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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.10.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361009011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936100901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936100901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 42, Seite 9-10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-10
- Tag1936-10-09
- Monat1936-10
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.10.1936
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WM «MM mWrlM Mm der SW Vanzlg, S. Oktober. 3« elner Verhandlung vor dem Danzlger Schnellgericht kam es am Donnerstag zu aufsehen erregende« Feststellungen über dle illegale Tätigkeit der Danziger Sozial- demokratie.die nach dem verbot der kommunistische« Partei hier dle Rolle der „Volks front- spielt. Gegenstand der Verhandlung war dieAufflndunggroherMengenvon Waffen, Munition, Sprengmitteln und Tränengas in den Geschäftsräumen und bei den leitenden Funktionären der Danziger SPD. Der Schnellrlchter verurteilte fünf sozialdemokratische Abgeordnete und Funktionäre zu GefSngnis - und Geldstrafen. Der Parteivorsitzende. BolkStagSabgeordneter Brill, und zwei seiner Gehilfen hatten sich durch die Flucht ins Ausland rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Der Umfang der Illegalen Tätigkeit der Danziger Sozialdemokratischen Partei wird ein deutig durch die Menge und Art der Vorgefundenen Massen «sw. erwiesen, die im Gerichtssaal als Beweisstücke vor geführt wurden. Dabei ist zu berücksichtigen, dak diese Samm- kma zweifellos unvollständig ist, da sie lediglich das Er gebnis zufälliger Haussuchungen an einigen wenigen Stellen darstellt. ES wurden aus dem Parteibüro der SPD ferner unter Zeitungen versteckt, aus dem Boden und in den Redaktionöräumcn der sozialdemokratischen „Danziger Volksstimme* sowie bei sechs Abgeordneten bzw. Funktio- «S«n, darunter dem geflüchteten Parteivorsitzenden Abg. Brill, zahlreiche Waffen und viel Munition von der Polizei teschlagnahmt. In der Verhandlung vor dem Gchnellrichter gaben die An geklagte« den Wassenbeslh zu über die illegale Herkunft der Waffen wollten sie jedoch keine Angaben machen. Im Ver kam der Verhandlung vor dem Schnellrichter ergaben sich folgende Punkte: Beamte der politischen Polizei, die vor einigen Tagen den Auftrag erhalten hätten, in der soztaldemo- kratische» „Danziger BolkSstimme" die Exemplare einer ver ¬ botenen Zeitschrift zu beschlagnahmen, stellten zu ihrer Ueber- raschung fest, daß sich aus dem Boden des ZeltungShausr» unter Zeitungen versteckt die erwähnten Waffen usw. be fanden. ES wurden daraufhin wettereHauSsuchunge« im Parteibüro der SPD sowie bet verschiedenen Partei funktionären durchgesührt, wobei die Polizet aus allen mög lichen Verstecken weitere Schubwassen usw. zutage förderte. In einzelnen Privatwohnungen fand man Pistolen in den Sofamatratzen versteckt. Die betreffenden sozial- demokratischen Funktionär« wurden daraufhin von der Polizei sestgenommen und am Donnerstag dem Schnellrichter vor geführt. Die Angeklagten wurden von den jüdischen Recht», anwälten Dr. Abraham und Kamnttzer verteidigt. Da die überführten und geständigen Angeklagten aus Grund der Danziger Gesetze nur wegen Uebertretung