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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360605026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936060502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936060502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-05
- Monat1936-06
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Freitag, s. 8<mt ISIS Ubrnt-Uussabr. Sir. 262 stra-e ZS/tt. Fernruf 25241. Postscheckkonto loSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamtes heim Vberverstcherungsamt Dresden stellung frei Heul monatlich UM. I.IO, durch Postt«»ug «M. ,.»0 einlchl. «»,» «»I. »oftge». lohne Postluftellungtgebühr) Hel Ilebenmol wdchentl. verland. »tnjel-Rr. tv «Pf-, auster- halt Gachlen» mlt Mor-en-tlutgab« Ui Nps. FamUlenanjelgen ». Ltellengefuch« MWImeler- »eUe « «Pf. Lisfergeb. »0 «Pf. — «achkru« nur mlt Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriltstücke werden nicht aufbewabrt Der Besuch Dr. Wiks in Dresden Staatsempfano bet -ee Re-teeuno - Das Königsufer »er Seffentlichkeit übergeben Dresden, 8. Zunl. Der Aufenthalt de» Relchslnnenmlnlsters Dr. Frick ln der fächsischen Landeshauptstadt fand am Freitag feinen Höhepunkt. Nach einem Besuch lm Rathaus, wo sich der Relchsmlnister ins Goldene Buch der Stadl Dresden einzeichnele, fand im Finanzministerium ein Empfang durch die sächsische Staaksreglerung statt, ln deren Namen Dr. Frick von Staatsminister Dr. Fritsch be grüßt wurde. In einer längeren Rede ging der Reichsinnenminisler hier auf die Ausgaben der Länder ein. Danach begab er sich zum Sönigsufer, das er, zusammen mit Oberbürgermeister Zörner. in feierlicher Weise der Oeffenlllchkeit übergab. Die offiziellen Veranstaltungen des Freitags anläßlich -es Besuches des ReichStnnenministerS Dr. Frick in Dresden begannen am Vormittag mit einem Besuch des Rat hauses. Dort hatte sich schon früh eine große Menschen menge etngefunben. Dem RathauSeingang gegenüber war eine Ehrenformation des RetchsarbettSdten- steS angetreten. Um 10,25 Uhr fuhren die Wagen vor. Reichsminister Dr. Frick war u. a. begleitet von Oberbürger meister Zürner, der die Uniform eines EhrenarbeitS- fiihrers trug, Innenminister Dr. Fritsch, Ministerialdirektor Lahr, SA-Gruppenführer Schepmann, SS-Brigadeführer Bettelmann und Polizeipräsident Hille. Bet seinem Ein tressen klang -er Präsentiermarsch auf, stahlblau blitzten die Spate» der Atbest-männer, der Führer der Formation er- N« N'sWMEWLLS! gttisiten thn^die Httttuf« der dort harrenden Menschenmenge, ym Rathau» stillt« Oberbürgermeister Zörner Dr. Krick di« Sta-träte und RatSherren vor. Hierauf besichtigte der Reichs innenminister die Festräume und trug sich in das Golden« Buch der Stadt Dresden ein. Gegen 11 Uhr begab er sich in da» Finanzministerium »um Empfang durch die sächsische StaatSregterung. Fm Lichthofe des sächsischen Finanzministeriums hatten sich die Beamten, Angestellten und Arbeiter der sächsischen Ministerien versammelt, um dem Empfang des Reichsinnen ministers Dr. Frick durch die sächsische StaatSregterung, der um 11 Uhr stattfand, beizuwohnen. Der Lichthof war festlich mit den Farbe« de» Dritten Reiches und frischem Grün aus- geschmückt. Retch»«»nenminister Dr. Frick erschien in Be- gleitung des sächsischen Innenministers Dr. Fritsch, der den Gauleiter und Reichsstatthalter Mutschmann vertrat, des Wirtschastsministers Lenk, des FinanzministerS KampS, beS kommissarischen Leiters des Bolksbtldungs- ministertums Göpfert, des Ministerialdirektors Lahr, deS Letter- »er LandeSstell, Sachsen