Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361123011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936112301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936112301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-23
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sonder» notleidenden Bebtet di« geringste Beihilfezu leiste«. Schließlich ließe sich denken, bab «in „Faschiftenprozeß" nach den Plänen der bolschewistischen Machthaber der inneren Propaganda auch da» Stichwort Hirten könne zu sener ope- rettenhastcn „Wahlkampagne", die nach dem Gowjetkongreb, gemäß der neuen BerfastungSkomödte, inszeniert «erden soll. Das alles beweist aber auch, wie berechtigt die Haltung Deutschlands gegenüber den lstdtsch-stolfchewlfttschen Macht habern ist, und wie berechtigt ble Anklagen waren, bi« auf dem Parteitag der Ehre der Führer, Reichs- Minister Dr. Goebbels und Rosenberg gegen den Bolschewismus richteten. Zugleich ist der Willkürspruch von Nowosibirsk ein neuer Beweis für die Richtigkeit und Notwendigkeit der Mahnungen an die zivilisierten Böl- ker. sich zusammenzuschlte^en zur Rettung der euro päischen Kultur vor dem Bolschewismus, der mit diesem Willkürspruch wieder vor aller Welt seine kulturichänderiiche Geisteshaltung enthüllt. WaS heute dem deutschen Volksgenossen geschieht, kann morgen da» Schicksal eine» Angehörigen eines anderen Staates sein. Daran möge man überall denken. Gehetmanwetfungen Moskaus für Polen Warschau, 22. November. Da» rechtSgesinnte Blatt „AVE* veröffentlicht am Sonn tag den Wortlaut einer geheimen Anweisung der Komintern an die kommunistischen Bezirksleiter in Polen. Die Anweisung fordert eine Verstärkung der Agitation unter den Arbeitslosen, den Kleinbauern und Landarbeitern. Die Beziehungen zu der Bäuerlichen Volköpartei seien zn verstärken. Die Sammlungen sür die spanischen Bolschewisten müßten vermehrt werden. Der Kamps gegen den Trotzkismus und gegen die Angriff« aus Gowjetrußland sei mit grober Energie zu führen. Di« Zu sammenarbeit mit den jüdischen Organisationen sei un bedingt zu verstärken. Der letzte Punkt der An- weisnng behandelt ausführlich die Taktik, die gegenüber den polnischen BernfSvcrbänden einzuschlagen ist. Dieser Punkt sei so ausführlich, schreibt „ABC", daß er nicht im Wortlaut veröffentlicht werden könne. Die interessanten Ausschnitte würben in nächster Zeit bekanntgegeben werden. Lke OLRkSstl«- Offoo/DU AiRUvr «n Politische Stele der britischen Faschisten »er —glischeu Preß« -—»»da »ehe« falt—, ««» »« Gegen« keil sn» Sl«,e »arhnlf— hat? Sodann kam Glr Oswald BfoSlei, auf das Verhältnis »wische« Deutsch!—» ««» ««»la«» sprechen. „Die beide« Länder mühten naturnotwenbig so eng wie möglich miteinander verbunden sein. ES be stehen auch keinerlei sachlich« und Interessengegensätze »wt- schen so eng miteinander verwandten Nationen. Schon vor zwei Jahren habe ich die Rückgabe der deutschen Kolonien gefordert, und «inen derartige« Schritt al» Beitrag zum Frieden und der Gerechtigkeit gekennzeichnet. Wir brauchen ja die deutschen Kolontalmandate gar nicht. Wir haben ja «in Empire, das un» alles liefert, wa» wir zum Leben benötigen. Millionen von Acre» Land liegen außerdem in unserem Weltreich noch unbenützt und brach. Wir hätten genügend zu tun, um diese Ländereien zu entwickeln und Siedler dorthin zu senden. Wozu sollen wir un» daher Besitztümer anderer Völker —eignen? Ich bin überzeugt", so fuhr Sir Oswald Mosley sort, „daß nach Regelung der Kolonialfragen Deutschland und Großbrttan. nien über keinerlei Gegensätze in Konflikt geraten können. Im Gegenteil, wir habe» gemeinsame Interesse«, die gleiche« Feinde — nämlich Inden und Bolschewiken —, «nd dieselben Ans» gaben. Trotzdem sind wir in unserer Politik und in unseren Metho den durchaus britisch und richten uns nicht nach fremden Vorbildern. Aber