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Dresdner Nachrichten : 30.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193605304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-30
- Monat1936-05
- Jahr1936
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- Dresdner Nachrichten : 30.05.1936
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Nr. 253 Keller Dresdner Nachrichten Sonnabend. 30. Mal 193« politische Linien eine gewisse Parallelität mit de» deut schen auf. ES ist aufschlutzreich, datz Ungarn neben dem nun mehr abgeschlossenen ziultnrabkomme» mit Deutschland ähn liche Verträge mit Italien und Pole n besitzt. Die Bin dungen zwischen Budapest und Rom, die Ministerpräsident GömböS auf seiner letzten Nomretsc noch befestigt hat, sind bekannt. Wenn Ungarn sich in letzter Zeit besonder- auch Polen stark genähert hat, so sprechen dabet in starkem Matze zwar GcstthlSmvmente mit, die bedingt sind in politischen Ae- meinschasten früherer Jahrhunderte, aber ebensosehr verstan- deSmätzige Ueberlegungen. Ungarn will den Frieden und die friedliche Revision seiner ihm ausgezwungenen Verträge. Es fühlt sich aber in gewisser Weise beunruhigt durch di« enge militärische Zusammenarbeit zwischen seinem Nachbarn im Norden, der Tschechoslowakei, und Somjetrutzland. Un garn hat die „Segnungen" des Bolschewismus während der Näteherrschast am eigenen Leibe gespürt,- es kennt die Ge fahren, die von Moskau auSgeheu, uud was ist natürlicher, al- batz Ungarn in Polen ein Gegengewicht gegen die Be drohung im Norden und Osten sncht. In diesem «inne dürste cS wohl zu verstehen sein, wenn die ungarische Presse als Er gebnis des Besuches des polnischen Minister» KoSctalkowski unterstrich, Polen werde einer Regelung der ossenen Pro bleme im Donanranm ohne seine Befragung und Mitwirkung nicht zustimmen, da es an den Fragen des DonauranmeS wesentlich interessiert sei. Auch Polen hat ja genau so wie Ungarn eine Reihe von Meinungsverschiedenheiten mit der Tschechoslowakei auSzutragen, nnd man darf wohl annehmen, datz zwischen Warschau und Budapest Fühler auogcstreckt sind, die erkunden sollen, wieweit man gemeinsam etwa drohenden Gefahren auSweichen oder begegnen kann. Gute Beziehungen zu Deutschland sind ein beständiges Bestreben der ungarischen Austcnpvlitik. Ihrer Pslege bient neben manchem anderem das neue Kulturabkommen. Be sonders wertvoll erscheint in ihm die vorgesehene Vertiefung der künstlerischen Beziehungen, zumal auf den Gebieten des FilmS, Theater» und Rundfunk-. Ungarische Musik hat von jeher in Deutschland eine Heimstätte gesunden, nnd von Franz Liszt, Joseph Haydn, Franz Lehar kann man sagen, datz sie beiden Völkern angehören. Darüber hinan- aber können von entscheidender Breitenwirkung die neben dem Pro fessoren- und Studentenaustausch vorgesehenen Gemetn- schaft-lager der Jugend werden, die wesentlich dazu beitragen dürsten, die alte deutsch-ungarische Freundschast der jungen Generation zu vermitteln. Etwa- Entscheidende- ist ja derGet st, in dem da» Abkommen geschlossen wurde. Dieser aber war auf deutscher wie aus ungarischer Seite von gleicher Herzlichkeit. Al» Kultusminister Dr. Soma n, dem da- Zu standekommen de- VerlragSwerkeS auf ungarischer Sette zu danken ist, mit dem Ehrendoktorat der Berliner Universität ausgezeichnet wurde, sührtc er in seiner Dankrede ans, das Geheimnis des gesunden Wachstums und der immer währenden Entwicklung der ungarischen Kultur bestehe darin, das, das ttngartum an seiner stammechten, volkSverwurzclten Tradition immer sestgehalten habe, dabei aber immer aus geschlossen gewesen sei für alle groben Ideen des Westens. Dabei nähmen die au- dem deutschen Boden nach Ungarn verpflanzten Werte seit den GründungStagen de- ungari schen König-tum- eine besonder- vornehme