der Wassen- bestimm»»««» verurteilt wurden, wurden nur Gefängnis« bzw. Geldstrafen gegen folgende Angeklagte verhängt: den Abg. Wilhelm Gobau, den Parteisekretär und VolkStaaSabg. Johannes Mau. den Parteifunktionär Johannes Kindler, den Parteifunktionär Willi Hoppe und den Verleger der „Danziger BolkSstimme*. Anton Fooken. Sämtliche An- geklagte nahmen die Strafen an. Reuglle-erung -er Merjugen- nach MrgSngen Der en-vtttttve Aufbau 1S3S vollendet vr^etmolänng anaarar KerUaor Sobrlttlattaog Berlin, 8. Oktober. Da» OrganisationSamt der ReichSjugendsührnng hat eine nene Gliederung und Einteilung der untere« Einheiten der HI, des Denlschen Jungvolks, des VDM «nd der Inna» »adel bestimmt, der der Gedanke deS jahrgangSweise« Ans« bans zngrnnde liegt. In Zukunft wird nach seinem freiwilligen Beitritt zum Jungvolk, der jeweils am 20. April jedes Jahres erfolgt, der Zehnjährige ein Jahr lang in einer Einheit des gleichen Jahrgangs, also nur mit gleichaltrigen Kameraden zusammen, nach einem für sein Alter zugeschnittenen Schnlungsplan seinen Dienst tun. Das bedeutet, dak der Junge in den nur die Zehnjährigen umfassenden Jungenzug des für seinen Wohnort zuständigen Fähnleins etntrttt. Jungenzug 4—1 Der Jungenzug der Zehnjährigen wirb bei jedem Fähn lein im Reiche die Nummer 4 traaen. Jungenzug 8 wird die Elfjährigen, Jungenzug 2 die Zwölfjährigen und Jungenzug 1 die Dreizehnjährigen erfassen Nach dem ersten Jahr wirb die gleiche Einheit zum Jungenzug 8 erhoben, im nächsten »um Jungenzug 2 usw., während der Jungenzug 4 immer durch die Neuaufgenommenen ergänzt wirb. Damit wirb er reicht, dak di« weltanschauliche und körperliche Schulung in den Einheiten nach den ihnen entsprechenden Altersstufen ge regelt werben und den mit zunehmendem Alter wachsenden Ansorberungen gemäb ausgebaut werden können. Schar 4—1 Nach Ablauf des vierten JungvolkiahreS wirb die Ein heit — der Jungenzug 1 — geschlossen in die SJ Ubergeführt, wo er innerhalb der Gefolgschaft dieGchar 4 unter dem bis herigen Junascharftthrer als Scharführer bildet. Hier durch- läuft der Junge nun in der Gemeinschaft seiner bisherigen Kameraden die wetteren Einheiten, die Schar 8 der Fünf- zehnjährigen, die Schar 2 der Sechzehnjährigen und die Schar 1 der Siebzehnjährigen, bis er als Achtzehnjähriger in die Gliederung derPartet übernommen wird und al» Zwanzig- bzw. Einundzwanziatährtger den Arbeit»- dienst und die Wehrmacht durchläuft, um dort den Gang durch die Schule der Nation zu vollenden. Go wird inner halb der achtjährigen Gemeinschaft in der HI durch jährlich genau abqestufte und abqeqrenzte Arbeit eine gründliche Me thode zur Durchschulung des einzelnen erreicht, wobei bi« Besten dieser Gemeinschaft als Unterführer ihrer Einheiten ausgelesen werden. Beim Antreten und Marschieren Die Numerierung der Jungenzüge von 4 nach 1 bringt guch «ine einheitliche Formationsbtldnng beim Antreten und Marschieren deS Fähnleins mit sich: Jungenzug 1 mit dem grvkten Schritt an der Spitze und dahinter nach Gröke und Alter abgestuft die Jungenzttqe 2 bis 4. Der jahrgangSweise Aufbau in Jungenzüqen und Scharen lätzt sich überall dort durchführen, wo mindestens «in Fähnlein innerhalb «ine» Ortes aufgestellt ist. In kleineren Orten, wo nur «in Jungenzug besteht, «st die Formation der alterSmäbtgen