Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360917017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936091701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936091701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-17
- Monat1936-09
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
zg»roen-«u«vab», M. «9 ftrllung srel -aut monalllch RM. ».io, durch Postbtjug JIM. 3.»0 elnlchl. «»,7 Np,. Poslgrb. chhn« PofizusteNung«gebühr> bei siebenmal MSchenN. versand, ikinjel-vr. 10 Rips., «über- d-lb Lachsen« mU «bend-vulgabe iS bips. <r> mm breit» ll.btips. Nachlässe nach Liassei 0. gamilienanjeigen u. SieNengesuch« viMImeter- ,eile « «Ps. Zissellseb. so «ps. — Nachdruck nur mit OueNenangaie Dresdner Nachrichien. Unverlangt« Lcheiststücke »erden nicht ausbetvadrt Druck ».verlas r Ltepsch L Reichard», Vreoden A. l, Marlen- stra-e)S/>2. Fernruf212«l. Postscheckkonto lSSS Dresden Die« Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schirdsamtr» beim «Vbervrrstcherungsamt Dresden FE/jl/e TsLene/twzkL w// SAnIvkeewrAvkek«»» v»n Tsstsnck sr K/Srt: Belgien nlcht mehr Ableger Frankreichs Nerftllrkte Anabhiingigkeilsbemebungen Pari«, IS. September. Der belgische Ministerpräsident van Zeeland, der schon wiederholt die Unabhängigkeits bestrebungen Belgiens schars hervorgehoben hat. gab dem Vertreter eines Pariser Blattes eine neue Erklärung über die belgische Außenpolitik ab. in der er sagte, daß Belgien kein Ableger Frankreichs sein wolle. Ministerpräsident van Zeeland erklärte, die Lielluiig Belgiens gegenüber Frankreich sei sehr einfach. Belgien habe ein Interesse daran, in Frankreich einen starken und mächtigen Nachbarn zu haben, ganz gleich, mit welchen Mittcln dieses Ergebnis erzielt werde. Frankreich wiederum habe ebenfalls ein Interesse, ein starkes und unabhängiges Belgien zum Nachbarn zu haben. Der Ministerpräsident betonte hier, baß vor allem die Unabhängkgtett tzekgle-S fthr ckWhi f«l. Belgien müsse frei «nd stark sein «nd dllrse nicht eine Art Ableger Frankreichs sein. Diese Stärke «nd Unabhängigkeit müsse aus wirtschaftlichem, politischem, finanziellem, sozialem und auch militärischem Gebiet znm Ausdruck kommen. Belgien werde sich die notwendigen Opser anserlegen, damit seine Armee so sei, wie sie sein müsse. Nach einem Hinweis auf die Haltung Deutschland» zum Locarnovertrag erklärte der Ministerpräsident, wenn Belgien sich berettgesunden habe, aus neuer Grundlage zu verhandel«, so sei dies gerade zu dem Zweck erfolgt, um die Desensivstärke des belgischen Heeres ausrechtzuerhalten. Belgien habe nicht die Verpflichtung zu übernehmen, die Grenzen seines mächtigen Nachbarn zu verteidigen, sondern es habe sich voll und ganz der Sicherung seiner eigenen Grenzen zu widmen. Aus die Frage des Berichterstatters, ob cs zutresse, daß Belgien seine Vorkriegsntutralltät wieder tinzuneMtn wünscht, erklärte der belgisch« Ministerpräsident, daß niemals jemand in Belgien das Wort Neutralität ausgesprochen habe. „Siu schwerer Sturm-, sagte va« Zeelanb abschließend, „fegt über Europa. Belgien ist glücklicherweise» bisher ver schont geblieben. Die große Menge des belgischen Volkes, ganz gleich, ob es sich nm Flamen ober Wallone« haudele, ist gegen den Sommnnismus eingestellt.- Moskau albt Ae Befehle für -le Anruhen in Belgien Auffehenerreyen-e Enthüllungen Brüssel, lS. September. Der „Nation Belge- ist es gelungen, in den Befisr von Richtlinien zu gelangen, die der belgischen Kommnnistischcn Partei von der Uommnnlftischen Internationale in Moskau für die Durchführung ihrer bolschewistischen Umtriebe in Belgien kürzlich erteilt worden sind. Das Schriftstück wirst ein neues Licht auf die Taktik, deren sich Moskau in einzelne« Ländern bedient, «m seine internationale Wühlarbeit zum Ziele zu stthren. Die Moskauer Zensoren machen in ihrer Kritik der bel gischen Partei bittere Vorwürfe darüber, dass die sozialeir Ergebnisse der Streiks im Juni nicht so glänzend gewesen seien wie bei den Streiks in Frankreich. Ein Lob wird ihnen aber trotzdem für ihre „schmiegsame Taktik" zuteil. Die belgische Kommunistische Partei habe, so erklärt Moskau, durchaus begriffen, daß es sich nicht um „rein wirtschaftliche Streiks" gehandelt habe, sondern baß bas Hauptziel die Schasfung einer „konsnsen «nd trübe« Lage ¬ gewesen sei, um in Belgien das Snstem der Volksfront