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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.09.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360915020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936091502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936091502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-15
- Monat1936-09
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DimKaa, ». revtemd« 1»» «b»ntUu«sab», Re.«» N«.».« ei«!4l. 4»,7 Npk. V-stsed. «z« V»ft,ustevmig7ge»üh«> »ki »vchentl. Nnsmd. »intrl-pr. >o Npf„ ««ter- haw GxU«nI »tt Nsraen-Aut«»»« l» «vt. »I »m brrU> »l,»Nps. N-chlLN« «ach Statt«! Famlll«nantklg«n ». Slillengesuch« vlMimelt»- >«v« I Nps. Mttergeb. »0 «ps. — «achdruS ma mit Quellenangabe Dietdner »achrtchle«. Unaeetangle Echrtttstücke Meede» nicht «usbewabet Vruck «.Verlas' Ltepsch L Aetchard», L straß« ZS/-2. F-rnrus 252-1. Postscheckkonto ISSS Dresden Vie» Vlatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtvhauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim «Vberverflcherungsamt Dresden Leon Alun» kn »cstw/seloststtsn BEWe Stteiklage in Frankreich Meinungsverschiedenheiten lm Volksfront-Kabinett Pari», IS. September. Die Strelklage lm nordfranzöNschen Textllgebiet hat sich in den letzten 24 Stunden weiter ver schärft. Die Vertreter der Arbeitgeber haben in einem Schreiben an den Ministerpräsidenten LLon Llum deutlich zum Ausdruck gebracht, datz sie sich weigern, durch ihre Unterschrift irgendein Ab kommen zu unterzeichnen, das den Ruin der Textilindustrie bedeuten würde. Der Vorsttze»tde beS Arbeitgeberverbandes teilt ferner mit, daß er niemals die Abdankung der Arbeitgeber unter zeichnen werde. „Wenn Sie", io heißt eS wörtlich in diesem Schreiben, „soweit eS Ihnen das Gesetz erlaubt, die Ini tiative ergreife», den Arbeitgebern Gewaltmaßnahmen auf- zuzwinacn, so können Sie uns trotzdem nicht verpslichten, diese Maßnahme durch unsere Unterschrift zu ratifizieren. Tenn dcrsenige, der Befehle erteilt, muh auch allein die Ver antwortung dasltr übernehmen." Inzwischen habe« sich der Streik «nd die BetriebSbefetz««» gen endgültig auch ans die Textilindustrie in den Vogesen ausgedehnt. Etwa 80 Fabrik«« liege« still. Am Montag be» sanden sich tölwO Arbeiter im Streik. In Spinal and Thaou kam es zwischen Streikende« und Arbeitswillige« zn Au» jammenftöße», denen die Gendarmerie «in S«de mache« muhte. Hu Lille und Umgebung ist die Lage «och wesentlich ernster, da die Streikende« nicht «nr gewillt sind, bis znm Acuhersteu zu gehe«, sonder« dem «Scho de Paris" znfolge auch über die notwendige« Mittel versttge«, «m diese Dro» bu«lg in die Tat «mznfeße«. Der Liller Sonderberichterstatter des Blattes meldet in diesem Ansammenhang ein Gerücht, wonach an die Streikende« in der vergangene» Woche Was» sen verteil« worbe« seien. Solche Gerüchte erklären die Panikstimmung, die in Nordsrankreich wegen der Gefahr eines Bürger krieges bestehe. In diesem Zusammenhang sind ferner Ausführungen des Sekretärs des örtlichen Gewerkschastsver« bandes bezeichnend. Er und seine Freunde, so betonte er, hatten dem Ministerpräsidenten erklärt, dab er stark bleiben könne. Wenn man ihn angretf^ würden ihn die Arbeiter organisationen verteidigen. In Lille könnte man in weniger als zwei Stunden INstvNst Arbeiter zusammenrufen. Der Streik in Lille hat sich inzwischen auch auf die Sch lacht- HSse und Markthallen ausgedehnt. Der „Figaro" meldet, daß die außergewöhnlich ernste Lage, die durch de« Mißerfolg der SchlichtungSbemühnngen Blums hervorgeruse« sei, unter den Regiernngsmitgliedern selbst zu Meinungsverschiedenheiten geführt