02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.05.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360515027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936051502
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936051502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-15
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Der italienische Staatschef hat einem Berichterstatter des Pariser „Matin" gegenüber eine Er klärung über die künftige Haltung Italiens abgegeben. Dabei sprach Mussolini eine deutliche War nung gegenüber den Mächten aus, die für eine Verschärfung der Sanktionen eintreten. Nicht nur militärische Maßnahmen, so erklärte Mussolini, sondern auch verschärfte Sanktionen würden Krieg bedeuten. Mussolini bracht« hierbei mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck, daß die Entscheidung über Abessinien unwiderruf lich sei. Niemand? in der Welt, so erklärte Mussolini, könne daran zweifeln, daß das arbeitsame italienische Volk sich leidenschaft lich dem Frieden, den es zur Vollendung seiucö Werkes be nötige, zuwendc. Wenn man aber versuche, Italien die Früchte eines mit so viel Opfern bezahlten Sieges zu ent- reihen, werde man Italien zum Widerstand bereit finden. Die Kritik, die man an dem in Abessinien angewandten Ver- sahren für die notwendige Ausdehnung des italienischen Volkes übe, halte er für abscheulich. Was hätten denn die anderen im Laufe der Jahrhunderte getan? Niemals habe man in der Welt rückständigen Völkern seinen Willen anders auszwingen können, als mit Gewalt. Nur ans diese Weise sei das größte Imperium dieser Welt (England) erobert worden. An Italien habe man nur eine Erfahrung mit Sanktionen machen wollen. Man habe eS für schwach gehalten, für arm an Gold und Rohstoffen. Gleichzeitig mit Italien habe man den Faschismus erwürgen wollen. Za Begiu» seie^ seine Ansprüche nicht übertriebe« ge wesen. Heute rechtfertige der Sieg der Truppe« deren Opser, und die vom italienischen Volke ertragene Unbill verlange größere Ansprüche. Im April habe er in Gens unmittelbare Berhandluuge» vorgeschlagc«. Diese habe man abgclehnt. Heute sei ganz Abessinien uumiderruslich, völlig und endgültig allein italienisch. Von dem Berichterstatter daran erinnert, daß Mussolini in einer Unterredung im September erklärt habe, „milttä- Dortmnnd, 18. Mai. Dortmund stand bereits am Donnerstag ganz im Zeichen der am Freitag erfolgenden Indienststellung des Flieger geschwaders „Horst Wessel", das die SA dem Führer im vergangenen Jahr zu seinem Geburtstag schenkte. Im Laufe des TagcS trafen aus allen Teilen des Reiches führende Vertreter der Wehrmacht, der Partei und ihrer Gliederungen zur Teilnahme an den Festlichkeiten in Dortmund ein. Ten Anstalt bildete ein großer SA-Appell, an dem sämtliche 22 SA- Gruppenstthrer des Reiches mit den «mtschefs der Obersten SA-Führung teilnahmen. Stabschef L » tz e leitete die Ta gung ein, in -er verschiedene interne Fragen zur Sprache ge bracht wurden. Im Anschluß an die Tagung zeichneten sich die SA-Führer in die Liste zum „Dankopfer der Nation" ein. Um 20 Uhr begann im Festsaal des alten Rathauses ein Empfangsabend, an -em außer dem Stabschef unter anderem General der Flieger Milch, Generalleutnant v.Kluge, General der Flieger Halm, die Gauleiter Wagucr, Terboven, Simom GrohS und Florian teilnahmen»^ Nach Ansprachen des Dortmunder Oberbürgermeisters und des KreiSleiterS nahm Stabschef Lutze LaS Wort zu kurzen Aus führungen. Der Redner frischte alte Erinnerungen an Dort mund auf und bekannte, daß eS am Anfang der nationalsozia listischen Bewegung kein Vergnügen gewesen sei, in Dortmund sür die Ideale Adolf Hitlers zu kämpfen, weil diese Stadt immer ein besonders heißtr Boden gewesen sei. Der Stabs chef gedachte weiter vor allein der SA-Männer, die in den vergangenen Jahren Tag und Nacht an nichts anderes als an die Erfüllung ihrer Pflicht gedacht hätten. „Wenn wir morgen in Dortmund ein Fliegergeschwader erhalten, das den Namen Horst Wessel trägt, so nimmt die SA dieses Verdienst nicht allein für sich in Anspruch. Dem Führer verdanken wir cs, daß Deutschland wieder eine Armee zur Verteidigung seiner LandeSgrenzen und damit seiner Ehre und des Frie dens besitzt." Die Kameradschaft zwischen SA und Wehrmacht