gemeinsam ist un» da» Fübrerpriu- z t p, und gemeinsam ist un» weiter mit der deutschen Führerschicht, baß wir die Schrecken des letzten Kriege» miterlebt haben und zur Frontsoldatengeneration gehören. Englands Aufgabe müßte es sein, mit Deutsch, land und Japan zusammen ein antibolschewistt- fche» Bündnis zu schließen." verli«, 22. November. Der „Berliner Lokalanzetaer" verössentltcht ein« Unter redung seine» Sonderberichterstatters Werner Crome mit Sir Oswald Mosley, dem Führer der „British Union of Fasbists". Str Oswald MoSley erklärte zunächst, baß «s dem englischen Charakter entspreche, an einer Sache, sür die man sich einmal begeistert habe, zäh festzn halten. Weder bas Unisormverbot noch das Verbot der „militärischen Aus bildung" könnten dem entgcgenwirken. Dazu komme, daß die englischen Faschisten gar nicht Soldaten „spielen", son dern nur da» Ziel verfolgten, die englische Jugend körperlich zu ertüchtigen, was einer Forderung des britischen KricgSmtntsterS entspreche. Aus die kommunistische Gefahr in England übergehend, stellte Str Oswald MoSley fest, daß die Taktik der Kommunisten darin bestehe, Zellen zu bilden und Führer zu erziehen, ble gewissermaßen die Ossizierc einer späteren Massenbewegung werden. „Der kommunistische Sinsluß ist besonder» groß lu» Kohlenbezirk von Südwales", erklärte MoSley, auf dieses Thema näher eingehend. „Nicht minder stark ist der kommunistische Einsluß auch im nord englischen Industriegebiet gewachsen. Stratzenkämpfe sind dort an der Tagesordnung. Die Rädelsführer sind da bei stets Kommunisten, die die Masse aushetzcn. Wir haben zahlreiche Verwundete, darunter eine Anzahl sehr schwer Verletzter, gehabt. Aber Sie lese» davon nie in der Londoner Presse, ebensowenig wie Uber unsere großen Ver sammlungen, die wir jede Woche auf offener Straße abhalten, da Säle un» nicht zur Verfügung gestellt werden. Im Lon doner Ostend haben wir jetzt die absolute Mehrheit erobert. Aber noch stärker sind wir in de» Jndnstrieqebicteu von Vancashire und Uorkshire vertreten. Es ist Tatsache, daß unser Kampf gegen die Jude«, a» -em wir nach der Prophezeiung Saßerfllllte tschechische Minister Snslauvltche Ber-ücktigunsen veoen -as Su-elen-eutschtunr Ueber den Ausbau der britischen faschistischen vrganisa. tion erklärte Sir Oswald Mosley, daß die Organisation rund KM Ortsgruppen habe und über eine halbe Million eingeschriebene Mitglieder verfüge. Die englischen Faschisten blickten mit Zuversicht und ruhiger Ent- schlossenheitin di« Zukunft. Prag, 22. November. Im StaatShauShaltauSschuß des Prager Ab- georonetenhauseS nahm der tschechoslowakische Postminister Tueny in seinem Schlußwort vor allem zu den von den Sprechern der Subetendeutichen Partei vvrgebrachten Be schwerden hinsichtlich der Verdrängung deutscher Beamter und Angestellter aus dem Po st dien st Stellung. Ter Minister erklärte, daß Telephon und Tele graph vor allem in den Händen von staatlich „verläßlichen" Beamten sein müßten, worunter er. wie seinen AuSsührnngen klar zu entnehmen war, nur Tschechen versteht. Nach Ansicht beS Ministers hätten die Parteiaujlösungen im Herbst des Jahres 1933 die Postverwaltungen zu Personalmaßnahmen gezwungen, die sich hauptsächlich gegen die staatlich unzu verlässigen Angestellten richteten. Viele Beamte seien ent lassen, andere in den Ruhestand versetzt oder über sie Disziplinarstrafen verhängt worden. Diese ungerechten Maßnahme» gegen ble LebenSrechte b«S SudetendeutschtnmS glaubte der Minister mit «»glaub lichen Verdächtigungen begründe« zu können, wobei er wörtlich anSsührte:..