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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360803015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936080301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936080301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-08
- Tag1936-08-03
- Monat1936-08
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1936
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Dresdner Nachrichten Montag, S. August 1-SS M in das Olympiastadion tief überrascht. Kaum habe sich be- -t iE. M - 'M) M' >i 7'..-- - Nr. ZS1 Sette 2 Dle fpanWe MM verlaßt -en Säten von Lanner Der frühere Mtntfterpr-ft-ent Gamper Set -er «tnfchtffmr- nach Arankretch verhaftet dem Augenblick verhaftet, als er sich mit seiner Familie an Bord eines französischen Dampfers etnschisfe» wollte. Der Sichrer Ueß am Garge Dtn-enburs- etnen Kranz nte-erlegen Berlin, 2. August. A« TodeSta» de» verewigte« ReichSprästdente« «nd Generalfeldmarschall» von Hindenburg legte im Auftrage des Führers »ud Reichskanzlers der Kommandierende General d«S l. Armeekorps, General ». vranchitsch, «ine» Kran» am Sarge de» Feldmarschalls in der Gruft des Dannenbergdeur, «als nieder. Die Ehrenwache am Denkmal »ar an» diesem Anlaß verstärkt morde«. Kronprinz Umberto, Prinz Vavt un- -er Erbprinz von Schweben beim Führer Berlin, 2. August. Kronprinz Umberto von Italien stattet« Sonn abend vormittag dem Führer und Reichskanzler einen Besuch ab. Später empfing -er Führer und Reichskanzler den Be such de» Prinzen Paul von Griechenland un- an. schließend hieran den aktiv an -en Olympischen Spielen teil- nehmende» Erbprinzen von Schweden, Prinz Gustav Adolf. Worte» ein: »Ich «ar ln Berlin auf stark« Eindrücke gefaßt, aber dieses Schauspiel hat «ich geradezu überwältigt." Worte könnte» allein nicht die freudige Erregung beschreiben, di« beim Einmarsch der Rationen geherrscht have. Der Bericht erstatter betont die außerordentliche Wärme, mit der die kranzöstfche wie die österreichische Mannschaft empfangen «or ten seien. Die Sonntagszeitung «New» of The World" spricht von einem unvergeßltchen Ereignis, «l» besonder eindrucksvoll schildert der Berichterstatter di« deutsche Mann- schäft, die die würdige Vertreterin einer Nation sei, die so viel getan habe, um den Erfolg der Spiele zu stchern. Diese Veranstaltung sei das großartigste GportereigniS, da» die Welt je gesehen habe. Das verjüngte Berlin mit seinem neuen Anstrich, seinen neuen Straßen und seinen Tausenden von Flaggen und Bannern atme den Geist der Jugend. „Snnbay Expreß" nennt das Reichssportfeld Deutschland» Olympisches Paradies. Auch die „Sunba Times" widmet der Eröffnung der Spiele einen Leitartikel und schreibt, Deutsch land sei ei» Land, da» in den letzten 1KV Jahren der euro päischen Zivilisation viele Beitrüge geleistet habe, und nicht zuletzt auf dem Gebiete der Wiedergewinnung antiker Kulturen. Nollen: Line „Kundgebung der Brüderlichkeit" Die italienische Presse ist von den Feierlichkeiten in Berlin geradezu überwältigt. In seitenfüllenden Berichten schildern die Sonderberichterstatter das übermächtige Er- lebnis des ErössnugStageS, dessen Programm sich von Stunde zu Stunde in wohldurchdachtcr Weise gesteigert habe, nnd ein wahres Fest- und Weihcspicl geworden sei. Deutschland hat, so heißt es in der „voce d'Jtalia", in der olnmpischcn Idee das Symbol der Jugend, der Schönheit und des Frie