Stellung ein. In der Tat ist eS eine eigenartige und schöne Erschei nung, wie durch die Jahrhunderte hindurch bei aller stainmeSmätzigeu Verschiedenheit und schon durch die Sprache bedingten scharfe» Abgrenzung der Nationalitäten sich eine Art geistigen ZnsammenlebenS zwischen Deutschland und. Un garn heranSgebildet nnd gegen starke widrige Einsliisse stets behauptet hat. Der ehrliche Wille zur gemeinsamen Arbeit aus dem Boden eines cigcuwüchsigen VvlkStnmS ist daS Fun dament des deutsch-ungarischen Kulturabkommens, das die bisherigen guten Beziehungen weiter auSbauen nnd ver tiefen wird. Minister Hemau an -te -rutsche Presse «erltu. 29. Mal. Kurz vor seiner Abreise aus Berlin empfing der königlich ungarische Kultusminister, Dr. Dr. h. c. Homan, einen Ver treter der nationalsozialistischen Parteikorrespondenz und gab ihm eine Erklärung sür die deutsche Presse ab, tn der der Minister unter anderem auSsührtr: Ich habe während meines Besuche» in Berlin den Führer de» deutschen Volke» und sein Werk, da» von der grossen Idee der nationalen Volk-gemein- schatt erfüllt« deutsche Leben, nicht nur als Kulturpolitiker, sondern auch als Historiker erfatzt und als ttescS Erlebnis empfunden. Tief hat mich die Beobachtung beeindruckt, batz das Regime den altbewährten Institutionen der deutschen Wissenschaft und der deutschen Kultur die volle Unterstützung des Staates angedcihen lätzt. Mit besonderem Nachdruck möchte ich die grvtzartige Leistung Hervorheben, die sich in der Schaffung des O l n m p i a st a d i o n S und der übrige» grandiosen sportlichen Anlagen offenbart. Mit Bewunderung habe ich die D i e t r i ch - E cka r t - B tt h n c betrachtet, diele- persönliche Werk des Herr» RcichSministerS Rust, da- eine» der schönsten Werke dieser Art ist. Die hohe Ehrung, die mir die ehrwürdige Universität Berlin durch meine Promotion zu ihrem Ehrendoktor zuteil werben ltetz, gereicht mir zu ganz besonderer Freude. Ich möchte für diese, einem Ungarn zum ersten Male zuteil gewordene Ehrung durch weitere Arbeit im Dienst der Wissenschaft danken. Am Ende der Unterredung sprach Minister Homan seinen Dank sür die freundliche Unterstützung seiner Tätigkeit tn Deutschland durch die deutsche Presse an», deren sym pathische Einstellung zur ungarischen Nation er dankbar empfunden habe. Der Abschluß -er Slottenpara-e in Kiel Fortsetzung von Sette 1 Wieder passieren wir Laboe, da» bereit» Im Flaggen schmuck sür die Weiheseier steht. Vor dem Flughafen Holtenau startet eine Staffel Flugzeuge vom Wasser und umkreist den vor uns steuernden „Roland". In Kiellinie lief die Flotte in den Kieler Hafen ein, von den Menschenmassen am Hindenburguser begeistert begrützt. Die Schisse machen nach dem Einlaufen an den Bojen fest. Der Führer in den Deutschen Werken Der Führer stattete nach Rückkehr an Land den Deutschen Werken einen Besuch ab und besichtigte die dort im Bau befindlichen SchissSein heilen. Dann kehrte der Führer aus den Aviso „Grille" zurück. Ter Ehrentag der jungen deutschen Kriegsmarine hat nach den Flvttenübungen und der Parade in der Kieler Bucht mit einem grohen Zapfenstreich am Freitagabend seinen würdigen Abschlutz gesunden. Im Mittelpunkt stand das Hindenburg-User und der Hasen mit der im Lichterschein liegenden Flotte, die Scheinwerserspiele vorführte. Mitten im Hasen lag der Aviso „Grille", aus dem der Führer weilte. Zwei Scheinwerfer strahlten den Ftthrerstander an. Aus dem Waller glitten zwischen zahl- reichen Motorbarkallcn mit Lampions geschmücfte Boote der Kieler Rudervereine vorüber. Ein grotze» Konzert der Kriegsmarine bei Fackelschein lüste bei den Mailen jubelnde Begeisterung aus. Kur- vor 28 Uhr nahmen aus den Kriegs ¬ schissen die Mannschaften mit Fackeln Parade ausstellung an der Reeling, — ein prachtvolle» Bild. Beim