02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.07.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360713025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936071302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936071302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-13
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Montas, 1». Null 19Z» Abent-Ausoabe Nr. S2« kll Gegrunoet s «»jrlgenprtls« It.Pr«Mist« Rr.1: MMImeier»«», (M mm breit» 11,»«»!. RachlLII- nach Stapel v. Kamillenanzeigen u. Eiellengeluche Millimeter- ,«Ue « «ps. Zissergeb. so «ps. — Rachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Rachrichten. Unverlangte Schrillstücke werden nicht aulbewabrt lSejUgtgebilbr bet tckgllch »weimallger Au steilung frei -au» monatlich ««.».»0, durch «ostbejug «M. ».,0 einschl. »,.1 «Pf. Postaeb. lohn« Poltzustellungtgebühr) bei siebenmal wbchenU. »erfand. »tnjel-Rr. 10 Ups., außer halb Lachsen» mit Morgen-Ausgab« lb «pf. Druck u. Verlag > Liepsch L Relchardt, Dre»tx« A. l, Marken« straß«)8/tt. Fernruf 25211. Postscheckkonto lvSS Dresden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte« beim Vbervcrstcherungsamt Dresden „Lins suks Lacks we sk/s" Vie Welt im Sann de; Abkommen; Verlin Vien „kine gan; neue internationale Lage" Verlin, 13. Juli. Das deulsch-öslerrelchische Abkommen ist das Tagesgesvräch in den politischen Kreisen Englands und Frankreichs. In London hat es in der Oesfentlichkett eine recht günstige Aufnahme gefunden und wird fast überall als ein wertvoller Beitrag zur Befriedung Europas anerkannt. Der Grund ton der französischen Blätter geht dahin, dah man nunmehr vor einem Mitteleuropa stehe, dem Frankreich nichts Gleichwertiges entgegenzustellen habe. Sn Gnvlan- kommt die Anerkennung des historischen Schrittes besonders in den der Regierung nahestehenden Blättern zum Ausdruck. So schreibt „Daily Telegraph": „In verantwortlichen englischen Kreisen ist die erste Reaktion auf das deutsch-öster reichische Abkommen eine aufrichtige Befriedigung. ES ist kein Grund vorhanden, den guten Glauben Hitlers oder Schuschniggs zu bezweifeln. Sic wünschen, daß ihre Länder ihre alten überlieferten Beziehungen wieder auf nehmen. Der Ruf des Blutes siegte Die Worte Schuschniggs, daß Oesterreich anerkenne, «in deutscher Sstaat zu sei«, sei keine bloße Reheweudung ge- Ohr besitzt «nb baß Oesterreich im kritische« Angeubltck der Geschichte Oesterreichs und Mitteleuropas sühke, baß ihm Hilfe und Brot am wahrscheinlichste« vom Norde« her komme. Deutschland und Oesterreich nähmen erneut die alte Stellung als Partner in dem dentsche« System «in. Nachdem das so sei, werde die österreichische Unabhängigkeit keine« andere« aktiven „Schutz" mehr benötige« als das Reich." unmöglich sei. Es sei zu hoffen, daß an den Beschlüssen, die die Restlocarnomächte in Genf getroffen hätten, nichts ge ändert werde, und daß das Programm vom lv. März kein toter Buchstabe bleibe. DaS „Petit Journal" spricht im Zu- sammenhang mit dem deutsch-österreichischen Abkommen von einem kleinen diplomatischen Sadowa. Die Lehre, die Frank reich zu ziehen habe, sei die, mehr denn se an dem Grundsatz des unteilbaren Friedens festzuhalten. Es habe die Pflicht, «m Deutschland den Widerstand zu organisiere«, sls Die Berftäudigung, die Frankreich verwirkliche« müße, müße von Paris über London «nd Moskau «ach Prag führe«. Gefahr -es Habsburger Legitimismus