dens verherrlicht. Was an Grandiosem sür «ine unermeß liche Gemeinschaft erdacht werden konnte, ist verwirklicht worden. „Mestagero" spricht von einem triumphalen Tag nicht nur für den Sportgedanken, sondern vor allem auch sür Deutschland und für Berlin. Die Deutschen dürfen aus Bord eines sranzösischen Dampfers etnschisfe» wollte. Dtv orUvttims SrakHatfa in Flammen London, 2. August. Die ans »«« Erdölgebiet des Irak »ach Haisa führende große Oellett« « g ist, «t« an» Jer«sale» gemeldet wird, in der Nähe des FlnsteS Jordan gewaltsam beschädigt und in Brand ge st eckt worden. Der Sabotageakt wurde zwar aus tran-jordanischem Gebiet begangen, aber s» dicht an »er paläftinaischen Grenze, daß, wie Renter meldet, aus. ständisch« Araber a«S Palästina al« Täter angenommen wer ben. Die hochanslodernde» Fenergarbe« kV«««» vo» Jernsa» le« an» gesehe» «erde», Da» Svftschiss „Hi«denb«rg" kehrte am Sonnabendabend von seiner Olympiasahrt nach Frankfurt a.M. zurück und landete um 21,1» Uhr aus dem Lustschtjshafen Rhein-Main. den Erfolg, de» st» mit der Eröffnung der Olympiade er- runae« habe», wahrhaft stolz sein. Dieser Erfolg sei in höchst«« Grabe verdient. Dazu komm« «ine Atmosphäre größter Gastfreundschaft und Herrlichkeit, di« alle «äste ohne Ausnahme umgebe. Di« Deutschen dürfen sich rühmen, «ine «nveraletchlich« Kundgebung der vrüberllchkett und der Solidarität mit dem Odem de- Leben» er- füllt zu baden. Roch niemals ist der Sport mit solcher Pracht und solcher Feierlichkeit verherrltcht worden, wie bet der Eröffnung der Xl. Olympiade in Berlin, so schreibt „Popolo bi Roma". Di« Deutschen haben für dies« kultische Hand- lung den weitesten und monumentalsten Tempelbau der Welt erstellt, haben diesem Welttreffen den großartigsten Rahmen gegeben. Au» all und jedem sühle man heraus, baß dieser Tag mehr al» nur ein« Eröffnungsfeierlichkeit sein sollte, baß e» zu höherer Bedeutung und symbolischer Sinngebung herauSgehoben wurde. Paris, 2. August. Einer HavaSmeldung au» Tanger zufolge, hat ein Flug zeug der Madrider Regierung am «Sonnabend früh die Reede von Tanger in geringer Höhe zweimal überflogen. Gämt- liche bisher vor Tanger liegenden KriegSschisfe der spani schen Regiernngsflotte, einschließlich der Unterseeboote, haben in der Nacht zum Freitag Tanger verlassen. Als ein ziges spanisches Schiss sei das Vermessungsschiff „Tofino" zu rückgeblieben, dem allerdings jeder militärische Mert abzu sprechen sei. Die spanische Regierung habe im übrigen ge mäß dem Statut von Tanger das Recht, ständig ein Kriegs schiff im Hasen zu halten. Wie aus Gibraltar berichtet wird, haben die britischen Behörden das Flugboot 8 12, da» der spanischen Regierung gehört und am Freitag innerhalb der HohettSgcwässer von Gibraltar gelandet war, beschlagnahmt. Die Eng länder hatten den» Flugboot Lilie» Arttt,oyu.2l,Ltmch«n zum verlassen der britischen Gewäster gestellt. Da ts meser 2lus. sorbcrung nicht nachkam, wurde eS etngeschleppt. Nach einer Meldung aus Bal« ncia wurde dort der ehe malige spanische Ministerpräsident Ricardo Samper in Möller- Werk ist in großen Zügen bereit» bekannt. Deutsche Bauern au- den schweren Jahren ber unselige» Glaubens kämpfe klage» -egen ihren Landesherr», den Kaiser Ferdi- nand II., und seine Beauftragten. Au» der Bühn« wird ber GcrtchtSsaal, in dem sich ter Kaiser mit seinen Räten zu ver antworten haben. Dem Herzog Maximilian gab der Kaiser baa Land, in