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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360701010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936070101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936070101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-01
- Monat1936-07
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1936
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Mittwoch, » . Zull ttA» Morsen-Au-gakt. Ar. -o- Gegrünöet 1896 «njtl,enpr«11e Ik.PrelNi-k Nr.1: MiMmrlrrrrll« («» mm r»tt> »>,»«»>. RachliNk nach Lt-llkI 0. gamiliknan,eigen u. Eiellengeluch« MiNimeier- «eile « «pl. Lillergeb. so «pl. — Rachdru« nur mit Quellenangabe Dresdner Rachrichlen. Unverlangie Lchrislilücke werden nicht auibewahri »ejUgSgebühr bei ISgNch ,weiin-llgee S»- fteUung Irel -au« monaiiich NM. » io, durch Postbezug NM. ».«o einichl. «»,7 «Pi- «oftgeb. l»bn, PostjusteNungtgebühli bei liebenmol WSchentl. »eriand. i»n,ei-Nr. l» Rui-, aulier- halb Lachsen« mii «Ibend-Au.gabe >b Np!- Vruck ».Verlag, Ltrpsch L Arlchardt, Vr«sd«n-A. k, Marlen straß« ZS/tt. Fernruf 21241. Postscheckkonto lsSS Vresden Vie» Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden Der Negus spricht ver -em Völkerbund „Abessinien wird sich nicht vor -er Gewalt beugen" Genf, S0. Juni. Der zweite TagungsabfchnM der 16. Völkerbundsversammlung wurde Dienstag unter dem Vorsitz de» englischen Außenministers Eden in seiner Eigenschaft als Ratspräsidenl und Vizepräsident der Versammlung eröffnet. Vach der Erledigung von Formalitäten und der Wahl de» belgischen Minister präsidenten van Zeeland zum neuen Präsidenten der Versammlung, ergrifs der 7legu » das Wort zu seiner mit Spannung erwarteten Rede. Die Sitzung begar»« mit -er Berlesnug des Schreibens, in dem der bisherige Präsident» der tschechoslowakische Staats, Präsident Dr. Bene sch» sei« Amt niederlegt. Während der Berlesnng betrat der Negus -aile Selas sie an der Spitze einer zahlreichen schwarzgekleideten Abordnung den Saal. Eden als Ratspräsident sprach Dr. Ncnesch den Dank der Versammlung für seine Tätigkeit aus. Die Versammlung beschloß, ein Telegramm in diesem Sinne an ihren ehemaligen Präsidenten zu richten. Hierauf wurde der Bericht des Aus schusses zur Prüfung der Vollmachten der Delegierten an genommen, auS dem hervorging, das, Paraguay, El Sal - vador und Guatemala keine Abordnung ent sandt haben. Hinsichtlich der Delegierteueigenschast des Negus hatte sich der Ausschuß jeder Stellungnahme enthalten, da eine solche seine Zuständigkeit überschritten haben würde. van Zeeland zum Präsidenten gewählt Die Versammlung wählte darauf den belgischen Minister präsidenten van Zeeland zum Präsidenten, und zwar in geheimer Wahl mit 47 von öl Stimmen. Van Zeeland erhielt sogleich daS Wort zu einer Ansprache, in der er aus die Schwere der Entscheidungen hinwieS, die die Versammlung zu treffen habe. Präsident van Zeeland verlas nach seiner Ansprache die Denkschrift der italienischen Regierung. Sic legt nach einem Rückblick aus die am 18. April IHM vom VölkcrbnndSrat als endgültig gescheitert erklärten Frie densbemühungen und nach einer Schilderung des in Abes sinien angettosfenrn Zustandes der Barbarei und der frei willigen Unterwerfung der Bevölkerung und ihrer Stammes häuptlinge in großen Linien das von der italienischen Negie rung unternommene Aufbauwerk in Abessinien dar. Dieses Werk betrachte die italienische Regierung als eine heilige K u l t u r m i s s i o n, die sic gemäß den Grundsätzen des VölkerbundSpaktcS und anderer internationaler Verträge, die die Ausgaben der Kultnrnationen scstgesctzt haben, auszu ¬ üben gedenke. Es werde der italienischen Negierung zur Ehre gereichen, den Völkerbund von den Fortschritten ihrer Zivili- sationStätigkcit, deren schwere Verantwortung sic ans sich ge nommen habe, zu unterrichten. — Zum Schluß weist die ita lienische Negierung aus die Notwendigkeit einer geeigneten V ö l k c r b u n d s.r e s o r m hin, an deren Verwirklichung sic milzuarbeiten bereit sei. Argentinien droht mit dem Austritt Nach Verlesung -er italienischen Denkschrift sprach der argentinische Vertreter CaNtilo, um den An trag seiner Regierung aus Einberufung der Versammlung noch einmal zu begründen. Dieses Vorgehen sei der Auffas sung von der Gleichheit aller Staaten entsprungen, di« ei» Gemeingut aller amerikansschen Republiken darstelle- Der Grundsatz der Achtung der gebietsmäßigen Unversehrtheit der Staaten sei 1V2S von allen amerikanischen Kongressen ver fochten worden. Wenn der Völkerbund seinen universellen Eharakter bewahren solle, müsse er sich unbeschadet der je weiligen besonderen Umstände auch zu diesen Grundsätzen be kennen. Wenn sich hingegen die Art, wie der Pakt angewendct werde, nicht mit diesen amerikanischen Grundsätzen verein baren ließe, so müsse sich die argentinische Regierung über legen, ob sic weiterhin mit dem Völkerbund zusammenarbeiten könne. Pfeifen und klatschen empfängt den Regns Nach dieser argentinischen Srklärnng» die als Antrag ans Nichtanerkennung der Annexion Abessi niens angckiindigt worden war» bestieg der Negus unter dem Licht der Scheinwerfer die Tribüne, um eine Erklärung in amhartscher Sprache abzugeben. Bei dem ersten Wort er» tönte «in alles übertönendes Gepfeife aus den Reihen der italienischen Journalisten. Sie wurde« innerhalb weniger Minute« von einem starke« Polizeiansgebot abge « sührt, während die meiste« Delegierte« klatschten. Fortsetzung Seite 2 Ein BW WW in »ar Sani «»Mlinar Dachstuhl und oberes Geschoß eingeaschert Berlin, 80. Juni. Am Dienstagnachmtttag schlug ei« Blitz in das in Saarow gelegen« Besitztum des Boxers Max Schmeling ein. Schmeling «nd seine Fran saßen bei Tisch, als ei« furcht, barer Schlag erfolgte, durch den das Zimmer hell aus, lenchtete. Der Blitz zündet« «nd das Rohr des Gas herds stand t« N« in Flamme«. Die Wehren anS Saarow, Fürstenwalde «nd der Umgegend konnte» den Dach stuhl «nd das obere Geschoß nicht mehr rette«. Das HauS, das im Stil eines westsälischen Bauernhauses ge- halten ist, beherbergte in dem oberen Stockwerk die Schlaf- «nd die Gästezimmer. Dort wurde vom Feuer alles in einer Ausdehnung von ILO bis ISS Quadratmeter vernichtet. Max Schmeling, der nach seinem großartigen Siege in Neuyork mit dem Luftschiff „Hindenburg" nach Deutschland znrückgckchrt war und bei der Landung in Frankfurt wie auch in Berlin stürmisch gefeiert wurde, zog sich am Sonn abend nach seinem Landhaus in Bad Saarow zurück, nm sich von den Anstrengungen der letzten Wochen zu erholen. Am Sonntag nahm er die Glückwünsche der OrtSgcmcinde Bad Saarow und des Berliner Jachtklubs entgegen. Dann wollte er aber der Ruhe pflegen und die nächste Zeit zurückgezogen leben. Am Dienstag hatte sich Max Schmeling in dem Schwimmbecken neben dem Hansc erfrischt und dann mit seiner Fran und einigen Freunden im Garten das Mittag essen eingenommen, als das Gewitter um 14,8g Uhr heranszvg. Der Blitz setzte sosort das Dach d«S Hauses in Flamme«. Ans den Alarm erschien als erste die Saarower Feuerwehr, di« fieberhaft die Bergungsarbeiten ausnahm. Inzwischen eilten weitere Wehren von Bad Saarow und Fürstenwalde zur Brandstelle. Die Fürstenwalder Motorspritze blieb in dem moorigen Wtesengrund stecken und konnte erst mit vielen Hilfskräften wieder sretgemacht werden. In- solar der Einsturzgefahr sperrte die Polizei das Gebäude in weitem Umkreis ab. Nachdem sich Frau Schmeling in einem der Wirtschaftsgebäude erholt hatte, war sie beim Aufräumen behilflich. Max Schmeling selbst beteiligte sich selber uner müdlich an der Bergung des Hausrats. Gegen 14,8N Uhr war die Gefahr der Weiterverbreit«»« des Feuers beseitig», aber noch stundenlang hatte die Feuerwehr mit den Aus ränmungSarbeiten zu tun. Ter Dachstuhl des Hauses ist völlig an Sgebrannt. Kanada ehrt Manfred v. Richthofen Berlin, 30. Juni. Die kanadische O l n m p i a m a n n sch a s t wird in Berlin einem Vertreter der ReichSrcgicrung als Zeichen der Freundschaft zwischen Kanada und Deutschland ein Trümmcr- stück des Flugzeuges des deutschen Fliegerhcldcn Manfred Freiherr v. Nichthofen überreichen, der im Weltkrieg von dem Kanadier Nov Brown abgeschosscn wurde. Brown tam seinem Landsmann Hauptmann May zu Hilfe, dessen Ma schine beschädigt war und der -cm Eingreifen von Brown sein Leben zu verdanken hatte. Hauptmann May hat nun der kanadischen Olympiamannschaft das in seinem Besitz befind liche Trümmcrstück der Maschine des deutschen Kanipsslicgerö zur Verfügung gestellt, um die Gelegenheit zu geben, in Ber lin das Andenken an den deutschen Fliegerhelden zu ehre». Schwedische Orden für deutsche Vsstztere Stockholm, SO. Juni. AuS Anlaß deS deittscheit Flottenbesuches in Stockholm hat der König von Schweden mehreren deutschen Marine offizieren OrdensauSzeichnnngcn verliehen. So erhielten Admiral Foer st er das Großkrenz vom Schwertvrden, Kapitän zur See Marschall, der Befehlshaber des Pan- zerschisseS „Admiral Scheer", und Kapitän zur See Schnic - wind daS Kommandeurzeichrn II. Klasse des GchwertordcnS. Ferner wurden Korvettenkapitän Birkner das Ritter- zcichen des Schwertordens, Kapitänlentnant Heppe und dem Führer des FlottentenderS „Hela", Kapitänlentnant Schulze, das Ritter-eichen l. Klasse des Basa-Ordens verliehen. Reichsminister Dr. Frtck hat an die Sbamrock-Grubr folgende» Telegramm gerichtet: Ich beglückwünsche Sie zu der Rettung de« Hauer» Schmidt dank der mannhafte» Haltung des Geretteten und seiner Retter. Der bunte Spielfilm kommt In diesen Tagen besuchte Reichsminister Dr. Goeb bels bas Schaltwerk Siemens in Berlin, um sich dort über den neuesten Stand der Farbsilmversuche zu unterrichten. Farbsilmausnahmen von den ersten Anfängen aus dem Jahre 1030 bis zur allerletzten Zeit gelaugten zur Vorführung. In der Meldung, die darüber veröffentlicht wurde, hieß es, Dr. Goebbels habe seine volle Zufriedenheit über die großen Fortschritte ausgesprochen, die das Farbfilm verfahren besonders in den letzten Monaten ge macht habe. Derartige Berichte pslegen äußerst vorsichtig ge faßt zu werden. Dr. Goebbels kennt sich auS auf dem Ge biete des FilmS, ihm sind die technischen Fragen geläufig, wie die wirtschaftlichen Und künstlerischen. Er hat angeord- nct, daß die bisherigen Versuche nunmehr einer breiteren Ocfscntlichkcit zugänglich gemacht werden. Wenn Dr. Goeb bels eine solche Bestimmung trifft, dann darf man wohl überzeugt sein, daß ein hohes Maß von Publikumsreife er reicht ist, und so wird man denn demnächst erst in Berliner Lichtspielhäusern, hoffentlich aber auch bald in Dresden, eine Sehnsucht erfüllt sehen, die als ferner Traum die Photo graphie von ihren Uransängen an begleitete. Farbiger Spiel silm: man stelle sich nur einmal vor, was da« heißt. Wie ost ist man im Schauspielhaus oder in der Oper gefangen allein durch das bunte Bühnenbild: was wäre die Reichs gartenschau ohne das Leuchten und Blühen; man nehme den Tnrnicrspielcn im Alten Stallhos den Reiz der blauen, roten, grünen und gelben Kostüme, und sie verlieren eine Augen weide, deren Fehlen das Ganze ernüchtern und erkalten läßt. Jede kurze Ucberlcgnng deutet an, welches riesige Gebiet sich das Kino zu erobern anschickt. Vor wenigen Jahren erst brach der Tonfil m sich Bahn, und schon wäre eS uns un vorstellbar, daß die großen Lichtspieltheater uns noch Stumm filme vvrschcn könnten. Jetzt aber liegt die Zeit nicht mehr fern, in der wir ebenso selbstverständlich uns zum bunten Spiel auf der Leinwand bekennen werden, und der Schwarz weißfilm im gleichen Maße zurücktritt, wie es dem Stumm- silm bcschiedcn war. Vor ganz neue Aufgaben stellt die Farbe den Film, Erste Grun-sordernng ist, die Farben müßten natürlich sei». Leicht ist diese Binsenweisheit ausgesprochen, aber ihr Ver- solgcn wirst eine Reihe schwerwiegender Fragen auf. Das Problem des Farbfilmes ist nämlich mit der naturgetreuen Farbwiedergabe keineswegs gelöst. Wohl jeder hat schon ein mal die Erfahrung gemacht, daß er beim Tageslicht eine Krawatte kaufte, die hervorragend zu seinem Anzug paßte. Bis der Abend kam, und er seststellen mußte, baß daS andere Licht die Farben verwandelt hatte. Denn Farbe ist Licht, und Licht ist Farbe. Aufnahmen, unter freiem Himmel hergcstcllt, wirken ganz anders im verdunkelten Raume des Lichtspieltheaters. Der Begriff der Farbennatürlichkeit steht la nicht eindeutig fest und ist technisch allein nicht zu lösen. DaS menschliche Ange ist keine Maschine, die einfach sachlich verzeichnet, sondern hinter ihm steht der Geist, der die Ein drücke, die das Auge empfängt, in eine dem menschlichen Empfinde» zusagende Form umwandelt. Der Mensch glaubt aber, die Farbe natürlich zu sehe«. Deshalb war es ein« Vorbedingung für den Farbensilm, die Wert«, die die Tech nik mechanisch und sachlich ausschrcibt, in Einklang zu brin gen mit dem Fühlen des Menschen. Und diese groß« Auf gabe ist nun gclöst. Man hat eine Möglichkeit zur Rege lung der Farben und ihrer Werte geschaffen, und kann von einer mit zahlreichen Drchknöpsen versehenen Schalttafel aus bet der Herstellung der Filmkopien die Farbwerte und Farbnnierschtede im Verhältnis zueinander abschwächcn oder verstärken, nm die „Natnrwahrhcit" zu erzeugen. Film ist Lebendigkeit. Ständig verändern sich in den Szenen die Farben im Verhältnis zueinander, ständig ergeben sich neu« Zusammenstellungen, — und ständig wollen die Rückwirkun gen genau berechnet werden, soll nicht das eine Bild da nächste ungünstig beeinflussen. Wir haben es bei der Ein- Heute Gartenbeilage: Garten, Blumenfenster und Lleintierzucht Seite o
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