„Di« ErUwickl—g i« unserer Nachbar schaft zwang an« za, erhöhte» Vorsicht bei der Besetz»«« des Telephon- «nd Telegraphendienstes im Grenzgebiet, flj Gegen Telephon und Telegraph pflege« sich meist die Absichten der staatsfeindlichen Element« zu richten. Besonders die iuter» «atioualeu Leitungen müssen sich in national verläßliche» Hände» befinde». Hierbei ergeben sich bei den Postämtern, vei denen ein bebenteuder Teil des Personals deutich ist, ge- wattige Schwierigkeiten. s!j Fast alle diese Beamten sträube» sich dagegen, sich bei de« andere» Dienstzweigen einz», arbeite». Wen» wir eine ander« Vermutung über diese vor lieb« ablebneu, so bleibt nichts anderes übrig, als sie mit eiaer gewissen kouservatioe» Einstellung zu erklären, luden» sie ost aus vequemlichkeit am Bisherige» kleben, au einem reichlich mechanischen Dienst, wo sie eher ihre geringere Kennt nis der Staatssprache vertnschen können. Ihre tschechischen Kollegen sind deshalb daran gehindert, sich in diesem Dienst zweig eiuzuarbeiten." Auch der tschechoslowakische Etsenbahnminifter Bechyne beschäftigte sich In seinem Schlußwort mit den von der Sudetendeutschen Partei vvrgebrachten nationalpolitischen Beschwerden Uber die Zurückdrängung des deutschen Elements im Personal des Eisenbahnministeriums und der StaatSbahn. Der Minister erklärte, er selbst halte einige Erscheinungen nicht für richtig, zum Beispiel, daß aus tschechischen Gegenden Arbeiter in deutsche Gebiete gebracht werden, während die Einheimischen beschäftigungslos bleiben. Es sei richtig, daß vor allem einheimische Arbeitslose beschäftigt werden, womit nicht gesagt sei. daß dies nur Deutsche sein sollen. Der Minister müßte aber auch die Qualifikation und die staatliche Verläßlichkeit eines jeden bei seiner Ein- stellung, Beförderung ober Ernennung in Betracht ziehen. Er selbst verhalte sich den Deutschen gegenüber vollkommen loyal. <!i — Zu der Beschwerde, daß Kommunisten bei den Staatsbahnen nicht unterkommen, stellte der Minister fest, daß diele Politik den Kommunisten gegenüber aus der Zeit stamme, wo die Kommunisten den Soldaten die Parole «Wendet die Massen gegen eure Offiziere" einprägten. Der Minister betoute, daß er diese Haltung auch gegenüber jene» D««tfchen einnehme, die einst der dentsche« National» sozialistischen Arbeitervarlei —gehörte«. „Für dies« Leute ist kein Platz in der StaatSverwaltnng", sagt« der Minister wörtlich. „SS würbe genüge«, in einer kritischen Stund« eine« Zug falsch z« dirigiere«, »aS gegebenenfalls tragische Folgen habe« kann." flj „Obferver" oeoen öie Gvwtelbün-Me London, SS. November. Unter der Ueberschrift „Nicht wie 1V14" wendet sich Gar- vin im „Observer" mit aller Schärfe und Deutlichkeit gegen di« FrtebenSverträge von ISIS und ihre Auswirkungen, so wie gegen die Politik, die die Sowjets heute betreiben. Er schreibt zunächst die russische Politik baue auf gute Beziehun gen zu England und eine Hinnahme der Sowjetverträae ein schließlich der Bündnisse mit Frankreich und der Tschecho slowakei durch London. Wohin würde bas führen, fragt Garvin. Er beschäftigt sich dann mit den verhängnisvollen Folgen der FrtebenSverträge und stellt dabei fest: „Wir leide« in der Hauptsache nicht unter de« An»- »trk««g«n des Krieges, sondern denen des Friede»»." Garvin schildert weiter, welche» Unheil Versailles finanziell und politisch gestiftet bat. wie durch die Friedens verträge Südosteuropa durch Austeilung der Habsburger Monarchie in Staaten zerrissen wurde, bei deren Grenzfeft- setzung man keinerlei Rücksicht auf die Nationalitäten nahm. Bor allem Ungarn hab« es aus sich nehmen müssen, baß «in Drittel seiner Bevölkerung einfach fremden Staaten ein gegliedert wurde. Die Tschechoslowakei, bi« sich zu einem großen Teil au» Minderheiten -usammensetzt, habe di« Kleine Entente geschaffen mit de« Ziel, jede Revision zu verhindern. Als de» nicht —"retckenb schien, ßab« sie «U Moskau einen vertrag abgeschlossen. Damit habe Prag die Tür sür Moskau nach Mitteleuropa geöffnet. Bevor jedoch ein Einfall geschehen könne, würde es keine Tschechoslowakei mehr geben: denn sowohl durch innere wie äußere Kräfte würde sie