beseitigt" Belgrad, 18. Juli. Die jugoslawische Presse mißt -em Abkommen über die Normalisierung der Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich die größte Bedeutung bei. Der Wiener Vertreter -er hiesigen „Politika" führt in einem längeren Kommentar aus, -aß durch das Abkommen, obwohl in ihm die HabS- b »rgcr Frage nirgends ausdrücklich ermähnt werbe, die akute Gefahr des Habsburger Legitimismus beseitigt werde. Wir- -ie Lotarnokonserenz abgesagt? Loudon, 18. Juli. Mehrere englische Morgenblätter sprechen auf Grund von Pariser Berichten die Vermutung aus, daß die geplante Brüsseler Konferenz der Locarnomächte möglicherweise auf geschoben ober fallen gelassen werde. Pertinax mel det hierzu im „Daily Telegraph", bisher habe Frankreich die Hoffnung gehabt, daß Italien an der Locarnokonserenz teil nehmen werde, ohne auf der Einladung Deutschlands zu be stehen. Man stelle sich auf Grund der neuen Lage nunmehr die Frage, was ans der Brüsseler Konferenz werden solle. Die französische Negierung werde sich aus den Standpunkt stellen, daß die britischen Pläne nicht geändert werden. I« Paris glaube man, daß das Ansehen der ReftmSchte noch «eiter geschwächt würde, wenn mau setzt einfach die Brüsseler Konferenz absage« würde. Die französische Regierung werde entscheiden, ob sie eine Note an Italien senden solle, um eS an seine „Locarnoverpslichtun- gen zu erinnern". „Daily Erpreß" meldet, nachdem Italien er klärt habe, cs wolle der Brüsseler Konferenz nicht beiwohnen, sei aus Brüssel die Möglichkeit angedeutct worden, die Kon ferenz abzusagen. Statt besten würden Besprechungen zwischen London, Paris und Brüssel durchgesührt werden. „Von überragen-er politischer Ve-eutung" Istanbul, 13. Juli. Trotz der umfangreichen Behandlung der Meerengen konferenz in der türkischen Presse ist die Bekanntgabe der Er klärung der Reichsregierung über die Neuregelung der Be- ztehungen zwischen dem Reich und Oesterreich als Ere t g n i s von überragender politischer Bedeutung in den Blättern ausgenommen worden. Einige Zeitungen vermuten, daß der deutsch-österreichische Ausgleich von J t a l i e n geför- dert wurde, und sagen eine lebhaftere deutsch-italienische Zu sammenarbeit voraus. Hiller Hal mit Talen geantwortet Die „Times" schreibt: „Hitler hat einen neuen poli tischen Streich geführt, zu dem er, welches auch der unmittel bare Beweggrund ober seine schließliche Absicht sein mögen, sicherlich beglückwünscht werden muß. DaS Abkommen wird zur Festigung und Befriedung Mitteleuropas, zur Ver besserung seiner wirtschaftlichen Bedingungen und zur Ebnung des Weges für eine ständige Regelung zwischen den beiden Hauptzweigen der deutschen Raste beitragen." Das Blatt erinnert dann an Englands Fragebogen an Deutschland, in dem mehrere Fragen über die mitteleuropäischen Grenzen gestellt worden seien. Hiller habe, «ie er baS gern tue, mit Taten «ud nicht mlt Worte« geautwortet. Auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Ita lien übergehend, schreibt das Blatt, daß Oesterreich jetzt zu einer Brücke zwischen den beiden Ländern geworden sei, während eS solange der Herstellung besserer Beziehungen im Wege gestanden habe. Die engeren Beziehungen zwischen Deutschland und Italien würden dadurch hervorgehoben, baß Italien sich nicht an der Brüsseler Konferenz der Locarnomächte beteiligen werbe, wenn nicht auch Deutsch land von allem Anfang an eingelaben werbe. Diese