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Dresdner Nachrichten : 10.10.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193610109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19361010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19361010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-10
- Tag1936-10-10
- Monat1936-10
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.10.1936
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W»rs»n-Au<gabr. Nr. 47» GomnKend, >0. Vkteder ISS« GegrUnoet 18S6 »qil»«,e»Shr »et «igN» »wetMLÜger Au- piNung >re! -aut monolllch NM. 8.i0, durch P°stb-,ug «M. S.iv einlchl. «S,7 Np«. Poftgkd. lohn« PostjulleNung-aebiihr) bet Itebenmal wSchenII. vertan». Stn»el-Nr. lo Nut-, «über, halb Sachten« mit «lbend-Au«gabe li Npt- Druck u. Verlag r Lirpsch L Aelchardt, Vreoden-A. l, Marlen, straft« )S/»2. Fernruf 212sl. Postscheckkonto I0S5 Vrceden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der ^lmtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte« beim Öberverstcherungsamt Vresden Wj vnietgerivretle N.PreUNil« tte.l! vtMmeteqell« (tt mm breit» 1l,dbip>. vachlilt« nach Stallet v. Samtltenanjetgen u. Stellens«!»-»« «illimete» >eile 6 Nps. Atllerseb. »o Np!. — Rachdruit nur IN» Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstück« werden nicht »ulbewahrt Kortus»/ vsr/AKt «ff« L/truns Gran-l wM -le Moskauer Note zurülk Dle Sitzung -es NlchtelnmWungsauMuW tu London London, S. Oktober. Nach etwa fünfstündiger Dauer wurde die Sitzung des Internationalen Nichteinmischungs ausschusses um 22 Uhr MLZ beendet. Wie verlautet, richtete der Vertreter Italiens, Gran di, im Lause der Beratungen am Nachmittag heftige Angriffegegen Sowjetruhland, das er beschuldigte, dle bekannte Sowjelnote über die angebliche Verletzung des Nichteinmischungsabkommens durch Deutschland, Italien und Portugal lediglich zu Propagandazwecken verbreitet zu haben. Der Vertreter Portugals hatte seine bereits am Vor mittag ausgesprochene Warnung wahrgemacht und an der Nachmittagsslßnng, in der die sowsetrussischen Beschuldigungen weiter behandelt wurde«, nicht mehr teilgenommen. Einschließlich der BvrmittagSsitzung dauerten die Vcratun- l,en am Kreitag nahezu sieben Stunden. Gegen Abend wurde eine etwa halbstlindige Pause eingelegt, während der die Ausschußmitglieder das Konferenzzimmer jedoch nicht ver liehen. Sine amtliche Mitteilung Ueber die Sitzung des Ueberwachungsausschußes am Freitag wurde um Mitternacht ein« amtliche Mit teilung verössentlicht, in der es heißt, es habe allgemein Ilebereinstiinmung geherrscht, das, es im allgemeinen Jnter- eiic dringend notwendig sei, die eingegangenen «lagen ans das sorgfältigste zu prüfen und die Prüfung mit der größt möglichen Geschwindigkeit durchzusühren. Der Ausschuß, so heißt es weiter, nahm davon Kenntnis. daß der Vorsitzende im Einklänge mit den Verfahrensbestimmnngen diese Doku mente den Negierungen Deutschlands. Italien» und Portugal» Mitteilen wird mit der Bitte, schriftliche Er klär n n g e n hierzu abzngeben, die es dem Ausschuß ermög lichen würden, die Tatsachen sestzustellen. Nachdem der italienische Vertreter energisch jede« einzel nen Punkt der gegen Italien gerichteten Anschuldigungen widerlegt und znrückgewiesen hatte, erklärte er, daß alle diese Beschuldigungen ganz phantastilch seien und jeder irgend wie gearteten Begründung entbehrten. Dao würde leickt durch die Antwort erwiesen werde«, dle die italie nische Negierung in angemessener Helt erteilen werde. Der deutsche «nd der portugiesische Vertreter machten ähnliche