dem die Bauern leben und schaffen, zu Leben, und dieser ließ e» durch Gras Herber-bors verwalten. Die Figur de» Grasen HerberSbors wird tu Möller» Dichtung zur Ver körperung ber brutalen Gewalttätigkeit. Fanfare« verkünden de» Beginn de- Spiel», da- ber Bor spruch einleUet: -Lum Ruhme Gotte» und im Namen be» Volke» der Deutschen", und da» de« geschichtlichen Vorgang vor die Tribüne der Gerechtigkeit zitiert, verrat am Volk, Zerstörung de» Reiche», Vortbruch gegenüber gequälten Bauern wirst bi« Anklage, die drei Bauern vertreten, den Personen vor, deren Händen die Führung de» Volke» anver traut «ar. Bon «nsang an wir- di« große Lettidee de» Werke», bi« da» Langveraangen« mit unseren Tage» ver knüpft, sichtbar: Volk und Führung müssen «in» sein, wen« da» Große Gemeinsame, da» Reich, gut fahren soll. Wo da» nicht ist, ist e» schlecht bestellt um deutsche» Land. Au» de« Vorgängen auf ber Bühne, wo bestialisch Mißhandelte ihr« An klage gegen den Kaiser und seine» nächsten Mitarbeiter vor- bringen, ergibt sich eine zweit« Parallel« z« heute: die Zetten, in denen Volk und Führung durch Klüfte getrennt «ar. in Lenen da» Volk nicht die Führung und dies« nicht da» Volk verstand, liegen «eit hinter nn». La» Urteil, da» über bi, gefällt wirb, die gegen ihr Volk fehlten, ist -art. „Ein Kaiser, ber sein Volk in» Kreuze schläg', sei verdammt in alle Ewigkeit) «in Herzog, ber nicht sein Gewissen srägt, ber sei er barmungslos vermaledeit." Aber ehe diese» harte Wort gesprochen wird, rollt «in Spiel, da» tm Innersten anfrüttelt, aus »er Bühn« ab. Ein« dreiteilige Gerichtsszene läßt der Dichter lebendig «erben. Sturm der begeisterten Freude sei loögcbrochen. England: „Lin unvergeßlich«» Ereignis" Die Spalten ber Londoner Gonntagvpresse sind mit .. geisterten Berichten über di«' Eröffnung der Olympischen Spiele gefüllt, begleitet von zahlreichen Bildern. AuSnahmS- lliMttzM M säyMche^eistYtM in Erster «Nttkennung über die umsichtigen Vorkehrungen der deutschen Behörden, die Herzlichkeit des Empfanges und nicht zuletzt über die ebenso schönen wie gewaltigen Olympiavanten. Der Bericht erstatter de» „Gunday Dköpdtch" 'leitet seinen Bericht mit den Im ersten Teil wird di« Anklage gegen den Kaiser und seine Räte erhoben. Einer versucht die Schuld auf den anderen zu schieben, jeder will sich reinwaschen, «selbst der Gras Helbers dorf, der Schinder und Vernichter von Bauern, die sich gegen grausamste Unterdrückung wehren, die frei sein wollen von Gewissenszwang, versucht sich reinzuwaschen. Er klagt die Bauern der Unbotmäßtgkett, de» Ungehorsams an. Im zweiten Teil beschwören dann die Richter die Vergangenheit gewissermaßen zu einem Lokaltermin herauf. „ES wieder- hole sich, was längst verjährt." Die vor Jahrhunderten auf teufliche Weise zu Tobe Gequälten kommen heranmarschiert. Der Statthalter HerberSbors wiederholt das grausame Spiel mit den Würfeln. Erschütternd sind die Szenen, wo immer je zwei Bauern an die grobe Landsknechtstrommel gestoßen werben, aus der ber lederne Würfelbecher steht, und wie einer von ihnen immer in den Tob ziehen muß. Als aber zwei Bauern die gleiche Zahl würfeln, da beenden die Bau ern das satanische Spiel, da ziehen all« Bauernsübrer singend in den Tob. Der Statthalter HerberSbors ruft nach dem Henker. Während nun die Scheinwerfer verlöschen, tritt lm dritten Teil aus dem Dunkel «ine Gestalt in die Mitte, die da» ewige Gericht verkörpert. Jetzt Müsfen ber Kaiser, seine Räte und der Statthalter selbst den Würfelbecher nehmen, und vor dem ewigen Gericht verlieren sie. Der Statthalter wirft zwar den höchsten Wurf, er wirst die höchste Zahl, nämlich 12, da» ewige Gericht aber wirft Unendlichkeit. Nun erheben sich die sieben Richter und brechen über den Kaiser und feine Gefolgs leute den Stab. * Die Bilder, öle hier von den beiden Regisseuren MatthtaSWtemann und wernerPletster gestaltet wurden, sind von bezwingender Macht. Au» dem Dunkel be» märkischen Walde», ber sich hoch hinter ber Bühne erbebt, kommen zunächst die Fanfarenbläser, di« da» Spiel einletten. Dann beschreiten in ihren roten Roben die sieben Richter die auf dem großen Podest aufgestellten hohen Stühle. Bon rechts und link» kommen der Kaiser mit seinem Hof und ber Herzog Maximilian mit seinem Hof, und au» dem Dunkel be» Waldes kommen die Bauern herangezogen, die ihre Anklage erheben. Für da», wa» ber Dichter zu sagen hat, ist dies« gewaltige yretlichttheateranlage «in geradezu ibealer Rah- men. E» ist möglich, Hunderte von Sauern, die von Ange hörigen de» Arbeitsdienste» ««stellt wurden, vor den Zu- schauern ausmarschieren zu lasten. E» ist möglich, Hunderte von Soldaten anrücken zu lasten. Di« Einschnitte de» Spiele» werden durch Chöre gebildet. Man hat, weil e» ja aus ber Freilichtbühne nicht möglich ist, Vorhänge Herunteraehen zu lasten, den Chören aewtstermaßen die Ausgabe eine» Zwischen- vorhange» »»gewiesen. Die chortschen Gesänge Haven dann weiter den Stimmungen und Empfindungen der Zuschauer Ausdruck zu geben. ES werben die Wöm Zuschauer, bi« ringsum tm großen Rund »er Sitzreihen sich befinden, ge- wtffermaßen al» Mitwirkende in» Splel «inbezogen, ja st« sollen direkt den obersten Richter bilden, ber darüber zu be- finden hat, daß die Sünde am eigenen Volk nur mit schärfster Strafe geahndet werden kann.. Der neue «eg, ber hier eingeschlagen worben ist, stellt auch an di« Schauspieler ganz ander« Anforderungen, al» di» Bühne des geschloffenen Theaterraumes. Was ist, wenn ber Zuschauer den Blick ins weite dunkle Nachtfirmament schweife» läßt, hier noch ein „Star"? Auf das glücklichste ist hier die grobe schauspielerische Ge mein schäft s- letstung gelöst. Keiner kann sich hervorspielen, ein jeder muß zur gemeinschaftlichen Letstung versteuern, und doch muß man. um ber gewalttgrn schauspielerischen Arbeit, die hier vollbracht wird, einigermaßen gerecht zu werben, auch einige beteiligte Schauspieler erwähnen. Go ist Alexander Golling al» Statthalter HerberSbors eine Figur, die in ihrer Grausamkeit und Brutalität den stärksten Eindruck macht. Auch die beiden geistlichen Würdenträger und Rat geber des Kaisers, dieFrttzRasp und KarlKablmann verkörpern, sind vorzllqltch gesehen und. burchgeführt. Aber was will die Nennung einiger Namen besagen gegenüber dem gewaltigen Bild, da» auf den Zuschauer «inwirkt, wenn die Hausen der armen verratenen Bauern hcranrttcken? Hohes Lob gebührt mich der Regie, die hier eine geradezu bewundernswert« Arbeit geletstet hat. Der Schöpfer des Frankenburger Würfelspiel». Eberhard Wolfgang Möller, ist in die vorderste Reihe unserer zeitgenössische» Dichter gerückt. Sein chortsche» Werk formt in klaren Sähen und bunten Szenen «in Spiel, besten bitter« Tragik un» auf da» tiefst« ergreift. Da» zunächst realistisch« Spiet wirb zum Schluß auf «ine symbolische Bahn gelenkt, in dem die Ewig keit al» Richter in schimmernder Rüstung erscheint und mit ben brutalen Machthabern einmal da» gleiche Spiel treibt, wie diese e» mit ben vauern trieben. Nur anderthalb Stunden dauert die Aufführung de» knappen, kurzen und pausenlos über bi« Bühn« rollenden Drama», da» eine Ahnung von ben Möglichkeiten gibt, die ber begnadete Dichter auch heute noch tm Theater hat, die er gerade mit einem Theater hat, wie e» die Dtetrich-Eckart-Bühn« ist. Auch ber Gedanke, die Zuschauer nicht mehr bloß Zuschauer sein zu lasten, sonder» sie, wenn auch indirekt, in da» Spiel «tnzuveztehen, verdient Anerkennung. Gericht ber Gegenwart über Sünder und Sünden ber Vergangenheit ist ein Leitstern für ben Dichter, ber auf diese Weife zugleich eine erzieherische Aufgabe ver folgt, der un» lehrt, die Geschichte nach dem zu werten, was die einst handelnden Personen für da» Volk, und nicht allein für ihre dynastischen Interessen taten. Au» ber inneren An lage de» Drama», bi« ben historischen Vorgang zum meta physischen Lokaltermin macht, und die die höchste Instanz, die Ewigkeit selbst die letzt« Entscheidung fällen läßt, werben neu« Möglichkeiten ber dramatischen und theatralischen Dar stellung gefunden. ES gibt kein« leeren und ermüdenden Stellen. Da» ganze Drama ist wie au» einem Guß. Man kann auch nicht umhin, die wunderbare Bühne selbst zu loben, die mit ihren technischen Einrichtungen, ihrer blenden den Lautsprecherübertragung -en Zuschauern einen Hohen Genuß vermittelt. Nahezu unsichtbar sind kleine Mikrophone verteilt, die di« Stimmen der Schauspieler aufnehmen und st« dann so durch »en Lautsprecher wieberkommen lasten, daß man, wüßte man «» nicht, e» nicht für möglich hielte, daß die Stimmen überhaupt au» dem Lautsprecher kommen. Da» Publikum «ar von Werk und Spiel gefestelt, und erschüttert verfolat« «» di« grausame Handlung an ben wehr- lofen vauern und nahm befreit die Entscheidung de» höchsten Richter» auf. vegeistertrr veifall Vewie», baß der Versuch, dem deutschen Theater neu« Wege und neue Möglichkeiten zu erschließen, vollauf geglückt ist. Der Vorführung wohnten außer dem RetchSvropaganbamintster auch Staatssekretär Funk und der ReichSkulturwalter Moraller sowie zahl- reich« andere Ehrengäste bet. r. o. SO- -er Nett: „Vas größte Sperteretsnlö -er veWchte" Vi» «rften «wqmWW««« «« »eNA - twwtswWie M» ßk VEchkm» Amerika: „Nicht «ehr zu überbteieu" Nachdem bereU» in den letzte» Wochen die Vorbereitungen zu den 11. Olympischen Spielen tm Mittelpunkt der Betrach tungen ber amerikanischen Preste gestanden hatten, berichte« die Blätter am Sounabeud in größter Aufmachung eingehend über die Eröffnungsfeierlichkeiten in Berlin. Schlagzeile« wie „Die Berliner Olympischen Spiele, da» größt« Sportereiant» der Weltgeschichte" und „llvooo jubeln bet der Eröffnung ber 11. Olympiade durch den Führer" vermittel« einen Eindruck von dem Interest«, mit dem die Oesfentltchkelt der vereinigten Staaten die Ereignisse in Berlin verfolgt. In den Zeitungen kommt die Meinung zum Ausdruck, baß eS kaum jemals möglich sein dürste, die Aus machung ber Olympischen Spiele in Berlin zu übertreffen. In Los Angeles wurde zur gleichen Zeit, als in Berlin die olympische Flamme emporloderte, in Gegenwart der Konsulatsvertreter ber meisten Nationen da» olympische Feuer zum Andenken an die 1V. Olympiade und zu Ehren der an den Berliner Spielen teilnehmenden Völker neu entzündet. Arankretch: „Berlin hat alle» übertroffen" Die