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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.06.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360611022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936061102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936061102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-11
- Monat1936-06
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O/s «ksr kranrüLlnc^sn ktommun/ntsn Stürmer DM auf Kabinett und Kammer Die Streiks tollen -le Nolkstrontaetetze er-wlngen pari«, 11. Junl. In Frankreich hält trotz aller optimistischen Voraussagen der Regierung, die ein nahes Streik ende ankündigt, die Streikbewegung noch immer an. Trotz aller Einigungsverhandlungen werden zahl reiche neue Arbeitseinstellungen gemeldet. Auch die Einigung steht ost auf sehr schwache« Füßen. So sind in vielen Orten Belegschaften, die bereit» die Arbeit wieder ausgenommen hatten, erneut in den Streik getreten, um Ihre Sympathie für die noch streikenden Belegschaften anderer Betriebe zum Aus druck zu bringen. Die Taktik der Kommuni st en geht dahin, einen Druck auf die Regierung und das Kabinett dahin auszuüben, daß sie die streikenden Arbeiter veranlassen, so lange weiterzu streiken, bis das Parlament die von der Regierung angekündigten Gesetze verabschiedet hat. Der Führer in Wilhelmshaven Wilhelmshaven, 11. Juni. Der Führer traf am Donnerstagvormittag in Begleitung de» ReichSkriegSministerö Generalfeldmarschall v. Blom- berg und des Generaladmirals Dr. h. c. Rae der in Wil helmshaven ein. In seiner Begleitung befanden sich weiter unter anderem Obergruppenführer Gkühner, der Führer berSeibstanbarte SS-Obergruppenführer Sepp Dietrichund der RetchSpressechef der NSDAP Dr. Dietrich. Auf -em Bahnhof wurde der Führer vom kommandierenden Admiral der Nordseestation, Btceadmiral Schulze, begrüßt. Unter den Klängen der Nationalhymne schritt der Führer die Front der von der Besatzung des Linienschiffe» „SchleSwig-Holstein" gestellten Ehrenkompanie ab. Der BahnhofSplah sowie alle Straßen, die der Führer passierte, waren von einer dichicn Menschenmenge besetzt, die den Führer begeistert begrüßte. G» erklären di« Arbeiter d«S «roße« Automobilwerke» Renault, sie würden so lange de« Streik sortsühre«, bis die Volksfront« «setz« angenommen worbe« seien. Da «S dnrchanS möglich ist, daß ander« Beleaschast«« diesem Beispiel solge«, so ««den also Sammer und Senat «nter dem fühl» bare» Druck der Masse« berate« «nd absttmme« müße«. Unter diese» Umständen ist mit einem Streikende vorerst noch nicht z« rechne«. Sehr kennzeichnend sür di« Lage ist, daß die Sommnnistische Partei gestern abend «ine Mit« teil««» ansgrgebe» hat, in der sie erneut »«« Kampf der Arbeiter, und Angestelltenschaft um ihr« Lebensinteressen be grüßt. Außerdem wird in dieser Mitteilung die Auslösung der faschistische,» Bünde »«fordert. Weiterhin teilt die Kom munistisch« Partei mit Genngtunng mit, daß ihre Mitglieder zahl täglich « achs«, «nd zwar, «en« mau diesen Angabe« traue« bars, «m 1öv0. Im einzelne« ergibt sich solgenbeS Bild der Streiklag«: Lage in Rordfrankrelch unverändert Im nordsranzösischeü Industrie- und Grubengebtet ist -war eine Einigung zustande gekommen, über die Wieder aufnahme der Arbeit durch 270 000 Arbeiter, aber die für den heutigen Donnerstag bereit» erwartete Wiederherstellung des Arbeitsfrteden» läßt teilweise doch noch einen Tag aus sich warten. In Lille muß außerdem noch der Lohnstretk in der Baumwollindustrt«, in der chemischen Industrie, in der Perfonenschtffahrt, in der Bekleidungsindustrie, im TranSportgewrrbe, im Baugewerbe und im Kommissions handel beigelegt werden. Eine Meldung aus Marseille besagt, daß dort die Kraft droschkenfahrer in den Ausstand getreten sind. Auch sind die Zeitungskioske geschloßen worden. Auf den Straßen von Marseille werden nur die mit dem Nachtzug angekommenen Pariser Zeitungen verkauft. In der übrigen Provinz und in Part» schleppen sich die Verhandlungen »wischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ziemlich langsam hin. Bor allem die Lohnsrage macht Schwierigkeiten. Die 200 000 Pariser Bauarbeiter werden auch am Donnerstag noch im Streik verharren. Im Bank gewerbe