de» NetchSmintstertNM» für VotkSa«M8rung ün» Propaganda Salz mann, de» TÄ-GrUppenführerS und KreiShauptmannS Schepmann, des SS-BrtgädeflihrerS Berkelmann und des GS- BrigadeführerS Schlegel, des Leiters der Geheimen Staatspolizei. F-rtoanv -es Prozesses -egen -leFran-tskamr Sohlen,, 5. Juni. Rach einwöchiger Banse, die dnrch die Feiertage bedingt «ar, «ahm am Freitagvormittag der Prozeß gege« die L7S Ordensbrüder der Frauztkauer-Brüderschast seine« Fortgang. A«f der Anklagebank stand der 44 Jahre alte «hemalige Franziskanerbruder Bernhard Schule«» berg, der mit seinem Kloftername« Bruder LtuuS hieß. Schmeubera, der sich leit Dezember 1»SS i« Uutersnchungshast befindet, wird beschuldigt, durch neu« selbständig«, zum Dell fortgesetzte Handlungen i« de« Jahre« 1928 bis isrr mit Per» souen männliche« Geschlechts in verschiedene« Franziskaner» klöster« widernatürliche Unzucht im Sinne des 8 17» getrieben und sich «eiter an einer Reihe von zn« Dell schwachsinnige« «nd idiotische«, -um Dell mi« der» jährige« Pfleglinge« vergangen zu habe«. Wege« dieser letztere« Fälle ist Anklage auf Grund des 8 174,1 erhöbe« worden. Mehrere Straftaten des Angeklagten sind bereits verjährt. Wegen Gefährdung der Sittlichkeit wurde die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Die Vernehmung des Angeklagten rollte ei» entsetzliches Lebensbild eiues Wüstlings auf. Der Angeklagte wurde 1892 in Recklinghausen geboren, Er bestreitet, homosexuell zu sein. 1922 sei er in das Franzi» kaner-Älittter in Waldbreitbach eingetreten und hab« 1927 die Ewige« Gelübde der Keuschheit uud Armut abgelegt. Er sei dann in verschiedenen Klöstern und Hospitälern -um größte« Teil als Krankenpfleger, teilweise aber auch als Stations bruder tätig gewesen. Die Vernehmung des Angeklagten fördert eine große Anzahl scheußlicher Einzelheiten zutage, die von einem erschreckenden moralischen und sittlichen Tiefstand eines großen Teiles -er dort tätigen Ordensbrüder zeugt. Das Eigenleben -er M-er wird gefördert Staatsmtntfter Dr. Fetisch begrüßte den ReichSinnenmintster im Namen der gesamten sächsischen Beamtenschaft und aller Volksgenossen. Sachsen verehre in Dr. Frick den schöpferischen Mitgestalter am Bau -cs Dritten Reiches. Er habe unser Land in der Kampfzeit kennengelernt, als er mit starker Hand den Nachbargau Thüringen lenkte. Der Name Weimar sei durch ihn wieder zur Geltung gekommen, aus dem roten Thüringen sei ein nationalsozialistisches Bollwerk entstanden. Seit mehr als drei Jahren stehe nun Dr. Frick in vorderster Kampffront als engster Mitarbeiter des Führers. Als Innenminister habe er die Verwaltung«» und verfassungsmäßige Neu organisation Deutschland« durchgesührt und Leistungen voll bracht, die schier unmöglich erschienen. Dr. Fritsch schilderte sodann im einzelnen die besonderen Ausgaben der nationalsozialistischen Bewegung in Sachsen. Millionen fleißiger und arbeitsamer sächsischer Volksgenossen seien glücklich, wieder für ein großes Ziel arbeiten zu dürfen. Die sächsische Beamtenschaft, von unermüdlicher ArbettS- und Pflichttreue bis zum äußersten erfüllt, danke eS dem Reichs minister, baß er zu ihnen gekommen sei. Jeder einzelne von ihnen sei bestrebt, mit ganzem Herzen an den großen Auf- gaben des Führers mitzuarbeiten. — Sodann ergriff ei« besonderes Wort an die Beamte«. ES sehe manchmal so aus, als ob die Beamtenschaft nicht die Anerkennung finde, die sie verdiene. Um so lieber wolle er anerkennen, daß alle Beamten an ihrem Platze baS geleistet hätten, was menschenmöglich sei. Sie alle müßten stolz sein, daß sie