gesprengt werden. Nichts könne dann die Karte von Osteuropa, wie sie heute ist, unverändert erhalten und den politischen Widersinn, den sie heute nun einmal darstelle. Englands Pflicht sei es, sich aus all dem hcrauSzuhaltcn, und es dürfe keines der Sowjetbttndnisse, weder den Pariser Pakt noch den zwischen Prag und Moskau, begünstigen. Für England verbiete sich die Hergabe dazu, im Namen des vcr- sluchten Vertrages von Trianon sowohl die Madsarcn weiter zu unterdrücken, wie auch die Deutschen im Namen de» toten Vertrages von Versailles. Bessere Rekrutierung in Gnglanö Londo«, 22. November. Der UnterstaatSsekretär im KrlegSmlntstertum, Lord Strathcona, sprach vor dem 12. Londoner Regiment über die Notwendigkeiten der Rekrutierung. Er erklärte dabei, er glaube, daß niemals der Zwang zu einer allgemeinen Aus hebung in England vorliegen werde. Wenn es der Regie- rung und dem Volk gelinge, die gegenwärtige Lage zu vcr- l bessern, werde dazu keine Notwendigkeit bestehen. Seit im I März für die Rekrutierung für die Territorialarmee Zu- geständnisse gemacht worden seien, habe sich das Rekrutie- l rungSergebniS erheblich verbessert. Kommunisten mißbrauchen -en Selbstmord Salengros Ausschlachtung für politische Zwecke - Der Krtegsmintfter am Re-e« verhindert Paris, 22. November. Sonnabend abend veranstaltete die Sozialistische Partei in der Winterradrennbahn eine Versammlung zum Ge dächtnis des Innenministers Salengro, der bekanntlich in der Nacht zum Mittwoch Selbstmord begangen hatte. Mehrere Volksfrontminister waren erschienen. Ministerpräsident Blum, der zugesagt hatte, begründete sein Fernbleiben mit Arbeitsüberlastung und Trauersttmmung. ES kamen Ver treter sämtlicher Teile der Volksfront zu Wort. Der kvm- munistische Abgeordnete Thorez verlangte in seiner An sprache das Verbot der „faschistischen Presse" und die Auflösung der Kampfbünde, auch wenn sie sich seht als politische Partei tarnte». Im übrigen verlangte er wieder die Aushebung der „Blockade" gegen die spanischen Bolschewisten. Der radikalsozialistische LandeSverteidtgungs- Minister Da la di er erklärte, der Tod SalengroS, den Daladter als mutigen Soldaten rühmte, habe allen Franzosen die tödlich wirkende Niedrigkeit der Verleumdung vor Augen geführt. Von Thorez aufgestachelt, ries die Menge im Chor immer wieder: „Flugzeuge «nd Kanone« sür Spanien! Nieder mit der zwetjShrige« Dienstzeit in Frankreich! Hinein mit der Bolkssrontpresse ins Heer!" Ans diese Weise hinderte sie de« LandesvertetdignugS- Minister Daladier zehn Minute» lang an der Fort setzung seiner Rede, bis Daladier di« Bemerkung —bringen k—nte, daß die trennend— Frage« an einem andere« Tage und anderswo —sgetrag— werde» müßten. Feierliche Beisetzung tu Lille Sn den BeisetzungSfeterlichkeiten für Galengro am Sonntagnachmittag in Lille nahmen die gesamte Regie rung, mehrere hundert Kammerabgcorbnete und ein Massen aufgebot von Anhängern der BolkSfrontparteien teil. Der Sarg mit der sterblichen Hülle Salengros war seit Sonn abend im Rathaus von Lille ausgebahrt. Tort hielt Minister präsident Leon Blum am Sonntag seinem einstigen Mit- arbciter einen Nachruf, in dem er sagte, cS dürfe nicht dahin kommen, daß das französische Volk noch länger die Seinigen durch eine „nichtswürdige Presse" entwürdigen laste. Da» Volk werde nicht länger dulden, daß „Bandensührer" seine Ehre antasteten. ES werbe die republikanische Verfassung kräftiger aufbauen. Die Verleumdung müsse an der Wurzel gefaßt und bestraft werden, und bi« Regierung werde hierfür sorgen. Zum Schluß betonte Blum, daß Salengros Tod sür die Regierung ein unersetzlicher Verlust bleibe. Nach der Rede BlumS wurde der Sarg zum Friedhof Ubergeführt und dort betgesetzt. Infanterie-Abteilungen er wiesen dem Toten militärische Ehren. Nvlttfrvnlumrits tn Parts Zu gleicher Zeit, als Salengro in Lille beigesetzt wurde, veranstalteten BolkSsrontanhänger tn Part» «inen Trauer umzug, der sich jedoch mehr zu einer politischen Kund- gebung gestaltet«. Biel bemerkt wurde, baß unter den „kulturellen Verbänden", die tn dem Zuge mttmarschterten, auch die Freimaurerlogen vertreten waren. An der Spitze der Gruppen wurde «in Exemplar de» Wochenblattes „Gringoire" mttgeführt, da» mit großen Blutflecken be schmiert war. Den mehr politischen Charakter der Trauerseierlichkett für Salengro erhellt auch die Tatsache, baß Mitglieder der Metallarbeitergewerkschasten Gprechchöre bildeten und Hochrufe ans Spanten ansbrachten. Zwischen durch hört« man Rufe: „Wir werben Salengro rächen!" Im Umzug« wurde auch ein« spanische republikanische Fahne mit- aesührt, bi« von der Volksmenge mit Beisall begrüßt wurde. Abwechselnd wurden bi« Internationale und andere Lieber der französische« Revolution gesungen. Jauner wieder er ¬ tönten Rufe „Flugzeuge für Spanten". Da auch kommu nistische Organisationen an dem Umzug beteiligt waren, rief man: „ES leben die Sowjets." Gtsenvahnwagen mtt Pulver verschrvun-en Pari», 22. November. Der „Mattn" berichtet, daß ein Güterwagen «ine» mit Pulver beladenen Güterzuges, der von der staatlichen Pulverfabrik tn Toulose nach -em Elsaß abgerollt war, unterwegs verschwunden ist. Bei der Ankunft im Elsaß stellte man fest, daß ein Wagen weniger zur Stelle war. Die Untersuchung des Falles hat am Sonntag eine rasche, aber für die sranzöstsche Militärbehörde höchst peinliche Auf klärung gefunden. Die Untersuchung hat nämlich ergeben, daß der Waggon mit 66VÜ Kilogramm Pulver von ««bekannte» Täter» «ach der Pyrenäeugrenze verschoben worden ist, «nd zwar nach dem Grenzbahnhoj Eerdsre. Ter dortige Bahnhofsvorsteher hatte ein Telegramm er halten, das auösah, al» ob eS von behördlicher Gelte käme, und —ordnete, den Waggon nach Eine lvstpyrenäeni wciterzuletten. AIS Empfänger war telegraphisch ein ge wisser Dupont angegeben. Nachdem der Waggon in Eine cingctrosfen war, erschien auch tatsächlich ein Mann, der sich als Dupont ausgab, den Wagen in Empfang nahm, und di« Pulverlabung auf einen großen Lastkraftwagen um laden ließ, mit dem er dann verschwand. Dupont hat sich sehr wahrscheinlich nach dem nahegelege nen Spanten bzw. Katalonien begeben. Zur Zett versucht man, die Mittäter Duponts ausfindig zu machen. Angers tn -lammen - Sv« V--achlvse Pari», 22. November. I« einem der größte« Kaufhäuser von An »er» brach ein Brand —S, der mit nngehenrrr Schnelligkeit «m sich grisf. DaS Haus brannte bis ans die Grundmauer« nieder. Der Sachschaden wird «tt vll Millionen Franke« ver—schlagt, da bas Feuer ans eine« ganzen Hänserblock übergegrisse« hatte. Mehr al» SO« Personen sind durch da» Unglück ob dachlos geworben. 1ö Feuerwehrleute wnrde« bei de« Lösch arbeiten mehr oder weniger schwer verletzt. Sine Kran kam l« de« «luten ««. »7 Häuser sind völlig oder teilweise zerstört. Anglaubltcher KtrÄenfrevel In Wien Wien, 22. November. In der l« eine« Wiener Außenbezirk liegende« Heiltgen-Gelft-Klrche wurde am Sonntag «l« bisher t» Oesterreich «och nicht beobachteter Kirch—srevel »erüdt. Unbekannt« Täter drang— «acht» in di« Kirche ei», schichtete« Meßgewänder «nd Altardeck— —seinander «nd« «r,ü« be te « st« «Et der Ampel, in der da» Ewige Sicht »rennt. Rnr eine« Zufall ist e» — verdanken, »aß die Kirche »or schwere» Schaden bewahrt blieb. Ma« vermutet, daß e» sich »et den Täter« um Komm««ist«« handelt, die sich da» Wüte« der Kirch—br—r l« S»a«t— ,«« Vorbild genommen habe». Konrad H—lei« Vorsitzender d«S Verbandes der deut« sch«« «olkögruppe« in Sur—a. In der Hauptversammlung der gegenwärtig tn Karlsbad stattsindenben alljährlichen Tagung des BerbanbeS der deutschen Volksgruppen tn Europa wurde Konrad Henlein einstimmig »um Vorsitzenden de» Ver« bände» gewählt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder