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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360609017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936060901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936060901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-09
- Monat1936-06
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1936
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Vten-tap, o. Km« iss» «»rsen-AuSsabe. Str. rs» kll Gegrünöet 1856 lv»tua«oerLhr r«< ISgllch »welmalloer gu- sltllu»a trel Hau« moualllch RM. s.ro, durch VostLkj«» RM. S.,0 tlnlchl. «»,? «Pt- P°l>n»b. (ohne Poll«uslkllung»arbilhr> bk! gebesmal Ivöchenll. vkilaud. Mnzel-Nr. lo «Pi-, auder- tzalb Sachlcn« mit «Ibknd-Autgad« 1L Sip>. Nnjetgenprelle It.Prk!«NsIe Nr.<: MiMmelerteNe »r mm drei» li.SRvI. Nachlälle nach Slalltl o. gamillenan,eigen u. Eiellengeiuche MUIimeiee- ,elle « «ps. Zillecgeb. »a Rpl. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Lrettnee Nachrichirn. Unverlangt« EchriltliüSe werden nicht ausbewahrt Druck ».Verlag t Llepsch L Velchardt, Dresden A. k, Marlen straß« Z8/t2. Fernruf 25251. Postscheckkonto ISS8 Dresden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiebsamte« beim (Vberverstcherungsamt Dresden AalienlMer ProteMrltt ln London Gegen die Diplomaten GmpWge -es Negus London, 8. Juni. Wie aus London gemeldet wird, hak der italienische Botschafter Grandi im Aorelgn Office Vorstellungen gegen die Empfänge erhoben, die Halle Selasfie als Kaiser von Abessinien in London veranstalte. Granbt habe bei seinem Protestschritt auf ^>le Tatsache bingeivicsen, daß der König von Italien nunmehr Kaiser von Abessinien sei, und das, Italienisch-Abessinien am -Hose von St. James von dem italienischen Botschafter diplo matisch vertreten werde. Ferner habe er darauf aufmerk sam gemacht, daß der abessinische Gesandte in London, Dr. Martin, nicht mehr als diplomatischer Bcrtretcr anzuschcn sei. Mussolini empfängt -en argentinischen Votschaster Nom, 8. Juni. Der argentinische Botschafter Canttllo, der in der lebten Woche mehrere Unterredungen mit Staatssekretär Snvich hatte, ist am Montag von Mussolini empfangen worden. Loearno - eine Dokumentensammlung MU einem Vorwort vo« Botschafter v. Rltte«trop Berli«, 8. Juni. Soeben ist im Junker-und-Dltnnhanpt-Bcrlag, Berlin, eine von Dr. Fritz Berber gemeinsam mit der deutschen Hochschule fiir Politik, Berlin, und dem Institut fllr Aus wärtige Politik, Hamburg, hcranSgcgebene Dokumente n- sammlung „Locarno" erschienen, der besondere Be deutung insofern »«kommt, als sie die Locarnosrage eindeutig klarstellt und im gewissen Sinne eine indirekte Ant wort auf daü englische Bla „buch vom Mat dieses Jahres darstellt. Die Sammlung enthält allen mit Locarno in Zusammen hang stehenden Schriftwechsel sowie Noten, Reben usw. Diese Unterlagen wurden nach rein wissenschaftlichen Methoden be arbeitet. Der Band ist in zwei Teile gegliedert: in einen Teil, der die Zeit vor dem 7. März 1939 behandelt, der also geschichtliche Bedeutung besitzt, und in einen Teil fiir die Zeit nach diesem Datum, dem aktuellste Bedeutung zukommt. Dieser Teil schließt mit dem 81. März 1989 ab, dem Tage, an dem Botschafter v. Ribbentrop das deutsche Memorandum in London überreichte. In Form von Nachträgen sind noch die französische Antwort vom 8. April und der britische Frage bogen vom 6. Mai htnzugcsligt. Botschafter v. Ribbentrop hat diesem umfangreichen Werk eine Einleitung mit auf den Weg gegeben, in der