Zapfenstreich standen die Massen In andächtigem Schweigen, und als am Schlntz das Deutschland- und Horst- Wessel-Lied erklangen, reckten die Tausende den Arm zum deutschen Gruh. Eine scharfe Kommanbosttmm« durchschnitt die Stille und meldete dem Führer auf der „Grille", datz der grotze Zapfenstreich beendet sei. Obwohl bann plötzlich strömender Regen rinsetzte, konnte die Stimmung der Be völkerung nicht getrübt werden. Nun steht der Höhepunkt der Kriegsmarineehrentage, die Weihe des Ehren mals in Laboe durch den Staatsakt, unmittelbar bevor. Fehlanzeige, -a bei uns überwun-en Berlin, 2V. Ma«. Der Völkerbund will ein neues Werk über die Krise im Fremdenverkehr der Welt herauSgeben. Er wandte sich zu diesem Zweck auch an Deutschland, nm zahlen- mätzige Unterlagen zu erhalten. Zu seiner grotzen Ueber- raschung erhielt er jedoch vom Präsidenten des Ncichösremden- verkchrSrat» StaatSministcr a. D. Esser an Stelle der er warteten Statistiken nur die Mitteilung: „Fehlanzeige — bei uns ist di« Krise überwunden." In der Tat konnte Minister Esser gar nichts nach Genf antworten, denn die Krise im deutschen Fremdenverkehr ist durch die großzügigen Matz nahmen des nationalsozialistischen Reiche- schnell überwunden worden. Deutschland hat sogar einen ständig zunehmenden Ausländerbesuch auszuweisen, der zur Zeit der Olympiade noch einen gewaltigen Aufschwung nehmen wird. Eltilgunssverhan-lmmn lm französischen Streik vertagt Aeterltche Köntssproklamatton tn Lon-on London, 2«. Mat. Rach den Regeln einer jahrhundertealte» Ueberlieseruug wurde am Freitagvormittag an vier historischen Plätze« Londou-, entsprechend de« Beschlüsse« b«S Kronrates, die aus den 12. Mai nächsten JahrcS augcsetzte Krönung König Eduards VM. feierlich verkündet. DaS gesamte Zeremoniell entsprach in alle» Einzelheiten dem seit den Tagen König Eduard» VI. eingehaltenen Brauch. DegreUe tritt für Guven Malmeöp ein Brüssel, 2V. Mak. In seiner Erklärung vor Vertretern der belgischen Prelle .machte der Führer der Rex-Bewegung, Degrelle, wie die Agentur Belga noch ergänzend berichtet, auch einige bemer- kenSwerte Andeutungen über leine Haltung zur Frage E u p e n - M a l m e d y. Er wie» darauf hi», batz die Rex-Vewegnng «««mehr im Parlament auch «ine» beutschsprecheube« Abgeord» neten Haber dieser «erd« seinen Eid in deutscher Sprach« lei ste« und auch seine erst« Rede i« deutscher Sprache halte». Die völkisch« Stge«art der Gebiete von Enpeu-Malmedy und St. Bith müsse erhalten bleibe». Wen« Belgie« daz« nicht im stande sei, da»» ttzützte» di« Gebiete wieder Deutschland zu- rückgegebeu werde». Degrelle deutete noch an, datz er zur Frage beS AuS- bürgerungSgesetzeS, da» bekanntlich einen AuSnahme- charakter hat, im Parlament eine GesetzeSinttiative ergreifen werbe. In welcher Richtung diese Initiative sich bewegen wird, sagte Degrelle nicht. Die flämischen Abgeordneten der Rex-Bewegung würden sich im Parlament nur der flämischen Sprache bedienen. — Ueber seine autzenpolitische Einstellung befragt, beschränkte sich Degrelle auf die Erklärung, Belgien mülle mit allen seinen Nachbarn tu Frieden leben. Wettere Belegschaften tm Ausstanö - Dte Veunruhtgung wächst Paris, 29. Mai. Die sür Freitagnachmittag augekündigteu Einignngsver« Handlungen zwischen den Vertretern der Streikenden nnd der Arbeitgeberverbände, die im ArbeitSministertnm ftattsiuden sollte«, sind plötzlich vertagt worben. Inzwischen hat sich der Streik aus eine Reihe weiterer Betriebe in Paris und Marseille ausgedehnt. Auch in der Bauindustrie ist «s zu AuSftäube» der Arbeiterschaft gekommen. Die durch diese Ereignisse zum Ausdruck kommende Zu spitzung der Ltreiklage ruft in -er französischen Oeifentlichkeit, die ursprünglich nur an eine kurze Machtdemonstration der Gewerkschaften geglaubt