und in den GaS- und ElektrizttätSbetrieben in Part» konnte der drohende Streikausbruch vermieden werben. Hin gegen werden am Donnerstag die Schlächtergeselle« und die Angestellte« der Easshäuser und Restaurants t« de« Streik trete«, der in der Nacht zum Mittwoch beschlossen worden ist. In den Cafshäusern und in den Restaurants soll der Streik im gan- zen Seinedepartement burchgesührt werden. Die Schlächter- gesellen werden in den Betrieben mit mehr al» fünf An gestellten bi« Läden besetzen und in den kleinen Betrieben di« Arbeitsstätten verlaßen. Auch die FletschverkaufS- stände in der Zentralmarkthalle sollen von diesem Streik erfaßt werden. In der Pariser Gchokoladenindustrte ist e» zu einer Einigung gekommen, so baß die etwa 20 000 Arbeiter diese» Zweige» der Industrie am Donnerstag die Arbeit wieder aufnehmen werden. Au» der Provinz laufen noch immer Meldungen von neu anSbrechenbe« Streiks ein. So sind in Mülhausen im Elsaß 8000 Metallarbeiter und Weber tn den Streik getreten. Sine Rrm-surikmabmrns -es Innenministers Di« Bedeutung, die die Regierung der Lage in dem in dustriereichen Nordfrankreich zuwendet, ergibt sich daraus, baß der Innenminister Saiengro trotz der in Paris vorliegenden umfangreichen Regierung», arbeit am Mittwoch nach Lille gefahren K, um dort über den Rundfunk zur Bevölkerung und zu den Arbeitern zu sprechen. Der Minister gab einen sachlichen Ueberblick über die bis herigen EintgungSverhanblungen. Nachdrücklich forderte er diejenigen «rbettgeber und Arbeiter, die sich noch nicht ge- einigt hätten, zu sofortigen Aufnahmen von Verhand lungen aus. Der Minister wandte sich gegen betrieb»- und gewerkschastSfremde Element« und diejenigen „von recht» und link»", die versuchten, die bestehenden Schwierigkeiten zu verschärfen ober zu verlängern. Er erinnerte daran, daß die Arbeiter nur von besonder» beauftragten Gewerk schaftsmitgliedern Anweisungen entgegennehmen dürsten, und ermahnte die Arbeiter, dies« Weisungen streng zu beachten. Wetter wandte sich der Minister gegen die Spekulanten, di« eine durch nicht» gerechtfertigt« Preissteigerung herbei führen wollten. Mit Befriedigung stellte der Minister schließ lich fest, daß der Streik, der etwa «ine Million Arbeiter um faßt habe, ohne Störung der Ordnung burchgesührt wor den sei. SUt-eekve -er schwe-tschen Sdrtal-emvkraten vraüUnalanog noooror vorUnor SoluckNlaltnog Berlin, 11. Juni. In Schweben rechnet man mit einem Rücktritt der sozial demokratischen Regierung, da da» Parlament die Wehrvor- lag« der Regierung avlehnt, und Beträge, die über -en Voranschlag der Regierung htnauggehen, sür die Aufrüstung Schwedens bereitgestellt wißen will. In dieser wichtigen nativ- nalen Frage hat die Bauernpartei, durch deren Unter stützung da» sozialdemokratisch« Kabinett bisher eine Mehr, heit im schwedischen Reichstag besaß, gegen die Regierung entschieden und sich zu den übrigen bürgerlichen Parteien geschlagen. Vielfach wird darauf hlngewiesen, daß es den I Sozialdemokraten durchaus erwünscht ist, wenn sie jetzt ans der Regierung auSschetden können, da in Schweden im Herbst f Parlamentswahlen stattftnden Dr. Schacht tn Bet-ra- v«l»r«d, 11. Juni. ReichSwirtschastSminister Dr. Schacht ist hier heut« vor mittag im Flugzeug eingetrossen, um tn seiner Eigenschait al» RetchSbankpräsident den seinerzeitigen Berliner Besuch de» Gouverneurs der Jugoslawischen Nationalbank, Dr. Rabosavljevttsch, zu erwidern. Dr. Schacht erklärte Nach der Begrüßung den erschienenen Preßevertreter«, daß sein Besuch in Belgrad keinerlei politische oder wirtschafts politische Bedeutung habe, sondern nur den Charakter eines Gegenbesuches bei Dr. Rabosavljevttsch trage. Er freue sich sehr, nach 17 Jahren wieder nach Belgrad zu kommen, und das neue Belgrad kennenzulernen. Minister Darrs tm Retchsjag-rat Berlin» 11. Juni. Der ReichSjägermetster Hermann Göring hat den ReichSbauernsührer Darrs in Anerkennung seiner großen Verdienste um bas deutsche Jagdwesen zum Mitglied de» Deutschen ReichSjagdrates ernannt. Gleichzeitig wurden der Staatssekretär im ReichäernährungSmtnisterium, Backe, und der ReichSobmann des Reichsnährstände», StaatSrat Meinberg, tn den Reichsjagdrat berufen. Bombenanschlag aus britischen Truppentransport-«- StcherunsSzug tn -te Lost veflvven - Stärkerer Schutz sür Jerusalem London, 11. Juni. Rach einer t« Kairo eiuaetrosfeue« Meld««« ist nördlich von Lydba sPaläftina) ei« Bombenanschlag ans «ine« bri tische« Truppentransport»«» anSgeführt worden. Ei« dem Tranöportzna vorausgesandter SichernngSzng, deße« Wage« mit Ballast gefüllt waren, «mrde in die Lust »e, sprengt. Dagegen blieb der an» einer Feldkompani« der britische« Pionier« bestehend« Transport ««versehrt. Di« Pio nierabteilung, die zur verstärk»«« a«S Aegypten entsandt «ar, Iras am Donnerstag in Jerusalem ei« «nd übernahm de« Schutz der BerkehrSverbtndnnge». Nach einem Bericht au» Jerusalem haben die arabischen Katholiken einen Aufruf an den Patriarchen gerichtet, in dem di« Intervention de» Papste» zur Klärung der Lage tn Palästina erbeten wird. Ein ähnlicher Appell war vor kurzem von den anglikanischen Arabern an den Erzbischof von Canter- vury gerichtet worden. Kritische »anenenbeete nach Santen beertett London, 11. Juni. Wie aus Hongkong gemeldet wird, haben die britischen Flottenbehörden die Kanonenboote „Ctcala" und „Tarantula" angewiesen, sich nach Kanton zu begeben, um die Sicherheit der dort ansässigen britischen Staatsangehörigen zu gewährleisten. Graziant sor-ert Wassenablteserimg Addis Abeba, 11. Juni. In einer Ansprache an die Notabel», die gekommen waren, ihre Unterwerfung zu erklären, wie» Graztani auf die bereit» früher ergangenen Anweisungen über die Wasfenablteferung hin, der noch nicht alle Abessinier nach gekommen seien. Er gab bekannt, daß die Regierung nun mehr eine Berordnung erlaßen hat, daß all« Waffen binnen dreißig Tagen abgeltefert werben müßen! Dem Wert ent- sprechend werben ihre Besitzer entschädigt werben. Werden nach Ablauf dteser Frist noch Waffen tn unrechtmäßigem Be sitz gefunden, haben ihre Eigentümer strenge Bestra fung zu erwarten. SSrltflrrv tm No-vter Frvs-rnv verli«, 11. Juni. Während da» englische Fltegerebrpaar Molltson zur Erbumsliegung läng» de» AeqnalorS rüstet, bereitet sich die Amerikanerin Amelie Earharbt tn Lafayette lJnbtanäs auf einen Weltflug vor, bet dem sie einen neuen Schnellig keitsrekord aufstellen will. Sie hat den Start für den Monat Juli vorgesehen und beabsichtigt, die Reise in einem Metallgroßflugzeug für zwei Piloten und zehn Fluggäste anzutreten. Sie will allerdings al» alte Paztftksliegeris, weder Passagiere noch einen zweiten Piloten mttnehmen, son dern die Maschine lediglich mit einem „Robot" auSrüsten, brr sie beim Geradeausflug tn der Führung der Maschine ablöjen toll. DaS Flugzeug entwickelt eine Geschwindigkeit von 800 Stundenkilometer, so daß Frl. Earharbt ihren Weltflug in etwa fünf Tagen abwickeln will. Sonnwen-fetem -er -rutschen Su-en- vradtmalcknng uororor vorUnar ktokrUtlvltnng verli«, 11. Jun«. Die HI veranstaltet am 2V. und 21. Juni tm ganzen Reich die großen Sommersonnwendseiern der deutschen Jugend. Diese Feiern sind verbunden mit dem deutschen Jugendfest und den Sportfesten, aus deren Anlaß bekanntlich am Sonnabendnachmittag di« Gportwettkämpse des Jung volkes und der Jungmädel und am Sonntag Sie Sportwelt- kämpfe der HI und des BDM stattsinüen. Zur Hauptseier trefsen sich am Sonntag, dem 21. Juni, abend», auf der Zug spitze Mitglieder der Reichsführung SS und des Stabes der Reichsjugendführung, Formationen der SS, der HI und de» BDM. Der Reichsjugendführer Baldur von Schtrach hält die Rede am Feuerstoß. Darbietungen der HJ-Spielscharen unter Leitung des Kulturamteö der NeichSjugendführung und ein Höhenfeuerwerk umrahmen die Feier. Der Reichsführer SS und die nicht an der Feier auf der Zugspitze beteiligten höheren Führer der SS und HI werden an den verschiedenen örtlichen Sonnwendfeiern ihrer Formationen teilnehmen. All« deutschen Sender übertragen dies« große Sonnwend- feier der deutschen Jugend mit der Rede des RetchSjugend- führer» am 21. Juni in -er Zett von 22,80 bi» 28 Uhr. Bollmachtaesetz für de« Staatspräsidenten tm Sejm an- »««»««««. Im SejmauSschuß ist am Mittwoch da» Boll- machtgesetz sür den Staatspräsidenten nach eingehender An»- spräche mit allen Stimmen bei einer Enthaltung unver ändert angenommen worden.
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