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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360908024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936090802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936090802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-08
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öolvjetkaliMN gegen deutsches Malne-vrf M schwerer Artillerie wurde der Widerstand gebrochen Bukarest,-. September. Wie da« Bukarester Blatt „Unlversul" meldet, greift in der Westukraine eine antt- semitische Bewegung immer mehr um sich. Jüdische Kommissäre bedrängen die Bevölkerung, besonders die deutschen Kolonisten, die auch am fenseittaen Ufer de« Dnsestr wohnen. Wer auf muckt, wird nach Sibirien verschickt. Auf diese Weise wurden schon ganze Dörfer entvölkert. 2n der letzten Zeit machte sich die Volkswut dadurch Lust, datz die Bauern die frechsten Ausbeuter ermordeten. In der vorgestrigen Nacht sollten nach dem Bericht des „Universul" zwei deutsche Dörfer geräumt und die Bewohner- chaft nach Sibirien verschickt werben. Die Bauern leisteten «doch Widerstand und bedrohten die zur Verhaftung ab gesandten Vertreter der Behörden. Plötzlich sah man von Bugaz aus mehrere Leuchtkugeln zum nächtlichen Himmel an steigen. Sine Stunde später donnerte« Kanonen über de« Dniestr. floß. Die bedrängte« Sowjetbeamte« hatte« a«S der Stadt Ovidiopol d«rch Abfener« der Leuchtrakete« militärische Hilfe gegen die deutsche« Bauer« ««gesorbert. Nach dem Sintresfe« der Truppe« «urde das deutsch« Dors ««ter schweres Arttlleriefener ge«»mme«. Nach einer St««d« war der tapsere Widerstand der dentschen Volksgenosse« gebrochen. Di« Kanone« «erftummte«. Das Schicksal H««derter vo« deut sche« Mensche» war besiegelt. Molotow soll aus-tboot-t werben PariS, 8. Sept. Wie der „Malin" meldet, soll »ach in Moskau «mlasse«» de« Gerüchte« der Präsident des Rates der Volkskommissare, Molotow, der aus Befehl Stalins el«e Zeitlang sei« Amt nicht auSgettdt habe, dem«ächft zum Gesandte« t« etnemkleiseuStaa t er«a««t «xrde« «nd seine« gege«. »Srtige» Pofte» «ieberlege«. Nur der Intervention Woro schilows sei es zu oerda«ken, daß Stalin Molotow «icht gleichzeitig mit de« andere« verdächtige« habe verhafte« lasse«. Sowjetrußlan- üdor bas französisch- polnische Abkommen verürsert Lo«do«, 8. September. In der „Daily Mail" wird auSgeftthrt, die neue sran- zöstsch-polnische Vereinbarung beweise die Tatsache, daß die französische Regierung sich der Gefahr bewußt werde, die der französisch-sowjetrussische Pakt für Frankreich bedeute. In MoSkau sei man Uber das neue französisch-polnische Ab kommen bestürzt und verärgert- Die Gowjrtrrgierung sei der Ansicht, daß diese« Abkommen darauf abztele, den Hauptzweck de» französisch-russischen Paktes, Frankreich im Kalle eines Krieges »wischen Deutschland und Sowjetrußland ,zu einer Einmischung auf feiten Moskaus zu zwingen, zu nichte zu machen. Bon offiziöser polnischer Seite wirb ein« Meldung von HavaS dementiert, daß General Rydz-Smigly in Paris von beabsichtigten Befestigungen an der polnisch tschechischen Grenze gesprochen haben soll. mittelalterliche Pracht so vieler Nürnberger Bauten sehen. In der Tat, die Ausschmückung Nürnberg- hat noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Man