Ab- stusung auf die Jnngenschaften übertragen. Wo auch diese Form nicht möglich ist, sind entsprechende Sonderregelungen vorgesehen. Die Stärke der Einheiten Die Stärke der kleinsten Jungvolkeinheiten, der Jun- gen schäften, von denen nach lebten Zählungen rund 120 000 im Reiche bestehen, beträgt zur Zett noch oft — eine Folge der Werbung in diesem Jahr — bi» zu 20 Jungen. Sie soll in Zukunft nur noch 10 Jungen umfassen, so batz sich die Stärke des Jungenzuge« überall einheitlich auf 40, bi« des Fähnleins aus ISO Jungen stellt. Die Zahlen gelten entsprechend sür die HJ-Einheiten. Diese mit dem Jahr de» Jungvolk» begonnene Aufbau- methobe wirb sich bi» zum Jahre 1089 organisch zu der er- strebten Vollkommenheit auSwachsen und zur endgültigen Organisationsform der Hitlerjugend geführt haben. Ser ltalienWe Außenminister kommt nach Deutschlan- , , 8 e r t i«, 8. Oktober. A«f Einladung der ReichSregternng wird der italienisch« Außenminister Graf Eiano sich demnächst nach Berlin be- arte« und den Reichsanßenminister Freiherrn v. Ne « rath besuche«. Sein Aufenthalt in Dentschland wird de« italteni« ich«« Staatsmann ferner die Gelegenheit bieten, vom Führe« ««d Reichskanzler zu einem Gedanke«, anStansch empfangen z« werden. Gran-t bleibt In Lonö-n Rom, 8. Oktober. Entgegen den Gerüchten über einen bevorstehenden Wechsel in der Leitung der italienischen Botschaft in London ersährt man von zuverlässiger Seite, dak Botschafter Grand» aus seinem Londoner Posten verbleibt. Er ist nach Konsultierung seiner Aerzte in Italien bereits wieder nach London abgeretst. Der ZeitungSknltursil« ausgezeichnet. Der am Freitag in einer Festvorstellung zur Uraufführung kommende Kultur, silm über das Zeitungswesen „Der Spiegel auf Papier* hat folgende Auszeichnungen bekommen: .künstlerisch wertvoll, kulturell wertvoll, volkSbilbend, Lehrstlm.* »Gras Zeppelin* au der spanischen Mittelmeerküste. Da nach Südamerika fahrende Lustschiss „Gras Zeppelin« befand sich am Donnerstag um 18 Uhr an der spanischen Mtttelmeer- küst« bet Valencia. , Rach -em Sturm Nachdem nnnmehr auch die italienische Lira abgewrrtet wurde, dars man annehmen, baß im Abwertungskampf bete großen Länder zunächst eine Ruhepause eintreten wird. Die Frage ist nur, ob sie von Dauer sein wird, ober ob nach einiger Frist zwangsläufig ein neuer Kamps um die am niedrigst bewertet« Währung «tnsetzt. Bet der Beurteilung de» gegenwärtigen Zustande» muß man sich zunächst darüber klar werben, wa» di« einzelnen Länder mit ihren Maß nahmen planten. Eine nähere Prüfung zeigt, daß jede» Land damit eigentlich etwas andere» beabsichtigt, aber alle behaup- len, sie wollten damit der Weltwirtschaft dienen, also dem internationalen Warenaustausch, der wieder auf die Bein« gebracht werden soll. Auch im Bvlkerleben will niemand gerne zugeben, baß seine Beweggründe nur eigensüchtigen Gedanken entsprungen sind. Deshalb rücken jetzt viele Län der die Tatsache in den Vordergrund, daß mit bet Abwertung ihre» Gelbes gleichzeitig eine erhebliche Zollsenkung verbunden worben wäre, um dem Warenaustausch der Völker zu bienen. Go gibt Frankreich «inen Abbau der Zölle auf Rohstoffe um 20 Proz„ auf Halbfertigwaren um 17 Prozent und auf Fertigwaren um 1v Prozent bekannt. Aber diese Zollsenkungen enthalten so viele Ausnahmen, daß