halte, wachsende Beunruhi gung hervor. Vielfach wird der Streik al- Ausdruck man- gelnben Vertrauens der radikalisierten Arbeiterschaft tn die parlamentarischen Möglichkeiten der kommenden LinkSregie- rung gewertet. Eine andere Auslegung des Streiks spricht von einer Entlastungsaktion der Gewerkschaften, um der kommen den Bolksfrontregierung die Schwierigkeiten der Regelung eines neuen Kollektivvertrages zu ersparen. Ein Vertreter des Arbeitgeberverbandes erklärte, datz seiner Ansicht nach die Regierung einschreiten müsse, um die Räumung der Betriebe herbeizufithre». Der Streik der Metallarbeiter hat sich im Lause de» Frei tags abermals auf eine ganze Reihe anderer Betriebe aus- gedehnt. So mutzten die Automobilwerke von Salm son und die Flugzeugwerke von Caudron, sowie die Reifen firma Goodrich und eine grobe Anzahl anderer Betriebe schlietzen. Insgesamt 10 000 Arbeiter haben sich tm Laufe de- Tage- der Streikbewegung angeschlollcn, die sich nunmehr aus rund 100 000 Arbeiter erstreckt. Dte Arbeiter haben überall die Werkstätten nicht verlassen. Bei den Auto mobilwerken von Ettrosn hat sich der Streik auf sämtliche einkommen, da» Lohnerhöhungen vorsieht, anzuerkennen, weil die zehnstündige Arbeitszeit beibehalte» werden soll und di« Arbeitgeber keine Gewähr dafür übernehmen, batz sie kämt- liche am Streik beteiligten Arbeiter wieder einstellen wollen. Palästina Polizei mit Tränengas ausgerüstet Jerusalem, 20. Mat. Im ganze« Land« habe« die blutige« A«Sschreitn»ge» neuerlich mehrere Tote und Verwundete gefordert. Unter de« Opfer» befinde» sich auch Beteiligte au einem nächtliche» Stsenbahnanschlag. Die Polizei ist — wie es bereit» amtlich angekündigt worden war — inzwischen mit Trä- uengaSbomben ausgerüstet worbe«. In Alexandrien steht autzer einem wetteren Infanterie bataillon auch eine motorisierte Abteilung der 8. Husaren tn Bereitschaft. Die jüdische Zeitung „Haboker" ist verboten worden. Am Freitag sind tn Palästina zum ersten Male keine arabischen Zeitungen erschienen. Der britische Ober kommissar ist zur selbständigen Verhängung von Kollek tivstrafen nun auch über ganze Städte gesetzlich ermäch- tigt worden. Polen sor-ert Kolonien Jährlicher BevölkerungSüberschntz von 4W909 Pari», 28. Mat. Der polnische Botschafter Lhlapowski erklärte vor der Gesellschaft sür Wirtschaftsgeographie in Part»: „Was unsere nationale Meinung beherrscht, ist der Wunsch, selbst leben zu können, ohne dafür in da» Leben andere Völker etngreisen zu müllen. Ich möchte folgende- erklären: Wir haben jährlich einen Bevölkerung-Überschuh von 400 000 Menschen. Wir wollen leben. Hier aus dem Kontinent gibt e» keine Mög lichkeit einer Ausbreitung, ohne tn irgendeiner Form bi« Interessen unserer Nachbarn zu verletzen. Wir müssen daher anberSwo ein Ventil für unseren Bevölkerungsüberschub suchen. ES liegt hier für Polen dasselbe Problem vor, wie eS tn Italien vorhanden war und in Deutschland augenblicklich aktuell ist. Für Italien ist da» Problem gelöst,- was Deutschland angeht, so wird man eines Tage» den Not wendigkeiten seiner Bevölkerung Rechnung tragen müssen. Auch bet Polen wird man tn naher Zukunft mit seinen kolonialen Forderungen zu rechnen haben. Ich sage daS nicht nur als Diplomat, sondern auch als polnischer Bürger, der dte Notwendigkeiten seines Vaterlandes kennt. Wenn blese Frage akut wirb, hoff« ich, batz wir aus den Bet- stand und die Einsicht Frankreich» rechnen können." Gln Gefangener -er BoWewllten leven-lg verbrannt Aufsehenerregender Prozeß tn Helsingfors - Gtn Zeuge auf dte Sowtetbdtschaft verschleppt Betriebe ausgedehnt, so batz hier dieselbe Lage etngetreten ist wie bet Renault. Vluttge Gtretkunruhen auch tn Belgrad Polizei macht von der Schutzwass« Gebrauch Belgrad, 29. Mai. Durch persönliche Vermittlung