er fein Erscheinen begrüßt. „Klar und unwiderlegbar", so schreibt er, „geht aus diesen Dokumenten hervor, wie dem großen SicherungSwcrk von Locarno infolge der Verletzung von Geist und Inhalt dieses Vertrages durch unseren Ver- tragSgegner Frankreich ein Fundament nach dem anderen entzogen wurde. In seinem großen FriebenSplan hat -er Führer und Reichskanzler Europa «in neues Locarno angcboten. Das deutsche Volk wünscht nichts sehnlicher, als dieses BertragSwerk realisiert zu sehen. Ich wünsche dieser Dokumentensammlung die weiteste Verbreitung im In- und Auslände und glaube, daß die Erkenntnis dieser historischen Wahrheit den Ausbanwillen der europäischen Völker für einen wahren Frieden nur stärken kann." Roch ein Selbstmord lm Kattowltzer Prozeß Die Angeklagten fühlen ftch schuldlos Kattowiß, 8. Juni. Im Zusammenhang mit dem große« Kattowißer Hoch verratsprozeß hat am Sonntag der Angeklagte Ignaz Schlappa aus Ehorzow Selbstmord verübt. Der 18 Jahre alte Angeklagte wurde am Sonntagvormittag in seiner Zelle im Kattowißer Gerichtögesiinanis am Fenster gitter erhängt ausgesunden. Es ist dies der zweite Selbst mord eines Angeklagten in diesem Prozeß. Bekanntlich hat am 2. März 1b»S der Gründer «nd Leiter des sogenannte« Geheimbundes, Maniura, im KönigShütter Gerichts- gesängnis Selbstmord verübt. Am Montag, dem fünften BcrhandlungStag, wurden 28 Angeklagte vernommen, so daß bis jetzt etwa bst der 119 Angeklagten ihre Aussagen gemacht haben. Aus den Er klärungen der Angeklagten geht wiederum hervor, baß sich die meisten von ihnen ihres Tuns nicht bewußt waren, als sic in den Geheimbund des Maniura eintraten. Immer wieder erklären die arbeitslosen Angeklagten, daß bas Ver sprechen ManiuraS, ihnen Arbeit zu verschaffen, sie zu dem verhängnisvollen Schritt bewogen habe. Aufschlußreiche Aussagen machte der 84 Jahre alte An geklagte Kurt Viktor. Er führte aus, daß er bereits*im No ¬ vember 1938 erfahren habe, daß Maniura einen Geheimbnnd gegründet habe, dem er eine deutsche Bezeichnung beilegte. Ihm sei sofort die große Gcsahr bewußt gewesen, mit der Maniura spielte Er habe sich mit Maniura in Verbindung gesetzt, der ihm sofort erklärt habe, der Bund verfolge nur den einen Zweck, Arbeitsmöglichkcitcn zu schassen. Erst später Hobe Maniura Farbe bekannt und erklärt, der Gcheimbuud folle erst einmal 40—bstststst Mitglieder haben, dann würde er einen Ausstand entfachen. Der Angeklagte Viktor sagte dann weiter aus, daß er den Reden des Maniura nicht viel Gewicht beigelcgt habe. Auch der Angeklagte Viktor Bozick spricht von Maniura als einem großen Betrüger, der alle irregestthrt »nd hintergangcn habe. Erst im Januar 1989 habe der größte Teil der Mitglieder die wahren Ziele er fahren, die Maniura mit seinem Geheimbnnd verfolgte. Von den übrigen Angeklagten erklärten elf ihre völlige Schuld losigkeit. Sie seien dem Geheimbund überhaupt nicht bei getreten, znm Teil hätten sie erst bei der Verhaftung zum ersten Male den Namen der Organisation gehört. Tatsächlich wird diesen Angeklagten der Prozeß gemacht, weil Maniura sie während der Untersuchung be lastet hat. Doch noch neue Streiks in Frankreich Paris, 8. Juni. Obgleich »wischen der marxistischen Arbeitergewerkschaft und den Arbeitgebern in der Nacht ein Abkommen zu stande gekommen war, das -en hauptsächlichsten Forderungen -er Arbeitnehmer Rechnung trägt, ist am Montag noch keine wesentliche Acnderung in der Strciklage eingetreten. Man rechnet jedoch damit, daß die Arbeiter am Dienstag die Be trieb« räumen und die Arbeit nach und nach wieder ausnehmen werden. Vor allen Dingen dürste dies in der Metall, industrte der Fall sein, da die Einigungsverhandlungen in den übrigen Betrieben andauern. Am Montag wurde in den großen Mehlmtthlen und den TranSportgesellschasten für flüssige Brennstoffe die Arbeit wieder ausgenommen. I« Dünkirchen ist l« de« Morgenstunde« des Montags der Dockarbeiterstreik ««Sgebroche». Die Dockarbeiter haben die Tore -er Hafenanlagen geschloßen und verhindern de» Ein- und AuSgang. Sämtliche Züge, Last- nnb Privatwagen, die bet AuSbruch -«S Streik» in den Hafen- anlagen verkehrten, werden zurttckgehalten. Kurz nach 9 Uhr traten auch die Sststst Arbeiter der Werft von Frankreich in Dünkirchen in den Streik. Der Generalstreikbesehl der drei große« «ordsranzvstsche« Grnbengesellschaste« ist am Montag überall besolgt worbe«. Etwa tlttl 999 Grubenarbeiter fl«d i« de« Streik getreten «nd habe« sämtliche Betriebe «nd die Schächte besetzt. I« einige« Gr«be«»erke» sind die J«ge«ienre ««b ««gestellten zurück« gehalle« worbe«. Die SchlichtnngSverhandluuge« solle« am Dienstag in Donai ansgenomme« werden. Ma« rechnet da mit, daß «ine Einigung sehr bald erziel« werden kann. van Seeland fvll es noch einmal versuchen Brüssel, 8. Juni. Nachdem der Führer der Sozialistischen Partei, Van- dervelbe, den Wunsch anögedrückt hatte, der König möge sich wegen der Regierungsbildung erneut an van Zeeland wenden, hat König Leopold ll. den bisherigen Ministerprä- sidenten van Zeeland bcauftragt, das neue Kabinett zu bilden. Van Zeeland hat sich Bedenkzeit erbeten und mit geteilt, baß er am Dienstagmorgcn Bescheid geben könne, ob er den Auftrag annehme. ReichSsvortsührer von Tschammer und Osten ist am Mon tag vom Warschauer Flugplatz nach Berlin abgeslogen. Zur Verabschiedung waren auf dem Flugplatz erschienen der deutsche Votschaster v. Moltke sowie Vertreter des polnischen OlympiakomitteS. DaS Lnstschiss „Graf Zeppelin-, das am Montag, 29,18 Uhr, nach Südamerika gestartet ist, überslog 22,1b Uhr Köln. Dr. Sche««rmann legt seine Aemter nieder. Rechtsanwalt Dr. Fritz Scheuermann ist als Generaldirektor der Film- kreditbank GmbH. auSgeschieden und hat sein Amt als Prä sident der Internationalen Filmkammer ntedcrgclcgt, da er sich wieder in vollem Umfang seiner AnwaltStätigkett widmen will. Dem En-erfolv entseoen Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Monat Mai um rund 272 999 muß schon deshalb als ein außerordentlicher Erfolg des planmäßigen Ausbaues des deutschen Wirtschaftö- lebens bezeichnet werben, weil damit ein Rekord tief« stand des Heeres der Beschäftigungslosen erreicht worden ist, wie wir ihn seit vielen Jahren nicht mehr gekannt haben. Weniger als eineinhalb Millionen Erwerbslose, bas ist eine Zahl, die schon, für sich betrachtet, im Vergleich zu dem Höhe punkt der Krise mit seiner Elendöarmee von 614 Millionen, in gewaltiger und beredter Sprache die Größe des deutschen Ausbauwerkes und die Stärke der wirtschaftlichen Wieder belebung kündet. Es wird nicht wenige geben, die noch vor drei Jahren eine solche unaufhaltsame Aufwärtsentwicklung des deutschen Wirtschaftslebens nicht für möglich gehalten hätten, zumindest nicht in so kurzer Frist. Bemerkenswert ist, daß diese Entwicklung nicht nur der strengsten kritischen Prüfung standhält, sondern bei näherer Betrachtung auch noch an Bedeutung gewinnt. Die nüchter nen ErwcrbSlosenzahlcn geben nämlich den wirtschaftlichen Ausstieg Deutschlands in seiner ganzen Bedeutung nicht