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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.11.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361111016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936111101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936111101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-11
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.11.1936
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Mtstvsch, II, MorsenAu-sade, Nr. SZ2 Iieliung irr> HauZ monaiiich RN. s.»o, durch straß« )S/-2. Fernruf 252-1. Postscheckkonto ISÜS Dresden P°ftd.»un »M -,0 -i„M. td.7 Rpj. voftgrd. Die- «lall enthält die amtlichen Bekanntmachungen der «-7 lohne Polt»ullellunp»aebiihr> bei liebenma ,,„x 8,« «..i«. ,rile 6 Rpl. Zigergeb. 80 «vl. — Nachdnick wSchenii. «erl°„d. liiu,cI-Rr. I0Rt>!„ »über- 2lmt«vaup«mannschaftvre»denundde- Schied-amte» beim „u, Mi, OueNeuauggbe »retdne. R-chrichien. halb Lächle«» mi, Abend--l»«gabe >L Rvi. cvvcrv«r>icycrung»amt Dresden Unuerlangl« Lchrii,stücke ioerden nichl auibewobrl Die gute Lage aut -em Arbeltsmattt Wt an 750 aa» Arbeitslose weniger ats im Boriabr Berlin, 10. November. Der Monat Oktober hat nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeit-- losenversicherung eine Zunahme der Zahl der Arbeitslosen um rund 40 000 gebracht. Der winterliche Ausstieg der Arbeitslosigkeit setzte damit später und erheblich schwächer ein als im Vorjahre, in dem er schon im September begann und im Oktober bereits rund 115 000 betrug. Ende Oktober 1S3ö wurden bei den Arbeitsämtern 1 076 000 Arbeitslose gezählt, das helht über 750 000 weniger als am gleichen Zellpunkl des Vorjahres. Auf 1000 Einwohner entfielen nur mehr 16,3 Arbeitslose gegenüber 27,7 im Vorjahre. An der geringen Zunahme waren die ungelernten Arbeitskräfte allein mit rund 2ll>00 beteiligt. Im (Hast- und Schankwirtschaftsgewerbe brachten die Beendigung der Kur- und Reisezeit und die Pause vor der Wintersaison den jahrcS- zeitlich üblichen Rückgang im Arbeitseinsatz. Auch im Vcr- kchrögewerbe kamen vereinzelt jahreszeitliche Einschränkun gen vvr. In dem nvch immer voll beschäftigten Baugewerbe ergab sich am Stichtag eine Zunahme um rund 17 om Arbcits- lose, die in der Hauptsache aus Freisetzungen von Angehörigen der Bannebengewcrbe znrückzusühren ist. In den vorwiegend konsrinkturabhängigen Bernsen wirkten die Auftriebskräfte unvermindert fort. Besonders die Metall- und Maschinen industrie blieb voll beschäftigt. Hier sowohl als auch im Bau gewerbe hielt der Facharbeitermangel unvermindert an. Erfreulicherweise haben auch das Spinnstossgewerbe und insbesondere das Bekleidungsgewerbe infolge günstigerer Beschäftigung eine gröbere Anzahl Arbeitskräfte neu ein gestellt. Mit der Zunahme der Arbeitslosen hat auch die Zahl der von der Rcichsanstalt Unterstützten um rund 25 NUN ans rund »Ul UUU zugcnommen, während die anerkannten Wohlsahrts- nntcrstützungscmpsängcr weiter nm rund 4000 auf rund 148 NUN zurückgegangen sind. Die Zahl der Notstandsarbeitcr betrug Ende Oktober rund 81UU0 gegenüber rund 79 000 Ende September. Der Führer beglückwünscht Viktor Emanuel Berlin, 11. November. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majestät dem König und Kaiser Biktor Emanuel seine aufrichtigsten Glück wünsche zum Geburtstag telegraphisch übermittelt. Der Mereß gegen -en MSröer GuttlM beginnt Der Aube Frankfurter am s. Dezember vor -em Graubün-ner Kantongertcht Chur, 10. November. Die Hanptverhandlung im Mordprozeß David Frank furter vor dem Kantongcricht Graubünden beginnt am «. Dezember, 10 llhr, im Saale des Grobe» NateS im Staats» gebände. Sie dürste etwa drei Tage dauern. Dieic Meldung ans der Schweiz gibt nnn endlich über den Bcrhandlnugstermin gegen de» Mörder Gustlosss, David Frankfurter, Gewissheit. Man rechnete bekanntlich schon im September mit einer Verhandlung, die dann aber wegen des Ablebens des zuständigen Schweizer Staatsanwalts ver schoben werden musste. Die Anklage wird nunmehr der AmtSklägcr Friedrich Brügger vertreten. Als Präsident drS Gerichts wird Dr. Ganzvni genannt. Eine weitere Verschie bung des Verhandlungstermins trat dadurch ein, das, man annahm, das GerichtSgebäube würde bei dem zn erwartenden Andrang nicht genügen ES wurde daher gewartet, bis der Sitzungssaal des Groben Rates zur Verhandlung frei wurde. Diese Mabnahmc beweist das grobe Interesse, da- man nicht nur in Deutschland und der Schweiz, sondern in der ganzen Welt diesem Prozcb entgcgcnbringt. ES liegen dem Schwei zer Gericht bereits zahlreiche Anträge ausländischer Jonr- nalistcn auf Teilnahme an den Sitzungen vor. Wen» in der Meldung der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, das, der Prozeb nur wenige Tage in Anspruch nehmen wird. Io ist diese Annahme angesichts des klaren Tatbestandes der Ermordung berechtigt. Es erscheint aber fraglich, ob in so kurzer Zeit auch die Frage der Hintergründe der Tat und der Hintermänner des Täters mit der Ausführlichkeit erörtert werben kann, die ein Attentat von so hochpolitischer Bedentnng wie die Mordtat von Davos er fordert. Die von der deutschen Presse und auch einigen Schweizer Zeitungen in den letzten Tagen angeprangerten Versuche des internationale» Judentums in aller Welt, dem Mörder hilsreich zur Seite zn stehen nnd seine Verurteilung zu hintertreiben, lassen erkennen, da» der Mörder nicht allein steht. ES wäre auch zu klären, ob er nvch andere Mordtaten beabsichtigt hat. Vvranssctznng für eine schnelle Abwicklung des Prozesses dürste die Beschränkung der VertcidigungSmabnahincn für den Mörder aus das eigentliche VerhaudlungSthcma sein. Zahlreiche jüdische Presseäuhernngen lasse» erkennen, bas, man von jüdischer Seite plant, die Verhandlung zu politischen Angriffen gegen die deutsche Heimat des Ermordeten und die nationalsozialistische Bewegung zu mibbrauchen. Man wird für diesen Fall eingehende deutsche Erwiderungen um so weniger znrückweisen können, als ja nach der Mordtat von schweizerischer Seite die Auflösung der Landcögruppe Schweiz dck NSDAP auö Gründen verfügt wurde, wie sic auch in dem Pressekeldzug gegen Gnstlofs eine Rolle spielten. Mit der Einreichung der Bewci San träge von deutscher Seite ist in den nächsten Tagen zn rechnen. Voraussichtlich wird auch die Witwe des Ermordeten, Frau Hedwig Gustl oks, persönlich über die Mvrdhctze gegen ihren Mann und die Ereignisse am Mordtage vernommen werben. Das „Bertei-lgungskomltee" Meßt aus Madrid Die Kommune will Gebäude sprengen Vom Soock«rd»r1vbtar«tattor cko» VAS Salamanca, 1h. November. Nachrichten aus Madrid besage«, dab das nach der Flucht der roten „Regierung" nach Valencia in Madrid «in» gerichtete „Verteidigungskomitee" es für ratsam bekunden hat, die Hauptstadt zu verlasse« und sich nach dem 165 Kilometer südöstlich von Madrid gelegenen Cuenca in Sicherheit zu bringen, von den roten Behörden besindet sich jetzt «nr «och der sogenannte Flüchtlingoansschnb in der Hauptstadt, dessen Geschitstsränme Tag «nd Nacht von der Einwohnerschaft belagert sind, die hier ansteh«« ««d a«s ihr« Flüchtlingsausweise warte«, die sie für de« Auszug aus Madrid benötigen. Im übrigen ist auch Madrids «nrühmlich bekannter roter Bürgermeister Rico bei Nacht «nd Nebel aus Ser Stadt geslohe«. Die aus viele« Wegen aus der Stadt gelangenden Mel dungen, dab di« Roten Vorbereitungen getrossen habe«, das Poft- ««d Telegraphenamt, die Ua«k von Spanien, di« Mtntfterie« «nd das «vniaSschlob im «ugenbllck des Einzuges der nationalen Truppen in die Stadtmitte i« die L«st z« sprenge«, verdichte« sich immer mehr. Bet der Beschießung hat die rote Artillerie, die im -Madrider Gtabtpark ansgestellt war, sehr gelitten. Manche Geschütze wurden von den nationalen Truppen vollkommen zusammengeschossen. Die Marxisten sollen in den letzten Tagen beim Angriff der Nattvnalcn ans die Stadt weit mehr als 2l>oo Tote zu verzeichnen haben. Nationale Flieger habe» während der letzten Stunde» die Stadt in geringer Höhe überflogen und Ausrufe an die Bevölkerung, die von den Fliegern sichtlich beeindruckt ist, abgewvrsen. Sowjetbomber bet Moreon abveschossen Aleorco«, 1«. November. Am Dienstagvormittag wurde in der Nähe von Alcor- con ein zweimotoriges so w j e t r u s s t s ch e s Bomben flugzeug von einer eben erst in Stellung gegangenen nationalen Flukbatterie abgeschossen. Bon der sechSkvpsigen Besatznng, di« aus spanischen Kommunisten bestand, ver brannten fünf Mann, während der sechste mit dem Fall schirm absprang und in schwerverletztem Zustande gefangen genommen wnrde. Beim Anfprall des Flugzeuges auf den Boden explodierte ein Teil der mitgesührten Bomben. Nationalflagge auch aus der s»a«lsche» Gesandtschaft l« Athen. Der neue spanische Geschäftsträger in Athen hat im Einvernehmen mit der nationalen Franco-Regierung aus dem GesandtschastSgebänd« die spanische Nationalflagge ge Der Kries in Afrika Marschall De Bonos und Marschall Vadoglios Erinnerungen Vou uoiorom rvmloodo« S -ZV.-Korrospoaclonton Rom, im November 1»8Ü. Beide Marschälle haben zur Feder gegriffen. Der eine, Emilio De Bono, dessen Mission mit der Einnahme von Makalle zu Ende ivar, berichtet über „Vorbereitung und erste Operationen des abessinischen Feld zuges". Ter andere, Pietro Badoglio, Herzog von Addis Abeba, über Krieg und Steg („La guerra d Etiopia", Verlag A. Mondadori, Mailands. Beide Bücher sind mit einem Vorwort Mussolinis ins Leben getreten. Aus beiden ist vieles zu lernen. Reich an U c b e r r a s ch u n g e n ist das Werk De Bonos. Gewohnt, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen, ist der alte Haudegen nnd Quadrnmvir vom Marsch ans Rom von geradezu verblüffender Offenheit, selbst wenn er sich ver- pslichtet sühlt, einzelne Schwierigkeiten im Verkehr mit AmtS- stellen zu schildern. Wir erfahren hier Wesentliches über Früh- nnd Vorgeschichte des ostafrikanischen Krieges. Der Frcunbschastsvertrag hatte sich nicht bewährt. Die Italiener hatten ihre guten Gründe, an dem ernstlichen Willen ihres Vertragspartners zu zweifeln. Schon im Jahre 1932, da kaum vier Jahre seit dem Abschluß d«S Paktes vergangen waren, sah sich Nom veranlaßt, mit einer bewassnrten Aus einandersetzung zu rechnen. De Bono, damals als Ko lon i a lm t n ist e r im Eonsultapalast auf dem Outrinal sitzend, hatte genaue Kenutnts der Lage in Eritrea und So maliland, war er doch eigens