des Minister» sür Sozial politik war «» in der Nacht zum Freitag zu einer Einigung »wischen den Vertretern der streikenden 10 000 Bauarbeiter und den Arbeitgebern gekommen, durch die der Streik bei gelegt werden sollte. Trotz dieses Einvernehmens haben aber die Bauarbeiter die Arbeit am Freitag nicht wieder aus- genommen. Eine grotze Gruppe von Arbeitern drang in da» Ge bäude der Arbeiterkammer «in, wo sie den Sekretär des Bau arbeiterverbandes, der an dem Zustandekommen der Verein, barung mitgearbeitet hatte, so verprügelten» datz er im Sterben liegen soll. Als dte Arbeiter sodann in der Räbe von Belgrad eine Versammlung abhalte« «ollte«, schritt die Polizei «tn. SS kam zu Zusammenstößen, in deren Verlaus von de« Arbeitern «inige Schüsse abgegeben wurde«. Daraufhin macht« auch die Polizei von der Schutzwass« Ge brauch. Ein Arbeiter wurde getötet, einer schwer und mehrer« leicht verletzt. Im Verlaus des TageS kam «S zu weiteren Zusammen stütze» zwischen Polizei und Arbeitern. Dte Bauarbeiter weigerten sich, das mit den Arbeitgebern getroffene Ueber- Helst«gsar», 29. Mai. . In dem Mordprozetz gegen de» finnischen Rotgardisten «»tikat«e», der später sowjetrussischer Offizier war. hat das finnisch« Gericht am Donnerstag sein Urteil gefällt. Anti« kaiue« wurde z« lebenslänglichem Zuchthaus ver urteilt. Er hatte während de» Karelische« Ausstande» t« Jahre 1922 de« ttnntsche» Meibsardiste« Marjouiemi bei leben digem Leibe i« dem Lagerfeuer der damals von ihm befehligte« rote« fiuuisch-rnsstscheu Garde verbra» nt. Im Verlauf des GertchtSversahrenv traten auch einige eigens aus Sowjetrutzland von den Bolschewiken herange holte und dort anscheinend entsprechen- instruiert« „Ent lastungszeugen" zugunsten Antlkainens auf. Einer dieser sow jetrussischen Zeugen, Matjejem, ging von seinen früher gemachten Aussagen im Verhör ab und gab zu, ebenfalls die Hilferufe -es verbrannten Opfer» gehört zu haben. Dieser Umfall, der, wie der Zeuge »ugab, ohne irgendwlche Beeinflussung ober Druck finnischerseitS erfolgte, war um so aufsehenerregender, als Matjejcw seine Familie als Geitzel tn der Hand der Bolschewiken wutzt«. Am Freitagmittaa verschwand «u« plötzlich Matjeje« i« Helfingsor». Erft t« de« RachmittagSstnnden wurde »«»«mut. datz «, sicht« der «owjetrussische« ««»«»dtlchast befindet. Das finnisch« Auswärtige Amt verbreitet über da» sensckiionelle Berschwinde« dieses Zeugen «nr die kurze Mel dung, datz di« russisch« Gesandtschaft erklärt habe, Matjejew hab« sich dort «ingesunde« «nd mitgeteilt, datz er freiwillig «ach R«tzla«d zurückkehre« »oll«. In wette« st«»tsche« «reise» schenkt ma« dieser Erklär««« der Bolschewik«» ket«e« recht« , Gla«be«, so«d«r« ist vielmehr überzeugt, datz Matjejew t« eiueKallegelockt «vorde« sei. Neues Gnrigrantenhetzblatt tn Moskau Maffe»a«fgebot jüdischer Hetzer Moskau, 20. Mat. Wie sowjetamtlich bekanntgegeben wird, erscheint am 1. Juli b. I. tn Moskau «ine neue Zeitschrist indeut- scher Sprache. Für diese monatlich einmal erscheinende Zeitschrift, bi« die Bezeichnung „Das Wort" tragen wird, soll der au» seiner Hebarbett gegen bas nationalsozialistische Deutschland sattsam bekannt« Jude Lton Feucht wanger verantwortlich zeichnen. Dte Moskauer Neuerschetnuna wird autzerdem von den nach der Machtergretsung au» Deutschland emigrierten Systemskrtbenten Berthold Brecht und Willy Rebel redigiert werden. An dieser am Sitze der kommunistischen Internationale h«rauS»ugeben-en Monat», schrtst werben autzerdem noch Heinrtch Mann, Zweig (Jude), Graf und andere Mitwirken. Bei dtesem Masienaus- gebot an jüdischen und marxistischen Hetzern kann man sich lebhaft vorstellen, welchen Zwecken dieses nvne Emigranten blatt dienen soll. - . ...-»x «rtesnttzer
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