feierlich« Erössnung der 11. Olympischen Spiele in Berlin beschäftigt am Gonntagmorgen die gesamte Pariser Presse. Fast in allen Blättern kommt eine rückhaltlose An erkennung ber gewaltigen deutschen Vorbereitungen zum Ausdruck. Der Berichterstatter des große» Pariser Spvrt- blatteS „L'Auto" schreibt in seinem Bericht, der Führer habe -en moderne» Olympischen Spielen einen noch nie dagewese nen Austrieb verliehen. Paris, Amsterdam und Los Angeles hätten gewiß seit Athen Etappen einer Entwicklung dar- gestellt. Berlin habe jedoch alles übertroffen. Der „Jour" berichtet, der Empfang der französischen Mannschaft durch die Menschenmasten im Stadion habe alle Erwartungen übertroffen. Neben dem anhaltenden Beifall für ben Führer und die bentfchen Sportler sei «» die französische Mannschaft gewesen, die sich die Menge zum Ziel de» Beifall» au-gewählt habe. Wie auch da» Ergebnis ber sportlichen Leistungen fein werbe, so erklärt das „Echo be Paris", der Eröffnungstag der 11. Olympischen Spiele selbst sei das wichtigste, eindrucksvollste und gewaltigste Erlebnis, Beim Anblick ber Legionen de» neuen Deutschlands, so meint ber Sonderberichterstatter des Blattes, habe er einen traurigen Vergleich dieser Jugend mit erhobenen Armen und der- jentgen, bi« bi« Faust zum Grube erheben lerne, gezogen. Der „Petit Parisien" sagt, Deutschland habe die Olympischen Spiele in einer noch nie dagewesenen Größe Wirklichkeit werden lasten. Der Eindruck dieser ErvssnungSfeier werde eine grandiose Erinnerung bei ben einhunderttausend Zeugen dieser Feier vom Sonnabend zurttcklasten. Man habe in Frankreich über den Empfang der französischen Mannschaft bei den Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen bei einigen Journalisten Zweifel geäußert. Alle jenen Zweifler seien aber am Sonnabend beim Einzug der sranzösischen Sportler in das Olympiastadion tief überrascht. Kaum habe sich die sranzüsische Fahne am Eingang gezeigt, so hätten sich die Masten wie aus «in Kommando einmütig erhoben, und ein Vas „Franken-mger Würfelspiel" mausgeWrl vralltmeläung unsrer AerUoer SvstrMleltua» Berlin, 2. August. In die Tage de- rauschenden Beginn» ber Olympischen Spiele fällt ber Anfang einer neuen Entwicklung des deutschen Theaters. In Eberhard Wolfgang Möller» „Frankenburger Würfelspiel, da» am Sonntagabend in Gegenwart beS NeichSpropaganbamtntster» Dr. Goebbels feine Ur aufführung erlebte, und ber wunderbaren Anlage ber Dietrich-Eckart-Bühne, hinter der sich der Glocken turm de» RetchSsportseldeS stolz in ben Himmel reckt, ist jene Harmonie von zeitnahem Werk und technisch wie künst lerisch vollendeter Bühne lebendig geworden, die das große Vorbild sür das Neugejchassen« aus dem Gebiet des Theaters sein wird. 20 000 hingerissene Menschen, bi« die in die Mulde märkischen Lande» hineingebauten Sitzreihen, die sich wie weitgespannte Vogen um die aus dem Grund be» Tale» gelegene Bühne ziehen, füllten, erlebten Theater in seiner höchsten Form. E» ist ein Symbol, wie e» schöner nicht lein kann, baß ber Raum ber Dtetrich-Eckart-Bühne, ber zum Träger eine« großen Erleben» wurde, unmittelbar neben dem Neichssportfelb liegt, auf dem am gleichen Tage neu« sportliche Höchstleistungen »kämpft wurden. Neben ber Kampfbahn, die der Ertüchtigung be» Leibe» bient, liegt die Stätte, die der Erhebung de» Geiste» und der Seele »« bienen hat.
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