Mitarbeiter des Führers seien, und ihm den Treueid geschworen hätten, durch den sie in ein besonderes Verhältnis zu ihm getreten seien. Er sei, so versicherte Dr. Frick, der letzte, der bürokratische Arbeitsmethoden in Schuh nehmen würde. Grundsatz sei, baß jeder Beamter sich volkSverbunben fühlen müsse. Dafür habe er aber auch bei seiner Arbeit die Genugtuung, baß jeder Volksgenosse heute wieder im Staate seinen Staat sehe, der zum Schutze der Interessen aller da sei. Für die Beamten gelte eS deshalb, sich weiter wie bisher der Ehre würdig zu erweisen, als Mitarbeiter am Werke des Führers Dienst tun zu dürfen. Dr. Frick schloß mit einem begeistert aufgenommenen dreifachen Sieg Heil auf den Führer. Die Lieder der Nation beendeten den feierlichen Staatsakt. Die Beisetzung -es Generalleutnants Svever Berlin, 8. Juni. Die Beisetzung des verunglückten Generalstabschess der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, findet am 6. Juni, 18,45 Uhr, auf dem Friedhof Kleinmachnow bei Berlin statt. Die Lustwache stellt die Trauerparade. Di« Trauerfeier sür Generalleutnant Wever im Ehrensaal Les ReichSluftsahrtministeriumS wir- am Sonnabend, dem 6. Juni, von 11 bis 11,45 Uhr, vom Deutschlandsender über tragen. Es spricht -er Reichsminister der Luftfahrt und Ober befehlshaber der Luftwaffe, Generaloberst Göring. Antrrre-lmo Mussolini-Schuschnigg Rom, 5. Juni. Der italienische Regierungschef Mussolini hat am Freitagvormittag in Forli den öfterreichisch«« Bundes^ kanzler Schuschnigg empfangen. Die Wer aus -em neuen Wtplatz Reichsinnenminisler Dr. Frick das Wort, um in seiner Erwiderung grundlegende Fragen -es Verhältnisses von Reich und Ländern im neuen Deutsch, land zu behandeln. Er dankte zunächst für die freundlichen Worte der Begrüßung und versicherte, baß er gerne nach Sachsen gekommen sei. Wenn die Länder auch nicht mehr eigene staatliche Gebilde seien mit eigenen HoheitSrechten, sondern nur noch Verwaltungsstellen der ReichSregterung, so wäre «ichtS verkehrter, als «en« wir alles in verli« zentralisiere« wollte«. Das liege dem Willen beS Führers durchaus ferne. Freilich gebe eS in Deutschland heute nur noch einen politischen Willen, der ausschließlich von unserem Reichskanzler und Führer auSaehe. Ein HerauStanzen au» der Reihe müsse beute ausgeschlossen sein; denn baS deutsche Volk könne nur blühen, wenn e« einheitlich geführt werde und zusammenstehe. Das sei der tiefste Sinn des Dritten Reiches. Unter dieser grundlegenden Voraussetzung werde jedoch Sie Initiative ««d Verantwortlichkeit Ser Länder- regier»»»«« in keiner »eise ei«seschrS«kt. Wollte man alle« von Berlin au» dekretieren, so würbe die» zu einer Verödung des ösfentltchen LebenS'in den Gauen führen. Der Grundsatz des Führers fei, nur bann etnzu- greifen, wenn «S das Wohl der Nation verlange. Wir haben eine ReichSgewalt stabilisiert, wie sie in gleicher Machtfttlle vorher' noch niemals in Deutschland bestanden hat. Es ist Vorsorge getragen, baß «S jederzeit möglich ist, wenn der Führer es wünscht, von einer Stelle aus bis in die letzte Zelle burchzugreifen. Aber in der Regel sollten die bestehenden Wirkungskreise, weiterhin freie Entfaltungsmöglichkeit haben und von unnötiger Bevormundung frei sein. Nack bi«s-n grundlegenden Ausführungen richtete Reichs- Innenminister Dr. Frick noch Nicht ein strahlender, Sonne vergeudender Tag, wie man es sich wohl erhofft hatte, grüßte den Festakt der Ein weihung des KöntgSuferS, sondern leichter Regen rieselte nieder, un- über den Menschen, die die Treppen des Festplatzes »wischen