgeschieden ist. Man erwartet nun, baß die Entmilitarisierung -er Heim wehren wider- standSlos erfolgen wird. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg, der nunmehr außer dem Bundeskanzleramt und dem HeercS- ministerium auch noch bas Außenministerium ltbcrnommeu hat, übernimmt sozusagen mit freierer Hand die Gemalt in Oesterreich. ist. So dicht arbeitet die Kuppelung, um -en Luft widerstand möglichst zu verringern. Jede Kleinigkeit der Konstruktion ist auf Schnelligkeit, Bequemlichkeit und Sicherheit abgestcllt. Das bewährt sich. Schon läuft unsere Maschine aus Touren. Wenige Minuten nach der Ab fahrt durchlaufen wir mit 1N5 Kilometer Stundengcschwindig- lcit Radebeul. Weinböhla fliegt vorüber. Lästige Wiesen blühen unter Obstbäumcn. Ter Zug liegt so ruhig, daß man bequem diese Zeilen schreiben kann. Bequem und auch für das Auge schön ist die gesamte Einrichtung. Ein Weg durch die Wagenrelhe beweist es. Schon die helleuchtenden Gänge, die in einer langen Flucht hintereinander liegen, so daß man von Anfang bis Ende den Zug durchschauen kann, sind eine Augenweide. Die Abteile 8. Klasse tragen lichtes Etchcnholzsurnier, die 2. Klasse Mahagoni. Auch in der 8. Klaffe sind Sitzbänkc und Rückenlehnen, wenn auch in einfacher Weise, gepolstert. Mit Rücksicht auf die hohe Geschwindigkeit mußten die Wagen eine in mancherlei Hinsicht von normalen I)-Z«g-Wagcn abweichende Form erhalten. Die Wände sind soweit wie mög lich an die Stromlinienform angcpaßt. Im Gewicht ist weitest gehend gespart, und alle vier Wagen wiegen zusammen nnr 125 Tonnen und sind damit fast ein Drittel leichter als ge- der Zug rollt zur Halle hinaus. Auf -er Hohen Brücke wartet ein Schwarm von Menschen. Letzter Blick auf Dresden: Herrlich grüßen die Türme. Breit Meßt -er Strom. In Neustadt noch ein kurzer Aufenthalt. Von einer altgeüienten Lokomo tive, wie wir sie kennen, die uns nun aber mit ihrem ruß geschwärzten Leib, ihren hohen Aufbauten geradezu altertümlich erscheint, schaut ein ebenso altgebienter Eisenbahner zu un» herab. Er schüttelt nur -en Kopf. Wer hätte solche Entwick- lung -e» Dampfrosses vor- auSgcahntl Un» dann beginnt die Fahrt en-gültig. Ehe wir es uns versehen, tauchen im Morgen-unst die blühenden Hänge der Lößnitz aus. Wir sitzen auf der Aussichtsplattform hinter der Maschine, deren schmaler, zugespitzter „Schivanz" nur eine Hand breit vom Wagen entfernt Der Henfchcl-wegmann-sug avfahrtverelt auf -em Dresdner Hauptbahnhof
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