habe. Eine hochstehende Persönlichkeit habe erklärt, der Ge- neralstreik in Nordfrankretch sei kein Ding der Unmöglichkeit. Die Besetzung der Betriebe, die setzt zu einem normalen Druckmittel geworden sei und amtlicherseits geduldet werde, gestalte die Lage der radtkalsozialistischen KabinettSmitglieder äußerst heikel. Außerdem gcsiele den Nadikalsozialisten nicht der befehlende Ton des marxistischen GcwcrkschaftSverbandeS, und sie seien nicht mit der neuen Illegalität einverstanden, die darin bestehe, die Willkür an die Stelle der Schiedsgerichts barkeit zu setzen. Ferner sei man in radikalsoztaltstlschen Re- gierungskrcisen verärgert über gewisse Versetzungen hoher Beamter, von denen die Ocffentlichkeit nichts erfahren habe, die für das Kabinett aber von entscheidender Bedeutung seien. Schließlich bestünde noch Uneinigkeit über die Haltung gegenüber de« Kommunisten. Sogar sozialistische Mi» nister hätte« alle Beziehungen zu ihnen abgebrochen, weil sie sich darüber klar geworden seien, daß die Kommunisten die Regierung anf der eine« Seite «nterstltßte«, während sie ans der andere« Seite bnrch einen öffentlichen und geheime« Kamps die Bewegungsfreiheit des Kabinetts behinderte«. Nur ein Einfluß von außen her habe diese Trennung vermeide« könne«. Die neue französische Streikwelle ist dadurch charakterisiert, daß sie in Einzelsällen über das ganze Land reicht, ohne daß doch eine MassenarbeitSetnstellung ganz großen Stils bisher erfolgt wäre. In Lille ist dem sran- zöstschen Ministerpräsidenten etwas recht Peinliches wider fahren. Sein Innenminister Salengro scheiterte mit dem Vermittlungsversuch in der nordsranzösischen Textilindustrie Ministerpräsident Blum griff am Sonntag persönlich ein, ohne aber ein besseres Resultat zu erzielen, was dem Prestige der Regierung nicht gerade zuträglich ist. Der Streik tm Vogesengebtet dürfte im alten Elsaß-Lothrinaen keine be sondere Begeisterung Hervorrufen, da dort seit langem eine ausgesprochen skeptische Stimmung gegenüber der Volksfront- Politik herrscht. Das Ausland zur Führerrede vor dem Aartelkongreß Frankreich will -le rote Mellgefahr nicht sehen - Gehässige Aussülle gegen Deutschland land die Locarnoverpflichtungen erneuere, wieder nach Genf zurttckkehre sl), aufrichtig den Weg der etappenweisen Rüstungsbeschränkung beschreite lll) und zwischen sich und Europa normale wirtschaftliche Beziehungen wiederherstelle. Zustimmung in Statten Mailand, lö. September. Zum Abschlußtag in Nürnberg schreibt die „Gazetta del Popolo", der Führer habe in seiner Gchlußansprache be merkenswerte und bedeutsame Erklärungen abgegeben. Die Antwort an den britischen Parlamentarier, der in einer eng- lichen Zeitung von der Zerreißung Europas in zwei Lager gesprochen hat, bezeichnet das Blatt als sehr glücklich. Nicht weniger wirkungsvoll seien die Bemerkungen Hitlers über die sogenannten Volksfronten gewesen. „Messagaero" und „Popolo di Roma" zitieren den Sah, daß der Bolschewismus wissen möge, baß vor dem deutschen Tor die neue deutsche Armee steht. Der Nationalsozialismus, so schreibt „Popolo di Roma" weiter, sei geistig und materiell gewappnet, um ein Bollwerk gegen den Kommunismus in Mitteleuropa zu bilden. Die Wichtigkeit und Bedeutung dieses Parteitages seien unendlich viel größer, als «m letzten Jahre, nicht nur wegen des wetteren technischen Ausbaues der Wehrmacht, sondern auch wegen des politischen Sinnes der zurückgewonnenen militärischen Gleichberechtigung und Souveränität des Reiches. London zur Kampfansage gegen Moskau London, lö. September. Die Schlußrede des Führers auf dem Parteitag, die man in England mit grober Spannung erwartet hatte, wird von den Morgenblättern unter fettgedruckten Schlagzeilen und in ausführlichen Auszügen wiedergegeben. Die Aeußerungrn über den Bolschewismus werden dabei wieder in den Vorder grund gestellt. Die „Times* schreibt. Hitlers Schlußrede sei «in außerordentlich heftiger Appell und eine Warnung an Europa gegen die bolschewistische Drohung. Rednerisch sei die begeistert ausgenommen« Erklärung SttlerS ein Höhepunkt gewesen,- ihre diplomatische Bedeutung werde erst der Gang der Ereigntsse »eigen. Paris, lö. September. Der Abschluß des Nürnberger Parteitages findet in der pariser Presse einen starken Niederschlag. Die Truppenschau «om Montagvormittag und die Schlußrede des Führers am klbend, die von den Blättern ausführlich wiedergegeben wer ten, geben ihnen Gelegenheit, zu der Frage Stellung zu nehmen, die den dteSfährtgen Parteitag der Ehre beherrschte, «ämlich der Kamps des Nationalsozialismus gegen den Kom munismus und die Gefahren einer Weltrevoluiion. Doch ist hierbei zu beobachten, dab ein grober Teil der Blätter diesen Gefahren gegenüber nach wie vor völlig blind ist oder eS ab- ftchtlich nicht erkennen will, um die Politik des Dritten Reiches verdächtigen zu können. Bezeichnend sür dieses absolute Un vermögen, sich mit dem deutschen Standpunkt auch nur etntger- inaßen sachlich auSetnanberzusetzen, sind z.B. die AuSsüh- tungen beS AußenpoltttkerS des „Echo de Paris", Perttnax, der, ohne auch nur mit einem Wort die Ereignisse in Spanten »u ermähnen, die Behauptung ausstellt, dab man in den leidenschaftlichen Ausführungen des Führers nur neue Er oberungsgelüste silj sehen dürfe. Ein anderes Beispiel: Gabriele Cudenet erklärt im „Petit Journal", der Führer verurteile nicht nur den Kommunismus und bedrohe ll) nicht nur die Staaten, die die kommunistische Vehrausfaffung sür sich in Anspruch nehmen, sondern auch alle diejenigen, die verdächtig feien, dem Kommunismus Sympathien entgegen- zubringen, und sogar diejenigen, die lediglich aus nationalem Interesse Ulf mit Moskau zusammenarbejteten. Dann kommt das Blatt mit der üblichen verschwommenen Phrase: Das Schicksal Europas und der Zivilisation liege fetzt in Händen Frankreichs. Die Stunde der Wahl habe gcschlagen. Frank reich müsse die Initiative ergreifen, um die „menschlichen Fortschritte" und ihr „überlieserungSgemäbeS Ideal" der Welt zu erhalten. Wladimir b'Vrmesson, dessen Au-sührnn- gen tm „Figaro" ähnlich gehalten sind, stellt immerhin fest, man müsse aus dem Nürnberger Parteitag die Lehre ziehen, daß Deutschland darin erneui einen Beweis seiner Einheit und Macht gesunden habe. Darüber hinaus habe eS aber auch ein vorztlgliche» Sprungbrett sür seine Politik, da heiße, die Vernichtung de» Kommunismus, gefunden. Im alten Kreise drehen sich auch die Gedanken des Außenpolt. «tkers de» „SrceMor". Marcel Ray», der meint, «bol» Siller habe ein „sehr einfache»" Mittel, mit dem unmöglichen Russen pakt Schluß -u machen. «E» würbe genügen", wenn Deutsch- Der Führer ha» Nürnberg verlassen RSrnberg, 16. September. Der Führer hat mit sein«, Begleitnng a« Dienstag 11,W Uhr die Stadt der Reichsparieitag« wieder »erlasse»». San-elsmmtster Vasttö tn Verltn Berlin, 16. September. Der französische HandelSminister vasttb, begleitet von seinem Kabinettsches Benedettt und dem Ftnanztnspektor Alphand, ist heute morgen aut der Rückreise von Warschau nach Parts zu kurzem Aufenthalt tn Berlin etngetroffen, um dem mit der Führung der Geschäfte beS RelchSwirtschaftS- mtnistertumS beauftragten RetchSbankpräsidenten Schacht einen Besuch abzustatten. Er wurde bet seiner Ankunft von Vertretern des Auswärtigen Amte», des RetchswtrtschaftS- Ministeriums und der Reichsbank sowie der französischen Bot» schäft begrüßt. Dteseanrrstsch^pelntschenFtnanrveehan-wnse« vradtmalüuug anror« vorUnvr SoLrUUattuug Berlin, 1V. September. Der französische Handel-Minister vasttde hat seine ve» sprechungen tn Warschau mit den maßgebend«»» polnische»» Re gierungsstellen jetzt beendet. Die Verhandlungen, die tn Warschau über die Schaffung eine» polnisch-französischen Handelsvertrages gepflogen wurden, sind noch nicht zum AV» schlutz gebracht worden. Bastide teilte darüber mit, baß schon tn nächster Zett neue Besprechungen stattfinden würden, die auch dem Abkommen dienen sollen, da- während de» Besuch» des Generals Rydz-Smtgly tn Pari» geschaffen wurde, vor polnischen Pressevertretern erklärte der französische Handels minister, eS sei notwendig, -aß die WirtschastSkretse Frank reichs und Polens in engere Fühlung kämen, al« die» bisher der Fall war. In i.ächster Zett wird eine Gruppe polnischer Industrieller nach Frankreich reisen und auch französisch« In» dustrielle werben nach Warschau kommen. Vrrnmenvervtftunv eines Pariser Vlattrs Berlin, 16. Septeucher. Die „Röpuvltque" veröffentlicht eine Erklärung einer an» gebltch offiziellen spanischen republikanischen Abordnung, die Burgos einen Besuch abgestattet habe. Nach dieser Er- klärnng soll die Junta von ÄuraoS mit Deutschland einen Vertrag abgeschlossen haben „als Gegen leistung für das Geld, da- seit Beginn des Kriege» von Deutschland zur Verfügung gestellt worden sei, tm Fall« eine» Erfolges Spanisch-Marokko an Deutschland auSzuliesern". Diese Behauptung ist von Anfang bis Ende frei erfunden. Sie stellt eine grobe Unverschämtheit und eine üble Brunnen vergiftung dar. Zuchthaus für -en enMchen Köntgsattentütee London, 16. September. Da» Londoner Schwurgericht verurtetlte den Iren Mae Mabon, der den Revolverzwtschenfall tm Hvdevark bet der Rückkehr des Königs von einer Parade am 1v. Juli hervor gerufen hatte, zu 12 Monaten Zuchthaus. Die Ge schworenen bejahten die Schuldfrage, daß Mac Mahon tn der Nähe des Königs eine Pistole gezogen habe mit der Ab sicht, den König zu beunruhigen. In der Urteils» begrünbung erklärte der Vorsitzende Richter, daß die Ge schworenen einstimmig zu der Aysicht gekommen seien, auf Grund der Zeugenaussagen sei nur ein einzige» Urteil möglich. Mac Mahon habe geglaubt. Grund zu Beschwerden zu haben und habe aus diesem Grund gehandelt. Jedoch sei er, der Richter, zu der Ueberzeugung gekommen, baß Ma« Mahon niemals die Absicht gehabt habe, den König zu ver letzen. Er sei der Ansicht, baß der Angeklagte einer jenen trregeführten Personen sei, die glaubten, dadurch die Auf- merksamkeit auf ihre Beschwerden lenken zu können, baß st« etwa» Aussehenerregendes verübten. * König Eduardvm. traf am Montagabend auf dem Flugplatz Fatry ein. Er begibt sich auf wettere vier Woche» auf Schloß Balmoral in Schottland, von wo er voraussichtlich Anfang Oktober nach London zurückkehren wird. Gru-emm-ias - Ztvel Dame erfchlaseir Essen, 16. September. Auf der Zeche Gottfrieb-Wilhelm in Essen-Relltnahause« ereignete sich ein schwere» Grubenunglück, dem zwei Hauer zum Opfer sielen. Bon einem plötzlich hereinbrechenden GestetnSblock wurden die Hauer Hochktrchen au» Alten- borf (Ruhr) und Scheele au» Essen-Rellinghausen er schlagen. Die sofort eingeletteten Bergungsarbeiten führte» erst am Sonntagabend zum Erfolg. 144 Lake, S718 «ertttzi» Berltn, 1». Septemde«. Der Reich», und preußische verkehrSminifter «i»t de, kannt. daß in der »ergangene« Woche in» Reich 14 4 T»t« und »718 Verlestte al» Opfer »«» Straßenper, kehr» »n beklagen find.
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