solle die Grundbedingung sein für die große deutsche Volks gemeinschaft. Mit dem Wunsche, daß dieser Geist wach bleiben möge immerdar, schloß Stabschef Lutze. Auf -en Spuren -er Bauernkriege Sine Besichtigungsfahrt beö ReichsbanernratS dnrch Sttddentschland Schwäbisch-Hall, 15. Mai. Der NeichSbauernrat befindet sich gegenwärtig unter Führung von Reichsminister DarrS auf einer Besich tigungsfahrt durch ganz Süddentschland, die vor allem den Stätten der Bauernkriege gilt. An der Fahrt nehmen außer dem RetchSbauernsithrer der ReichSftihrer LS Himmler, Staatssekretär Backe, Staatsrat Meinberg, sämtliche Landes rische Sanktionen würben die Gefahr einer Umgestaltung der europäischen Landkarte bedeuten", erwiderte Mussolini: „Was ich Ihnen damals über die m t l t t ä r i s ch e n S a n k t i o n e n gesagt habe, wiederhole ich heute für den Fall einer Verschär- jung der wirtschaftlichen Sanktionen — unwiderruflich! Geben Sie das wieder. Es «st nötig, daß Europa dieses Wort hört, diesen Schrei eines Volkes, das sein Imperium gewollt und das eS durch sein gewaltiges Opfer erreicht hat. Menn es nötig sei» sollte, wird cs dieses Imperium mit seinem ganzen Mut, mit allen seinen Kräften zu verteidigen wissen." Der Wiederaufbau in Addis Abeba Die europäische Bevölkerung in der abessinischen Haupt stadt beginnt langsam ihre von den Plünderern zerstörten und ntedergebrannten Geschäfte und Privathäuser wieder auf zubauen. Auch die Schwierigkeiten in der Lebensmittelver sorgung werden bald behoben sein, da mehrere Etsenbahnziige mit Verpflegung von Dschibuti im Anrollen sein sollen. Die italienischen Truppen sind gezwungen, sich ausschließlich auS ihren eigenen HeereSbestänben zu verpflegen, da in der Stadt keinerlei Nahrungsmittel zu erhallen sind. Der Tanasee als Flugstützpunkt Wie der diplomatische Berichterstatter des „Daily Tele graph" aus Gens berichtet, beabsichtigen die Italiener, den Tanasee zum Stützpunkt für eine gewaltige Flotte von Flugzeugen mit großer Reichweite zu machen. Die Italiener seien seiner geneigt, zukünftige Ge- spräche über die Wasserzufuhr aus dem Tanasee nach Aegypten lieber mit Kairo als mit London zu führen. bauernsührcr und die gesamte Oberste Führerschaft des Reichsnährstandes teil. Tie Besichtigungsfahrt, die am DonnerStagmorfsen in Würzburg ihren Anfang nahm, führte zunächst zur Ruine GeyerSburg, wo einst Florian Geyer, der große deutsche Baucrnführer, vergeblich für das Recht der Bauern kämpfte. Bon dort ging cs nach Rothenburg ob der Tauber, wo Gau leiter Streicher die Führer des deutschen Bauernstandes empfing. Gegen 2N Uhr tras der ReichSbaucrnrat in der fest lich geschmückten alten Reichsstadt Schwäbisch-Hall ein, wo sich NcichSstatthaltcr Gauleiter Murr zum Empfang ein gefunden hatte. Am Freitag reist der NeichSbauernrat nach Heilbronn weiter. London, 16. Mat. Die Vorgänge in Oesterreich werden, wie der diploma tische Korrespondent der „Morning Post" schreibt, in London ruhig ausgenommen. Man glaube in London, daß die Stärke der neuen Regierung weitgehend von der Haltung Starhem- bergs und der Heimwehr abhängen werde. Die Beseitigung StarhembcrgS werde Schuschnigg die Fortsetzung einer ver söhnlicheren Politik gegenüber der Opposition sowie eine A n- näherung an die Tschechoslowakei und die anderen Mitglieder der Kleinen Entente erleichtern. Der „Daily Herald" läßt sich von einem Sonder mitarbeiter berichten, baß Gtarhemberg auf den Druck Frankreichs hin seinen Posten ausgeben mußte. Der französische Gesandte in Wien habe nach der Bervssentlichung des Telegramms StarhembergS an Mussolini von Schuschnigg eine Erklärung gefordert, ob die Worte StarhembergS die Ansicht der österreichischen Regierung wtcdergäben. ' Die Kraftprobe zwischen Schuschnigg und Gtarhemberg, so schreibt die „Times", habe mit einem vollständigen Triumph des klerikalen Führers geendet. In Oesterreich gebe eS nun nur noch einen Diktator. Die „Mor- ntng Post" sagt, baS neue Kabinett biete ein ziemlich ver wirrtes Bild, sowohl was die künftige Politik angehe, wie das Verhältnis der Persönlichkeiten zueinander. In der auswärtigen Politik sei eine engere Zusammenarbeit mit der Kleinen Entente und möglicherweise mit den Weltmächten eher wie rin Zusammengehen mit Italien zu erwarten. Der „News Ehrontcle" glaubt, daß das Verschwinden Gtu-teren-e Parteigenossen -ürfen nicht tn Bervin-ungen sein Sine Anordnung von Rudolf Heß Berlin, 15. Mai. Ter Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat die folgende Anordnung erlassen: 4 Im Interesse einer einheitlichen Ausrichtung des deut schen Ltudentcntums verbiete ich hiermit Parteigenossen und Angehörigen von Gliederungen der Partei, die noch aus deut schen Hoch- und Fachschulen studieren, die Mitgliedschaft bei einer noch bestehenden studentischen Verbindung oder Ber einigung. Dr. Lhterack Präsi-ent -es Volksgerichtshofes Berlin, 16. Mai. Der Volksgerichtshof ist durch das jüngst erlassen« Gesetz ordentliches Gericht geworden. Der Führer und Reichskanzler hat nunmehr auf Vorschlag des Reichsmiuisters der Justiz, Dr. Gttrtner, ernannt: Zum Präsidenten des Volksgerichtshofes de» Vize« Präsidenten des Reichsgerichts, StaatSmtnister SA- Oberführer Dr. Thierack; zu Scnatspräsidcnten beim Volksgerichtshof den Ministerialrat im RcichSjustizministerium SS-Sturmbann führer Engert und den Senatspräsidentcn beim Obcr- landesgericht Dr. Springmann: zu V o l k 8 g « r i ch t S, räten die LandgcrichtSdirektoren Schauwecker, Lämmle, Hartmann, Dr. Koehler, Dr. Albrecht und I e u n e: zum ReichSanivalt beim Volksgerichtshof den Reichsanwalt Jorn^; zu Oberstaatsanwälten beim Volksgerichtshof die Oberstaatsanwälte Eichler und Parrtsius. — Ferner hat -er Führer und Reichskanzler auf Vorschlag des NcichSministcrs der Justiz Dr. Gttrtner den Senatspräsidcntcu beim Obcrlandesgcricht, Bruner, der seit längerer Zeit vertretungsweise die Geschäfte des Präsi denten des Volksgerichtshofes sithrt, zum Vizepräsi denten des Reichsgerichts ernannt. Die Lage tn Palästina auf -em kritischen Punkt Jerusalem, 16. Mai. Am Donnerstagabend, dem Vortage des Schlußtermin» dcS arabischen Ultimatums aus Abstellung weiterer jüdischer Einwanderung nach Palästina und der bekannten anderen Forderungen, die von den Briten, wie anzunehmen war, bis her abgelehnt sind, ist die Nervosität in der Stadt aus da höchste gestiegen. Nach den Mordtaten der letzten Tage hat die Unruhe sowohl bei den Juden als auch bet -en Arabern zugenommen. Ueberall in -er Stadt zeigen sich Militär patrouillen. Die Stimmung der arabischen Bevölkerung, di« sttr den 15. entscheidende Ereignisse erwartet, ist derart, daß man befürchten muß, daß sic -icSmal nicht ohne weiteres zu beruhigen sein wird, selbst wenn die Führer der arabischen Bewegung dies noch einmal wünschen. Die Haftung der britischen Kreise läßt vermuten, daß sic entschlossen sind, auf jeden Fall etwaige Unruhen mit allen Kräften zu unterdrücken. Der Obcrkommissar von Palästina empfing am Mitt woch eine jüdische Abordnung, die untcr anderem Beschwerde darüber führte, daß die britischen Schutzmaßnahmen unzu- länglich seien. Sic verlangte entschiedeneres Vorgehen gegen Terrorakte, denen sie in den letzten Wochen angeblich immer wieder ausgesetzt waren. AuS Kairo verlautet, daß weitere Truppe nver» stärkungen nach Palästina unterwegs seien. StarhembergS aus dem österreichischen Kabinett und der Bruch mit Italien, der sich daraus ergebe, ein Ereignis von überragender Wichtigkeit für Europa wie für Oesterreich sei. StarhembergS italicnsrcundlichc Politik sei bei seinen Landsleuten außerordentlich unpopulär gewesen. * Bundeskanzler Dr. Schuschnigg hat an M uisoli ui folgendes Telegramm gerichtet: „Im Augenblick der Ucbcr- nahme der Geschäfte durch meine neugcbildcte Regierung liegt eS mir besonders am Herzen, Ew. Exzellenz im eigenen und im Namen der Negierung die Gefühle unwandel barer Freundschaft zum Ausdruck zu bringen. Ich ver binde damit die Versicherung, daß ich seit entschlossen bin, an der bewährten, auf den Römer-Protokollen begründeten Politik sestzuhalten und die Freundschaft der drei Partner in Ihrem eigenen Interesse wie auch in dem der Konsolidierung Mitteleuropas weiter auSzubaucn." Zn ci/'sre5 begmnl vn56k- Kameradschaft -wischen SA und Wehrmacht Vor -erAn-ienststeliung -es Geschwa-ers „Horst Wessels" - Sta-Sches Lutze tn Dortmun- England glaubt an Abkühlung -wischen Wien und Rom Die Folgen -es Ausschet-ens von Gtarhemberg - Annäherung an -te Kleine Entente?
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