beispiels weise für da» deutsche Geschäft mit Frankreich nicht mehr viel übrigbletht. Wir führen ja vor allem Fertigware« nach Frankreich ein, und gerade von diesen Waren findet sich fast nichts in den Aollermäßtgungen. Dennoch ist unser« handelspolitisch^ Lage gegenüber Frankreich auch »ach de» Abwtrtung keine allzu ungünstige. Denn diejenigen deut schen Erzeugnisse, die mit französischen in Wettbewerb liegen, sind gegenwärtig nur um etwa 10 Prozent teurer, weil in folge der französischen Soztalgesetze, namentlich der Lohn- und sonstigen Unkostensteigerungen, bereit» erhebliche Preis erhöhungen in Frankreich eingetreten sind. Da diese Ent wicklung ihren Fortgang nimmt, wird e» für uns Mittel «nd Wege geben, den augenblicklichen Preisvorsprung auf diese« Gebieten zu überbrücken, bi» auch hier da» Gleichgewicht zwischen unserem und dem Preisniveau unseres westliche« Nachbarn sich wiederhergestellt hat. UeberbieS ist festzustellen, baß Frankreich im Zuge der Selbständigkeitsbestrebungen, die heute jede» Land ersaßt haben, von un» schon seit langer« nur noch in sehr geringem Maße Waren kauft, die e» auch selbst Herstellen kann. Die Waren, die e» von rmS nvch in größerem Umfange bezieht, sind fast überwiegend solche, bi« e» selbst nicht erzeugt. Bet solchen Gütern haben wir in erster Linie al» Wettbewerber auf dem französischen Markt England und Amerika. Ihnen gegenüber aber hat sich unsere Wettbewerbsfähigkeit, da sie ja keine neue Ab- wertung vorgenommen haben, auch nicht verschlechtert, und e» bleibt ihnen gegenüber alle» beim alten, auch wenn wir un» auf dem Markte einer abgewerteten Volkswirtschaft treffen. Soweit heute die AbwertungSländer ihre Zölle, zum Teil sogar mit anerkennenswerter Schnelligkeit, senken, handelt «S sich um Erleichterungen für diejenigen Waren, die da» betresfend« Land nicht besitzt, die e» aber dringend benötigt, und die e» mit seinem entwerteten Gelbe infolgedessen teurer kaufen müßt«, wenn eS nicht für die Verbilligung durch Sen- kung der Zölle selbst auf Kosten der Staatseinnahmen Sorge tragen würde. Da e» sich hierbei in erster Linie um Sen kung der Kosten für fremde Rohstosse und Lebens mittel handelt, liegt der Leitgedanke solcher Maßnahme« klar auf der Hand. Man will die drohende Teuerung im eigenen Lande, die den AbwertnngSvorsprung gegenüber der ausländischen Konkurrenz hinfällig machen würde, soweit wie möglich aufhalten. Dies« Absicht wird sich in Frankreich nicht leicht verwirklichen lassen. Denn Preise und Löhne t« Frankreich sind nicht mehr das Ergebnis der augenblickliche« Erzeugungskosten, sondern einer heftigen soziale« Auseinandersetzung der einzelnen Klaffen unterei» ander, deren AuSgang noch völlig ungewiß ist. Für den Er folg der französischen SbwertungSbemühungen ist ausschlag gebend, ob die erhoffte Ankurbelung der Wirtschaft nicht durch die fortgesetzten sozialen Unruhen wieder zunichte gemacht wird. Die Abwertung in Frankreich «st ja auch weniger, wie in Italien, Belgien oder in der Tschechoslowake«, deshalb vor genommen worben, weil man die Ausfuhr ankurbeln wollte. Da» letztere nimmt man nur al» erfreuliche Nebenwirkung gerne mit, sondern weU die volkSfrontregterung keine an- tieuter G Kmftkabrer se- Ver 8e11e - «n6 lv
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