Vorbehalte in bezug aus die Stellungnahme ihrer Regierungen. Dem Auoschuß lag ferner ein vom v. Oktober datierter Bries des Vertreters der Sowjetunion vor, der die portu« giesische Negierung der Verletzung des Abkommens be schuldigt und den Vorschlag macht, daß ein Untersuchung»- ausschuß an die spanisch-portugiesische Grenze zur Prüfung der Vage entsandt werden soll. Der portugiesische Vertreter erklärte, daß er nicht imstande sei, an einer Aussprache über diese Angelegenheit ohne Anweisungen von seiner Negierung, der er das fragliche Dokument übermittelt habe, leilzunehmen. Hierauf verließ der portugiesische Vertreter die Sitzung. Kerner lag dem Ausschuß der bekannte Bries des Ver« treters der Sowjetunion vor. Der Vertreter Italiens pro testierte schars gegen die Methoden der Sowjetregiernng und teilte dem Ausschuß mit, daß seine Regierung es ablehn«, irgendeine Verantwortung sitr Irgendwelche Sreigntffe ,« übernehmen, die dann entstehe« könnten, wen« das Abkomme« durch die einseitige Entscheidung eines der Mitgltedftaateu annulliert werde, eines Staates, der allein die volle Ver antwortung siir die Kolgen dieser Aktion z« «rage« habe« würde. Der deutsche Vertreter vertrat die Ansicht, daß die Mit teilung des svwjetrnsstschen Vertreters nicht in den Zu ständigkeitsbereich des Ausschusses falle, da sic sich nicht an die niedergelegten Verfahrensvorschristen halte und als ein rein politischer Schritt angesehen werden müsse. Km Verlaufe seiner Antwort wies der Vertreter der Sowjetunion die Beschuldigungen des italienischen Ver treters zurück und bestand daraus, daß cs notwendig sei, Maß nahmen zur Einstellung der Vertragsverletzungen, die in seinem Briefe vom 7. Oktober erwähnt worden seien, zn trcsfen. Kni Hinblick auf die Tatsache, daß dem Ausschuß bei dieser Gelegenheit keine konkreten Vorschläge vorlagen, konnte hin sichtlich der Erklärung des Vertreters der Sowjetunion kein Schritt unternommen werden,' gewisse Vertreter deuteten je doch an, daß sie von ihren Negierungen weitere Anweisungen zu erhalten wünschten. Dle deutschen Kriegs-Mer an die Fronttiimpfer -er Wett Für -en Frieden, gegen -en Bolschewismus Berlin, st. Oktober. Dle zur Zeil i« Berlin z« einem Tresse« versammelte« dcutsche« Kriegsdichter habe« folgende« Ausrus erlassen: Die in Berlin zn einem Tressen versammelten Krönt» kämpser «nter den deutschen Dichtern richte« andieKronI» kämpser der anderen Länder ihr« kameradschastliche« Grüße. Wer den Krieg kennengelernt hat, ist «in leiden» schastlicher Kämpfer für den Kriebe«. DentschlandS Kllhrer und Reichskanzler ist ein Krontsoldat. Wir rufe« die Krönt» kämpser der anderen Länber ans. mit «ns das große Erbe Europas zn hüten, die Rationen von einer hemmungslose«, innere« und «nßeren bolschewistischen Vergistnng zu bewahren nnd somit einem wirklichen enropätsche« Krieden zn biene«. Oberst Reinhard an -te Krtegsdtchter Berlin, N. Oktober. Ter Bnndesstthrer de» Deutschen Reichskriegerbunde» stnsshäuser", SS-Obersührer Oberst a. D. Reinhard, sandte folgende» Telegramm an die zur Zett al» Gäste der NS-Kulturgemeinde, des ReichskriegSvpscrsührers und der Neichshauptstadt in Berlin versammelten Dichter des Krieges: „Den in Berlin versammelten Dichtern des großen Krieges entbiete ich im Namen der im Deutschen ReichSkriegerbund vereinigten Frontsoldaten Dank und aufrichtig kameradschaft liche Grüße." Rudolf Seß bei den Alten Kampfern Caub am Rhein, S. Oktober. Am Kreitagmittag traf -er Stellvertreter de» KtthrerS in dem alten Rheinstädtchen Canb ein, um von hier aus an der Kahrt der Alten Kämpfer durch den Gau Hessen-Naßan teil- zunehmen. Während der Kahrt aus einem Nheinbampfer nahm der Stellvertreter des KtthrerS auch Gelegenheit, die an Bord befindlichen Vertreter der deutschen Presse zu begrüßen. Reichs- organisationSleiter Dr. Leu stellte In einer Ansprache noch ein mal die Bedeutung dieser jährlichen Kabrten -er Alten Kämp fer heran», die vor allem ein Dank an die alten Mitstreiter de» KtthrerS für ihre aufopferungsvolle Arbeit daritellen sollen. Der Führer ehrt italienische Staatsmänner Rom, 0. Oktober. Der deutsche Botschafter beim Ouirlnal, v. Hassel, hat im Auftrage de» Kllhrer» nnd Reichskanzlers dem italieni schen Staatssekretär General Valle, und dem General der Luftwaffe. Pellegrini, den Stern de» Ehrenzeichen» de» deutschen Roten Kreuze», sowie mehreren Offizieren der italtenifchen Luftwaffe die erste Klaffe und da» Verdienstkrenz derfelben Auszeichnung überreicht zur Erinnerung an deren «ürzltchen Aufenthalt in Berlin und in Anerkennung-der zivilatortschen Verdienste der italienischen Luftfahrt. Göring in Budapest etngrtrossrn ««dopest, st. Oktober. Am KreUagavend «ras Ministerpräsident Göring in Buda- oesl ein. Zum Empsang hatten sich führende Persönlich keiten der ungarischen Regierung eingesunden, unter ihnen der Kabinettschef des RelchSverweser», der stellvertretende Ministerpräsident, der Außenminister und der KrtegSmintster. Auch eine Reihe retchSdeutscher Persönlichkeiten war erschienen, so der deutsche Gesandte und die gesamte zur Beisetzung be- reit» elngetrossene Abordnung der deutschen Wehrmacht. Nach dem Verlaßen des Bahnhof» schritt Generaloberst Göring die Kron« der Ehrenkompanie ab. Unmittelbar vom Ostbalmbos begab er sich in da» Parla ment, wo er in Begleitung des stellvertretenden Minister- Präsidenten Da rannt und des deutschen Gesandten von Mackensen am Large des ungarischen Ministerpräsidenten einen Eichenlaubkranz niederlegte, der die Inschrift trägt „Dem treuen W a f s e n g e sä b r l« n in großer Zeit. Generaloberst Göring". Km Namen de» Oberbefehl». Haber» der deutschen Luftwaffe batte auch der General der Klieger Milch im Laufe de» Kreitag» einen Kranz am Sarge ntedergelegt. Bom Funsen zum Soldaten Wehrerziehung der Jugend ist ein Begriff, über den mehr falsche als richtige Auffassungen im Umlauf sein dürsten. Vielsach denkt man dabei an ein« Art Jugend wehr, wie wir sie in Deutschland mährend des Krieges hatten. Damals wurden die Zungen in militärähnlichen Kormationen zusammcngcsaßt, machten auf Exerzierplätzen Ordnungsübun gen, lernten ausschwärmen, das Bilden von Schützenlinien, machten „Sprung-auf, marsch-marsch", gingen Patrouillen und wurden somit in die Ansangsgründe de» KelddiensteS eingestthrt. Ob die Jugendwehren Gewehre hatten oder nicht, war örtlich verschieden,' soweit man ihnen Wasfen in die Hand gab. bandelte es sich meisten» um Attrappen, mit denen man allenfalls einen Griff kloppen, im übrigen aber nicht» an sangen konnte. Oder man richtet, wenn da» Wort „Wehr erziehung der Jugend" fällt, den Blick aufs moderne Ausland und sieht, wie fast in allen Ländern eine vormilitärische Aus bildung betrieben wird, für die e» charakteristisch ist, daß man die Wasse, die richtige Kriegswassc, bereits in die Hand der Jugend, stellenweise sogar in die Hand von Kindern gibt. So bildet man in Italien Avanguardiften an schweren Maschinengewehren und voll verwendungSfähtgen Geschützen au»; in England, da» kein« allgemeine Wehrpflicht kennt» saß« man -och ältere Schüler und di« Studenten der Univer- »täten zusammen und schult sie außer an Nachmittagen in der Woche in Sommerlagern in Zusammenarbeit mit gemischten Verbänden der Armee. Die Ausbildung liegt tn der Hand von Lsfizieren. Eine bemerkenswerte Rolle spielt der „Drill- Sergeant", eine volkstümliche Type, die eine erhebliche Por tion von traditioneller Grobheit mitbringen mutz, um An klang zu sinken bei den Zungen. Auch inKrankreich steht die militärische Vorbereitung unter Aufsicht von Ossizicreu der aktiven Armee. Ebenso werden in Polen Massen und AiiSblldungspcrsonal von den aktiven Truppen gestellt. S o w j e t r u ß l a n d schult nicht nur die Jungen, sondern sogar die Mädel im kommunistischen Jugendverband. Deutschland hat bisher für die Wehrerziehung seiner Jugend noch nicht» Entscheidende» getan. Nach der Wieder gewinnung der Wehrhohett ist auch für un» der Weg frei. Er wird aber ein anderer sein als der, den die großen Mili tärstaaten gehen. TaS ergibt sich ans einem Buche, das der Obergcbietsstthrer der Hitlerjugend, Dr. Helmut Stell, recht, soeben vcrösseutlicht hat: „Die Wehrerziehung der deutschen Jugend" «Verlag von E. L. Mittler s Sohn. Berlins. Die Bedeutung de» Buches wird dadurch unterstrichen, daß Generalfeldmarschall von Blomberg ihm ein Geleitwort voranstellt, tn dem eS u. a. heißt: ,Hch be- grüße e» deshalb, daß allen deutschen Jungen eine planvolle Erziehung zuteil wird, deren Ziel nnd Wesen Obergebiets- führer Dr. Stellrccht in dieser Schrift auszeigt." Baldnr v. Schi rach hat da» Vorwort geschrieben. Das Werk bietet so viel Neues und den in den oben gekennzeichneten Auf fassungen über Wehrerziehung Befangenen Ucberraschcndes, daß man wünschen möchte, daß aste Eltern und Erzieher sich mit ihm vertraut machen. „Keinem deutschen Jungen soll und wird eine Krieg», mässe in die Hand gegeben werden", stellt der Verfasser in der Einleitung fest. Aber nicht nur da». In einem späteren Abschnitt stellt er den erzieherischen Mert der Kahrt der kleinen Wandergruppe hoch über den Wert de» Marsches gro ßer Einheiten tn geschloßener Ordnung. Das Wort Schützen- liiiie kommt in dem ganzen Buche vielleicht überhaupt nicht vor, jedenfalls nicht bet der Entwicklung der Gedanken der Wehrerziehung. Diese bat eine ganz eigenartige Prägung, wie wir sie bei den Nachbarn Deutschlands nicht finden, nnd einen Inhalt, von dem die Aeltcren, die als Jungen mit Vorliebe Soldaten gespielt haben, ohne Beeinträchtigung ihrer Jugenderinnerungen freudig bekennen werden, daß er richtiger, besser nnd schöner ist. Soldatische Können sind zeitgcbundcn. Noch im Anfang des Weltkrieges ging man in dichten Lchützenltnicn vor, trotz der Maschinengewehre, weil man e» nicht ander» gelernt hatte. Man stieg dann tn die Gräben, tn die Erde Krankreich», und die Wandlung begann. Eine Kompanie bestand bald nicht mehr au» Soldaten, die man gleichwertig «insetzle im Sinuc der Schützenlinie, sondern aus Persönlichkeiten, die mau neu »usammensaßte. Der „Kerl" wurde gewogen, aber nicht mehr für sich allein, sondern nach dem Wert, den er tn seiner Gemeinschaft batte. Au» den Vorgesetzten wurden Kttbrer, die in die Gemeinschaft gehörten, ihr Herr, ihr Mittelpunkt waren. Und in diesen Trupp» der entschlossensten Männer lag der stärtste Ansatz der neuen Zeit, zum Kämpfer, zum Soldaten, wie wir ihn beute al» Idealbild sehen: Nicht Maße, sondern «rotz der erforderlichen großen Zahl an der kämpfen- den Kron« möglichst jeder einzelne Auslese. AuSlrse in zwei, facher Hinsicht: Meister des Loidatenbandwerk». und durch drungen vom Glauben an die Sendung de» eigenen Volke« und dem Geietz der Edre. Dazu gehört nicht nur das
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