merkt- daran, wenn man «ine Straße durchwandelt, die man vielleicht einen halben Tag vorher gesehen hat. Was einem vor Stunden herrlich dünkte, war noch nicht der Gipfel. In diesen ersten Tagen herrscht tn den Straßen der kräftig« Duft eines frischen Tannenwaldes. Denn die Fassaden der Häuser werden viel fach ganz mit Tannengrün und Eichenlaub verkleidet, zu dem bann die kunstvollen Fenstertepptche, die Gold- und Silber- bäuber und da» Rot der Fahnen «inen festlichen Kontrast bil den. Besonders schön geschmückt tst mit großen Eichenlaub- bogen auch das neue Gebäude des „Deutschen Hofes*, in dem überlieferung-gemäß der Führer wohnt. Meisterwerk der Pioniere Und schließlich sei noch al- technische» Meisterwerk die große Marschbrücke an der Humboldtstraße erwähnt, über die beim traditionellen Fackelzug vor dem Führer 28000 Politische Letter marschieren werben. Pioniere vom Pionierbataillon 47, München, haben dieses schwierige Werk vollendet, und als das Meisterwerk getan war, ein fröhliches, wohlverdientes Richtfest mit ihrem BataillonSsührer Major B«nicke gefeiert. Der Marsch der -ahnen der allen Armee Ein weiteres große- militärische- Ereignis wird der Marsch der 110 Fahnen der alten Arme« vom „General kommando" durch die ganze Stadt tn da» Weihezelt de» Lager» der Wehrmacht am vienStagnachmtttag 4 Uhr sein. Die ehrwürdigen Feldzeichen sind zur Stunde noch tn der malerischen „Alten Bärenschanze" untergebracht, der Kaserne de» ruhmreichen 1. Bayrischen Chevauleger-Regiment», von den Nürnbergern volkstümlich die „SchwoltS" genannt. Vier Krteg-slaggen der ehemaligen Kriegsmarine, bi« Fahnen de« jeweils ältesten Infanterie-Regiment» und die Standarten de» ältesten «avallerte.RegimeütS der alten deutschen Armee- korp» bergen jetzt Nürnberg» Mauern. «» sind die heut« völlig zerschlissenen und tn ihren Farben längst verblichenen Feldzeichen, die Zeugen großer aeschichtlicher Taten waren. Biel« von thnen haben nicht nu, de« Krieg von 1870 und die Befreiungskriege von 1818 mttgemacht, sie wehten bereit» tn den Schlachten de» 18. und 17. Jahrhundert». Viele Träger dieser Fahnen starben, sie zum Sturm vorantragen», den Heldentod. Ihr« Namen aber find nicht vergessen. Kleine Schildchen auf der Fahnenstange künden ihr heldtsche» Opfer: „Mit diefer Fahne in der Hand skel..." So sind diese alten Fahnen heilige Symbole de» opferbereiten Einsätze» für da» Leben und di« Zukunft de» Vaterland«». Ihr Marsch durch die Straßen NtirnberaS in da» Lager de» jungen, wiedererstandenen deutschen BolkSheere» tst da» «tndruck»- vollst« Bekenntnis zu« heldischen Getft »str.stolze» deutschen ««schichte. , Je mehr sich die Stunde nähert, an der am DienStag- nachmittag um Kk Uhr der «Herne Mund aller Nürnberger Glocken den Parteitag einläutet, um so fieberhafter werden die Vorbereitungen, die die Stadt zum Empfang ihrer Gäste trifft. Von Stunde zu Stunde wächst seit Sonntag die Menschenmenge tn den Straßen und tn den mittelalter lich engen Gäßchen der Innenstadt. Langsam gewinnen baS Braun der Bewegung und da» Grau der Wehrmacht das Uebcrgewtcht über das Zivil. Noch hat der Parteitag nicht begonnen. Aber e» tst bereit» schwer, tn den Gaststätten einen Platz zu erobern. Die jungen Soldaten der Wehr macht, die au» allen Teilen de» Reiches bereit» in