zur Durchführung zu bringen. Moskau betont in diesem Schrift stück weiter, die Streiks hätten ein Ziel von grosser Be deutung insofern verwirklicht, als dadurch „bas moralische Prestige" der Kommunisten zum Schaden der Rex- bewegung in den Augen der Arbeiter erhöht worden sei. Mit besonderem Nachdruck wird bann den belgischen Kom munisten aufgetragen, um des Zieles der Volksfront willen alle heftigen Angriffe gegen die belgische sozialistische Arbeiter partei und ihre Führer zu unterlassen. Das wichtigste Ziel bleibe die Herstellung einer Einheitsfront in Erwartung der Bildung einer Volksfront. Diese Taktik sei für Belgien um so mehr angebracht, als im Gegensatz zu Frankreich die Kom munisten in Belgien bedeutend schwächer seien als die Sozia listen. Bei einem Ausblick in die Zukunft wird es in dem Moskauer Bericht als noch verfrüht erklärt, schon jetzt den Zeitpunkt für eine» große« Generalstreik in Belgie« zu bestimmen. Dazu sei erst eine „sehr ernste Prüfung" der Lage notwendig. Man müsse prüfen, ob auch „die psncho- logifchcn Voraussetzungen" für einen solchen Generalstreik günstig seien, und-ob nicht vielleicht ein „neues internatio nales Ereignis" sich darbtete, um eine solche Bewegung in Belgien zn begünstigen. Eine besondere Anerkennung wird in der Kritik Moskaus dem „Internationalen Ma- rtneklub" in Antwerpen gewidmet, der stets bas bevor zugte Instrument der Komintern in Westeuropa gewesen ist, und der seine revolutionäre Tätigkeit insbesondere seit der im vorigen Jahr von der ersten Regierung van Zeeland vorgenommenen Anknüvfung der diplomatischen Beziehungen zwischen Belgien und dem Rätebund verstärken konnte. Die Enthüllungen über die Vorbereitungen, die Moskan für seine Winterarbeit in Belgien trifft, haben in Brüsseler Politischen Kreisen begreiflicherweise stärkstes Aufsehen erregt. Schwere kommunWche Ausfchreltunsen ln Alen Fünf Kommunisten un- ein Polizist -et-tet Warschau, 16. September. I« der Ortschast Z « ko » in der Woiwodschaft Lublin ist es zu schwere«, blutige« Auseinandersetzungen »wischen der Polizei und Kommunisten gekommen. Als die Polizei die Wohuuuge» vo« LinkSradikale» durchsuchte, wurde ste von einer Gruppe Marxisten anqegrttsen, die die Berhastnng ihrer Führer verhindern wollte. Die Marxisten schofle« ans Pistole« aus die Polizisten, von denen drei schwer verwundet wurde«. Darauf machte die Polizei vo» der Schußwasse Gebrauch und tötete fünf der Ausreifer. 1» Kommnuifte« konnte« da«« ge faßt «nd verhastet «»erde«. Kur» nach dem Zusammenstoß verstarb einer der verwundete» Polizisten. Polnischer Ar-ettt-tenst untersteht -em Keievsmtntster vralltmalckong vuoarvr SarUnar SvkrUtloituug Berlin, 16. September. Die Warschauer Blätter geben heute die amtlich« Mit- leilung wieder, daß die in Polen vom ArbeitSfondS «in gerichteten Lager de» freiwilligen Arbeitsdienstes vo« iS. Gep» tember ab vom polnischen KriegSministerium über- uommen und dem Haüptkommanbo -er Arbeitsdienstabtetlun- gen unterstellt werden. Das Kommando ist dem Oberstleut, nant Boltslaw Kun- übertragen, der urehrere Jahre Kom manbant der Kadettenschule in Kulm war. Die Zahl der zur Zeit im Arbeitsdienst befindlichen Freiwilligen beziffern die polnischen Blätter mit 12 M). Die „Polska Zbrojna-, das Armeeblatt, schreibt, baß in der Zeit der allgemeinen Aus rüstung Polen nicht zurückbletben könne, und baß eS nicht angehe, bah Polens junge Männer einer militärischen Bor bereitung sernblieben. Es handele sich hierbei weniger um die körperlich-militärische Ausbildung, als um eine moralische im vaterländischen Geist. 10 Nähre Zuchlhims für Men Lan-e-verrSter Berlin, IS. September. Die Justizpressestelle Btrlin teilt mit: Der 18 Jahre alte Fran» Dyllong aus Schwientochlowitz in Polen ist vom BolkSgericht wegen.eiste- Unternehmen» de» Landes verrat«» zu «in«r Zuchthausstrafe von zehn Jahr«« verurteilt worden. Preßburger Fassade Auf der Konferenz des Ständigen Rates der Kleinen Entente, der diesmal in Preßburg zusammengetreten war, gab es einen Zwischenfall. Als der Außenminister der Tschechoslowakei, Krosta, bet dem abschließenden Festessen in seiner Tischrede gerade erklärt hatte, baß die drei Staaten fester denn je znsammenständen, ging das Licht aus, und die Diplomaten saßen im Dunkeln. Ein Kurzschluß war die Ur sache, und es dauerte geraume Zeit, ehe sich die