hinübergesahren, um Mussolini eingehend Bericht erstatten zu können. Mehr und mehr drängt sich die Ueberzeugung auf, daß die beiden ostafrikani- scheu Kolonien ohne Hinterland zu keiner gedeih lichen Entwicklung kommen würden. Abwehr oder Angriff, das war die Frage, die es zunächst zu beantworten galt. Man arbeitete unermüdlich Pläne aus, um jedem Gang der Dinge gerecht zu werden. Aber Musso lini, immer an das Ganze denkend nnd alle politischen Fak toren abwägend, hielt es nicht für zweckmäßig, ohne weiteres der Offensive das Wort zu reden, so wenig er sich abschrecke» ließ von dem Riescnausgebot, das ein Angriff auf Acthiopie» unbedingt mit sich bringen müßte. Man beschäftigte sich er- schöpfend mit dem letzten afrikanischen Kaiserreich, und be reits 1983 war sich Mussolini einig, daß die Frage nicht später als 1036 gelöst sein müsse. „Mit keiner Seele", schreibt Marschall De Bono, „hatte der Duce von bevorstehenden Operationen gesprochen. Nur er und ich waren auf dem laufende». Keine wie immer geartete Indiskretion erlaubte, daß die Kunde in irgendeiner Art auf das Publikum einwirken könne." Der Krieg wurde vorbereitet. Ende Dezember 1984 verfaßte Mussolini persönlich „Direktiven und AktionS- plan zur Lösung der italienisch-abessinischen Frage". Es war eben so, baß Italien gezwungen war, sich zn sputen. Denn die Zeit arbeitete gegen Rom. De Bono geht als Hochkommisiär nach Eritrea. Beide ostafrikanischen Kolonien sind ihm unterstellt. Er hat die Ausgabe, an Ort »nd Stelle alles nach dem Mussolinischcn Aktionsplan vorzubereiteu. Im Februar 1935 schreibt der Duce an De Bono: „Die Anzeichen denten darauf hin, daß der Negus nicht die Initiative zu einem Zusammenstoß ergreifen wolle. Hat der Negus tat sächlich nicht die Absicht, uns anzugreifen, so müssen wir selbst die Initiative ergreifen. Das ist nicht möglich, wenn Du nicht gegen Ende September außer den Farbige» wenigstens 109 000 weiße Soldaten zur Versttgung hast, die rasch auf 200 009 erhöht werden können. Ich will Dir im Verlaus des Jahres 200 000 Mann zur Verfügung stellen." Mussolini drängt aus Beschleunigung der Tempi, schon mit Rücksicht ans die zwischenstaatlichen Streitigkeiten. De Bono bemerkt über diese programmatischen Entscheidun gen: „Man mußte vom Plan einer manövrierten Defensive, der «ine Gegenoffensive folgen sollte, »i« eitler offensiven Aktion übergehen." Dem Zwischenfall von Ual-Ual schenkt De Bono nur geringe Beachtung. Er verdient auch nicht mehr, nach all dem zu schließen, was uns der Marschall zu berichten weiß. D« Bono, unmittelbar nach diesem weniger Italien als die Welt beschäftigenden Zwischenfall als Hoch kommissär nach Ostasrika geschickt, hatte von Mussolini ganz unzweideutige Weisungen mit auf den Weg bekommen: „Dft trägst den Oelzwetg in der Tasche. Wenn es un zweckmäßig erscheint, die Bedingungen zur Beilegung des Zwischenfalls anzunchmen, so läßt Du den Kaiser wissen, Du seist geschickt morden, um die Mißverständnisse aus dem Wege zu räumen und an der Herstellung gutnachbarlicher Beziehun gen mftzuarbeiten. Fahr' mittlerweile in den Vorbereitungen fort, immer im Hinblick auf den für uns schwierigsten , nd unangenehmsten Fall." Getreu diesen Weisungen vollzog sich die Aussprache Le Bono- mit dem abessinischen Geschäfts- träger in Asmara. „Ich war natürlich davon überzeugt, daß er mir nicht glaubte. Und er hatte recht", fügt der Mare r.
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