ihrer groben Zeltstadt GettzmannShof etngetroffen sind, hatten zum großen Teil am Sonntag bi» 12 Uhr nachts Urlaub. Sie benützten die Gelegenheit, um sich die festliche Stadt gründlich anzusehen. Man sah thnen die Kreude an den leuch tenden Gesichtern an, daß sie teilnehmen und Mitwirken dür fen an dem Erlebnis der kommenden Tage. Mit Begetste- rung sprechen sie, wie übrigen» ave Fremden, von der Nürnberger-Burg, die, tn ihrer einstigen Schönheit wieder völlig hergestellt, da» Ziel zahlloser Pilgerfahrten der auSwärttgen Besucher tst. Mit Recht, denn bet dem recht günstigen Wetter — immer wieder bricht die Sonne durch die Wolken — hat man von der Burg-Freiung einen einzigartigen Blick auf da» schier endlose Gewirr der Dächer, Giebel, der Erker und Zinnen, der htmmelanstrebenden gott- schen Kirchen, der trutztgen Ecktürme der Stadtmauern und darüber wett hinaus aus die waldreichen Höhen de» Franken lande». Hellerer „Krieg" der Mundarten Schon hört man allenthalben die verschiedensten deutschen Mundarten tn köstlichem Wirrwarr. Und mancher heitere Zwischenfall entsteht, wenn die Verständigung schwierig wird zwischen den Trägern de» urwüchsigen heimi schen Dialektes und den Fremden au» Nordbeutschland, von der Wasserkante ober au» Mecklenburg. Denn da gibt e» Wort« aus beiden Setten, die dem Gesprächspartner völlig fremd sind. Go, wenn der Einheimische dem Auskunft- heischenbrn erklärt: „Dou mötssen» dann a paar Stefselt naus- göth", wa», in» Hochdeutsch übersetzt, lautet: „Sie müssen bann einige Treppen htnausstetgenl^ Um so mehr begreift man, welche ausgezeichnet« Gelegenhrit die freundliche Atmo sphäre dieser Stabt bietet, damit di« deutschen Stämme sich immer besser kennen, und schätzen lernen. Aber nicht nur deutsche Laute gsier Dialekte hört man. Auffallend viele Ausländer finbverettstetzteinaetrossen. Man steht die Auto» säst aller europäischen Nationen. Man hört tn den sehen», werten Orten Französisch, Italienisch und vor allem viel Eng- lisch sprechen. Und die Ausländer kaffen manchen leisen Ruf ste» Entzücken» hören, wenn st« bte herrlich gefchmttckt« Bor -er Eröffnung -es Wrnvemr Barteltages Von «noorom n»od Aürndorg «ninanckto» vr.»A.»SvkrUtlvltnugomttgllock Dor DIpl-mat-n-Gsnö-rztts kktff WÜkkp-lkA lltst-kllb-Os verli«. 8. Sept. Vom Anhalter Bahnhof fuhr am DtenStagckorge« 0,48 Uhr der Diplomatensonberzug mit den am Reichspartkt- tag teilnehmenden Vertretern von 41 ausländischen Staaken nach Nürnberg ab. Im sogenannten Fürstenzimmer des Bahnhofs empfing der Kommandant de» Sonderzuges, Brigadesührer General v. Massow, die Gäste, die während ihre» Nürnberger Auf enthaltes wie im vergangenen Jahre wieder im Gonberzug wohnen werben. Die SS-Retterstandarte 7, die auch den Dok metscherdienst für bi« Diplomaten versteht, hatte die breite Freitreppe hinauf bis zum Empfangszimmer ein dichte» Ehrenspalter gebildet. Kurz nach 8 Uhr trafen die ersten aus. ländischen Gäste ein. Unter den 41 Vertretern befanden sich die Botschafter von der Türket, Polen, Japan, Italien, Chile, China und Brasilien, die Gesandten von Schweden, Bolivien, Aegypten, Peru, Rumänien, Argentinien, Griechenland, Irischer Freistaat, Finnland, Portugal, Kolumbien, Uruguay, Union von Südafrika, Kuba, Iran, Irak, Lettland, Afghani stan, Jugoslawien, Ungarn, Nikaragua und Dominikanische Republik, sowie die Geschäftsträger von Guatemala, Panama, Ekuador, Bulgarien, Estland, Venezuela, Litauen, Dänemark, Tschechoslowakei, Mexiko, Schweiz und Oesterreich. Wetterbin begleitete» im Auftrag des AuSwärttgen Amte» der Ches de» Protokoll» Gesandter v. Bülow-Schwante und vo« »er Privatkanzlet de» Führer» Hauptstellenletter v. Ihne de« Zug. mit Pri«z Ber«hard>Leop»ld z«r Appe-Btefterseld De« Haag. 8. Geptemvest. Kronprinzessin Juliane von Holland hat sich, wie amt lich gemeldet wird, mit Prinz Bernhard-Leopold zur Ltppe-Btesterfeld, einem Neffen de» letzten re gierenden Fürsten zur Lippe, verlobt. Der Verlobt« studiert« an der Berliner Universität Rechtswissenschaften und lebte später in London und bann tn Berlin. Stallen stellt -em «-Uer-mr-Be-stWM-e« Paris, 8. Sept. Die außenpolitische Mitarbeiterin de» .Oeuvre" will im Zusammenhang mit der gestrigen Unterredung -wischen -em Generalsekretär de» BülkerbundeS, Avenol, und dem italie nischen Außenminister Graf Liano erfahren haben, daß Italien verschiedene BedlngUnaen für bte Beteiligung an der kommenden Ratstagung gestellt hat. Die italienische Re gierung fordere in erster Linie, daß die abessinische Frage nicht aufgeworfen werde. Datüber hinaus aber fordere sie noch, baß auch keine abessinische Ab ordnung zu den Beratungen zuaelaffen werde. Die italie nische Regierung fordere ferner, daß di« Frag« der Völker- bunbSreform auf der kommenden Tagung noch nicht an. geschnitten werde. Der Duce sei der Ansicht, daß diese Frag« erst nach der Fünferkonferen» tn Angriff genommen werden könne. Die italienische Regierung fordere schließlich noch die Aushebung der Sverre, die gegen die italienischen Jour, nalisten tn Gens verhängt worben sei. Nur wenn diese ve- dtngungen erfüllt seien, werde Rom sich vertreten lassen, und zwar wahrscheinlich durch Außenminister Ctano und Baron «lotst. ' s Snslan- v-r-tet-t franr-stfchrn . L»«do«, 8. September, Wie „Daily Heralb" meldet, hat da» Innenministerium dem marxistischen Kammerabgeorbneten Monmousseau die Einreise aus Frankreich nach England mit der Begrün- düng verweigert, baß er gegen die britische Politik der Nicht, «inmischung tn Spanten Stellung genommen habe. Der französische Abgeordnete war am Sonnabend in Dover ein- getroffen, um der kommunistischen Sympathiekundgebung für die spanische Regierung in London beizuwobnen. Sr mußt« jrdoch unverrtchteterdtnge wieder nach Frankreich -urückkehren. Dstlltllrk nach En-tan- alna-la-an L»«do«, 8. September. Wie bte „Eventng New»" berichtet, hat König Eduard VH I. anläßlich seine» Besuche» in der Türket so- wohl den Prästbenten Kemal Atatürk al» aachs -en Ministerpräsidenten JSmrt-Pascha zu einem Besuch tn England «tngeladen. vetb« Staatsmänner nahmen,, dem Blatte »«folge, die Einladung an« - JSmet-Pascha wisst be reit» tn naher Zukunft nach England reisen. Gkuktgark, 8. September« Der englische Staatsmann und ehemalige Premier minister Lloyd George ist «ft Kiner vealettuna am Montagabend im Kraftwagen, von München Stuttgart «ingrtrosfen. Er wird sich etwa Stuttgart aushalten, verschiedene Fabrtkbetrieb«, Au»land»inftit«t und Einrichtungen der Deuts t front besichtigen. drei Tage tn da» Deutsch« chea Arbeit»-
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