Augustus- und Carolabrttcke dicht an dicht füllten, wölbten sich die Kuppeln der Regenschirme. Auch aus dem gegenüber liegenden User, der Brtthlschen Terrasse, drängten sich regenschirmbewehrte Zuschauer. Hüben und drüben grüßten von den Fahnenmasten die Hakenkreuzflag, gen. Auf dem Festplatz waren Ehrenabteilungen der SA, SS, des NSKK, -er Politischen Leiter, der Deutschen Arbeitsfront, der Nationalsozialistischen KriegSopferversorgung angetretrn. Kriegsblinde und Schwerkriegsbeschädigte hatten einen Ehren- platz erhalten, man sah Abteilungen des Arbeitsdienstes, der Technischen Nothilfe, des RelchSluftschutzbundeS, der Hitler- fugend, sowie der Städtischen Wohlfahrtspolizei un» der Feuerwehr. Am Kopfe -es FcstplatzeS hatten Fahnen der sämtlichen Gliederungen der Partei Ausstellung genommen. Groß war die Zahl der Ehrengäste. An der Spitze der Vertreter der Wehrmacht sah man General Körner, den Kommandeur der Kriegsschule Oberst Lemelsen, Generalarzt Dr. Handloser. Neben den Vertretern der Behörden sah man di« Landesletter der Technischen Nothilfe Buban und des RelchSluftschutzbundeS General a. D. Schröder. Der Präsentiermarsch brauste auf. Vom Japanischen PalatS herkommend, von wo aus «in Runbaang Uber da» KönigSufer begonnen hatte, näherte sich RetchSinnenmintstet Dr. Frick, begleitet von Oberbürgermeister Zörner und dem sächsischen Innenminister Dr. Fritsch, den StaatSmintstern Lenk und KampS, sowie dem kommissarischen BolkSbilbungSminister Göpfert, Landes- stellenleiter Salzmann, Oberst Pslugbeil, GeneralarbeitS- sührer v. Alten, Polizeipräsident Hille, KretSleiter Walter, SA-Gruppenführer Schepmann, SS-VrigadesUhrer Berkel mann» dem Präsidenten der Geheimen Staatspolizei, SG- vrtgabesührern und anderen. der an- Nachdem der ReichStnnenminister die Fron! getretenen Verbände abgeschrttten hatte, betrat Vberbürsermetster Aörner, der an diesem Tage mit berechtigtem Stolz auf den Abschluß eines wesentlichen Teilstückes seines ureigensten Werkes blickt, bas Rednerpult: „Im Angesicht des schönen Stadtbildes von Dresden", begann er seine An sprache, „begehen wir diesen Festakt." Die Silhouette Dres dens zergliedernd, schilderte der Oberbürgermeister, wie der Kunstsinn und die Prachtliebe des sächsischen Fürstenhauses Dresden eine Reihe seiner berühmtesten Bauten beschert habe. Aber auch der Kunstsinn der Bürger stand in ver gangenen Jahrhunderten nicht zurück, wovon die Kuppel der Frauenkirche zeugt. Jedoch das notwendige Abschlußwerk, dieses schöne Bild der Stadt Dresden auch ans der Nenstädter Seite z« vervollkommnen nnd z« gestalte«, blieb unserer Zett Vorbehalten. „Vielleicht", führte der Bürgermeister aus, „ist eS ein Glück, daß frühere Planungen vergangener Baugesinnungen nicht zur Ausführung gelangten. Was würden uns zum Beispiel Prunkbauten nützen angesichts der Vernachlässigung der Wohnverhältnisse in der inneren Stadt und der Notwendig keit der Lösung der Wohnungsnot. Die Ausgabe der Aus gestaltung des rechten ElbuserS hätte nie so schnell und tat- sächlich gefördert werden können, wie es in unserer Zeit, wie es tm Dritten Reiche möglich war. Das zeugt augenfällig davon, was eine städtische Selbstverwaltung tm national sozialistischen Staat zu leisten vermag." Ihm, dem Bürgermeister, der Landeshauptstadt und der gesamten Einwohnerschaft sei es eine ganz besondere Freude, ReichStnnenminister Dr. Frick als Kronzeugen des Ge- leisteten und hier Geschossenen begrüßen zu können. ES bandelte sich nicht um Luxus, sondern um eine ztelbewußte
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