ein mal voll wieder. Er ist sogar noch größer, als es selbst nach diesen eindrucksvollen Zahle» erscheint. Denn zu der Zahl derer, die aus Grund der Erwerbvlosenstattsttk Arbeit gefunden haben, kommen noch diejenigen, die als Jugendliche erst in das Erwerbsleben getreten sind. Deshalb darf die Zahl derjenigen, die in dem abgelausenen Monat Arbeit ge sunden haben, als wesentlich höher angenommen werden, als cS in der amtlichen Statistik zum Ausdruck kommt. Um den Erfolg des Sinkens der Arbeitslosigkeit unter anderthalb Millionen zu verstehen, darf man weiter die Tat sache nicht außer acht laßen, daß unter den von der Statistik gesührtcn Erwerbslosen etwa eine halbe Million alte und halbinvalide Kräfte sind, die zwar noch zahlenmäßig erfaßt werben, aber für eine vollgültige Verwendung nicht mehr in Frage kommen. Eine weitere halbe Million stellen die sogenannten „fluktuierenden" Kräfte bar, die von der Statistik deshalb erfaßt sind, weil sie gerade eine Stelle verlassen haben, nm in Kürze bereits eine neue anzutreten. Diese Kräfte, die zusammen rund eine Million be tragen, werden in einer so großen Volkswirtschaft, die über 17 Millionen Beschäftigte zählt, immer von der Statistik als erwerbslos gezählt werde», obwohl sic cS n»r bedingt sind. Sie müßen aber in Abrechnung gebracht werden, wenn man sich einen wirklichen Begriff davon machen will, wie groß eigentlich noch die Zahl derer ist, die in eine Arbeit ver mittelt werde» müssen, damit das Problem der Arbeits beschaffung als restlos gelöst betrachtet werden kann. Man wird dann sagen können, daß wir nach dem lebten erfreu lichen Ergebnis von dem endgültigen Erfolg der Arbettsschlacht nicht mehr weit entfernt sind. Wie nahe wir am Ende der eigentlichen Arbeitslosigkeit stehen, zeigen auch die mehrfachen Wandlungen der Arbeits politik in den letzten Jahren. Zu Beginn der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit kam es darauf an, die Zahl der Arbeits losen möglichst stark und schnell herunterzudrücken, gleich, welcher Art die Beschäftigung war. Aber schon nach Jahres frist konnte man sein Augenmerk stärker darauf richten, den Arbeitslosen solche Arbeitsplätze zu verschaffen, die ihren Fähigkeiten am besten entsprachen »nd die deshalb auch von Dauer waren. Im Lause des Jahres 1985 änderte sich dann die Aufgabe der Arbettöpolittk zum dritten Male. Die Arbeitslosigkeit war so stark gesunken, der Bedarf an Ar- beitskräften aber so kräftig im Steigen begriffen, daß sich an vielen Stellen ein Mangel an Fachkräften bemerk bar machte. Der Bestand an Arbeitslosen innerhalb eines Landcsarbeitsamtes reichte nur noch selten aus, um alle be nötigten Fachkräfte einstcllen zu können. Es mußten daher in wachsendem Umfange Arbeitslose aus anderen Bezirken zum Ausgleich heraugczogen werben. Immer wieder be richteten die Arbeitsämter über Mangel an Bauschlossern, Monteuren, Schweißern, Kupferschmieden, Feinmechanikern und ähnlichen Berufen. Dieser Umstand führte dazu, daß vor einiger Zeit ein großes Werk der Fahrzeugindustrie mit teilen mußte, eS könnte seine Gefolgschaft noch um einige hundert Köpfe vermehren, wenn es nur die geeigneten Fach kräfte fände. Besser kann man den Erfolg des nunmehr er reichten Abschnittes nicht kennzeichnen! Anderseits kann frei lich nicht geleugnet werden, baß durch die technische Ent wicklung manche Berufsgruppen benachteiligt worden sind, und Arbeitskräfte, die aus ihnen stammen, auch heute noch 5si/o§ssr
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