Stellung nahme entspreche dem gesunden Menschenverstand, und eS hätte nichts geschadet, wenn sie auch in anderen Kreisen mit weniger Zögern ausgenommen worben wäre. Die ganze jnkernakionale Lage geändert Die „Morntng Po st", die bekanntlich französischen Kreisen nahesteht, versteht das Abkommen mit einem großen Fragezeichen. Die ganze internationale Lage habe sich mit einem Schlage geändert. Allerdings könne man nicht um hin, eine Vereinbarung zu begrüßen, die eine für Europa außerordentliche Spannung zwischen zwei Mächten beseitige. Oesterreich und Deutschland würben nicht nur gute Nachbarn, sondern enge Freunde werden. DaS Rothermerc-Blatt „DatlyMail" begrüßt baS Ab- kommen und erklärt, baß jetzt für England kein Anlaß mehr bestehe, sich in Angelegenheiten zu mischen, die seinen Inter essen fernläaen. Aus den letzten Entwicklungen in Europa ergäbe sich für England eine wundervolle Gelegenheit, eine Verständigung mit Deutschland zu erreichen. Auch das Beaverbrook-Blatt „Datly Expreß" begrüßt bas Abkommen mit den Worten: „Wir müssen unsere Herzen erheben und etnLtedderFreu besingen. Das deutsch österreichische Abkommen ist ein Schritt zur Befriedung Europas, und das ist eine gute Sache für unS alle. DaS Abkommen entbindet England von zahlreichen Berpslichtun- gen in Europa." Sn Varis steht das deutsch-österreichische Abkommen nach wie vor Im Vordergrund des öffentlichen Interesses. DaS System b«S srauzvftsche« Friedens, das auf der kollektive» Sicherheit und auch regionale« Abkomme« beruh«, schreibt „Oeuvre", sei vollkommen «mgeworfe«. Pertinax behauptet im „Echo de Pari»", die „wahre Unabhängigkeit Oesterreichs hätte nur durch die gemeinsamen Anstrengungen Frankreichs, Italien» und der Kleinen Entente stchergestellt werben können. Heute t wisse man aber, daß die Bildung einer solchen Mächtegruppe „Die deutsch freundlichen Gefühle in England nehmen zu Lor- Rothermere für enge Verstän-ivunv mit Deutschlan- Lonbo», 18. Mai. Lord Rothermere seht sich in einem In der „Daily Mail" erschienenen Aussatz erneut für eine enge Verständigung zw - schen Deutschland und England ein. Das englische Volk wünsche eine einfachere und ehrliche Außenpolitik, die nur von britischen Interessen und britischen Neigungen diktiert wäre. Dieser Wunsch fände jetzt seinen praktischen Ausdruck in der wachsenden Forderung nach einer engeren Verbindung mit Deutschland. Niemand könne die Tatsache bestreite«, baß die deutsch» freundliche«» Gesühle in England znuShme«; zumal auf je-er Frontkämpserversammlung werde der Gedanke eines neuen Konfliktes mit Deutschland häufig scharf mißbilligt. Deutsche, -ie England besuchen, seien über die Herzlichkeit, mit der sie ausgenommen werden, überrascht. In derselben Weise kehrten Engländer, die nach Deutschland gehen, stets mit den besten Leistungen und einem Gefühl der Achtung für die vielen bewundernswerten Leistungen des nationalsozialistischen Regimes zurück. Natürliche Sym pathien, die auf die Bande der Rasse und des Instinkts zurückzuführe» seien, seien zwischen der deutschen und eng lischen Nation in rascher Entwicklung begrtsfen. Diesem Ka- meradschaftsgeflthl liege die Tatsache zugrunde, daß die Deutschen ein Volk der Ordnung seien. Das eng ¬ lische Volk beginne einzuschcn, baß dieses mächtige, vater- landsltebende und glänzend organisierte Land ein Element der Stabilität inmitten der wachsenden Tendenzen von Un- ordnung und Zersetzung -arstelle, die sich in Europa mehr un mehr bemerkbar machten. Der Abschluß eines Militärbünd nisses zwischen S o w j c t r u ß l a n d und der Tscheche- lowakei habe Moskau einen Stützpunkt in Mitteleuropa icgeben, der von einem Kommandeur der soivjctrussischen Lust- ireitkräfte an der Spitze einer technischen und militärische» Mission ausgebaut werde. Die Sicherheit nicht nur Englands, sonder« auch Europas liege in der Richtung einer engere« Ver bindung mit Dentschland, bas in der Lage sei, de« Kräste« der Zersetzung wirksame» Widerstand z« leiste«. Die enge Verbindung Englands und Deutschlands in inter- tionalcn Fragen würde eine Macht schassen, die kein An greifer herauszufordern wagen dürfe. Etwaige Konfliktursachen zwischen den beiden Ländern könnten leicht beseitigt werden, wenn sie sich in gegenseitigem Vertrauen zur Seite stehen würden. Die „Pax germano - britanntca" wäre eine Ga rantie des Weltfriedens, wiesteGenfniemalsgebeu könnte. Prag mbletet fu-eten-eutfKe Elenösftatiftlk Beschlagnahme von Ausstellungsmaterial Trauten««, 18. Juli. In Trautenau am Fuße des östlichen RiesengebirgeS wurde kürzlich eine Ausstellung der Sudetendeut- schen Partei eröffnet. Der Eröffnung ging eine Zensur der tschechischen politischen Bczirköbehörde voraus. Verschiedene Tafeln un- Aufzeichnungen, die in anderen Städten an standslos gezeigt werden konnten, wurden beschlagnahmt. So verfiel -er Beschlagnahme saft das ganze Material der bildlichen Darstellungen -es propagandistischen Dienstes, und was besonders auffiel, statistische Darstellungen. Die graphischen Tafel« von ber größten ArbettSlostgkeit im sndetenbeutschen Gebiet ourfte« nicht gezeigt «erbe», ebenso nicht bi« Statistik, baß gerade im snbetendeutscken Not gebiet bie Selbst morbzisser« am größte« find. Auch «inige Seite« der satirische« Zeitschrift „Der Igel" wurbe« beanstandet. Fünf Minuten Re-ezeit für Henlein Prag, 18. Julk. InMleS (Böhmen) sand am Sonntag ein GebietStresfen ber Sudetendeutschen Partei mit einer öffentlichen Kund gebung statt, an der etwa 12000 Gubetenbeütsche teilnahmen. Die öffentliche Kundgebung, an der auch Conrad Henlein tetlnahm. fand durch das rigorose Eingreifen des tschechi schen RegierungsvertrcterS einen unvermittelten Abschluß. Als Kundgcbungsschluß war nämlich der Behörde gegenüber die Mittagsstunde angegeben worden. Während der Rede des Abgeordneten Krank schlug eS 12 Uhr, »vorauf sich der Rcgierungsvertrctcr erhob und Schluß der Ver sammlung verlangte. Unter stürmischen Zurufen for derten die Teilnehmer, noch Conrad Henlein zu hören. Der RegterungSvertrctcr verließ darauf die Tribüne, ließ sich aber schließlich doch dazu bewegen, die Kundgebung um fünf Mi tt u t e n » u v e r l ä n g e r n. Nun nahm Conrad Henlein das Wort zu einem kurzen Appell. Während seiner Rede erschien der RegterungSvertreter mitetnemZugGendarmerte auf dem Platz und nahm neben der Rednertribüne Aufstellung. Als Henlein seine Ansprache beendet hatte, schloß Senator Lud wig Krank bie in voller Ruhe verlaufene Kundgebung mit ber Aufforderung, den Platz in aller Disziplin zu verlassen. Der Abmarsch vollzog sich in vollster Ruhe. Sechs verletzte bei einem Grubenunglück. Auf der Stein kohlengrube Maybach ging infolge eines GcbirgSschlaaeS eine Strecke in einem Flöz teilweise zn Brnch. Es wurden drei Bergleute schwer und drei leicht verletzt.
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