Tischgesell schaft aus dem Hause herausgefuuden hatte, um ihren Fest abend woanders zn beschließen. Die Geschichte der inter nationalen Konferenzen ist reich an solchen kleinen Pannen, nnd man kann es sich ost nicht versagen, sie mit dem großen diplomatischen Geschehen in Znsammenhang zu bringen. DaS ließe sich auch bei dem Preßburger „Zwischenfall" tun. Zwar gab es bei der Konferenz keinen politischen Kurzschluß, jedoch tappt man bei der Beurteilung ihrer Ergebnisse im Dunkeln, wenn man sich nur an die offizielle Schlußerklärung hält. In dir südöstlichen Diplomatie spiele« diese Erklärungen eine große Rolle, nur ist es meist so, daß ste bereit» bekannte Dinge in den Vordergrund stellen, während bas eigentlich Wichtige entweder gar nicht ober nur sehr verschleiert gesagt wird. Die Kulisse ist schon immer ein wesentlicher Bestandteil bei den Verhandlungen der Kleinen Entente gewesen, und auch diesmal hat sich das Interessanteste hinter den Kulissen abgespielt. Um so aufmerksamer wird man sich in den nächsten Wochen mit der tatsächlichen Haltung des südöstlichen Staaten bundes beschäftigen müssen. Die Preßburger Tagung unterscheidet sich in ihrem äuße ren Verlauf kaum von früheren Zusammenkünften der drei Ententestaatcn. Sie wurde lediglich etwas vorverlegt, damit der Völkerbund bei seinem nächsten Zusammentritt ein Aktionsprogramm der Kleinen Entente vorstndet, über daS er sich nicht einfach hinwegsetzen kann. Die drei Staaten waren in Preßburg durch ihre Außenminister vertreten: Ru mänien durch Antonescu, Jugoslawien durch den Minister- Präsidenten Stojabinowitsch, der gleichzeitig die Außenpolitik seines Landes leitet, und die Tschechoslowakei durch Krosta, den Freund und engsten Mitarbeiter des langjährigen Außenministers und jetzigen Staatspräsidenten Benesch. Dieser konnte eS sich nicht versagen, selbst entscheidenden An- teil an den Preßburger Besprechungen zu nehmen. Mit Mi nisterpräsident Hodza wohnte er den wichtigsten Verhand lungen bet und brachte damit seine noch immer starke Anteil nahme an der außenpolitischen Entwicklung, in Slldostruropa erneut znm Ausdruck. Diese Entwicklung ist durch die poli tischen Ereignisse der letzten Monate stark beeinflußt worben, «nd die Probleme, mit denen man sich in Preßburg be schäftigte, liegen sozusagen auf der Hand. Die unumgängliche Reform des Völkerbundes, die Stellung Italiens in der europäischen Politik, die Neugestaltung der Beziehungen zwischen Berlin und Wien, die Reise beS polnischen General inspekteurs Rydz-Smigly nach Paris und die damit in engem Zusammenhang stehende „russische Frage" —das alles sind Pro bleme, die Entscheidungen oder zumindest eine Stellungnahma verlangen. Hinzu kommen interne Vorgänge innerhalb bet drei Ententestaaten, wobei in erster Linie an den sensationellen Sturz TituleScuS gedacht ist. Endlich ist die Frage der wirt schaftlichen Zusammenarbeit immer stärker in den Vorder grund getreten. Wasin Preßburg verhandelt wurde, ist also klar,' welche Beschlüsse gefaßt wurden, läßt sich jedoch nur vermuten, denn der amtliche Bericht — das der französischen diplomati schen Terminologie entnommene Fremdwort Kommuiftqus wäre hier bester angebracht — verschweigt mehr, al» er verrät. Er spricht von noch engerer Zusammenarbeit auf politischem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet. Angekllndtgt werden ständige Besprechungen der drei Staatsoberhäupter, die den Verhandlungen der Außenminister parallel laufen sollen. Ein« betonte FreundschaftSgeste ist auch die Herausgabe völlig gleichartiger Briefmarken der drei Staaten, auf denen die Staatsoberhäupter abgebildet sind. Preßburg bracht« weiter das übliche Bekenntnis zum Völkerbund, besten Autorität durch Regtonalpakte verstärkt werden soll. Eine milde Träne de» Bedauern» wurde über die Einführung der Militärdienst- pflicht in Oesterreich vergossen, wogegen Ungarn recht scharf gewarnt wird, dlrsen Spuren zu folgen. Man hat sich sogar Uber „Maßnahmen- geeinigt, die in einem solchen Falle vo» der Kleinen Entente ergriffen werden sollen. Di« Wirt schaftsfrage ist in dem amtlichen Bericht ziemlich stiefmütter lich behandelt. Der Aktion-plan, den -er tschechische Mintster- präflbent Dr. Hodza für die Zusammenarbeit der drei Staaten im Donauraum entworfen -at, 1-G »ni -O
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite